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Areti

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Amüsant und provokant

Spiel's noch einmal, Gott
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Inhalt (laut Klappentext):
Die Erde – nur ein virtueller Beitrag unter vielen im Creation Cup der Götter? Und noch dazu einer, der auf den hinteren Plätzen herumdümpelt und kurz vor der Disqualifikation ...

Inhalt (laut Klappentext):
Die Erde – nur ein virtueller Beitrag unter vielen im Creation Cup der Götter? Und noch dazu einer, der auf den hinteren Plätzen herumdümpelt und kurz vor der Disqualifikation steht?
Es ist schon harter Tobak, den sich Terry, Untergrund-Comiczeichner und Lebemann, von jenem Fremden anhören muss, der plötzlich in sein Leben tritt und behauptet, als Jesus von Nazareth schon einmal gelebt zu haben. Nur zu gerne würde Terry diesen Götterboten als eine der vielen durchgeknallten New Yorker Existenzen abstempeln und sich weiter seinem um Drogen, Frauen und Reggae kreisenden Leben widmen. Doch dummerweise hat dieser Jess überzeugende Argumente und zudem einen göttlichen Auftrag für ihn: Er möge bitte innerhalb der nächsten sieben Tage die Welt zu retten.

Unterhaltsam, respektlos, aber nie ohne Hintergedanken und bewaffnet mit einer großen Portion Herz zerpflückt Thomas Zippel Weltanschauungen und schickt seine Helden auf eine göttliche Mission.

Meine Meinung:
Die Idee, dass die Welt der Beitrag des Gottes Jova in einem Computerspiel ist, ist in der heutigen Zeit, wo die Freizeitgestaltung jugendlicher viel durch Computer- und Konsolenspiele bestimmt wird, recht interessant.
Die Geschichte wird amüsant, provokant und sarkastisch erzählt. Ich hatte hier oft ein Lächeln auf den Lippen.
Der Schreibstil ist flüssig, frisch und von jugendlicher Alltagssprache geprägt und somit gut und schnell lesbar.
Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet und interessant gestaltet.
Terry, den leicht verrückten Comiczeichner, hatte ich bildlich gut vor Augen. Jess, der in Kate seine alte Liebe wieder entdeckt, ist ein großer Sympathieträger. Und die Götter erinnern – auch namentlich - an bekannte Götter aus Mythologie und dem Christentum.

Fazit:
Ich würde „Spiel’s noch einmal, Gott“ auf jeden Fall weiter empfehlen.
Es hat einen hohen Unterhaltungs- und Belustigungsfaktor.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Hin und Her zwischen Liebe und Eifersucht

After truth
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Inhalt:
Tessa ist zutiefst verletzt, nachdem sie die Wahrheit über Hardin erfahren hat und beendet die Beziehung. Sie will ihn aus ihrem Leben haben, wünscht sich, dass alles nie geschehen wäre und dennoch ...

Inhalt:
Tessa ist zutiefst verletzt, nachdem sie die Wahrheit über Hardin erfahren hat und beendet die Beziehung. Sie will ihn aus ihrem Leben haben, wünscht sich, dass alles nie geschehen wäre und dennoch kann sie nicht aufhören an ihn zu denken: an seine leidenschaftlichen Berührungen, an die Küsse und die Liebe. Sie ist hin und her gerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach ihm und der Vergangenheit, in der er sie so sehr verletzt hat.
Kann er noch um sie kämpfen und gibt sie ihm noch eine Chance?
Zwischen Liebe und Eifersucht, Verlangen und Misstrauen ist nur ein schmaler Grat. Was davon wird siegen?

Meine Meinung:
„After truth“ ist auch schon wie „After Passion“ ein unglaublicher Pageturner. Die Seiten fliegen nur so dahin und man merkt es kaum.
Ihrem Schreibstil ist Anna Todd weitestgehend treu geblieben. Neu ist in diesem Teil allerdings, dass man nun auch Hardins Sicht der Dinge kennen lernt: seine Gedanken, Gefühle und Ängste. Das hat mir hier unglaublich gut gefallen, denn man kann dadurch mit beiden unglaublich mitfühlen.
Auch hier gibt es wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Allerdings hat mich „After truth“ nicht ganz so sehr berührt wie „After passion“.
Das Cover sieht durch seine Ornamente und die überwiegende schwarze Farbe – wie auch schon bei Teil 1 – sehr edel aus. Hier kommt nun bei „truth“ noch grün dazu, das mich an Hardins Augen erinnert hat, von denen Tessa immer schwärmt.

Fazit:
After truth ist auf jeden Fall lesenswert, auch wenn es – meiner Meinung nach – nicht ganz an Teil 1 heran kommt.

Veröffentlicht am 05.07.2024

Eine Liebesgeschichte, die mich nur zum Teil überzeugen konnte

Als ob du mich siehst
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Inhalt:
Niemand kann dich lieben, wenn du dich selbst nicht siehst.

