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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2024

Schönes Buch über Redewendungen aus der Natur

Da kräht kein Hahn nach!
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Ich liebe Sprachen und das Spiel mit ihnen und daher finde ich auch Sprichwörter wahnsinnig interessant. Stets überlege ich, wo denn der Ursprung liegt und, nun ja, eher selten komme ich auch darauf. Neben ...

Ich liebe Sprachen und das Spiel mit ihnen und daher finde ich auch Sprichwörter wahnsinnig interessant. Stets überlege ich, wo denn der Ursprung liegt und, nun ja, eher selten komme ich auch darauf. Neben den Sprachen sind die Tiere meine große Leidenschaft. Ein Buch, welches also Redewendungen aus der Natur erklärt, ist für mich das ideale Geschenk.

Der Aufbau des Buches ist durchdacht und logisch, sodass man auch schnell ein Sprichwort nachschlagen kann. Zuerst kommen die Haus- und Hoftiere, dann heimische Wildtiere, gefolgt von exotischen Wildtieren. Ebenso werden die Pflanzen behandelt: Kulturpflanzen (die Nutztiere unter den Pflanzen, heimische Wildpflanzen und exotische Pflanzen. Es folgt ein Stichwortverzeichnis, einen Überblick über die anderen Werke des Autos und natürlich ein Literaturverzeichnis sowie ein Bildnachweis. Das Buch ist nämlich wirklich schön bebildert.
Die Erklärungen sind kurz gehalten und sehr interessant. Vieles wusste ich, manches ist logisch, wenn man drauf gestoßen wird und manches ist auch völlig neu. Innerhalb der Kapitel sind die Tiere oder Pflanzen alphabetisch geordnet, wobei auch gerne zwei oder drei Sprichwörter auf einer Seite behandelt werden, wenn es thematisch passt. So erfahren wir die Bedeutung von Maulaffen feilhalten und der Affenschande zusammen mit „ich glaub, mich laust ein Affe“ „Klappe zu, Affe tot“, „Wie ein Affe am Schleifstein“, „sich zum Affen machen“, „einen Affenzahn draufhaben“ erhalten aber einzelne Einträge.

Mir gefällt dieses Buch wirklich gut und ich habe es oft bei mir, um in kleinen Wartezeiten das ein oder andere Sprichwort zu lesen. Die Erklärungen sind auch sehr einprägsam, sehr zum Leidwesen meiner Freunde, die nach dem Fallenlassen eines Sprichwortes schon die ein oder andere ungefragte Erklärung erhalten haben.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Spannender Coming of Age Roman

Die Sache mit Rachel
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Rachel ist Anfang 30 und bei einer irischen Veranstaltung, die ich sehr sympathisch finde. Hier wird sie auf ihren früheren Professor angesprochen und nimmt dies zum Anlass, auf ihr bisheriges Leben zurückzuschauen. ...

Rachel ist Anfang 30 und bei einer irischen Veranstaltung, die ich sehr sympathisch finde. Hier wird sie auf ihren früheren Professor angesprochen und nimmt dies zum Anlass, auf ihr bisheriges Leben zurückzuschauen. Naja, eigentlich nur auf die 20er Jahre und diese kurze Zeit kann ein ganzes Buch füllen.
Wir haben hier einen wirklich schönen Coming of Age Roman, der die Leser:innen, die in Rachels Alter sind, auch direkt in die Vergangenheit zurückkatapultiert. Es ist ein wundervoll ehrlich geschriebener Roman mit starken Charakteren, die allesamt gut entworfen sind und genügend Tiefe haben. Die 20er Jahre sind für uns alle sehr aufregend: wer bin ich? Was will ich? Wo gehöre ich hin? Es ist ein Buch über das erwachsen werden in wirtschaftlich schweren Zeiten, über Liebe und über Freundschaft. Die Freundschaft zwischen ihr und ihrem Mitbewohner James ist so unglaublich tief, dass wirklich nichts dazwischen passt. Manchmal war ich beim Lesen überrascht, dass im Buch so wenig Zeit vergangen war, gemessen an allem, was passiert ist, aber dann wurde mir wieder klar, dass nur wenige Momente zu sehr viel Gedanken, Gefühlen und auch Problemen führen können.
Ich habe mich oft gefragt, ob ich so handeln würde, wie es Rachel getan hat. Gerade in einer bestimmten Situation und ich muss sagen, dass ich es nicht weiß und diese fiktive Figur wirklich dafür bewundere.

