Cover-Bild Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 26.04.2024
  • ISBN: 9783757700249
Kathinka Engel

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen

Roman. Ein viktorianisches Mietshaus in London wird zum Schauplatz einer großen Liebesgeschichte

Ist es jemals zu spät für zweite Chancen?

London, 1974: Die 17-jährige Pippa St George, Tochter aus gutem Hause, trifft bei einem Punkkonzert Oz, den Sänger der Band. Oz steht für alles, was ihre Familie verachtet. Gegen alle Konventionen und gegen jede Logik verlieben sich die beiden ineinander, doch dann werden sie von der harten Realität eingeholt.

London, Gegenwart: Online-Redakteurin Gilly ist überglücklich, als sie eine erschwingliche Wohnung in einem viktorianischen Mietshaus findet. Doch das Haus soll verkauft und luxussaniert werden. Um das zu verhindern, tut Gilly sich mit ihrem Nachbarn, dem Dokumentarfilmer Owen, zusammen. Während ihrer Recherche stoßen die beiden auf eine Geschichte, die sie weit in die Vergangenheit führt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2024

"Zackbumm, Herz dran gehängt"

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Handlung: "Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen" hat eigentlich alles, was eine gute Geschichte braucht - ein lebendiges Setting, einen interessanten Erzählaufhänger, authentische Figuren und ...

Handlung: "Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen" hat eigentlich alles, was eine gute Geschichte braucht - ein lebendiges Setting, einen interessanten Erzählaufhänger, authentische Figuren und einen atmosphärischen Schreibstil. Kein Wunder also, dass es mir mit diesem Buch so ging wie Kathinka Engels Protagonistin mit dem Haus in der 19 Tolpuddle Street "Zackbumm, Herz dran gehängt". Was das Buch allerdings davon abgehalten hat, für mich zu einem richtigen Highlight zu werden, ist das eher mittelmäßige Pacing der Geschichte. Die Autorin erzählt hier abwechselnd zwei eigenständige Handlungsstränge auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, die sich erst auf den letzten Seiten des Romans verbinden. Dafür nutzt sie die Perspektive der jungen Pippa im Jahr 1974 und die von Online-Redakteurin Gilly in der Gegenwart. Dadurch dass zwei Geschichten parallel erzählt werden, braucht der Roman erstmal 150-200 Seiten, um in die Gänge zu kommen, während das Ende mit der Verbindung der Handlungsstränge sehr plötzlich kommt und sich die Ereignisse beinahe überschlagen. Ein wenig mehr Drive zu Beginn und etwas mehr Ruhe im Ende hätte der Erzählung also aus meiner Sicht sehr gut getan. Die Art und Weise, wie die Autorin ihre Geschichte auflöst, ist allerdings sehr gelungen - zwar nicht vollkommen unvorhersehbar, aber rund und emotional mit stimmigen Zwischentönen erzählt.

Schreibstil:
Wer schon einmal in einem Altbau gewohnt hat, kennt vermutlich die Spuren, die vorherige Bewohner dort hinterlassen haben und die gelegentliche Frage, welche Geschichten die Gemäuer erzählen würden, wenn sie sprechen können. Um genau diese Frage dreht sich diese ruhige, einfühlsame, lebendige Erzählung über Heimat, den Zusammenhalt einer Hausgemeinschaft, Verlieren, Finden und Gefunden werden. Dabei entführt die Autorin mit ihrer 19 Tolpuddle Street nach Camden mitten in London und erweckt dieses Viertel auf beiden Zeitsträngen auf magische Weise mit allen politischen und historische Feinheiten zum Leben. Während wir in der Vergangenheit die prekären Lebensbedingungen der Arbeiterklasse, die Beginne der Punk-Szene und Hausbesetzungen beobachten, ist der Camden Market in der Gegenwart zu einem Touristenmagneten geworden und der alte Charme muss immer mehr der Gentrifizierung weichen. Dennoch liest sich das Buch von Anfang bis Ende wie eine Liebeserklärung an die Stadt London. Gemeinsam mit Gilly gehen wir für ihr Online-Magazin auf eine Suche nach "Hidden Places" in der Stadt und bekommen dabei (trotz der bösen Mietpreise) sofort Lust, hinzufahren und selbst auf Entdeckungsreise zu gehen!

Figuren:
Durch den eher gemächlichen Beginn kann sich die Geschichte viel Zeit nehmen, die beiden Hauptfiguren und deren Lebenssituation ausführlich vorzustellen. So bekommen wir ein gutes Gefühl für die jeweiligen Konflikte und können die Entwicklungen der Figuren gespannt mitverfolgen. Im 1974-Handlungsstrang beobachten wir, wie die Tochter aus gutem Hause aus Langweile in die Punkszene gerät und sich in den Sänger Oz verliebt. Dabei steht vor allem Pippas Ausbruch aus ihrem behüteten Leben, das Hinterfragen ihrer politischen Ansichten und ihrer gesellschaftlichen Rolle als Frau im Vordergrund. Während sie es einem gerade zu Beginn sehr schwer macht, sie nicht für ihre Naivität und internalisierte Misogynie schütteln zu wollen, macht sie dabei einen beachtlichen Wandel durch und wächst einem sehr ans Herz.
Dagegen hatte ich zu Gilly von Beginn an einen deutlich besseren Zugang. Sie ist zu Beginn der Handlung an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem sie nicht genau weiß, wie es bei ihr weitergehen soll - nur dass sich etwas ändern muss. Nach einer gescheiterten Langzeitbeziehung ist sie wieder Single, wohnt alleine und muss sich zum ersten Mal fragen, was eigentlich sie möchte. Ihr Handlungsstrang dreht sich also ganz um Orientierungslosigkeit im Leben, den Druck, den sie als Dreißigjährige von außen spürt und wie sie (mithilfe einer Armada von Basilikum) zu sich selbst findet. Dabei lässt sie ganz schön viele kleine Weisheiten vom Stapel, die auch bei mir ein bisschen etwas bewegt haben...
Da beide Hauptfiguren sehr viel Raum einnehmen, bleibt nur wenig Platz für Nebenfiguren. Zwar haben beide Frauen eine Liebesgeschichte, die schön erzählt sind, sich aber recht schnell entwickeln und eher Randnotizen bleiben. Auch andere Akteure wie beispielsweise die Nachbarin Miss Dewbre hätten noch ein bisschen ausgebaut werden können. Doch das hätte das Pacing vermutlich noch mehr aus der Balance gebracht, also bleibe ich bei meinem Urteil: bis auf Unstimmigkeiten im Erzähltempo erzählt Kathinka Engel hier einen lebendigen, kraftvollen Roman!


Die Zitate


"Bisher war jeder Schritt in meinem Leben immer die logische Fortsetzung des vorher Dagewesenen. Und das vorher Dagewesene war immer schon ein Kompromiss gewesen, weil es nie um mich gegangen war. Immer glaubte ich, den kleinsten gemeinsamen Nenner, die Geschmacksüberschneidung finden zu müssen, sodass mein Leben zu einer Aneinanderreihung aus Geschmacksüberschneidungen wurde. Die Trennung von Luke und mein Auszug sind so etwas wie ein Ausbruch aus diesem Trott. Ein Unterbrechen der Logik. Zeit für eine eigene Playlist.”

"Mein Basilikum lässt die Blätter hängen." "Es ist immer entweder zu viel oder zu wenig Licht oder zu viel oder zu wenig Wasser", sagt sie. "Na, wenn das mal nicht hilfreich ist", erwidere ich. Aber dann fällt mir auf, dass genau das vermutlich auch fürs Leben gilt. Man muss wohl einfach selbst herausfinden, wie viel Licht und wie viel Wasser man braucht. Und auf einmal scheint es immens wichtig, dass ich die Sache mit dem Basilikum hinkriege."

"Ich muss das alles allein machen. Niemand erinnert mich. Niemand macht es, wenn ich zu faul bin. Aber den nächsten Schritt nicht zu kennen macht, dass ich das Jetzt klarer sehe. Dass ich wacher bin im Moment, verstehst du?"

"Ich habe nie gesagt, dass ich lieber allein bin."
"Aber du hast doch..." Doch Owen lässt mich nicht ausreden. "Es kommt ganz darauf an, wer die Alternative zum Alleinsein ist." Er lächelt mich an, und mein hüpfendes Herz möchte sich wirklich, wirklich an Owen hängen."

