Cover-Bild Rebis - Ein Kind der Natur
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: CROCU
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Historisches
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Ersterscheinung: 15.07.2024
  • ISBN: 9783987431487
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Irene Marchesini, Carlotta Dicataldo

Rebis - Ein Kind der Natur

Silvano Loureiro Pinto (Übersetzer)

Eine märchenhafte Reise ins Innere eines Außenseiters

Martino ist das jüngste und am wenigsten geliebte Kind in einer sonst heiteren Familie. Als Albino wird er als Grund für alles Unglück angesehen. Das geht so weit, dass sein Vater ihn eines Tages verstößt. Martino läuft von zu Hause weg und muss nicht nur lernen, seine Andersartigkeit zu akzeptieren, sondern vor allem verstehen, dass es nicht die Blässe seiner Haut oder seine Haarfarbe ist, die ihn so einsam und falsch fühlen lässt.

Irene Marchesini und Carlotta Dicataldo erschaffen eine fantastische Welt, die wunderbar plausibel und deshalb umso beängstigender ist, in der sich Ausgestoßene gegenseitig beschützen, in der das Finden der eigenen Identität das Herz zum Klopfen bringt, als würde man ein Geheimnis erfahren, das vielleicht noch niemand zu hören bereit ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2024

Ein zarter Comic über das Finden und Gefunden werden

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Martino ist das jüngste Kind - er ist ein Albino und wird in der mittelalterlichen Welt, in der diese Geschichte spielt, als der Grund für mannigfaltiges Unglück angesehen. Während seine Schwestern ihn ...

Martino ist das jüngste Kind - er ist ein Albino und wird in der mittelalterlichen Welt, in der diese Geschichte spielt, als der Grund für mannigfaltiges Unglück angesehen. Während seine Schwestern ihn lieben und beschützen, ist er seinem Vater ein Dorn im Auge. Er ist immer auf das Ansehen der Familie bedacht - eines Tages eskaliert die Situation und Martino flieht in den Wald - und lernt, in einer neuen anderen Welt zurecht zu kommen.

Rebis ist ein Buch über Akzeptanz und Andersartigkeit in einer Welt, in der man immer in der Spur bleiben muss, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, über das Finden der eigenen Identität (was manchmal schwierig und schmerzhaft sein kann) und die offenen Arme von Fremden, die zu einer Familie erwachsen können. Kurzum - ein Comic im historisch mittelalterlichen Setting, den man sehr gut auf die Problematiken des Hier und Jetzt übertragen kann und der sehr aktuelle Themen birgt. 

Den kleinen Martino hatte ich von Anfang an ins Herz geschlossen, schon auf den ersten Panels konnte ich sein Entwicklungspotential erahnen. Der vorsichtige Junge, der zumeist allein unterwegs ist und auf jeden seiner Schritte achtet, aus Furcht den Zorn seines Vaters zu erregen oder den Jungs aus der Stadt über den Weg zu laufen, entwickelt im Verlauf des Comics eine innere Stärke, auf die ich am Ende selbst stolz war. Er muss viele Hürden überstehen und viele schwierige Fragen an sich selbst und an andere stellen, doch es lohnt sich für Martino.

Seine Schwestern, die immer zu ihm gehalten haben, fand ich ebenso toll gelungen. Sie haben Martino zu Beginn den Halt gegeben, den er so dringend brauchte.

Das Trope Found Family spielt eine so große Rolle in dem Buch, allen voran Viviana, die den Jungen aufnimmt und ihm den Freiraum gibt, sich selbst zu entdecken. Welcher Mensch wäre er selbst gern? Diese Fragen hat er sich früher in seinem Elternhaus nie gestellt. Deshalb empfinde ich den Trope in dem Comic als unglaublich wichtig - Er schafft außerdem eine Verbindung zwischen den kleinen Problemen des Einzelnen und den gesellschaftlichen Problemen - im Mittelalter wurde jede Frau als Hexe bezeichnet, die aus der Norm lief. Sie wurden schikaniert und ausgrenzt. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder?

Das Buch hat so viele schöne Lesarten - und hat in mir starke Emotionen ausgelöst. Die Panels - vor allen Dingen die Licht- und Schattenspiele und die gedämpften Farben hatten es mir angetan. Bisweilen fühlte ich mich wirklich in den Comic versetzt.

Eine großartige Empfehlung für all jene, die gerne historische Geschichten mit einem sich entpuppenden Protagonisten lesen.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Eine Geschichte über Toleranz

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In einer mittelalterlichen italienischen Stadt wird der Familie ein weiterer Sohn geboren. Martino allerdings ist ein Albino und vom ersten Tag an wird er ausgegrenzt. Gleichzeitig mit seiner Geburt findet ...

In einer mittelalterlichen italienischen Stadt wird der Familie ein weiterer Sohn geboren. Martino allerdings ist ein Albino und vom ersten Tag an wird er ausgegrenzt. Gleichzeitig mit seiner Geburt findet eine Hexenverbrennung statt. Martino versucht, so normal wie möglich zu leben. Er liebt die Natur und ist oft im Wald. Er wird allerdings von vielen Seiten angefeindet, allen voran von der Kirche. Aber auch sein Vater gibt dem Druck nach und will ihn zu einem weit entfernten Onkel schicken. Martino läuft weg und bleibt im Wald bei Viviana. Und diese ist ebenfalls Außenseiterin und so versuchen die beiden, über die Runden zu kommen

Der Comic ist für Kinder ab 10 Jahren gedacht. Die ersten Szenen im Bereich der Hexenverbrennung würde ich die Kinder nicht alleine lesen lassen, sondern begleitend dabei sein. Es ist schon ziemlich heftig. Unabhängig davon sind die Zeichnungen einfach zauber- und märchenhaft. Das Aufwachsen des kleinen Albinos ist verbunden mit dem Finden einer Hirschkäferlarve und dem gleichzeitigen Heranwachsen zu einem Hirschkäfer. Es gibt allerdings auch noch mehr Verbindungen zwischen Mensch und Natur. Martino muss lernen, mit seiner Andersartigkeit zu leben. Und damit ist nicht nur sein Albino-Wesen gemeint. Die Geschichte ist ein wenig wie ein Märchen angelegt, aber man findet auch sehr viele reale Bezüge. Gut gefallen hat mir auch, dass am Ende gezeigt wird, wie der Comic entstanden ist. Also welche verschiedenen Zeichnungen es am Anfang gegeben und für welche man sich letztendlich entschieden hat. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch, das sehr für Toleranz und Natur wirbt.

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