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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

Wer Teil 1 mag, wird Teil 2 lieben

Die Raben Kastiliens
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Nachdem mich der erste Teil der Venetian Vampires Reihe absolut begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an Teil 2 und diese wurden nicht enttäuscht.

In diesem Buch lernen wir den Vampir Angel genauer ...

Nachdem mich der erste Teil der Venetian Vampires Reihe absolut begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an Teil 2 und diese wurden nicht enttäuscht.

In diesem Buch lernen wir den Vampir Angel genauer kennen, der im 17. Jahrhundert seine Frau und seinen Tod an die Pest verliert. Angel wird schwer verwundet und dem Tode überlassen, doch wenn das Leben zu Ende zu sein scheint, hat das Schicksal manchmal doch andere Pläne und so rettet und verwandelt Vittorio, einer der Ältesten der Raben Kastiliens, Angels Leben.

Doch es mussten Jahrhunderte vergehen, bis Angel sein Herz wieder völlig öffnen konnte. Die Italienerin Victoria eroberte sein Herz im Sturm. Doch auch Veronicas Leben ist nicht sicher. Ihr Arbeitsplatz wird von einem mächtigen Tycoon bedroht und schon bald müssen die Raben erfahren, dass alte Feinde wieder erstarken und die Existenz der Raben Kastiliens bedrohen.

Es ist, als würde der Leser nach Hause kommen und alte Bekannte treffen. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und war schon nach wenigen Seiten wieder in der Handlung gefangen. Was mir besonders gefallen hat war, dass es einige Parallelen zum ersten Teil gab, man also einiges schon erahnen konnte, wie zB die Verwandlung, doch gab es überall neue Nuancen, die es eben nicht zu einer bloßen Wiederholung machten. Da hat sich die Autorin wirklich Mühe gegeben.

Wie auch im ersten Teil ist die Handlung sehr spannend und die Charaktere gut ausgearbeitet. Man lernt die einzelnen Protagonisten noch besser kennen und lieben und fiebert wirklich mit. Auch hier herrscht wieder die richtige Mischung zwischen Spannung und Romantik und ich muss sagen, dass ich die Story dieses Teiles sogar noch besser fand. Gerade das Ende ist unglaublich gut. Es taucht ein neuer Protagonist auf, der einem viele Rätsel aufgibt.

Ich fand Veronica ein wenig zu gut, zu glatt, aber das liegt einfach daran, dass ich Protagonisten mit Ecken und Kanten liebe. Es störte mich nicht wirklich, fiel mir aber auf.

Man kann diesen Teil sicher allein lesen, aber um ihn wirklich genießen zu können, sollte man den ersten Teil lesen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Fans guter Vampirromane mit viel Gefühl und netten Vampiren, die aber auch einem guten Kampf nicht abgeneigt sind

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Spannender Coming of Age Roman

Die Sache mit Rachel
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Rachel ist Anfang 30 und bei einer irischen Veranstaltung, die ich sehr sympathisch finde. Hier wird sie auf ihren früheren Professor angesprochen und nimmt dies zum Anlass, auf ihr bisheriges Leben zurückzuschauen. ...

Rachel ist Anfang 30 und bei einer irischen Veranstaltung, die ich sehr sympathisch finde. Hier wird sie auf ihren früheren Professor angesprochen und nimmt dies zum Anlass, auf ihr bisheriges Leben zurückzuschauen. Naja, eigentlich nur auf die 20er Jahre und diese kurze Zeit kann ein ganzes Buch füllen.
Wir haben hier einen wirklich schönen Coming of Age Roman, der die Leser:innen, die in Rachels Alter sind, auch direkt in die Vergangenheit zurückkatapultiert. Es ist ein wundervoll ehrlich geschriebener Roman mit starken Charakteren, die allesamt gut entworfen sind und genügend Tiefe haben. Die 20er Jahre sind für uns alle sehr aufregend: wer bin ich? Was will ich? Wo gehöre ich hin? Es ist ein Buch über das erwachsen werden in wirtschaftlich schweren Zeiten, über Liebe und über Freundschaft. Die Freundschaft zwischen ihr und ihrem Mitbewohner James ist so unglaublich tief, dass wirklich nichts dazwischen passt. Manchmal war ich beim Lesen überrascht, dass im Buch so wenig Zeit vergangen war, gemessen an allem, was passiert ist, aber dann wurde mir wieder klar, dass nur wenige Momente zu sehr viel Gedanken, Gefühlen und auch Problemen führen können.
Ich habe mich oft gefragt, ob ich so handeln würde, wie es Rachel getan hat. Gerade in einer bestimmten Situation und ich muss sagen, dass ich es nicht weiß und diese fiktive Figur wirklich dafür bewundere.

