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Veröffentlicht am 22.08.2024

Perfekte Mischung aus Spannung und Gemütlichkeit

Die Frau im Eishaus
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Mit „Die Frau im Eishaus“ ist Mitte Juli der dritte Band um den Ermittler August Strindberg erschienen. Ich lese schon seit Jahren gerne die Bücher von Kristina Ohlsson, dementsprechend groß war meine ...

Mit „Die Frau im Eishaus“ ist Mitte Juli der dritte Band um den Ermittler August Strindberg erschienen. Ich lese schon seit Jahren gerne die Bücher von Kristina Ohlsson, dementsprechend groß war meine Freude über den neuen Schwedenkrimi.

Schauplatz ist auch im dritten Teil wieder das Örtchen Hovenäset, wo wir viele bekannte Charaktere wieder treffen, allem voran natürlich August. Schon alleine deswegen empfehle ich, die Reihe mit Band 1 zu beginnen, auch wenn man Band 3 alleinstehend lesen könnte.

Während August sich auf einen Backwettbewerb vorbereitet, überschlagen sich die Ereignisse in Hovenäset – eine zugezogene Neunzehnjährige sorgt für Aufsehen, und unter dem Sprungturm wird ein Mann erhängt gefunden. Schnell stellt sich die Frage, ob die junge Frau etwas damit zu tun hat. Denn warum ist sie in das Eishaus gezogen, in dem eine Leiche gefunden worden war? Das wirft bei August und den anderen im Dorf viele Fragen auf und schon bald zeigt sich, dass der aktuelle Fall einige Verstrickungen in die Vergangenheit zu haben scheint. Und schon steckt August wieder mitten in einer spannenden Ermittlung.

Schon beim Einstieg in das Buch hat mir das typisch schwedische Setting in Hovenäset wieder sehr gut gefallen. Diese bedrückende, trübe Stimmung ist immer wieder aufs Neue passend für alle möglichen Kriminalfälle. Für mich einer der Gründe, warum ich nordische Krimis so gerne mag. Schnell zeigt sich durch die neue Bewohnerin im Eishaus auch, dass es eine Verbindung zu dem ersten Band der Reihe gibt. Auch durch die bekannten Charaktere fühlte ich mich gleich wieder mit allem vertraut, was das Lesevergnügen nochmal bereichert hat. Der Backwettbewerb steht in einem wohligen Kontrast zu dem düsteren Fall und gibt August eine etwas persönlichere Note – das finde ich toll umgesetzt von Kristina Ohlsson. Die Ermittlungen gehen schnell in eine dunkle Richtung, wodurch der Fall immer spannender wird und ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Die kurzen Kapitel haben weiter dazu beigetragen, denn ganz nach dem Motto „Nur noch schnell ein Kapitel“ hatte ich das Buch schnell beendet. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen, die mich an das Buch gefesselt haben. Zum Schluss folgte dann noch eine große Wendung, die mich völlig aus der Bahn geworfen hat, weil sie so unerwartet kam. Hier hatte ich dann eher das Gefühl, einen rasanten Thriller statt eines Krimis zu lesen. Die Auflösung konnte mich vollkommen überzeugen und hat mich gebannt zurückgelassen.

Insgesamt hat „Die Frau im Eishaus“ also alles, was ich mir von einem guten Krimi wünsche. Einen spannenden Fall, rapide Wendungen, ein tolles Setting und einen sehr angenehmen Schreibstil. Von mir gibt es volle fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung – gerade für den anstehenden Herbst.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Spannung pur!

RAUCH
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Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich Romane gelesen habe. wurde es im Urlaub mal wieder Zeit für einen Thriller. Im Juni ist mit „Rauch“ das neueste Buch einer meiner liebsten Thriller Autorinnen, ...

Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich Romane gelesen habe. wurde es im Urlaub mal wieder Zeit für einen Thriller. Im Juni ist mit „Rauch“ das neueste Buch einer meiner liebsten Thriller Autorinnen, Yrsa Sigurdardóttir erschienen. Das durfte nun also auch als Urlaubslektüre mit nach Italien.

