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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2024

Spannend, aber thematisch überfrachtet

Schwarze Dame
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Bei "Schwarze Dame" handelt es sich um den 24. Band der Krimi-Reihe über die Frankfurter Ermittlerin. Der Krimi spielt während der Corona Pandemie, was mir persönlich nicht gefällt. Die Zeit war für mich ...

Bei "Schwarze Dame" handelt es sich um den 24. Band der Krimi-Reihe über die Frankfurter Ermittlerin. Der Krimi spielt während der Corona Pandemie, was mir persönlich nicht gefällt. Die Zeit war für mich anstrengend genug und da muss ich nicht fast zwei Jahre später in einem Buch daran erinnert werden. Ich habe ja Verständnis dafür, dass ein Buch eine gewisse Vorlaufzeit braucht, aber das war für mich unpassend.

Das Ermittlerteam findet zunächst eine Leiche und tappen anfangs im Dunkeln. Nach und nach wird klar, dass es sich um eine Mordserie handelt und das Schach im Fokus der Morde steht.

Ich mag den Spannungsbogen im Buch. Es kommen immer wieder kleine Hinweise, sodass die Spannung gut aufrechterhalten wird. Leider wird das Schachthema für mich zu sehr ausgeführt, ohne dass ich dem folgen konnte. Die detaillierten Schachbeschreibungen haben mich verwirrt, weil ich keine Kenntnisse im Schach habe.Leider stellt sich die Auflösung auch als eher willkürlich heraus, sodass ich von selbst nicht auf die Lösung gekommen wäre. Allerdings mag ich es, dass der Krimi nicht abrupt endet, sondern Raum lässt, die Geschehnisse wirklich aufzuklären.

Ich kannte die anderen Bände der Reihe nicht, konnte der Handlung jedoch dennoch gut folgen. Julias Privatleben wird immer wieder gut eingebunden, was sich auch ohne Vorkenntnisse lesen lässt. Ich mag Julias Figur, die sympathisch ist. Auch die anderen Charaktere sind nachvollziehbar und machen eine gute Entwicklung durch.

Insgesamt ist 'Schwarze Dame' ein spannender Krimi mit interessanten Wendungen, der jedoch einige Schwächen aufweist, insbesondere in Bezug auf das stark ausgeprägte Schachthema und den Bezug zur Corona-Pandemie. Dennoch lesenswert für Fans der Reihe und Krimiliebhaber*innen.

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Veröffentlicht am 09.08.2024

Einfühlsames Porträt einer Mutter in der Selbstfindung

Ava liebt noch
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In "Ava liebt noch" von Julianne Pachico steht Ava im Mittelpunkt, eine Frau, die sich in ihrer Rolle als Mutter nicht nur gefangen, sondern auch entfremdet fühlt. Obwohl sie ihren Alltag scheinbar im ...


In "Ava liebt noch" von Julianne Pachico steht Ava im Mittelpunkt, eine Frau, die sich in ihrer Rolle als Mutter nicht nur gefangen, sondern auch entfremdet fühlt. Obwohl sie ihren Alltag scheinbar im Griff hat, bleibt das Unbehagen stets präsent – eine subtile, aber eindringliche Darstellung innerer Zerrissenheit, die von der Autorin anschaulich und einfühlsam beschrieben wird.

Der Roman beleuchtet eindrucksvoll die unterschiedlichen Lebenswelten von Ava und Kieran, einem Mann mit völlig anderen Erfahrungen und einem konträren Lebenshintergrund. Der Perspektivwechsel zwischen den beiden Figuren bringt zusätzliche Tiefe in die Erzählung und eröffnet verschiedene Blickwinkel auf die zentralen Themen des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, mit wunderbaren Beschreibungen und Zitaten, die immer wieder zum Nachdenken anregen. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Pachico es schafft, die emotionale Spannung aufrechtzuerhalten – selbst in Momenten, die vermeintlich harmonisch erscheinen, bleibt eine unterschwellige Melancholie spürbar.

