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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2024

Märchenhafte Kulisse

Cascadia
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Die mir bis dato unbekannte Autorin,
Julia Phillips, bringt mit dem Roman „Cascadia“ ihr zweites Buch auf den Markt. In dem Roman, wird das Leben der beiden Schwestern Sam und Elena seit der ...

Die mir bis dato unbekannte Autorin,
Julia Phillips, bringt mit dem Roman „Cascadia“ ihr zweites Buch auf den Markt. In dem Roman, wird das Leben der beiden Schwestern Sam und Elena seit der unheilbaren Krankheit der Mutter von Geldsorgen begleitet. Doch plötzlich taucht ein Bär auf…
Ein überraschend angenehm zu lesendes Buch. Durch die teilweise sehr bildhaften Beschreibungen bekommt man eine gute Vorstellung von einigen der Schauplätze des Buches. Jedoch schwingt auch oft ein melancholischer Hauch mit, der mich persönlich sehr berührte. Schon zu Beginn wird „Schneeweißchen und Rosenrot“ zitiert. Im Laufe des Romans werden immer wieder Parallelen zu dem Grimm‘schen Märchen eingespielt. Ich finde es gut gelungen, wie immer wieder ein Märchenkomponente aufgegriffen wird. Die Geschichte lässt zudem auch immer wieder Lücken für Interpretationsspielräume zu. Die beiden Protagonisten wirken auf den Leser mit der Zeit immer klarer, bzw. Man erfährt wieso wer wie handelt. Sam wirkt auf mich sehr überfordert mit der vorherrschenden Situation und versucht sich abzukapseln indem sie eigensinniger und egoistischer handelt im Laufe des Romans. Jedoch ist sie weiterhin sehr abhängig von ihrer Schwester. Die für sie eine Art Mutterrolle übernommen hat. Immer wieder kristallisieren sich dunkle Ereignisse in der Vergangenheit der beiden jungen Frauen heraus.Elena hingegen hat viele Geheimnisse, die sich belastend auf die Beziehung der beiden Schwestern auswirken. Elena, ist hier ganz klar die starke Frau, die für ihre jüngere Schwester und die Mutter sorgen muss. Der dritte tierische „Protagonist“ ist der Bär, der das Leben der beiden Schwestern aufwühlt.
Das Cover finde ich sehr ansprechend und gelungen. Diese Pastellfarbenen Töne, die dieses Naturbild wie in einem Sonnenuntergang erscheinen lassen, finde ich sehr gelungen und spielt auch die Rolle, die die Natur in diesem Roman einnimmt, wieder. Das Ende habe ich so nicht erwartet. Leider ist dies auch mein größter Kritikpunkt. Trotzdem finde ich diesen Roman sehr gelungen und empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Hommage an die Bretagne mit schicksalshafter Vergangenheitsbewältigung

Der Sommer, in dem alles begann
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In dem Roman „Der Sommer, in dem alles begann“ von Claire Leost werden die Schicksale dreier Frauen zu einem schillernden Geflecht ähnlich einer Patchworkdecke verwoben. Auch wenn die familiäre ...

In dem Roman „Der Sommer, in dem alles begann“ von Claire Leost werden die Schicksale dreier Frauen zu einem schillernden Geflecht ähnlich einer Patchworkdecke verwoben. Auch wenn die familiäre Beziehung der drei Frauen recht schnell deutlich wird, gelingt es der Autorin mit Hilfe von immer wieder überraschenden Wendungen eine originelle Auflösung des Plots herbeizuführen. Meiner Meinung nach sind eine Stärke des Romans die liebevoll skizzierten Hauptfiguren, die scheinbar vom Schicksal getrieben ihrer Wege gehen, gleichzeitig jedoch sich gegenseitig brauchen, um die Handlung voranzutreiben. Das Ende gefällt. Mittels akzentuiert benutzter metaphorischer Stilmittel bringt die Autorin den Leser*innen die Psychologie des Dorflebens in der Bretagne näher.
Immer wieder gibt es nette „Sidekicks“ zu Asterix und Obelix. Brillant.
Das Cover, gehalten in Sepia-Faben, spiegelt die Seele des Buches wider.
Leider muss ich einen Stern abziehen, da die ungewollt komisch wirkende Figur Yannick aus dem sonst harmonisch wirkenden Gesamtgefüge heraussticht.



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Veröffentlicht am 27.03.2024

Verschmelzung von Historie und Krimi

Im Schatten des Thronfolgers
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Der historische k.und k. Krimi von Christine Neumeyer „im Schatten des Thronfolgers“ entführt uns in das Jahr 1909. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch begeben sich auf dem Schloss ...


