Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Zeit für einen Tee?

A Tempest of Tea
0

Arthie Casimir führt mit ihrem engsten Vertrauen Jin das luxuriöses Teehaus „Spindrift“, das sich nachts zu einem Bluthaus für Vampire verwandelt. Vampire, die von den Einwohnern Ettnias nicht gerne gesehen ...

Arthie Casimir führt mit ihrem engsten Vertrauen Jin das luxuriöses Teehaus „Spindrift“, das sich nachts zu einem Bluthaus für Vampire verwandelt. Vampire, die von den Einwohnern Ettnias nicht gerne gesehen und vom Oberhaupt - dem „Widder“ - verachtet werden.

Bedroht vom Widder und in Gefahr, das Teehaus zu verlieren, sind Jin und Arthie zu allem bereit und empfänglich für die Zusammenarbeit mit einem Fremden. Alles in der Hoffnung, das Spindrift retten zu können.

Doch dafür muss sie in das Reich der Vampire einbrechen und das kostbarste Gut entwenden, dabei stehen ihr nicht nur die Wachen im Weg, sondern auch ihre eigenen Vergangenheiten.

A Tempest of Tea von Hafsah Faizal klang nach einem spannenden Heist-Abenteuer, doch vor allem zu Beginn hatte ich stärkere Probleme mit dem Schreibstil der Autorin. Dieser ist in allen Perspektiven - Arthie, Jin und Flick - in der dritten Person geschrieben, weswegen die Differenzen zwischen den Charakteren nicht stark rüberkamen und ich emotional nicht erreicht wurde. Inhaltlich fand ich es zu jeder Zeit ziemlich interessant, aber nicht überwältigend, vor allem konnte ich die Besonderheiten des Teehauses nicht so wahrnehmen, da wir nicht viel davon mitbekommen und das Tempo wurde durch den eher emotionslosen Schreibstil rausgenommen.

Gegen Ende ging es mir dann fast zu schnell, denn im letzten Viertel passiert deutlich mehr als im Rest des Buches. Das hat viele Fragen offen gelassen, das Tempo erhöht, aber auch detaillierter umschrieben werden können.

A Tempest of Tea konnte mich leider nicht wie erhofft abholen, vor allem der Einstieg fiel mir ungewohnt schwer. Dennoch hat mir das Setting und die Idee gefallen, weswegen es für mich trotz aller Kritik ein solider Auftakt war, der im nächsten Teil hoffentlich emotionaler und tiefgründiger wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2024

Die Rache der Samurai?

Das Dorf der acht Gräber
0

Das Dorf der acht Gräber ist nach einer Legende verflucht, seitdem im sechzehnten Jahrhundert acht Samurai von den Bewohnern des Dorfes ermordet wurden. Jahrhunderte später kehrt Tatsuya nach dem Tod seines ...

Das Dorf der acht Gräber ist nach einer Legende verflucht, seitdem im sechzehnten Jahrhundert acht Samurai von den Bewohnern des Dorfes ermordet wurden. Jahrhunderte später kehrt Tatsuya nach dem Tod seines Vaters zurück in das verfluchte Dorf und mit ihm tauchen mysteriöse Giftmorde auf.

Das Dorf der acht Gräber von Seishi Yokomizo ist der dritte Band seiner Reihe um den Ermittler Kosuke Kindaichi. Ich habe zuvor keine Bücher von Yokomizo gelesen und konnte mich direkt in die Geschichte einfinden, weswegen ich Vorwissen für nicht notwendig erachten würde.

Da ich Agatha Christies Werke sehr gerne lese, wollte ich mir auch ein Bild ihres japanischen Pendant machen und wurde dahingehend nicht enttäuscht, der Aufbau des Krimis konnte mich an Christies Werke erinnern und hatte auch hier einen nostalgischen Flair, durch ein ruhiges Setting und unaufgeregten Charakteren.

Den Einstieg fand ich ungewöhnlich, weswegen er mich direkt gecatcht hat. Denn im Prolog erfahren wir mehr über die Legende des Dorfes.