„Tu nicht so, als ob du mich siehst, Joan. Niemand sieht mich, am wenigsten ich mich selbst.“
Sein Blick ist tief und haftet auf mir. ...

Inhalt:
Niemand kann dich lieben, wenn du dich selbst nicht siehst.

„Tu nicht so, als ob du mich siehst, Joan. Niemand sieht mich, am wenigsten ich mich selbst.“
Sein Blick ist tief und haftet auf mir. „Weißt du, Elisa, genau das ist der Fehler.“

Sich nie wieder verlieren. Genau das will Elisa Lohmann. Aber sie will nicht nur das, sie möchte auch neu anfangen.
Das Leben hat es nicht immer gut mit ihr gemeint. Doch diesmal hat sie eine Regel: Niemand soll jemals mehr ihr Herz brechen. Und sie hat einen Plan: Jeder schlechte Moment, den sie erlebt hat, soll in einen guten umgewandelt werden.
Einfacher gesagt als getan. Denn schon bei ihrem Umzug trifft sie auf Joan, der mit seinen grünblauen Augen, seiner lockeren Art und seinem Lächeln alles auf den Kopf stellt. In seiner Gegenwart spürt Elisa sofort dieses Kribbeln in der Brust. Aber sie weiß, Gefühle wie diese können Herzen nicht nur brechen, sondern sie komplett zerstören.
Doch Joan lässt sich nicht abschrecken und blickt immer weiter hinter ihre Fassade. Auch Elisa spürt irgendwann, dass hinter seiner lockeren Art mehr steckt, als sie vermutet hat.
Mit jedem Moment, den die beiden teilen, wachsen Elisas Gefühle, und als sie herausfindet, dass auch Joan ein bewegendes Geheimnis verbirgt, wird ihr eines klar: Nichts im Leben ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, und jeder Moment zählt, ist er auch noch so dunkel.

Eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht und tief im Herzen berührt.

Meine Meinung:
"Als ob du mich siehst" von Michelle Schrenk war für mich das dritte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die mich nur zum Teil überzeugen konnte. Leider gab es auch ein paar Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben.

Die Geschichte wird in Ich-Erzählung aus der Sicht von Elisa Lohmann erzählt. Dies sorgt dafür, dass man haargenau jede Einzelheit, die sie denkt und fühlt, mitbekommt. Was normalerweise bei Büchern immer ein Vorteil ist, denn man kann mitfiebern, mitfühlen und vor allem leiden, war hier nicht so einfach.
Ich konnte mich in gewisser Weise sehr gut in sie hineinversetzen, denn wer kennt es nicht? Man wird von der Liebe enttäuscht und möchte erst einmal nichts mehr davon wissen: Man stößt alles und jeden von sich. Soweit ist es absolut nachvollziehbar und verständlich.
Allerdings habe ich einige ihrer Handlungen und Verhaltensweisen absolut nicht nachvollziehen können.
Zunächst einmal war Elisa mir etwas unsympathisch, weil ich ihr Verhalten etwas überzogen fand. Ab ungefähr der Mitte des Buches wurde sie mir dann immer sympathischer und ich dachte mir: "Sehr gut, sie macht jetzt eine starke Entwicklung durch. Sie musste am Anfang so sein, damit sie nun über sich hinauswachsen kann." Ab da fand ich die Geschichte dann wirklich gut.
Bis dann ein Punkt kam, an dem ich mir dachte: "Ist das jetzt ihr Ernst? Wie kann sie so handeln!? Elisa, mach die Augen auf! Sei vernünftig!"
Ich kann zwar verstehen, dass diese Wendung in die Geschichte eingebaut wurde, um einen dramatischen Spannungsbogen zu erzeugen, allerdings war dieser in dieser Art und Weise definitiv nicht nötig und hat dafür gesorgt, dass die Protagonistin mir kurz vor Schluss wieder unsympathisch wurde.

Manche Entwicklungen (wie Joans Geheimnis) habe ich so in der Art schon vorausgeahnt, auch wenn die Details minimal abgewichen sind.
Das Ende kam dann relativ schnell. Einige Szenen wurden dann super schnell wie bei einer groben Zusammenfassung nur noch erwähnt, da hätte ich mir mehr gewünscht.

Etwas störend könnte es für manche LeserInnen auch sein, dass die Namen recht ähnlich sind: Elisa, Louisa und Isa. Alle enden mit Isa. Und bei den Männern, die in diesem Buch am meisten erwähnt werden: Joan, Josh. Beides kurze Namen, die mit Jo beginnen. Das kann für Verwirrung sorgen.

Was mir dagegen sehr gut gefallen hat:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, denn er ist sehr flüssig und leicht.
Auch die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und machen mit treffenden Überschriften neugierig auf das, was einen erwartet.

Mir hat es gut gefallen, dass Kale und Jass aus dem ersten Band wieder mit dabei sind. Der erste Band der Reihe hat mich jedoch mehr mitgenommen und gepackt als dieser hier.

