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Veröffentlicht am 02.07.2024

Marion Johanning - Der fremde Reiter

Der fremde Reiter
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Der historische Roman "Der fremde Reiter" von Marion Johanning spielt um die Zeit 1188 in Vissel am Rhein. Die junge Bauerstochter Lioba, welche die Hauptprotagonistin ist, interessiert sich sehr für Pflanzen ...

Der historische Roman "Der fremde Reiter" von Marion Johanning spielt um die Zeit 1188 in Vissel am Rhein. Die junge Bauerstochter Lioba, welche die Hauptprotagonistin ist, interessiert sich sehr für Pflanzen und die Heilkunst. Eines Tages findet sie beim Kräutersammeln im Wald einen jungen Mann, welcher verletzt und bewusstlos am Boden liegt. Der junge Mann, welcher sein Gedächtnis verloren hat wird im Haus des Pfarrers gesund gepflegt. Lioba, die dem Mann ebenfalls helfen möchte und sich dafür in das Haus des Pfarrers schleicht, wird dafür von ihrer Stiefmutter bestraft. Der junge Mann wird von den Dorfbewohnern Thomas getauft und nach dem es ihm besser geht, zieht er auf den Bauernhof von Liobas Familie, um dort bei der Feldarbeit zu helfen. Lioba und Thomas verlieben sich, doch als Thomas von seiner Familie entdeckt wird, muss er Lioba verlassen.
Thomas heißt eigentlich Otto von Linn und hat sich einem Kreuzzug des Kaisers verschrieben. Während Thomas mit dem Kreuzzug aufbricht, wird Lioba mit Johannes, einem Mann von einem anderen Hof verheiratet. Letztendlich muss sie von dem Hof fliehen und es beginnt für sie ein Leben auf der Flucht und nach der Suche nach Schutz.
Lioba geht es stets darum, den anderen zu Helfen. Zu beginn wird sie als junges Mädchen beschrieben, welche sich in manchen Situationen nicht zu helfen weiß und dann zu Gott betetet und anfängt zu weinen. Doch nach und nach entwickelt sich die Hauptprotagonistin zu einer starken und mutigen Frau, geprägt von dem, was ihr wiederfahren ist. Die Entwicklung von Lioba wurde von der Autorin gut beschrieben und man hofft bis zum Ende des Buches, dass es für sie endlich ein Happyend geben wird.
Der Roman ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. So wird zwischen Liobas Leben und Thomas Kreuzzug abgewechselt. Die Geschichte der beiden ist sehr fesselnd und detailreich geschrieben und die Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen. Auch die anderen Charaktere des Romans wirken stets durchdacht und runden den Roman ab.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Camilla Way - Little Bird

Little Bird
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Bei dem Buch Little Bird handelt es sich um einen Psychothriller, der von Elodie erzählt, die als kleines zweijähriges Mädchen entführt wird. Sie wächst bei ihrem Entführer, einem stummen Mann, mitten ...

Bei dem Buch Little Bird handelt es sich um einen Psychothriller, der von Elodie erzählt, die als kleines zweijähriges Mädchen entführt wird. Sie wächst bei ihrem Entführer, einem stummen Mann, mitten im Wald und fernab der Zivilisation auf. Dort lernt sie nie zu sprechen und orientiert sich an der Sprache der Vögel, die sie lernt perfekt zu imitieren. Zehn Jahre wird sie nicht gefunden, doch nachdem ihr Entführer Selbstmord begeht, flieht Elodie und wird schließlich von einem Lastwagenfahrer entdeckt und ins Krankenhaus gebracht. Dort stürzt sich die Presse auf Elodie und eine amerikanische Linguistin wird auf sie aufmerksam. Diese nimmt Elodie mit nach Amerika und es gelingt ihr Elodie das Sprechen beizubringen. Nach einem tragischen Unfall muss Elodie fliehen und landet schließlich in London.