Ein absolut lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Spannender Ansatz, interessantes Buch

Die Magie der Gemeinschaft
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Diese Rezension wird von einem Menschen geschrieben. Nicht von einer KI und auch nicht von einer Katze, die wild auf der Tastatur umherrennt (ich hoffe, letzteres erkennt man auch). Ist es nicht erschreckend, ...

Diese Rezension wird von einem Menschen geschrieben. Nicht von einer KI und auch nicht von einer Katze, die wild auf der Tastatur umherrennt (ich hoffe, letzteres erkennt man auch). Ist es nicht erschreckend, faszinierend oder auch erschreckend faszinierend, dass wir mittlerweile bei vielen Texten nicht erkennen, ob Mensch oder Maschine dahinterstecken? Ich muss zugeben, ich bin eher ein Naturmensch, Tierfreund, Outdoorwesen und habe mit Computern, Technik und KI wenig Berührungspunkte. Am meisten nutze ich sie in meiner Pflanzenerkennungsapp. Aber ich wollte mich ein wenig in das Thema einlesen und fand den Ansatz dieses Buches dafür sehr passend.

Wir begeben uns zunächst auf die Spur unserer tierischen Wurzeln. Dieser Abschnitt hat mich absolut gefesselt und ich war fleißig am Unterstreichen und Nicken. Danach schauen wir uns das Sozialleben an. Wie funktionieren wir da? Wie funktioniert unser Steinzeitgehirn im modernen Alltag? Wie viel ist unser Leben wert? Auch dieser Abschnitt hat mich absolut abgeholt. Manches wusste ich, vieles erschien beim Lesen klar, aber vieles überraschte mich auch.

Für mich hätte dieses Buch nun zu Ende sein können und ich hätte es geliebt. Aber dann wäre das Thema KI noch immer ein eher unbekanntes Thema für mich gewesen. Also arbeitete ich mich durch Kapitel wie „haben Computer Gefühle?“ „Von Robotern, Affen und Cyborgs“ „Auf der Suche nach der Wahrheit“ „die Stufen zur Superintelligenz“. Was für ein spannender Abschnitt. Karsten Brensing ist es wirklich gelungen, das Thema KI unglaublich verständlich und interessant zu vermitteln. Wie auch in den anderen Abschnitten finden wir viele Beispiele und auch persönliche Anekdoten, die mir gerade in dem mir eher fremden Gebiet sehr geholfen haben. Ich wurde wirklich gut an das Thema herangeführt und stelle mir nun Fragen, über deren Existenz ich vor 2 Wochen nicht einmal nachgedacht hatte. Das Tier in mir ergreift beim Thema KI nicht mehr die Flucht, sondern schnuppert neugierig nach den sich bildenden Möglichkeiten.

Ein empfehlenswertes Buch mit interessantem Ansatz.

Veröffentlicht am 22.06.2024

Spannender Thriller zum Thema Plastik

Partikel
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Was ich an Wolf Harlanders Büchern so liebe ist, dass er brisante Themen in eine wirklich spannende Story verpacken kann. Keine Dokumentation, kein Sharepic schafft es, den Leser/die Leserin so zu fesseln ...

Was ich an Wolf Harlanders Büchern so liebe ist, dass er brisante Themen in eine wirklich spannende Story verpacken kann. Keine Dokumentation, kein Sharepic schafft es, den Leser/die Leserin so zu fesseln und für das Thema zu interessieren wie eine gute Geschichte. Ich glaube, wer Partikel gelesen hat, wird seinen Plastikkonsum völlig überdenken und ich werde dieses Buch definitiv empfehlen und auch verschenken.

