Brutal, beängstigend...Thriller!
Der TodesmeisterIn der Spree wird ein junges Mädchen gefunden, schnell stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde. Die Identität ist rasch geklärt, die Tote war die Nichte des Justizsenators, was das Ermittlerteam vor ...
In der Spree wird ein junges Mädchen gefunden, schnell stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde. Die Identität ist rasch geklärt, die Tote war die Nichte des Justizsenators, was das Ermittlerteam vor besondere Herausforderungen stellt. Victor Puppe, der neu beim LKA Berlin ist, muss sich nicht nur diesen stellen, sondern auch mit seinen nicht ganz so einfachen neuen Kollegen zurecht kommen. Als im Internet Filme, in denen Frauen bei so genannten Snuff Videos gequält werden, auftauchen, ist schnell klar, dass die Ermittler es mit einem Serienmörder zu tun haben.
Das ist Thriller! Schon auf der ersten Seite, nach wenigen Absätzen, ist man als Leser mitten drin im Thriller. Einige Szenen sind nichts für sensible Leser. Hartgesottene Leser werden erkennen, wie gut und bildhaft der Autor grausame, angsteinflössende und bedrückende Szenen beschreibt. Auch die "medizinischen" Szenen, wie eine Autopsie oder der Aufenthalt und die Behandlung eines Zeugen im Krankenhaus , sind sehr authentisch beschrieben und weisen auf hervorragende Recherchen hin. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und Thomas Elbel baut sehr schnell Spannung auf. Ich tappte bis fast zum Schluss betreffend Identität des Täters im Dunkeln. Hier habe ich bekommen, was ich in Thrillern mag : Eine schlüssige Ermittlung, etliche Gänsehaut- auslösende Szenen und das Aha Erlebnis, als zum Schluss die Täterfrage aufgelöst wird.
Sehr gruselig und eindrücklich ist, als der Täter zu Wort kommt und man erfährt und erkennt, warum er mordet.
Zu den Figuren: Die Ermittler haben Ecken und Kanten und sind mit Details ausgestattet, die sie unverwechselbar machen. Ob mir jetzt die männermordende Rechtsmedizinerin oder die konstant übel gelaunte Kommissarin Begün gefallen haben? Einerseits hat mich vor allem die türkisch-deutsche Begün genervt. Eine Kollegin wie sie wünsche ich echt niemandem. Andererseits hat der Neue im Team, Victor Puppe da noch den Kollegen Ken. Der ist noch schlimmer als Begün. Sobald Ken den Mund aufmacht , entweichen ihm sexistische, alberne oder beleidigende Sprüche. Zu Beginn war es amüsant, dann je länger je mehr nervend. Zum Glück hatte er nach den ersten Kapiteln mit den Ermittlungen genug zu tun und die Sprüche wurden sachbezogener und weniger. Ich denke, diese Charakterisierung wird polarisieren . Und ehrlich gesagt sind die Ermittler wenigstens dadurch nicht flach und leblos. Ob sie mir nun gefallen oder nicht, ist für mich zweitrangig. Ich muss ihnen ihre Rolle abnehmen, und auch wenn nicht sonderlich sympathisch, ist dies hier sehr gelungen.
Ich habe "der Todesmeister" verschlungen und kann eine Leseempfehlung für Thrillerfans aussprechen.