Das Buch beginnt mit der Überfahrt von fünf ehemaligen Studienfreunden auf die Westmännnerinsel vor Island. Ihre ehemalige Kommilitonin ist verstorben, was den Anlass für das Aufeinandertreffen der Gruppe gibt. Die Insel ist bekannt für extremes Wetter, was die beklemmte Stimmung noch untermauert. Die Charaktere sind alle etwa dreißig Jahre alt und sind nach dem Studium nur noch unregelmäßig in Kontakt. Schnell zeigt sich, dass die Freundschaften untereinander bei weitem nicht mehr so innig sind, wie sie damals waren. Die Freunde haben sich verändert, und es schwingt immer ein gewisses Misstrauen wird. Ein Fund in der Wohnung der Verstorbenen stellt alle vor ein Rätsel und facht das Misstrauen zueinander weiter an, weil es Verbindungen zu einer Party in der gemeinsamen Vergangenheit zu geben scheint.

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Der atmosphärische Einstieg war für mich schon ein Highlight, weil das Setting genau so düster ist, wie der Anlass des Wiedersehens und die Dynamik der fünf Freunde zueinander. Es wird schnell klar, dass unter der Oberfläche etwas zu brodeln beginnt – nach und nach erfahren wir, warum. Dass die Gruppe aufgrund des Wetters nicht abreisen kann, hat der Situation noch mehr Spannung verliehen. Dieser Plot ist in Thrillern mittlerweile sehr beliebt, was mich nicht gestört hat, denn hier war die Begründung absolut einleuchtend. Schon bald bricht ein Feuer aus und es gibt mehrere Tote – die Frage nach dem Warum sowie dem Täter hat mich förmlich ans Buch gefesselt und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Covergestaltung passt sehr gut zu den anderen Büchern der Autorin – es ist also auf den ersten Blick erkennbar, um wessen Buch es sich handelt. Ich persönlich finde diese schlichte Art von Covern aber nicht besonders ansprechend – hier gefallen mir die Cover von Autorinnen wie Lucy Foley, Megan Miranda und Ruth Ware deutlich besser.

Obwohl „Rauch“ kein Teil einer Buchreihe ist, treffen wir Charaktere aus anderen Büchern der Autorin wieder. So zum Beispiel den Polizisten Tyr und die Rechtsmedizinerin Idunn. Die Isländischen Namen sind für mich immer wieder eine Herausforderung, machen die Ermittlungen aber deutlich authentischer.

Gegen Ende des Buches spitze sich die Situation auf der Insel immer weiter zu, sodass ich das Ende kaum erwarten konnte. Die Auflösung des Geheimnisses und der Zusammenhänge hat mich ziemlich überrascht. Für mich war der Spannungsbogen unglaublich gut konstruiert und das Ende lies keine Wünsche offen.

Mit „Rauch“ ist Yrsa Sigurdardóttir also wieder ein athemberaubend spannender Thriller gelungen, der vollumfänglich überzeugen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Urlaub in Buchform

Die Schmetterlingsinsel
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Die Veröffentlichung von „Die Schmetterlingsinsel“ ist völlig an mir vorbeigegangen, bis ich das Buch zufällig im Buchladen gesehen habe. Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Farben sind ...

Die Veröffentlichung von „Die Schmetterlingsinsel“ ist völlig an mir vorbeigegangen, bis ich das Buch zufällig im Buchladen gesehen habe. Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Farben sind fröhlich und sehr schön aufeinander abgestimmt. Das Haus in der Ferne sieht alt, aber sehr einladend aus – das ist genau die Stimmung, die ich bei Romanen sehr mag.

Der Einstieg ins Buch beginnt mir einem Brief aus dem Jahr 1888 und einem Einstieg ins Jahr 1945. Unsere Hauptperson ist Diana, die ihrer Tante Emmely das Versprechen abnimmt, sich mit ihrer Familiengeschichte zu beschäftigen und etwas ans Licht zu bringen. Diana lässt nichts unversucht, um dieses Versprechen zu erfüllen und reist dafür sogar nach Sri Lanka, um sich auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben.

