Eine fantastische Liebeskomödie
Delphi Bookham – was ein Name – ist eine eher unfreundliche Zeitgenossin. Sie selbst würde sich nie so beschreiben, aber nachdem sie unfreiwillig im Jenseits gelandet ist und von ihrer Mentorin eine letzte ...
Delphi Bookham – was ein Name – ist eine eher unfreundliche Zeitgenossin. Sie selbst würde sich nie so beschreiben, aber nachdem sie unfreiwillig im Jenseits gelandet ist und von ihrer Mentorin eine letzte Chance auf die Liebe und das Leben bekommen hat, wird immer deutlicher, dass sie weder Familie noch Freunde hat. In „Wolke Sieben ganz nah“ schildert Kirsty Greenwood auf hinreißende Art und Weise, wie aus dem leicht antisozialen Mauerblümchen eine gut vernetzte, engagierte und liebevolle Freundin wird, die nebenbei in einer klassischen, aber deshalb nicht minder unterhaltsamen, enemies-to-lovers-Story die große Liebe findet. Delphi ist die typische Antiheldin des Liebesromans, peinliche Situationen eingeschlossen, dabei aber überaus liebenswert und sehr nachvollziehbar und menschlich konzipiert. Dazu ist ihr love interest einfach so, wie man sich ihn wünscht. Begleitet werden die beiden von einem wirklich großartigen Aufgebot an verrückten, spleenigen und besonderen Nebenfiguren, die für sehr viele lustige, rührende und aberwitzige Situationen sorgen – kurzweilige Lektüre garantiert.
Durch seine absurde und fantastische Ausgangssituation bekommt der Roman einen ganz besonderen Twist. Eigentlich sind der Tod und das Jenseits ja alles andere als eine geeignete Zutat für einen leichtfüßigen Liebesroman, doch auch diese Hürde nimmt die Autorin mit bemerkenswerter Nonchalance und schafft es so, dem Romance-Genre einen frischen Anstrich zu verpassen. Die Story selbst unterhält bestens, bringt zum Lachen, rührt an und animiert zum Weiterlesen – ein wunderbares Lesevergnügen zum Abschalten und Genießen.
Zum Ende hin schwächelt der Text ein wenig. Er scheint nicht recht zu wissen, wie er zum Schluss kommen, überspannt die Glaubwürdigkeit hinsichtlich der „realen“ Welt (was natürlich angesichts der ganzen Geschichte ein etwas merkwürdig anmutender Kritikpunkt zu sein scheint) und braucht bis zum letzten Satz einfach zu lang. Dennoch: „Wolke Sieben ganz nah“ hat mir außerordentlich gut gefallen. Als Urlaubsbuch und Entspannung-am-Wochenende-Buch ist diese RomCom perfekt geeignet.