Der Erzähler richtet sich immer wieder direkt an uns Leser:innen, weshalb das Miträtseln animiert wird und die Gedanken darum nicht ruhen können. Der Aufbau hat dieses Miträtseln auch gefördert. Dennoch gibt es zeitweise einige längen, die spannungsärmer sind.

Die Auflösung fand ich allerdings etwas schwach, sowohl die Täterauswahl als auch die Abhandlung dessen. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt, allerdings sollte man sich vor der Lektüre bewusst sein, dass dieses Buch schon einige Jahre auf den Buckel hat und dementsprechend noch andere Rollenbilder existieren, die sich auch in diesem Buch (für damalige Zeiten meiner Meinung nach aber sehr geringfügig) wiederfinden.

Das Dorf der acht Gräber ist ein solider Krimi und Seishi Yokomizo ein Autor, zu dem ich in Zukunft sicher nochmal greifen werde, wenn ich wieder Lust auf einen nostalgischen Krimi im asiatischen Raum habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2024

Rachels Leben

Die Sache mit Rachel
0

Die Studentin Rachel trifft während ihres Nebenjobs im Buchladen auf James, es ist der Beginn einer tiefen Freundschaft. James lädt Rachel sofort ein, bei ihr einzuziehen und seine Mitbewohnerin zu werden. ...

Die Studentin Rachel trifft während ihres Nebenjobs im Buchladen auf James, es ist der Beginn einer tiefen Freundschaft. James lädt Rachel sofort ein, bei ihr einzuziehen und seine Mitbewohnerin zu werden. Gemeinsam organisieren sie eine Lesung, Gastautor ist Rachels Literaturprofessor Dr. Fred Byrne für den Rachel schon lange schwärmt. Doch Byrne hegt andere Interessen und das Leben der drei zieht ungewöhnliche Kreise.

Die Sache mit Rachel von Caroline O’Donoghue hatte einen schweren Start bei mir. Zu Beginn wirkte die Geschichte auf mich zu plump, die Gedanken und Handlungen der jungen Rachel waren mir phasenweise zuwider und ließen sich auch nicht auf ihr Alter reduzieren. Dies änderte sich an diesen Stellen auch nicht durch die reflektierende Art der Erzählerin, bei der es sich um die ältere Rachel handelt, allerdings entwickelte sich diese Perspektive auf die Geschichte über die Zeit zu einem positiven Aspekt. Die Freundschaft zwischen James und Rachel konnte mich weniger überzeugen - vor allem weil ich das Gerüst, auf dem sie gebaut wurde, nicht mochte.

Doch gegen Ende der Geschichte konnte ich mit den Charakteren mitfiebern und ihr agieren besser nachvollziehen, weswegen ich das Buch auch mit einem positiven Gefühl beendet habe.

Die Schreibweise von Caroline O’Donoghue ist angenehm locker und trägt einen durch die Geschichte. Neben Rachels Heranreifen und Ankommen im Leben, ist auch die Finanzkrise in Irland ein präsentes Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2024

Willkommen auf dem Internat Tannenberg

Grün & Gold – Liebe in allen Farben 1
1

Im Internat Tannenberg beginnt das neue Schuljahr, das bedeutet auch, dass neue Schüler eintreffen. Wie jedes Jahr bekommen die Zehntklässler die neuen Siebtklässler als Patenschüler zugeteilt. Der beliebte ...

Im Internat Tannenberg beginnt das neue Schuljahr, das bedeutet auch, dass neue Schüler eintreffen. Wie jedes Jahr bekommen die Zehntklässler die neuen Siebtklässler als Patenschüler zugeteilt. Der beliebte Piet bekommt Tim an seine Seite und mit ihm werden bei Piet Erinnerungen an eine alte Liebe wach, denn Tim sieht ihm verblüffend ähnlich.