In diesem Buch begegnen sich mehrere Handlungsstränge, die aber völlig logisch zusammenfinden. Der BND ermittelt, wir haben ein gesunkenes Frachtschiff mit Mikroplastik, wir haben einen Agenten mit eigener Geschichte, wir haben eine Journalistin, die im Beriech Mikroplastik recherchiert und wir haben die Geschichte eines durch Mikroplastik schwer krank gewordenen Mädchens. Da findet doch wirklich jeder einen für sich passenden Erzählstrang.

Ab und zu werden auch (fiktive) Zeitungsartikel etc eingebaut, die sich auch optisch von der Story unterscheiden und die erschreckend real klingen.
Mich hat das Buch von beginn an gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Die 600 Seiten habe ich in 3 Tagen durchgelesen, bzw. meine Nächte drastisch verkürzt. Das Thema ist sehr aktuell. Man liest ja immer häufiger, dass der Mensch pro Woche etwa eine Kreditkarte Plastik zu sich nimmt, aber man kann sich das kaum vorstellen. Da hilft dann dieses Buch.

Am Schluss wurde mir die Geschichte ein wenig zu viel. Mir hätte ein kleines bisschen weniger Drama durchaus gereicht, aber das ist wirklich Geschmacksache. Ich hätte mich auch tatsächlich über Literaturtipps zum Thema Mikroplastik und Plastik allgemein gefreut, damit man gleich am Thema dranbleiben kann.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Empfehlenswert

Sätze, die die Welt verändern
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Wir alle kennen Sätze wie „der Mensch ist, was er isst“, „Wissen ist Macht“, „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“ und weitere. Viele von uns wissen auch, wer diese Sätze gesagt hat. Doch was steckt ...

Wir alle kennen Sätze wie „der Mensch ist, was er isst“, „Wissen ist Macht“, „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“ und weitere. Viele von uns wissen auch, wer diese Sätze gesagt hat. Doch was steckt dahinter und wie wirken diese Sätze nach? Verstehen wir die Sätze noch so, wie sie gemeint waren, oder interpretieren wir vielleicht vieles neu?

Bruno Preisendörfer untersucht in diesem wundervollen Buch 12 berühmte Sätze. Stellt sie in den richtigen Kontext, prüft ihre Aussage und begleitet die Sätze durch die Jahre bis zur heutigen Zeit. Da zu jedem Satz auch ein Autor gehört, finden wir in jedem Kapitel auch eine kleine Biografie, die ich stets als bereichernd und erhellend empfand. Ich habe auch über mir scheinbar gut bekannte Persönlichkeiten noch das ein oder andere neue erfahren. Ebenso interessant war die Stichwortsammlung am Anfang eines jeden Kapitels, die mich dazu einlud, nachzudenken, was die Stichwörter mit den Persönlichkeiten verbindet. Was hat Sokrates mit Geburtshilfe zu tun? Oder Francis Bacon mit Schaf Dolly? Wo liegt die Verbindung von Levi-Strauß und Jean Jacques Rousseau? Das half sehr, sich noch intensiver mit den Kapiteln zu beschäftigen.

Dieses Buch ist doch recht anspruchsvoll und ich selbst brauchte zum Lesen Ruhe und musste in der Bahn dann doch auf einen Roman zurückgreifen, da ich sonst nicht viel verstanden hätte. Aber es macht unglaublich Spaß, darin zu lesen und bescherte mir viele Aha-Momente. Wer aber nach einer Art lehrreicher Beschallung à la Kalendersprüche mit Erläuterung sucht, der wird hier nicht glücklich. Wer aber Sprache und Philosophie liebt und sich nicht vor etwas anspruchsvoller Lektüre scheut, der wird dieses Buch lieben.

Ich werde jedenfalls noch häufig die erste Seite jedes Kapitels zur Hand nehmen und schauen, ob ich die Stichwörter noch in den richtigen Kontext bringen kann.

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