"Ist das die erwachsene Version des Verliebens? Mit Luke war es die panische. Die Was-wenn-ich-niemanden-abkriege-Version. Und dann war es die Jetzt-hab-ich-schon-so-viel-investiert-Situation. Bis nicht einmal mehr das reichte. Ist der perfekte Mensch für einen anderen Menschen derjenige, dessen Gegenwart besser ist als Alleinsein, aber in einer Phase, in der man das Alleinsein zu schätzen weiß."



Das Urteil


"Zackbumm, Herz dran gehängt" - "Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen" hat (bis auf ein gelungenes Pacing) alles, was eine gute Geschichte braucht: ein lebendiges Setting, einen interessanten Erzählaufhänger, authentische Figuren und einen atmosphärischen Schreibstil.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

70er Vibes

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Wieder ein Buch, das ich in Rekordzeit beendet habe. Ich wollte schon länger etwas von Kathinka Engel lesen. Aber für welches ihrer Bücher sollte ich mich entscheiden? Die Frage hat sich mit Erscheinen ...

Wieder ein Buch, das ich in Rekordzeit beendet habe. Ich wollte schon länger etwas von Kathinka Engel lesen. Aber für welches ihrer Bücher sollte ich mich entscheiden? Die Frage hat sich mit Erscheinen ihres neuesten Romans dann nicht länger gestellt. London als Schauplatz und eine Geschichte auf zwei Zeitebenen - mehr musste ich gar nicht wissen. Schwupps habe ich “Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen” gekauft.
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Darum geht’s: Im Jahr 1974 verliebt sich Pippa, Tochter aus gutem Hause, in Oz, den Sänger einer Punkband. In der Gegenwart will Gilly den Verkauf des Mietshauses verhindern, in dem sie gerade erst eine bezahlbare Wohnung bezogen hat. Dabei stößt sie zusammen mit ihrem Nachbarn Owen auf eine interessante Geschichte…
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Ich habe hier einen richtig schönen Roman gelesen. Kathinka Engel schreibt leichtgängig. Ihre Worte umweht ein sanfter Hauch von Poesie. Die Geschichten auf beiden Zeitebenen haben mir gut gefallen. Letztendlich laufen sie natürlich zusammen. Ich hatte früh eine Ahnung, worauf es hinausläuft. Insofern nimmt die Handlung keinen großartig überraschenden Verlauf. Aber sie trifft trotzdem ins Herz - und darauf kommt es doch an.
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Den besonderen Reiz macht die Zeitreise in die 70er Jahre aus. Sie war für mich besonders faszinierend. Vieles hat mich hier immer noch an die Regency-Ära erinnert. Manche Personen kamen mir beim Denken und Handeln so vor, als wären sie direkt einem Jane Austen-Roman entsprungen. Wer mich ein bisschen kennt, kann sich denken, dass die Autorin damit genau meinen Nerv getroffen hat.
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Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart läuft rund. Etwas schade finde ich, dass die Geschehnisse recht schnell und dadurch gefühlt etwas oberflächlich abgehandelt werden. Für mich hätte es gerne noch viel mehr Ausschmückung und Baden in Gefühlen sein dürfen. Die Thematik hätte es vertragen und mich vielleicht noch den entscheidenden Tick mehr gecatcht, um ein Highlight zu werden. Aber auch so habe ich hier ein wunderschönes Buch fürs Herz gelesen, das ich definitiv weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Emotionale Handlung auf zwei Zeitebenen

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Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen - 1974 und Gegenwart - in London erzählt.

In der Gegenwart lernen wir Gilly kennen - Ende 20, etwas planlos und nicht gerade glücklich in ihrem Job ...

Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen - 1974 und Gegenwart - in London erzählt.

In der Gegenwart lernen wir Gilly kennen - Ende 20, etwas planlos und nicht gerade glücklich in ihrem Job bei einem Online-Magazin. Als ihre Beziehung zu ihrem langjährigen Freund zerbricht, macht sie sich auf die fast aussichtslose Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. Doch sie hat Glück und findet eine kleine Wohnung in einem alten Mietshaus, das seine besten Jahre schon hinter sich hat. Nach und nach lernt sie die Nachbarn kennen: eine Männerstudenten-WG, ein ältliches Pärchen, den zurückgezogenen Dokumentarfilmer Owen und die skurile Mrs. Dewbre. Als der Eigentümer des Hauses verstirbt, soll das Haus verkauft und luxussaniert werden. Doch die Wohngemeinschaft versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern. Dabei stoßen Gilly und Owen auf die Vergangenheit des Hauses, die stark mit Pippa und Oz verbunden ist...

Die Verknüpfung der beiden Erzählstränge hat mir sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn sich nach und nach die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen. An einigen Stellen wurde es sehr emotional, da sind bei mir auch ein paar Tränen geflossen. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitellänge genau richtig. An einigen Stellen war die Geschichte etwas vorhersehbar, dennoch hatte ich ein paar schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen – Das Leben ist voller Überraschungen

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Kurzmeinung
Jeder der Fernweh nach London hat, sollte dieses Buch lesen – mit jeder Seite hatte ich aufs Neue das Gefühl, selber vor Ort zu sein.

Rezension
Mit Das Ende von gestern ist der Anfang von ...

Kurzmeinung
Jeder der Fernweh nach London hat, sollte dieses Buch lesen – mit jeder Seite hatte ich aufs Neue das Gefühl, selber vor Ort zu sein.

Rezension
Mit Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen hat Kathinka Engel ihren ersten Roman außerhalb des ‘New Adult Romance‘-Genres veröffentlicht. Die Geschichte spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Wir haben einmal die Geschichte von Gilly, die sich in der heutigen Zeit abspielt und dann haben wir die Geschichte von Pippa, die im Jahr 1974 stattfindet. Gillys Leben hat zu Beginn der Geschichte eine unerwartete Wendung genommen – sie hat sich von ihrem langjährigen Freund getrennt und sucht verzweifelt nach einer Wohnung, da zu ihren Eltern zurückzuziehen keine Option ist. Generell will Gilly etwas mehr Abstand zu ihrer Familie, da sie von allen Seiten zu hören bekommt, dass sie sich in ihrem Alter – sie ist gerade 30 Jahre alt geworden – an einer ganz anderen Situation befinden sollte: ein eigenes Haus, einen Ehemann und vor allem Kinder. Doch Gilly ist sich gar nicht sicher, ob sie eines dieser ‘To-Dos‘ überhaupt abhaken will. Pippa hingegen ist sich mit ihren 17 Jahren schon sehr sicher, was ihre Zukunft für sie bereithalten soll – sie will in Oxford studieren, ihre Eltern stolz machen und später einmal eine gute Partie als Ehemann. Doch ihre Pläne geraten ins Wanken, als sie von ihrer besten Freundin Henrietta auf ein Konzert in London geschleppt wird. Ein Konzert von einer Punk-Band, welche in ihren Songs Ausdrücke und Ansichten verarbeitet hat, die so gar nicht zu dem passen, was Pippa von ihrem Vater und ihrem großen Bruder täglich vorgelebt bekommt. Sie beide machen große Veränderungen durch, lernen sich selbst neu kennen und erkennen, dass es nicht wichtig ist, die Vorstellung anderer zu erfüllen – man sollte die Ziele verfolgen, die man gedanklich nicht mehr loslassen kann und die sich einfach richtig anfühlen. Aber sie müssen auch einsehen, dass nicht alle Ziele erreichbar sind, dass nicht alle Erwartungen erfüllt werden können. Doch noch viel wichtiger – sie müssen lernen, wieder aufzustehen, wenn sie erst einmal gestürzt sind...

Über diese Figuren möchte ich etwas sagen
Gillian Sallow – obwohl ich mich in einer ganz anderen Situation befinde, hat Gillys Geschichte mich irgendwie ein wenig beruhigt. Sie hat mir auf positive Art und Weise gezeigt, dass es normal ist, keinen 5-Jahres-Plan zu haben oder dass die Familienplanung mit Ende 20 / Anfang 30 bereits abgeschlossen sein muss. Sie hat – meiner Meinung nach – eine sehr gesunde Einstellung, was ihre Lebenslage betrifft und geht erhobenen Hauptes voran, obwohl sie die ein oder anderen Erwartungen anderer nicht erfüllen konnte. Ich finde, dass gerade ihre Geschichte zu jenen gehört, die sich viele Frauen da draußen durchlesen sollten. Denn das Leben ist kein Wettrennen und ganz bestimmt keine Liste, die stur abgearbeitet werden muss.
Philippa St George – Pippas Verwandlung mitzuerleben, hat mich mehr als nur einmal schmunzeln lassen. Ich fand es toll, wie sie ab einem gewissen Punkt einfach losgelassen und diese neue Seite an ihr akzeptiert hat. Aber ich muss sagen, dass ich den Verlauf ihrer Geschichte auch ein wenig vorhersehbar fand – daher war ich, was ihren Teil der Geschichte betraf, weniger gespannt, als es bei Gilly der Fall war. Dennoch eine sehr schöne Geschichte und eine tolle Entwicklung des Charakters! Ein Teil von mir hätte das London von damals gerne selber gesehen – darum bin ich froh, es durch Pippas Geschichte ein bisschen kennengelernt zu haben.

Das ist mein persönliches Lieblingszitat
Wieder lachen alle, doch ich sehe ihn an. Diesen komischen, mürrischen, liebenswerten Mann, in dessen Leben ich gestolpert bin. Und der das Stolpern so viel Leichter macht.“ – Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen, Seite 352

Habt ihr Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen bereits gelesen?
Wenn ja, was haltet ihr von der Geschichte und den Charakteren?
Wenn nicht, ist es schon auf eurer Lese-Liste?

Bis bald!
Michelle :)

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Bewegender Roman der zum nachdenken anregt!

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Zum Inhalt:
Der Roman wird aus zwei Zeitebenen erzählt: London Gegenwart und London um 1974. Zwei Frauen, zwei unterschiedliche Leben und doch führt beide das Schicksal zusammen ...

Meine Meinung:
Bücher ...

Zum Inhalt:
Der Roman wird aus zwei Zeitebenen erzählt: London Gegenwart und London um 1974. Zwei Frauen, zwei unterschiedliche Leben und doch führt beide das Schicksal zusammen ...

Meine Meinung:
Bücher von Kathinka Engel sind für mich ein absolutes must read. Man weiß nie was genau einen erwartet aber überzeugen konnte mich bisher jedes Buch - so auch dieser Roman, der mich wahnsinnig gut unterhalten und begeistern konnte. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Ich mochte die Abgrenzung der Zeitebenen mit der Ich- und der Erzählerperspektive. Es half mir total beide Lebensgeschichten ganz zu fühlen und trotz stetem Wechsel nie das Gefühl zu haben, herausgerissen zu werden aus einer Zeitebene. Das lag aber auch daran, dass sowohl Gegenwart als auch Vergangenheit sehr interessant erzählt wurden. Gilly lebt in der Gegenwart und ist eine junge Frau die das Gefühl hat noch nicht so richtig im Leben angekommen zu sein. Sie ist unfassbar sympathisch, kämpft mit alltäglichen Problemen und findet in den Seiten nicht nur zu sich selbst sondern fängt auch an, für sich einzustehen, genauso wie Pippa - die junge Frau aus der Vergangenheit - die gleich mehrere Brände zu meistern hat. Denn sie begegnet bei einem Punkkonzert Oz, ein Mann, der ihr Herz höherschlagen lässt aber von ihrer wohlhabenden Familie niemals gutgeheißen werden kann. Beide Handlungsstränge verband das Streben für sich selbst einzustehen und auszubrechen aus bekannten Strukturen. Ich muss ehrlich zugeben dass mich die Geschichte von Pippa und Oz sehr viel mehr emotional erreicht und berührt hat als die von Gilly - was aber vielleicht auch an den Extremen lag, die jene Vergangenheit umso spannender gestaltet haben. Ich mochte es total, wie viel ich beim lesen dazugelernt habe auch wenn ich sagen muss, dass ein Großteil der Geschichte für mich doch sehr vorausschaubar gewesen ist.

Fazit:
Ein bewegender Roman über das "über-sich-hinauswachsen" und "für-sich-einstehen". Die Charakterentwicklung war hier das große Highlight für mich!

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