Die Graphic Novel Grün & Gold - Liebe in allen Farben 1 von Lisa Brenner ist wunderschön gezeichnet. Das Internat Tannenberg als Setting gefällt mir ausgesprochen gut und die Ängste/Gefühle der Schüler werden super transportiert, sodass es für die angesprochene Leserschaft mit Sicherheit Potenziale gibt, um eigene Gefühle zu Erkennen und sich mit den Charakteren zu identifizieren.

Man merkt der Geschichte jedoch an, dass es sich um einen ersten Band handelt, denn nach Beenden habe ich das Gefühl, dass ich einen ‚Prolog‘ gelesen habe. In diesem Band tun sich viele Stränge auf und einige Handlungen haben mich etwas aus dem Konzept gebracht, weil ich ihnen nicht direkt folgen konnte. Das sorgt auch dafür, dass ich am Ende etwas die Tiefe vermisst habe.

Insgesamt finde ich auch, dass der Klappentext und das Cover unglücklich gewählt sind, denn der Klappentext passt für mich nicht zum Inhalt bzw. weckt dieser andere Erwartungen. Diese Erwartungen gehen dann auch aufs Cover über, bei dem ich vor dem Lesen vermutete, dass Piet und Tim abgebildet sind, was aber nicht der Fall ist.

Dennoch konnte Grün & Gold - Liebe in allen Farben 1 auch Erwartungen erfüllen, denn ich habe jede Seite gerne gelesen. Die intensiven Farben der Graphic Novel, das Setting und die liebenswerten Charaktere sorgen für ein absolutes Wohlfühlgefühl während des Lesens und für Vorfreude auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2024

Funny Story?!

Funny Story
0

Daphne ist für ihren Verlobten nach Michigan gezogen und findet dort als Kinder-Bibliothekarin ihren Traumjob. Doch das Glück zerbricht als Peter mit seiner Kindheitsfreundin Petra anbandelt und Daphne ...

Daphne ist für ihren Verlobten nach Michigan gezogen und findet dort als Kinder-Bibliothekarin ihren Traumjob. Doch das Glück zerbricht als Peter mit seiner Kindheitsfreundin Petra anbandelt und Daphne aus dem gemeinsamen Haus schmeißt. Daphne findet bei Miles, Petras Ex, eine vorübergehenden Bleibe und die beiden schmieden einen Plan: sie wollen Peter und Petra eifersüchtig machen und dafür geben sie sich als Paar aus. Schnell spricht sich das in Michigan rum, doch kann man eine liebevolle Beziehung überhaupt fingieren?

Die romantische Komödie Funny Story von Emily Henry ist durchgehend humorvoll geschrieben und mit Sicherheit für jeden etwas, der auch über flachen Humor lachen kann bzw. nie zu viel von diesem bekommt. Es gab etliche Phasen, in denen mir der Humor der Autorin ausgesprochen gut gefallen hat und in denen die Dialoge flüssig und authentisch gewirkt haben. Leider gab es aber auch einige Dialoge und Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, dass der Humor erzwungen ist. Die Dialoge wirkten dann eher krampfhaft und unauthentisch, weil sich der (humorvolle) Zusammenhang zwischen Aktion und Reaktion mir nicht erschließen konnte.

Die verschiedenen Charaktere, vorneweg Daphne, Ashleigh und Miles fand ich super interessant gestaltet. Der Background bietet Aspekte und Eigenschaften, die man möglicherweise aus seinem eigenen Leben kennt. Das Alter der Protagonisten und die dadurch resultierenden Zweifel sind auch sehr gut transportiert worden. Die romantischen Gefühle blieben für mich jedoch auf der Strecke. Daphne und Miles sind liebeswerte Personen, aber es fehlte etwas, das die Anziehung zwischen beiden greif- und fühlbar macht, weil beide aber sympathische Charaktere sind, hat man dennoch mit ihnen mitgefiebert.

Ich kann Funny Story jedem empfehlen, der Lust auf eine Menge Humor hat und dem es davon gar nicht zu viel geben kann. Das Setting weckt zudem Vorfreude auf den Sommer und die Abenteuer, die man erleben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere