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Veröffentlicht am 30.06.2024

Cooler Jugendthriller

Thin Air
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Das comicartige Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen und ich fand das Konzept eines Psychothrillers für Leser ab 14 total interessant und war neugierig, wie das wohl umgesetzt wird. Ich war überrascht ...

Das comicartige Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen und ich fand das Konzept eines Psychothrillers für Leser ab 14 total interessant und war neugierig, wie das wohl umgesetzt wird. Ich war überrascht wie mitreißend dieses Buch auch für mich, obwohl ich deutlich älter bin, war. Es steht regulären Thrillern spannungstechnisch in nichts nach und war wirklich packend und atmosphärisch.

Zum Inhalt: 12 Schüler von Privatschulen kämpfen um ein begehrtes Stipendium. Unter ihnen auch Emily, für die das Studium der letzte Ausweg scheint um ihre Lebenssituationen rumzureißen. Was sie alle nicht wissen, als sie an Bord des schicken Privatjets gehen, der sie zu den Aufnahmetests bringen soll: das Spiel hat längst begonnen und nicht jeder wird es überleben.

Ich mochte, dass hier sehr schnell Stimmung und auch Dramatik aufgebaut wurde, ohne dass es blutig oder brutal war. Viel mehr liegt es an der Konkurrenzkampf-Atmosphäre und dem allgemeinen Misstrauen, was gut rübergebracht wurde. Ich fand, dass das Buch von Beginn an für einen Jugendthriller gut Spannung aufbaut und das Setting tut sein übriges dazu, durch seine Extravaganz und Dekadenz.

Die Figuren entsprechen gängigen Stereotypen wie man sie aus amerikanischen Highschool-Filmen kennt. Dadurch kann man sich aber gefühlt mit mindestens einer der Personen identifizieren. Die Probleme mit denen sich die Charaktere herumschlagen wirken schon sehr klischeehaft und natürlich total überspitzt. Bin ich jetzt nich wahnsinnig Fan von, aber passt zum elitären Setting. Jeder hat Geheimnisse und alle wirken verdächtig.

Die Geschichte wird temporeich erzählt, die Charaktere bleiben eher oberflächlich und unnahbar, der Fokus liegt hier schon eher auf den Aufgaben und der bedrohlichen Setting. Die Auflösung kam überraschend und war für meinen Geschmack „drüber“, also vom Motiv nicht wirklich nachvollziehbar und einfach gemessen daran total übertrieben.

Insgesamt aber ein total gut gemachter Jugendthriller, bei dem ich durchaus mitgefiebert habe. Lädt zum miträtseln ein, wer hier ein perfides Spiel mit seinen Mitreisenden spielt.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Weniger vertrackt als seine Vorgänger

Das Dorf der acht Gräber
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Ich liebe die Kriminalfälle von Seishi Yokomizo, die sich immer so ein bisschen wie eine Mischung aus Detektiv Conan und Agatha Christie lesen und bei denen ich immer so gerne miträtsel. Mir kam dieser ...

Ich liebe die Kriminalfälle von Seishi Yokomizo, die sich immer so ein bisschen wie eine Mischung aus Detektiv Conan und Agatha Christie lesen und bei denen ich immer so gerne miträtsel. Mir kam dieser Fall weniger verwinkelt vor als seine Vorgänger, aber wieder genauso unterhaltsam. Die Fälle sind auch einzeln und unabhängig voneinander fantastisch lesbar.

Zum Inhalt: Das Dorf der acht Gräber verdankt seinem Namen einer düsteren Legende und macht seinem alle Ehre. Denn ein dunkler Fluch scheint auf dem Dorf zu liegen, sodass es zu einem Massaker ungeahnten Ausmaßes kommt. Jahre später kehrt ein Fremder in das Dorf ein und mit ihm eine weitere Mordserie, die die Einwohner des Dorfes das Fürchten lehrt.

Ich mochte die Einleitung in die Geschichte total gern, die fast schon mythische Erzählung zur Entstehung des Dorfes und dann das Massaker, das den Bogen zur gegenwärtigen Handlung schlägt. Das hat richtig gut Stimmung aufgebaut unf Lust auf die Geschichte gemacht. Auch das Setting des Dorf mit dem verzweigten Höhlensystem ist wieder sehr gelungen angelegt.

Ich war überrascht, dass die Reihenübergreifene Hauptfigur des Privatdetektivs Kosuke Kindaichi diesmal nur so spärlich vorkam, stattdessen wird die Geschichte retrospektiv aus der Sicht des Hauptverdächtigen erzählt. An sich an spannender Erzählansatz aber ich bin Fan der Deduktionen von Kindaichi und habe den in diesem Buch einfach vermisst.

