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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2024

Leichte Sommerlektüre

Mörderisches Santorin - Zoe und die tödliche Kreuzfahrt
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Dieser 2. Krimi rund um Zoe Dahlmann, Halbgriechin und Restaurantbesitzerin auf Santorin, ist ein netter Urlaubskrimi, der sich in wenigen Stunden am Pool eines Kreuzfahrtschiffes oder am Strand lesen ...

Dieser 2. Krimi rund um Zoe Dahlmann, Halbgriechin und Restaurantbesitzerin auf Santorin, ist ein netter Urlaubskrimi, der sich in wenigen Stunden am Pool eines Kreuzfahrtschiffes oder am Strand lesen lässt. Es muss ja nicht unbedingt Griechenland sein.

Die Überraschung ist gelungen, als Sonja, eine Freundin von Zoe aus Frankfurt im Restaurant erscheint und noch größer das Erstaunen, als Sonja wegen Mordverdachts festgenommen wird. Sonjas Kabinennachbarin auf dem Kreuzfahrtschiff ist erstickt worden.

Ausgerechnet Kommissar Spanos, der schon im ersten Fall für Zoe seine Unfähigkeit unter Beweis stellen durfte, ist Chefermittler. Deshalb bleibt Zoe und ihrem Freund Leon nichts anderes übrig, auf eigene Faust den Mörder zu finden ...

Meine Meinung:

Wie schon erwähnt, gehört dieser Krimi in das Subsubgenre Urlaubskrimi. Leicht zu lesen, ein dümmlicher und ignoranter Polizist und Laien, die ermitteln. Daneben lernen wir Land und Leute kennen, dürfen die kulinarischen Köstlichen und das Flair der griechischen Inseln genießen. Und ja, eine Katze, pardon, ein Kater darf auch nicht fehen.

Hier werden wenige Klischee ausgelassen wie allein reisende ältere Frauen, die von Toyboys angesprochen werden oder das Ambiente eines Kreuzfahrtschiffes.

Fazit:

Wer eine sommerliche Lektüre ohne allzu viel Tiefgang zu Entspannung lesen will, ist hier richtig. Von mir gibt’s 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.07.2024

Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
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Auch Bestsellerautoren waren ein Mal jung und Schüler. Hier wird mit viel Fantasie und Humor die fiktive Schulzeit von Arthur Conan Doyle, der wie man weiß Autor der Sherlock Holmes Kriminalromane ist, ...

Auch Bestsellerautoren waren ein Mal jung und Schüler. Hier wird mit viel Fantasie und Humor die fiktive Schulzeit von Arthur Conan Doyle, der wie man weiß Autor der Sherlock Holmes Kriminalromane ist, präsentiert. Natürlich ist dieses Buch keine Biografie, sondern ein Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren.

In diesem Auftakt zu einer mehrteiligen Krimi-Reihe begegnen wir dem analytisch denkenden Arthur Conan Doyle, der frustriert die Schule Schule sein lassen will, weil ihm langweilig ist und alle bisherigen Rätsel gelöst sind. Als er einem Baby das Leben rettet, wird er als Held gefeiert. Wenig später erhält er die Einladung für das geheimnisumwitterte Internat Baskerville Hall.

"Wir verschwenden unsere Zeit nicht mit Grammatiklektionen oder halten uns mit sinnlosen Benimmregeln auf."
erklärt Mr. Challenger, der Direktor des Internats, der seinen neuesten Schüler mit einem Luftschiff abholt.

Das klingt doch nach einer besonderen Schule, oder?

Meine Meinung:

Dieses Buch über ein besonderes Internat ist Auftakt einer Reihe von Detektivgeschichten für Kids ab 10 Jahren.
Über den Inhalt möchte ich nichts verraten.

Freut euch auf die Abenteuer der ungewöhnlichen Schülerinnen und Schüler. Die agierenden Charaktere haben spezielle Namen: Da ist z.B. das Mädchen Pocket, dessen Kleidung nur aus Taschen zu bestehen scheint, und ein Physiklehrer namens Dr. Watson.

Der Schreibstil ist locker und flüssig und lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Junge Hobbydetektive werden ihre Freude an den zahlreichen Rätseln haben.

Eine kleine Anmerkung: Das eine oder andere beschriebene Experiment scheint ein wenig waghalsig zu sein. Da hätte ich mir schon eine Anmerkung auf die Gefahren gewünscht. Das kostet einen Stern.

Fazit:

Gerne gebe ich diesen Abenteuergeschichten 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Hat mich nicht überzeugt

Geile Zeit
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Ich gehöre zwar nicht zur bevorzugten Zielgruppe des Autors, da ich im Alter seiner Eltern bin, wollte aber dennoch die Gedanken zu seiner Jugend kennenlernen. Das bunte Cover mit dem frechen Titel hat ...

Ich gehöre zwar nicht zur bevorzugten Zielgruppe des Autors, da ich im Alter seiner Eltern bin, wollte aber dennoch die Gedanken zu seiner Jugend kennenlernen. Das bunte Cover mit dem frechen Titel hat mich einen eher fröhlich gestimmten Rückblick erwarten lassen. Meine Erwartungen haben sich leider nicht zur Gänze erfüllt, denn ich habe eine etwas unstrukturierte Rückschau von Niclas & Co erhalten, die teilweise auch weinerlich auf mich wirkt. Stellenweise habe ich persönlich das Gefühl von Empörung, dass einem zukünftig der Wohlstand nicht mehr in den Schoß fallen wird, sondern dass man sich den erarbeiten wird müssen.

Mir ist schon klar, dass Ereignisse wie 9/11, die Terroranschläge in den verschiedenen Hauptstädten oder die Amokläufe in Schulen viele junge Menschen paralysiert haben (und tun es noch immer). Auch die Pandemie hat das bisher unbeschwerte Leben der jungen Menschen jäh unterbrochen.

Ich erinnere mich an die Baader-Meinhof-Bande, Anschläge der Palästinenser wie München 1972, die Brigate Rosse (1970-1988) oder die IRA, die ebenso Angst und Schrecken verbreitet haben und war selbst nur wenige Stunden vor dem Bombenanschlag vom 2. August 1980 im Bahnhof von Bologna. Aber das alles hat mich längst nicht so aus der Bahn geworfen, wie die Kids der 1990er.

Auch die wirtschaftlichen Krisen verunsichern diese Generation. Doch glaube ich, dass die Erwartungshaltung an den „all-inclusive-Staat“, den viele junge Menschen heute haben, nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Jede/Jeder muss auch selbst etwas dazu beitragen.

Der Schreibstil ist ziemlich einfach und an manchen Stellen ziemlich vulgär. Aber es mag schon sein, dass sich in männlichen Gehirnen alles um Thema Nr. 1 handelt.

Viele der erwähnten TV-Sendungen und Berühmtheiten (?) kenne ich nicht, da es bei uns nur die zwei Programme des staatlichen Rundfunks gab.

Vielleicht liegt meine differenzierte Sichtweise auch daran, dass ich Österreicherin bin und manches anders erlebt habe bzw. ich mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen gelernt habe.

Zeitgenossen von Niclas Seydack werden sich vielleicht in ähnlicher Art an ihre Kindheit und Jugend erinnern.

Fazit:

Nicht ganz das, was ich erwartet habe, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Wenig Neues für mich

Wie Faschismus funktioniert
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Der amerikanische Philosophie-Professor Jason Stanley widmet sich in zehn Kapiteln dem Wiedererstarken des Faschismus:

Die mystische Vergangenheit
Propaganda
Anti-Intellektualismus
Unwirklichkeit
Hierarchie
Opferrolle
Recht ...

Der amerikanische Philosophie-Professor Jason Stanley widmet sich in zehn Kapiteln dem Wiedererstarken des Faschismus:

Die mystische Vergangenheit
Propaganda
Anti-Intellektualismus
Unwirklichkeit
Hierarchie
Opferrolle
Recht und Ordnung
Sexuelle Ängste
Sodom und Gomorrha
Arbeit macht frei

So untersucht er die politischen Methoden zur Machtgewinnung und Machterhaltung in verschiedenen Staaten, darunter auch oder besonders die USA. Das „America First“ von Donald Trump bzw. seine europäischen Kopien sind Paradebeispiele, wie die nostalgische Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ (auch wenn sie gar nicht gut war, sondern nur alt ist) geschürt wird. Fake News und dauernde Wiederholungen frei erfundener und zurecht gebogener Pseudowahrheiten, die mit der Vergesslichkeit der Menschen spekuliert, sind an der Tagesordnung. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Erschreckend ist die Nivellierung der Bildung nach unten. Die Menschen künstlich dumm zu halten, ist sichtlich ein gewünschtes Ziel.

Die Spaltung der Gesellschaft wird mittels Propaganda mehr oder weniger subtil betrieben. Nur wenn man die Mechanismen des Faschismus erkennt, lässt er sich verhindern.

Fazit:

Dieses Buch enthält nicht allzu viel Neues für mich, daher gibt es gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 29.06.2024

Leichte Sommerlektüre

Syltgold
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Als Kulisse für diesen 8. Kriminalfall in dem die Landschaftgärtnerin Anna Bergmann, nun verheiratete Scarren, ihren kriminalistischen Spürsinn einsetzt, dient das legendäre Motorradtreffen, die Harley-Days. ...

Als Kulisse für diesen 8. Kriminalfall in dem die Landschaftgärtnerin Anna Bergmann, nun verheiratete Scarren, ihren kriminalistischen Spürsinn einsetzt, dient das legendäre Motorradtreffen, die Harley-Days. Während die einen die knatternden Motorräder hassen, sehen andere wiederum ein sehr gute Einnahmequelle. Für die örtliche Polizei ist das Motorradtreffen eine ziemliche Herausforderung. Daher kann man Annas Ahnung, dass der tödliche Verkehrsunfall, dessen Zeugin sie geworden ist, bewusst herbeigeführt worden ist, so gar nicht brauchen. Man hat zwar mit Hubsy Westermann und Maurizio Ferrara zwei neue Mitarbeiter bekommen, die beiden zunächst ein wenig unerfahren erscheinen und lediglich unbeliebte Recherchearbeiten machen dürfen.

Als dann eine weitere Tote zu beklagen ist, nehmen die Polizisten Ermittlungen auf. Anna kann es auch nicht lassen und schnüffelt parallel dazu herum, findet neben Streichholzbriefchen noch Verträge, die ein ganz anderes Licht auf die Todesfälle der letzten Wochen werfen.

Meine Meinung:

Wenn schon im Titel die Wörter Sylt und Gold zu finden sind, kann es sich nur um Immobilienspekulation handeln, denn Bodenschätze gibt es auf Sylt nicht, dafür wird Grund und Boden, der ja auf einer Insel nicht beliebig vorhanden ist, sprichwörtlich mit dem Edelmetall aufgewogen. Also ist für mich das Motiv gleich klar, die Opfer sind auch leicht ausgemacht. Bleibt nur das WER und das WIE zu erfahren.

Der Krimi selbst kommt ohne Hochspannung aus. Er lebt, wie viele andere Krimis von einem etablierten Team, das mit seinem Chef bzw. Staatsanwalt nicht ganz einer Meinung über die Vorgangsweise ist und daher manchmal, die ein oder andere Anweisung anders als gemeint, interpretiert.

Der Krimi ist, wie alle anderen dieser Reihe rund um die Landschaftsgärtnerin Anna Scarren aufgebaut, die auf Grund ihrer Tätigkeit viel auf der Insel herumkommt und viele Leute kennt. Als Gegensatz sind Hubsy Westermann und Maurizio Ferrara, die beiden Neuen bei der Polizei, recht gut positioniert. Sie müssen sich mit den manchmal verschroben wirkenden Insulanern (zu denen auch die Kollegen zählen) erst anfreunden.

Die Haupthandlung selbst ist auf Grund des Titels recht vorhersehbar. Da hätte es den Handlungsstrang rund um den Arzt Jörg Neritz nicht unbedingt gebraucht.

Schade, dass die Harley-Days nur als Kulisse dienen.

Fazit:

Ein leichter Sommer-Krimi für Zwischendurch, dem ich 3 Sterne gebe.