Der Einstieg mit dem Brief und dem Prolog haben mich gleich total gefesselt, weil es mal etwas anderes ist. Man wird als Leser quasi gleich ins Buch „gesogen“ und steckt mitten in der Handlung. Es tauchen nach und nach immer mehr Charaktere auf, aber besonders Diana hat mir gut gefallen. Sie ist eine sympathische Frau und fest entschlossen, ihre Mission zu erfüllen. Ebenso spannend fand ich die gewählten Zeitebenen und wie die Autorin es geschafft hat, diese miteinander zu verweben, sodass ein „großes Ganzes“ entsteht und alles zusammenpasst. Von 2008 bis ins zwanzigste und neunzehnte Jahrhundert, sind alle Zeitebenen sehr anschaulich dargestellt und tragen gleichermaßen Spannung zur Handlung bei. Sri Lanka ist als Schauplatz ein wahres Highlight und ich hatte viel Freude dabei, immer mehr über das Setting zu lesen und mich an diesen Ort zu denken. Das ist für mich ein klares Alleinstellungsmerkmal dieses Romanes, denn in Sri Lanka spielen Romane eher selten. Corina Bomann hat es geschafft, die Szenerie so anschaulich zu beschreiben, dass die Orte vor meinen Augen lebendig wurden.

Die Familiengeschichte an sich, sowie die Reise und Einblicke, waren ein weiteres Highlight für mich. Nach und nach erfahren wir immer mehr und können uns besser zusammenreimen, was damals passiert ist und warum die Dinge so gekommen sind. Dianas Nachforschungen zu begleiten war stellenweise genau so spannend wie ein Krimi und hat mich toll unterhalten. Und auch für Diana selbst ergeben sich auf der Reise einige interessante Möglichkeiten und Herausforderungen.

Mich konnte „Die Schmetterlingsinsel“ voll und ganz begeistern. Von der ersten bis zur letzten Seite hat Corina Bomann mich hervorragend unterhalten und mir wunderbare Lesestunden bereitet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen tollen Roman.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Perfekt für den Sommer

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
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Auf „One Last Shot“ bin ich auf instagram aufmerksam geworden, wo ich das Buch immer wieder gesehen habe – sowohl die deutsche, als auch die amerikanische Ausgabe. Das deutsche Cover wurde leicht abgeändert ...

Auf „One Last Shot“ bin ich auf instagram aufmerksam geworden, wo ich das Buch immer wieder gesehen habe – sowohl die deutsche, als auch die amerikanische Ausgabe. Das deutsche Cover wurde leicht abgeändert und ich frage mich, wieso das passiert ist. Beide Ausgaben sehen aber wunderschön aus – das ist für mich ein großer Bonus bei „Sommerbüchern“. Ich will sie anschauen und schon dadurch in Urlaubsstimmung kommen.

Hauptfigur des Buches sind Emerson, auch Em genannt und ihr Jugendfreund Theo. Die beiden waren in der Highschool sehr eng befreundet und hegten Gefühle füreinander. Als sie sich das endlich eingestanden haben, schlossen sie auch gleich einen Heiratspakt. Doch nach dem Abschluss zog Em kurzfristig nach Los Angeles und so verliert sich der Kontakt, anstatt da aus den beiden ein richtiges Paar wird.

Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und Em bekommt auf ihrem Handy eine Benachrichtigung zu dem Pakt von damals, Theo ebenso. Em weiß gleich, dass sie der Sache eine Chance geben will, sie möchte Theo wiedersehen. Da sie als Model arbeitet und Theo als Fotograf beschließt sie, sich für die Kampagne buchen zu lassen, die Theo fotografiert. Dieses gemeinsame Projekt führt die beiden an ein idyllisches Küstendorf in Italien. Während Em sich richtig über das Wiedersehen freut, wirkt Theo eher reserviert und abweisend. Ihr bleiben also nur die wenigen Tage der Zusammenarbeit, um zu schauen, was aus den beiden werden kann.

Beim Einstieg in die Geschichte lernen wir zuerst Em und ihre aktuelle Lebenssituation kennen. Sie machte auf mich gleich einen sympathischen Eindruck. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Das liegt auch an der gewählten Ich-Perspektive, aus der wir sowohl Em, als auch Theo begleiten. Dadurch fühlte ich mich den beiden wirklich nah und quasi in die Handlung involviert. Das Setting in Italien war für mich ein absoluter Genuss. Meine Leselust ist sehr jahreszeitenabhängig und „One Last Shot“ hat das perfekte Sommer-Setting – für mich Urlaubsfeeling pur!