Ein absolut lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Spannender Ansatz, interessantes Buch

Die Magie der Gemeinschaft
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Diese Rezension wird von einem Menschen geschrieben. Nicht von einer KI und auch nicht von einer Katze, die wild auf der Tastatur umherrennt (ich hoffe, letzteres erkennt man auch). Ist es nicht erschreckend, ...

Diese Rezension wird von einem Menschen geschrieben. Nicht von einer KI und auch nicht von einer Katze, die wild auf der Tastatur umherrennt (ich hoffe, letzteres erkennt man auch). Ist es nicht erschreckend, faszinierend oder auch erschreckend faszinierend, dass wir mittlerweile bei vielen Texten nicht erkennen, ob Mensch oder Maschine dahinterstecken? Ich muss zugeben, ich bin eher ein Naturmensch, Tierfreund, Outdoorwesen und habe mit Computern, Technik und KI wenig Berührungspunkte. Am meisten nutze ich sie in meiner Pflanzenerkennungsapp. Aber ich wollte mich ein wenig in das Thema einlesen und fand den Ansatz dieses Buches dafür sehr passend.

Wir begeben uns zunächst auf die Spur unserer tierischen Wurzeln. Dieser Abschnitt hat mich absolut gefesselt und ich war fleißig am Unterstreichen und Nicken. Danach schauen wir uns das Sozialleben an. Wie funktionieren wir da? Wie funktioniert unser Steinzeitgehirn im modernen Alltag? Wie viel ist unser Leben wert? Auch dieser Abschnitt hat mich absolut abgeholt. Manches wusste ich, vieles erschien beim Lesen klar, aber vieles überraschte mich auch.

Für mich hätte dieses Buch nun zu Ende sein können und ich hätte es geliebt. Aber dann wäre das Thema KI noch immer ein eher unbekanntes Thema für mich gewesen. Also arbeitete ich mich durch Kapitel wie „haben Computer Gefühle?“ „Von Robotern, Affen und Cyborgs“ „Auf der Suche nach der Wahrheit“ „die Stufen zur Superintelligenz“. Was für ein spannender Abschnitt. Karsten Brensing ist es wirklich gelungen, das Thema KI unglaublich verständlich und interessant zu vermitteln. Wie auch in den anderen Abschnitten finden wir viele Beispiele und auch persönliche Anekdoten, die mir gerade in dem mir eher fremden Gebiet sehr geholfen haben. Ich wurde wirklich gut an das Thema herangeführt und stelle mir nun Fragen, über deren Existenz ich vor 2 Wochen nicht einmal nachgedacht hatte. Das Tier in mir ergreift beim Thema KI nicht mehr die Flucht, sondern schnuppert neugierig nach den sich bildenden Möglichkeiten.

Ein empfehlenswertes Buch mit interessantem Ansatz.

Veröffentlicht am 22.06.2024

Spannender Thriller zum Thema Plastik

Partikel
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Was ich an Wolf Harlanders Büchern so liebe ist, dass er brisante Themen in eine wirklich spannende Story verpacken kann. Keine Dokumentation, kein Sharepic schafft es, den Leser/die Leserin so zu fesseln ...

Was ich an Wolf Harlanders Büchern so liebe ist, dass er brisante Themen in eine wirklich spannende Story verpacken kann. Keine Dokumentation, kein Sharepic schafft es, den Leser/die Leserin so zu fesseln und für das Thema zu interessieren wie eine gute Geschichte. Ich glaube, wer Partikel gelesen hat, wird seinen Plastikkonsum völlig überdenken und ich werde dieses Buch definitiv empfehlen und auch verschenken.