Ansonsten war der Fall aber auch diesmal wieder sehr lesenswert und spannend geplottet. Die Handlung verdichtet sich zunehmend und ich war richtig neugierig auf dir Auflösung, weil die einzelnen Teile für mich nicht so recht zusammenpassen wollten. Die Auflösung gestaltete sich dann aber überraschend schlüssig. Hat mir wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Die wahre Geschichte der Anna O.

Anna O.
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Ich lese wirklich viele Krimis und Thriller und tue mich daher immer schwer, wenn Bücher vorab schon derartig gehyped werden. Oft werden sie dann meinen Erwartungen gerecht. Man merkt, dass hier tief in ...

Ich lese wirklich viele Krimis und Thriller und tue mich daher immer schwer, wenn Bücher vorab schon derartig gehyped werden. Oft werden sie dann meinen Erwartungen gerecht. Man merkt, dass hier tief in die Materie vorgedrungen wurde und die Handlung gut recherchiert ist. Ein tief psychologischer Thriller, der durchaus spannend ist, für mich aber nicht der beste Thriller des Jahres.

Zum Inhalt: seit vier Jahren befindet sich Anna O. in einem Zustand des Tiefschlafes, zuvor hatte sie vermeintlich zwei Menschen ermordet und die Tat per WhatsApp gestanden. Aber hat sie die Tat wirklich begangen? Und kann sie als schuldfähig angesehen werden? Schlafpsychologe Benedict Prince soll nun verbringen, was bisher keinem gelang: Anna aufwecken.

Was mir sehr gefallen hat war, die differenziert hier auf das Thema der Schuldfrage geblickt wird, die sich hier im absoluten Graubereich bewegt. Ein spannendes Thema, dass mich selbst auch zum Nachdenken angeregt hat. Ein faszinierendes Dilemma, das da eröffnet wird, absolut perfide und raffiniert geplottet.

Die Geschichte ist relativ ausschweifend geschrieben. Es gibt nicht nur etliche Perspektiven auf die Geschehnisse rund um das berühmte Dornröschen, inklusive Rückblicken in die Vergangenheit; es werden auch andere schlafpsychologische Fälle kurz angerissen. Der Clou an dieser Geschichte war für mich eigentlich die absolut mindblowing Enthüllung am Ende, die nochmal ein völlig anderes Licht auf die gesamte Erzählung wirft.

Dieses Buch ist wie ein zwiebelartiges Rätsel, bei dem bis zum Ende Schicht um Schicht offenbart wird, mit einem für mich absolut unvorhersehbaren Plottwist. Man brauch aber schon einen langem Atem um dort anzukommen.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Die Realität nach dem Traum

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland
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Ich liebe moderne Märchenadaptionen, Fairytale gone dark und jegliche Spielarten dieses Genres. Peter Pan ist eine dieser Geschichten, die ich als Kind wahnsinnig geliebt habe und so habe ich mich sehr ...

Ich liebe moderne Märchenadaptionen, Fairytale gone dark und jegliche Spielarten dieses Genres. Peter Pan ist eine dieser Geschichten, die ich als Kind wahnsinnig geliebt habe und so habe ich mich sehr über diese erwachsene Fortsetzung in Form einer Neuinterpretation gefreut. Und ich bin nicht enttäuscht wurden: es war dunkler als das Original, reifer, trostloser und absolut erschütternd in seiner sanften Sentimentalität. Die Geschichte beleuchtet den Fortgang nach dem vermeintlichen Happy End- sehr gelungen.

Zum Inhalt: Wendy Darling kehrte aus Nimmerland zurück, aber ihr Geist wanderte immer wieder dorthin, an diesen abenteuerlichen Ort und zu diesem Uu gen, der ihn ausmachte. Doch niemand glaubte ihr und so wurde sie gezwungen, die Erinnerungen in sich wegzuschließen und erwachsen zu werden. Als Peter wieder in ihr Leben kehrt, will er aber nicht Wendy, sondern ihre Tochter Jane.

Die Geschichte wird in zwei Handlungsebenen abwechselnd aus der Sicht von Jane und Wendy erzählt. Fast noch spannendes fand ich allerdings die in Rückblenden durchlebten Erinnerungen von Wendy an die Zeit direkt nach Nimmerland, als das Leben, wie sie es kannte, zerbrach. Hier werden erschütternde, eindrückliche Bilder geschaffen, die maßgeblich zur dunklen, trostlosen Atmosphäre der Erzählungen beitragen. Hier wurde wirklich gekonnt geplottet und negativ belastetenStimmungen gearbeitet.

Die Rückkehr nach Nimmerland war nicht weniger abenteuerlich als beim Original, auch wenn die Insel sich natürlich verändert und der neuen Zielgruppen-Leserschaft angepasst hat. Sie ist zu einem bedrohlichen Ort geworden, hat ihre Leichtigkeit verloren und wirkt mehr wie ein Gefängnis denn wie eine Zuflucht. Hier wurden tolle Bilder geschaffen, die detaillierten Beschreibungen und Geschichten dazu, was sich in Wendys Abwesenheit zugetragen hat, haben mir e gefallen und ein stimmiges Gesamtkonzept kreiert.

Ich hätte mir am Ende ein bisschen mehr Konfrontation und Aufarbeitung gewünscht, die Geschichte endete mir dann doch zu abrupt. Ansonsten hat mich die Geschichte aber hoffnungslos eingenommen und mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Wendungsreich, aber vielleicht etwas überladen

Das Baumhaus
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Vera Buck ist wahrlich die Meisterin der Plottwists und Nebelkerzen, das stellt sie hier wie absolut unter Beweis und lädt den Leser zum Miträtseln kann was in der einstigen schwedischen Bilderbuch-Idylle ...

Vera Buck ist wahrlich die Meisterin der Plottwists und Nebelkerzen, das stellt sie hier wie absolut unter Beweis und lädt den Leser zum Miträtseln kann was in der einstigen schwedischen Bilderbuch-Idylle vor sich geht, denn von Idylle kann hier keine Rede sein. Ein Buch, das einem die Nerven raubt, aber gegen Ende auch ein bisschen den roten Faden aus den Augen verloren hat.

Zum Inhalt: Als Henrik und Nora fahren mit ihrem Sohn nach Schweden in das Ferienhaus von Henriks Opa. Umgeben von Wald will die Familie runterkommen, die Freiheit der Natur genießen und Henrik vielleicht sein nächstes Buch schreiben. Doch der Ort seiner Kindheit ist ganz anders als in seiner Erinnerung und stellt sich plötzlich eher düster und bedrohlich dar. Als dann auch noch Fynn beim Spielen im Wald verschwindet, nimmt der Albtraum seinen Lauf.

Den Einstieg fand in die Geschichte fand ich gar nicht so leicht und musste mich erstmal auf die vielen Figuren und Handlungsstränge einlassen, die auf den ersten Blick erstmal alle nicht zusammenpassen und von denen für mich keiner besonders einnehmend war. Generell strotzt die Geschichte vor sonderbaren Charakteren mit ungewöhnlichen Vorlieben und eher suspekten, mulmig anmutenden Handlungsorten, sodass es mich beim Lesen oft gegruselt hat. Hut ab aber davor, wie die Autorin es schafft, diese unangenehme Atmosphäre konstant aufrecht zu erhalten, ich war eigentlich durchweg am erschaudern.

Die Erzählweise wirkte oft unzuverlässig, was nicht nur an den jeweiligen Personen liegt, aus deren Perspektive die Geschichte geschildert wird, sondern auch daran, dass jegliche Zeitangaben fehlen, sodass auch ich beim lesen jeglichen Zeitgefühl innerhalb der Geschichte verloren habe. Anfangs wirkte das noch halbwegs stimmig aber gegen Ende hin hatte ich das Gefühl, dass mir einzelne Zeitabläufe nicht ganz logisch erschienen. Das größte Manko ist für mich das Ende: ich fand die Auflösung und den "Showdown" sehr wild und ein bisschen übertrieben. Auf den letzten 100 Seiten überschlagen sich die Ereignisse völlig und waren für meinen Geschmack ein bisschen zu abstrus. Die Autorin hat hier einfach wahnsinnig viele Themen aufs Tableau gebracht, die dann aber alle nicht so richtig aufgearbeitet worden sind, sodasss ich ein bisschen unbefriedigt zurückgeblieben bin.

Insgesamt war das Buch aber super Packend erzählt und auch spannend geplottet, durch die vielen falschen Fährten, war ich eigentlich permanent am Rätseln, was richtig Spaß gemacht hat. Dadurch dass nach und nach immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen, ist die Story durchweg mitreißend und man ist richtig im Plot gefangen. Würde das Ende gerne umschreiben, aber bis dahin echt ein grandioses Buch irgendwo zwischen düsterem Abenteuerroman und bösem Thriller.

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