Das Ende des Romans ist ambivalent: Es bietet zwar eine Art Abschluss, doch das Gefühl eines klassischen Happy Ends stellt sich nicht ein. Diese Vielschichtigkeit und das realistische Ende spiegeln die gesamte Stimmung des Buches wider und machen es zu einer starken, nachdenklich stimmenden Geschichte.

Für mich ist "Ava liebt noch" ein Buch, das durch seine emotionale Tiefe überzeugt. Ich vergebe daher 4 von 5 Sternen und empfehle es insbesondere Leser*innen, die sich für die Themen Selbstfindung und die Herausforderungen des Mutterseins interessieren.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Charmante Grundidee, aber mit ernste Themen

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Das Cover vermittelt eine wohlig-warme Stimmung. Besonders gut gefällt mir, dass die Farben auf der Innenseite des Buches aufgegriffen werden. Die Grundidee der Geschichte finde ich sehr charmant. Für ...

Das Cover vermittelt eine wohlig-warme Stimmung. Besonders gut gefällt mir, dass die Farben auf der Innenseite des Buches aufgegriffen werden. Die Grundidee der Geschichte finde ich sehr charmant. Für Bücherliebhaberinnen gibt es wohl kaum ein schöneres Thema als die Liebe zu Büchern.

Allerdings entwickelt sich das Buch entgegen meiner Erwartungen zu einem herausfordernden Werk mit sehr ernsten Themen. Das war leider nicht vorhersehbar und hätte erwähnt werden sollen.

Das Buch handelt von James und Erin, die verbindet, dass sie ihre Schulfreundin Bonnie verloren haben. Lange Zeit haben sie versucht, einander aus dem Weg zu gehen, doch dann stellt Erin ein Buch mit ihren privaten Notizen in einen öffentlichen Bücherschrank. Ausgerechnet James findet das Buch und antwortet Erin, ohne zu wissen, wem er schreibt. So entsteht eine Art Brieffreundschaft.

Die Perspektivwechsel zwischen Erin und James gefallen mir gut, da sie tiefe Einblicke in die Welten der beiden ermöglichen und ihre Handlungen nachvollziehbarer machen. Schön und authentisch finde ich, dass auch ihre Familien einen Platz in der Geschichte bekommen haben.

Leider gerät dadurch die Grundidee der Geschichte, nämlich der Austausch über Bücher, etwas in den Hintergrund. Ich mag es, dass viele verschiedene Bücher erwähnt werden, allerdings finde ich es schade, dass Vielleser
innen oft unterstellt wird, alle Klassiker zu kennen. Hier wären vielleicht Fußnoten zur Erklärung hilfreich gewesen.

Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, was mit Bonnie passiert ist und warum sie in Erins Zimmer auftaucht, obwohl sie doch tot ist. An dieser Stelle hätte ich mir eine logische Erklärung gewünscht.

Der Schreibstil ist zwar locker und ansprechend, aber dennoch fehlte mir der Drang, unbedingt weiterlesen zu wollen. Das Happy End kam für mich nicht überzeugend und hinterließ leider kein glückliches Gefühl. Das Buch konnte jedoch durch den konstanten Bezug zur Liebe zur Literatur punkten. Sowohl bei Erin als auch bei James ist die Verbundenheit zu Büchern deutlich spürbar.

Die Zielgruppe des Buches sind auf jeden Fall Leser*innen, die Bücher mit Tiefgang schätzen, da Themen wie Mobbing, psychische Krankheiten und der Verlust einer nahestehenden Person angesprochen werden.

Deshalb gibt es von mir nur eine bedingte Leseempfehlung, wenn man schwierige Themen in einem Roman verpackt mag.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Ein fesselnder Kriminalroman über Verlust, Technologie und gesellschaftliche Abgründe

VIEWS
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"Views" erzählt die erschütternde Geschichte von der 16 jährigen Lena Palmer, die plötzlich verschwindet, nur um kurz darauf in einem verstörenden Video wieder aufzutauchen.
Die Ermittlungen werden von ...