In diesem Buch begegnen sich mehrere Handlungsstränge, die aber völlig logisch zusammenfinden. Der BND ermittelt, wir haben ein gesunkenes Frachtschiff mit Mikroplastik, wir haben einen Agenten mit eigener Geschichte, wir haben eine Journalistin, die im Beriech Mikroplastik recherchiert und wir haben die Geschichte eines durch Mikroplastik schwer krank gewordenen Mädchens. Da findet doch wirklich jeder einen für sich passenden Erzählstrang.

Ab und zu werden auch (fiktive) Zeitungsartikel etc eingebaut, die sich auch optisch von der Story unterscheiden und die erschreckend real klingen.
Mich hat das Buch von beginn an gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Die 600 Seiten habe ich in 3 Tagen durchgelesen, bzw. meine Nächte drastisch verkürzt. Das Thema ist sehr aktuell. Man liest ja immer häufiger, dass der Mensch pro Woche etwa eine Kreditkarte Plastik zu sich nimmt, aber man kann sich das kaum vorstellen. Da hilft dann dieses Buch.

Am Schluss wurde mir die Geschichte ein wenig zu viel. Mir hätte ein kleines bisschen weniger Drama durchaus gereicht, aber das ist wirklich Geschmacksache. Ich hätte mich auch tatsächlich über Literaturtipps zum Thema Mikroplastik und Plastik allgemein gefreut, damit man gleich am Thema dranbleiben kann.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Empfehlenswert

Sätze, die die Welt verändern
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Wir alle kennen Sätze wie „der Mensch ist, was er isst“, „Wissen ist Macht“, „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“ und weitere. Viele von uns wissen auch, wer diese Sätze gesagt hat. Doch was steckt ...

Wir alle kennen Sätze wie „der Mensch ist, was er isst“, „Wissen ist Macht“, „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“ und weitere. Viele von uns wissen auch, wer diese Sätze gesagt hat. Doch was steckt dahinter und wie wirken diese Sätze nach? Verstehen wir die Sätze noch so, wie sie gemeint waren, oder interpretieren wir vielleicht vieles neu?

Bruno Preisendörfer untersucht in diesem wundervollen Buch 12 berühmte Sätze. Stellt sie in den richtigen Kontext, prüft ihre Aussage und begleitet die Sätze durch die Jahre bis zur heutigen Zeit. Da zu jedem Satz auch ein Autor gehört, finden wir in jedem Kapitel auch eine kleine Biografie, die ich stets als bereichernd und erhellend empfand. Ich habe auch über mir scheinbar gut bekannte Persönlichkeiten noch das ein oder andere neue erfahren. Ebenso interessant war die Stichwortsammlung am Anfang eines jeden Kapitels, die mich dazu einlud, nachzudenken, was die Stichwörter mit den Persönlichkeiten verbindet. Was hat Sokrates mit Geburtshilfe zu tun? Oder Francis Bacon mit Schaf Dolly? Wo liegt die Verbindung von Levi-Strauß und Jean Jacques Rousseau? Das half sehr, sich noch intensiver mit den Kapiteln zu beschäftigen.

Dieses Buch ist doch recht anspruchsvoll und ich selbst brauchte zum Lesen Ruhe und musste in der Bahn dann doch auf einen Roman zurückgreifen, da ich sonst nicht viel verstanden hätte. Aber es macht unglaublich Spaß, darin zu lesen und bescherte mir viele Aha-Momente. Wer aber nach einer Art lehrreicher Beschallung à la Kalendersprüche mit Erläuterung sucht, der wird hier nicht glücklich. Wer aber Sprache und Philosophie liebt und sich nicht vor etwas anspruchsvoller Lektüre scheut, der wird dieses Buch lieben.

Ich werde jedenfalls noch häufig die erste Seite jedes Kapitels zur Hand nehmen und schauen, ob ich die Stichwörter noch in den richtigen Kontext bringen kann.

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