Das Buch ist sehr spanndend geschrieben. Eindrucksvoll schildert Camilla Way das Leben des Mädchens Elodie. Man erfährt wie sie im Wald bei dem Mann lebt und sich nur mit der Vogelsprache verständigen kann. In Amerika muss sie sprechen lernen, was ihr anfänglich große Mühen bereitet. Immer wieder kehrt sie in Gedanken in den Wald zurück und es fällt ihr schwer ihre Vergangenheit loszulassen.
Nach dem tragischen Unfall ist man gespannt, wie es weitergeht. Man hofft, dass Elodie es schafft ein normales Leben zu führen und endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen kann. In London scheint sie es fast geschafft zu haben, als jemand aus ihrer Vergangenheit sich heimlich in ihr Leben schleicht, was das Buch spannungsmäßig auf die nächste Ebene bringt. Man wartet auf den Moment, dass etwas passiert und hofft zugleich, dass es ein gutes Ende nehmen wird.
Der Thriller ist sehr gut geschrieben und man möchte das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Auch der Titel ist sehr treffend gewählt.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Der Verehrer - Charlotte Link

Der Verehrer
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Der Kriminalroman beginnt mit dem Auffinden einer ermordeten Frau, wodurch bereits zu Beginn des Buches Spannung erzeugt wird. Anna, die Ermordete, ist seit sechs Jahren aus ihrem Heimatdorf bei Augsburg ...

Der Kriminalroman beginnt mit dem Auffinden einer ermordeten Frau, wodurch bereits zu Beginn des Buches Spannung erzeugt wird. Anna, die Ermordete, ist seit sechs Jahren aus ihrem Heimatdorf bei Augsburg verschwunden und selbst ihre Schwester und ihr Vater wussten nicht, wo sie sich aufgehalten hat.
Das Buch besteht aus zwei verschiedenen Handlungssträngen, so erzählt der erste Handlungsstrang von Anna. Der zweite hingegen von Leona, die bereits etliche Jahre mit Wolfgang verheiratet ist. Eines Tages stürzt sich eine Frau vor ihr in den Tod. Leona hat Schwierigkeiten diesen Vorfall zu verarbeiten und wird zu dieser Zeit von ihrem Mann verlassen. Sie findet schließlich Trost durch Robert, ihren Verehrer.
Zu Beginn erkennt man keinen Zusammenhang zwischen den beiden Handlungssträngen. Jedoch werden nach und nach Details aufgedeckt, wodurch dem Leser letztendlich klar wird, wie die beiden Stränge zusammen hängen. Obwohl man leicht erahnen kann, was als nächstes passiert, ist das Buch spannend.
Auch mit Leona als Hauptrolle ist eine sympathische Person gewählt, die man als Leser direkt ins Herz schließt.
Es handelt sich bei dem Kriminalroman definitiv um ein gelungenes Werk.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

"Verweigerung" ein fesselnder Justizthriller

Verweigerung
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Bei dem Buch handelt es sich um einen Justizthriller, der auf jeden Fall zu empfehlen ist.

Das Buch erzählt von einer jungen Schülerin, Jessica Silver, die spurlos verschwunden ist. Hauptverdächtiger ...

Bei dem Buch handelt es sich um einen Justizthriller, der auf jeden Fall zu empfehlen ist.

Das Buch erzählt von einer jungen Schülerin, Jessica Silver, die spurlos verschwunden ist. Hauptverdächtiger ist ihr Lehrer Bobby Nock, der Afro-Amerikaner ist. Er führte eine geheime Affäre mit Jessica. Maja, eine junge Geschworene setzte alles daran, um für Bobby Nock einen Freispruch zu erlangen. Zehn Jahre nach Bobbys Freispruch treffen sich die Geschworenen wieder, jedoch endet dieses Treffen für einen der Geschworenen tödlich. Maja ist die Hauptverdächtige in diesem Fall und beginnt ihre eigenen Ermittlungen zu führen um ihre Unschuld zu beweisen.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass Graham Moore im ersten Kapitel zuerst auf die "heute Zeit" eingegangen ist und so die Möglichkeit geboten hat die Hauptfigur Maja kennenzulernen. Im ersten Kapitel konnte man schon erkennen, was für positive Auswirkungen der Prozess als Geschworene für Majas berufliche Karriere als Anwältin hatte. Maja wurde als sympathische Frau dargestellt, die grundsätzlich an die Unschuld des Menschen glaubt, solange sich nicht das Gegenteil beweisen lässt.

Die Kapitel wechseln zwischen der "heutigen Zeit" und der "Zeit vor zehn Jahren". So erfährt man im zweiten Kapitel wie der Prozess vor zehn Jahren begann.

Die Rückblicke in die "Zeit vor zehn Jahren" werden immer aus der Sicht eines anderen Geschworenen erzählt, sodass sich der Leser ein Bild darüber machen kann, weshalb die einzelnen Geschworenen, die eigentlich an die Schuld von Bobby Nock geglaubt haben, sich letzendlich umentschieden haben. Am Ende des Prozesses haben alle Geschworenen einstimmig für nicht schuldig entschieden.