Der historische k.und k. Krimi von Christine Neumeyer „im Schatten des Thronfolgers“ entführt uns in das Jahr 1909. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch begeben sich auf dem Schloss Anstetten auf die Spuren eines Mörders. Im Gegensatz zu modernen Krimis laufen hier die Ermittlungen anders ab. Sehr beleben geschrieben. Der österreichische Dialekt, der stellenweise immer wieder eingebaut wird, finde ich sehr charmant und unterstreicht so immer wieder die Kulisse und man fühlt sich den Figuren sehr nah. Die beiden Ermittler sind sehr authentische Charaktere, die jedoch verschiedene Welten verkörpern. Pospischil sehr für die alte kaiserliche Zeit und Frisch (wie sein Name es fast herleiten lässt) hingegen für die moderne. Gut gewähltes Duo für diesen Krimi. Immer wieder kommen spannende und völlig unerwartete Wendungen vor. Jedoch gerät an einigen Stellen der eigentliche Mord/Morde und Ermittlungen in den Hintergrund, die die Autorin sehr intensiv die vorherrschende Zeit bearbeitet. Einzelne Berufsgruppen und die Schwierigkeiten, die davon ausgehen, werden intensiv durchgesprochen. Dies führt teilweise immer wieder zu Spannungsverlust. Der Schreibstil der Autorin ist dem historischen Hintergrund perfekt angepasst. Ich habe mich direkt an diesen Ort und auch in diese Zeit zurückversetzt gefühlt. Das Cover an sich finde ich schlecht gewählt, es erinnert er an einen Klostergang. Lediglich die düstere Stimmung eines Krimis spielt sich darin wieder. Der Einband des Buches hat mich gar nicht überzeugt. Er kam mir wie mehrere Pappschichten vor.
Mein persönliches Fazit:
Dieser Krimi ist teilweise sehr langatmig, weshalb ich einen Stern abziehe. Was eindeutig für diesen Krimi spricht: man wird von der ersten Seite zu einer Zeitreise mitgenommen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Mord in fünf Akten

Die Insel des Zorns
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Der Thriller „die Insel des Zorns“ von Alex Michaelides, erschienen im DROEMER Verlag, handelt von sieben mehr oder weniger befreundeten Personen, die einen Kurzurlaub auf einer Privatinsel machen. ...

Der Thriller „die Insel des Zorns“ von Alex Michaelides, erschienen im DROEMER Verlag, handelt von sieben mehr oder weniger befreundeten Personen, die einen Kurzurlaub auf einer Privatinsel machen. Jedoch geschieht dort ein Mord. Das Buch ist in fünf Akte und einen anschließenden Epilog unterteilt. In jedem Akt ergänzt bzw. löst der Erzähler ausgelassene Passagen oder Passagen, in denen er den Leser absichtlich in eine Sackgasse geführt hat, auf. Dadurch wirkt es auf uns Leser sehr wendungsreich. Die Geschichte wird von einem der Protagonisten, Elliot Chase, selbst erzählt. Der Erzähler spricht die Leser immer wieder direkt an und versucht durch rhetorische/offene Fragen ein Band zwischen Erzähler und Leser entstehen zu lassen. Dadurch entsteht das Gefühl beim Leser, dass das wirklich so passiert ist. Jedoch hat der Erzähler an einigen Passagen sehr übertrieben und man hatte das Gefühl, dass der Erzähler anfängt zu schwafeln und vom eigentlichen Thema abdriftet. In den einzelnen Akten werden die Geschichten und persönlichen Verwebungen der sieben Personen, die in dem Buch vorkommen, sehr intensiv beleuchtet und studiert. Dadurch hat man als Leser die Chance eine Sympathie/Antisympathie aufzubauen. Jedoch wird durch diese intensive Beleuchtung der Charaktere der Mord und einige Spannungselemente die einen Thriller ausmachen, vernachlässigt.
Das Cover ist meines Erachtens perfekt gewählt, da es eine Verbindung zum Hauptspielort, die kleine griechische Insel „Aura“, im Buch schafft. Das Cover bildet meiner Meinung nach ein Nazar-Amulett ab, was seinen Ursprung in der türkisch/griechischen Kultur hat.
Das Buch bekommt meine Leseempfehlung, jedoch nicht mit der vollen Punktzahl. Einen Punkt ziehe ich ab, da mir einige Spannungselemente gefehlt haben und der Erzähler zu oft vom Thema abdriftet und zu „schwafeln“ beginnt.

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