Die Ausgangssituation mit dem Heiratspakt und dass Em daraufhin wirklich aktiv wird, waren für meinen Geschmack erstmal befremdlich – aber nicht unglaubwürdig. Ich konnte mich trotzdem gut auf die Geschichte und die Charaktere einlassen. Durch die Rückblicke konnte ich die Dynamik der beiden gut verstehen und tiefer in ihre Gefühlswelten eintauchen. Ebenso gut gefallen hat mir, dass es einen Countdown bis zum Ende des gemeinsamen Jobs in Italien gab – das sorgte für Spannung. Die Model-Thematik war für mich interessant, aber kein Highlight (was an meinen persönlichen Interessen liegt, nicht an der Umsetzung).

„One Last Shot“ konnte mich insgesamt also vollkommen überzeugen. Vom Cover über das Setting bis hin zum Plot und den Charakteren. Hier hat alles gepasst und eine absolut gelungene Sommerlektüre ergeben. Dieses Buch dürft ihr euch nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Unglaublich schön, auch für Erwachsene

Hat irgendjemand Oscar gesehen?
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Wie ihr vielleicht wisst, lese ich zwischendurch immer mal gerne ein Kinderbuch. Meistens so in der Altersklasse von 8 bis 12 Jahren. „Hat irgendjemand Oscar gesehen?“ richtet sich an Kinder ab 10 Jahren.

Hauptpersonen ...

Wie ihr vielleicht wisst, lese ich zwischendurch immer mal gerne ein Kinderbuch. Meistens so in der Altersklasse von 8 bis 12 Jahren. „Hat irgendjemand Oscar gesehen?“ richtet sich an Kinder ab 10 Jahren.

Hauptpersonen des Buches sind der namensgebende Oscar und seine Freundin Aurora. Die beiden leben in einem Ort im Bundesstaat Maine. Oscars Mutter freundet sich schnell mit Auroras Eltern an und auch die Kinder bauen schnell eine Freundschaft auf. Die Tage verbringen sie ganz idyllisch am Strand, umgeben von Urlaubern oder beim Blaubeerpflücken. Es wird auch gerne gebacken, geredet und allgemein ist das Leben beider Familien sehr idyllisch.

Zu Beginn des Buches ist eine Karte enthalten, die einen guten Überblick ermöglicht, jedoch nicht alle Orte enthält. Gleich zu Beginn des Buches zeigt sich, dass Aurora sehr viel Phantasie und Energie hat. Beide gehen in die sechste Klasse, sind aber vom Wesen her sehr unterschiedlich. Aurora ist eher laut und aufgedreht, während Oscar nicht spricht. Aurora nimmt Oscar gewissermaßen an die Hand und die Charaktere der beiden ergänzen sich gut. Auf einmal verschwindet Oscar (wie der Titel vermuten lässt) und alle sind in heller Aufruhr. Die Suche nach ihm ist spannend dargestellt – aus meiner Sicht sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.

Abgesehen von der Karte, hat mir auch die Schriftgröße sehr gut gefallen. Sie ist nicht riesig, aber doch etwas größer und für mich angenehmer zu lesen, als in Büchern für Erwachsene. Gewünscht hätte ich mir jedoch einige Bilder, das hätte die Handlung noch anschaulicher gemacht – gerade für jüngere Leser.

Aus meiner Sicht passt die Umsetzung des Buches gut für die empfohlene Altersgruppe – sowohl von der Geschichte an sich, als auch von der Aufmachung her. Inhaltlich waren das Setting in Maine und die totale Idylle für mich klare Highlights. Mir wurde richtig warm ums Herz bei dem schönen Leben, was die beiden Familien führen und den beschriebenen Aktivitäten. Ebenso erging es mir mit den Werten wie Freundschaft und Zusammenhalt – gerade weil Oscar und Aurora besondere Kinder sind.

Von mir gibt es eine ausgesprochene Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch mit dem ebenso wunderbaren Cover – für Kinder und Erwachsene!

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