"Views" erzählt die erschütternde Geschichte von der 16 jährigen Lena Palmer, die plötzlich verschwindet, nur um kurz darauf in einem verstörenden Video wieder aufzutauchen.
Die Ermittlungen werden von Kommissarin Yasira Saad geleitet, deren persönliche Verbindung zu dem Fall durch ihre eigene Tochter im gleichen Alter verstärkt wird.

Yasira erscheint als liebevolle Mutter, was sie sofort sympathisch macht. Ihr Kollege bringt mit seinen lockeren und manchmal unangemessenen Bemerkungen eine willkommene Portion Humor in diese düstere Erzählung.

Persönlich hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, die möglicherweise die Spannung des Romans weiter gesteigert hätten. Die offenen Fragen am Ende hinterlassen ein beklemmendes Gefühl.

Der Roman behandelt wichtige gesellschaftliche Themen wie künstliche Intelligenz, Ausländerfeindlichkeit und Rechtspopulismus, die geschickt miteinander verwebt sind und zum Nachdenken anregen. Marc-Uwe Kling, bekannt für seine kritische Betrachtung aktueller Themen, trifft hier einen Nerv und schafft es, diese brisanten Themen in eine spannende Kriminalgeschichte einzubetten.

Der Schreibstil ist packend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dennoch muss ich Punkte abziehen für die knappe Handlung und die unbeantworteten Fragen am Ende. Insgesamt gebe ich "Views" vier Sterne, da es definitiv lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Romantisches Urlaubsfeeling

Nordseesterne
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Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Mir gefällt die Beschreibung der Umgebung gut und ich wär gern einmal in Holgers Restaurant zu Gast.
Leider habe ich trotz der positiven Dinge keine Verbindung zum ...

Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Mir gefällt die Beschreibung der Umgebung gut und ich wär gern einmal in Holgers Restaurant zu Gast.
Leider habe ich trotz der positiven Dinge keine Verbindung zum Buch bekommen. Ich fand die gesamte Geschichte nicht nicht sehr originell und sehr vorhersehbar. Ich verstehe nicht, wieso alle diese Bücher dem selben Schema folgen und leider weicht auch dieses Buch nicht davon ab. Das macht manche von Handlungen der Protagonist*innen schwer nachvollziehbar für mich.
Die Geschichte handelt im Grunde von Luisa und ihrer Mutter Marianne. Luisa arbeitet bei ihrer Mutter im Unternehmen, was zu einigen Spannungen zwischen den beiden führt. Beide haben einige Charakterzüge die nicht unbedingt sympathisch sind. Ich denke allerdings, das sollten sie im Gesamtkontextes des Buches nicht sein. Viel mehr soll authentisch ihre Geschichte erzählt werden und das ist der Autorin gut gelungen. Die Nebencharaktere haben eine besonders einladende Ausstrahlung und sind authentisch dargestellt, was meine Sympathie für sie verstärkt hat. Obwohl es bei ihnen unsympathische Charaktere gab, haben sie dazu beigetragen, dass die Geschichte lebendig wirkt.
Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, nur so viel, dass die Gegenwart mit der Vergangenheit verknüpft wird. Die Art und Weise, wie das geschieht ist für mich leider ebenfalls nicht stimmig im Kontext der Geschichte.
Trotz allem gibt es immer wieder überraschende Wendungen in der Geschichte.
Das Ende ist ganz typisch für einen Liebesroman absolut vorhersehbar und doch wieder nicht. Meines Erachtens passiert am Ende des Buches noch einmal sehr viel auf einmal. An dieser Stelle hätte ich mir eine langsamere Entwicklung gewünscht.
Alles in allem ist der Schreibstil flüssig und unterhaltsam. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung für alle, die über eine vorhersehbare Handlung hinwegsehen können und sich ein Buch an einem fantastischen Urlaubsort wünschen.

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