Man erkennt in dem Buch, wie schwer es trotz Freispruch für Bobby Nock gewesen ist, wieder ein normales Leben zu führen. Er ist ein Ausgestoßener, der von der Bevölkerung für eine Tat bestraft wird, für die er vor Gericht freigesprochen wurde.

Auch nach ungefähr zwei Drittel des Buches ist noch unklar was wirklich mit Jessica passiert ist und wer den Geschworenen ermordet hat. Die Anzahl der Verdächtigen vergrößert sich immer weiter, sodass es eigentlich jeder gewesen sein könnte.

Im letzten Drittel werden die Verdächtigen nach und nach entlastet, sodass man am Ende erfährt, was wirklich passiert ist.

Mir gefällt es sehr gut, dass als Hauptverdächtiger ein Afro-Amerikaner ausgewählt wurde, da diese es auch in der heutigen Zeit teilweise noch schwerer haben, Gerechtigkeit vor Gericht zu erfahren. Das Buch hat nichts aufgespart, so war alles enthalten von sexuellen Übergriffe eines Geschworenen auf eine junge Frau, die sich nicht traute gerichtlich dagegen vorzugehen, bis zum Missbrauch eines Vaters an seiner Tochter.

Das Buch wurde bis zum Ende spannend gehalten und die einzelnen Puzzleteile setzten sich erst in den letzen Kapiteln zusammen. Das Buch begann mit den Geschworenen, die vor zehn Jahren in einem Prozess über Schuld oder Unschuld urteilen mussten und das Buch endet zehn Jahre später mit einem Urteil der Geschworenen, die aber nicht mehr über Schuld oder Unschuld diskutierten, sondern denen es nur noch um die Gerechtigkeit geht. Das Buch weißt darauf hin, dass die Urteile der Justiz nicht immer gerecht sind, sondern auch Unschuldige angeklagt und verhaftet werden. Am Ende des Buches sind alle Personen schuldig.

Das einzige was ich an dem Buch kritisieren kann, ist das Cover, welches für mich nicht sehr ansprechend wirkt. Für mich ist es fraglich, was eine Straße gesäumt von Palmen letztendlich mit dem Buch zu tun hat.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Willkommen im kleinen Ostseehotel - Winterstürme

Willkommen im kleinen Ostseehotel
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Der Roman handelt von Sophie, die alleine mit ihren zwei Kindern in einem renovierungsbedürftigen Haus lebt, welches früher ihren Großeltern gehört hat. Ihr Ehemann, wegen dem sie damals überhaupt in das ...

Der Roman handelt von Sophie, die alleine mit ihren zwei Kindern in einem renovierungsbedürftigen Haus lebt, welches früher ihren Großeltern gehört hat. Ihr Ehemann, wegen dem sie damals überhaupt in das Haus gezogen ist, hat Sophie verlassen, weil ihm alles zu viel geworden ist und er mit einer anderen Frau zusammenleben wollte. Sophie arbeitet als Zimmermädchen im Ostseehotel Godewind. Dort lernt sie während einer Pause, die sie am Meer verbringt, Lars Ziegler, den Regisseur der alljährlichen Ostseeweihnachtsshow kennen. Lars Ziegler ist Gast im Godewind. Als Sophies Chefin einen Unfall hat, übernimmt deren Tochter Denise die Leitung des Hotels und bringt alle Mitarbeiter an ihre Grenzen.
Der Roman erzählt, wie sich langsam zwischen Lars Ziegler und Sophie eine Verbindung aufbaut, obwohl Sophie versucht dies zu verhindern, da in ihrem Hotel Beziehungen zwischen Angestellten und Gästen untersagt sind.

Der Anfang des Buches ist etwas langweilig. Doch nach der Begegnung von Sophie und Lars Ziegler wird es spannender. Sophie ist eine sehr sympathische Hauptfigur, die stets das Beste für ihre Mitmenschen möchte. Während des Lesens hofft man, dass sie trotz ihrer Ablehnung gegenüber Lars Ziegler aufgrund ihrer Arbeit, mit ihm zusammenkommt und es ein Happy End geben wird. Die Autorin hat einen fesselnden Schreibstil und lässt den Leser auch mit ihren Landschaftsbeschreibungen an der Natur teilhaben.

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