Die Momente, die Joan und Elisa miteinander erleben, sind wirklich schön beschrieben und zum Teil sehr romantisch.
Am Ende des Buches wird noch eine wichtige Botschaft vermittelt, die sich jede/r zu Herzen nehmen könnte.

Fazit:
Mir hat "Als ob du mich siehst" von Michelle Schrenk an sich gefallen, weil es einige romantische Szenen und eine wichtige Botschaft mit sich bringt. Aber das Buch konnte mich leider nicht komplett überzeugen, da es zum Teil zu vorhersehbar war und ich mehrere Entscheidungen und Handlungen der Protagonistin Elisa absolut nicht nachvollziehen konnte. Daher kann ich es nur bedingt weiterempfehlen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2024

Mein erster und vermutlich letzter Fitzek

Das Geschenk
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Inhalt:
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann ...

Inhalt:
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.
Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben - und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.

Meine Meinung:
"Das Geschenk" von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller, der zwar gut zu lesen und recht spannend ist, aber dessen Auflösung mich leider gar nicht überzeugen konnte. Ich habe das Buch Ende 2020 gelesen und habe es bisher nicht rezensiert, da ich danach einfach großen Redebedarf hatte und immer wieder Personen gesucht habe, mit denen ich mich über die Auflösung austauschen konnte. Nach einigen Gesprächen habe ich mich nun endlich dazu entschlossen, das Buch zu rezensieren.

Was mir gut gefallen hat, war auf jeden Fall der Schreibstil. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Das hat wirklich viel ausgemacht.
Auch die Kapitel sind relativ kurz, sodass man schnell eines nach dem anderen lesen kann.
Die Beschreibungen der Schauplätze und Figuren konnte mich auch überzeugen. Da konnte ich mir wirklich ein gutes Bild machen.

Die Spannung blieb nicht aus. Es ging rasant zu und es gab ein paar interessante Wendungen.

Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war die Auflösung.
Im ersten Moment dachte ich zwar noch: "Krass, damit habe ich jetzt so gar nicht gerechnet. Das ist eine überraschende Wendung."
Im nächsten Moment kam mir dann aber direkt in den Sinn: "Moment mal, das passt doch gar nicht so!" Denn ich habe mich an ein Kapitel zurückerinnert, das aus einer bestimmten Sicht geschrieben wurde, und ich dachte mir, da hätte es mir definitiv auffallen müssen, da hätte ich Hinweise erkennen können. Also habe ich noch einmal im Buch zurückgeblättert zu Kapitel 63 und dort nochmal einiges nachgelesen. Und dann muss ich sagen, dass der erste Satz in diesem Kapitel nach der Auflösung des Buches absolut keinen Sinn mehr macht. Und nach einigen Diskussionen darüber, könnte es entweder schlichte Irreführung des Lesers sein, was aber absolut sinnlos ist, da in diesem Kapitel nur zwei Figuren ohne weitere "Zeugen" vorkommen, oder es handelt sich tatsächlich um einen Fehler.

Was mir im Nachhinein auch nicht so gut gefallen hat, war, dass vieles zu konstruiert wirkte und es einfach ein paar Zufälle und Verbindungen zu viel gab. Das habe ich als eher unrealistisch empfunden.

Fazit:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieses Buch mich zwar mit der Spannung, der Grundidee der Geschichte und dem flotten Schreibstil überzeugen konnte, aber die Auflösung einfach nicht ganz stimmig war, wenn man noch einmal zurückblättert.
Somit bleibt es für mich vermutlich der erste und letzte Fitzek, auch wenn ich noch einige Bücher des Autors parat liegen habe. Vielleicht wage ich mich irgendwann noch einmal an einen weiteren, aber es ist aktuell eher unwahrscheinlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 10.07.2023

Zunächst spannend, dann leider kein würdiger Abschluss der Reihe

Wächter der Runen (Band 3)
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Inhalt:
Ravanea scheint in einer Endlosschleife verloren zu sein. Schmerz, Angst und Verlust sind ihre ständigen Begleiter. Glaubt sie in einem Moment, sie wäre dem Schicksal entkommen, schlägt es im nächsten ...

Inhalt:
Ravanea scheint in einer Endlosschleife verloren zu sein. Schmerz, Angst und Verlust sind ihre ständigen Begleiter. Glaubt sie in einem Moment, sie wäre dem Schicksal entkommen, schlägt es im nächsten umso gnadenloser zu. Als Gefangene des Imperiums bleibt ihr nichts anderes übrig, als in der Festung des Herrschers darauf zu warten, dass ihr Leben wenigstens ein schnelles Ende findet. Doch innerhalb des Palastes sind nicht alle dem Imperator treu ergeben. Womöglich gibt es doch noch Hoffnung – oder aber es ist ein letzter grausamer Scherz einer höheren Macht, ehe Rave vollends zerbricht.

Meine Meinung:
Dies ist der dritte Band und der Abschluss einer Fantasysaga von J. K. Bloom.
Für mich war "Wächter der Runen 1" das erste Buch der Autorin und ich war damals gnadenlos begeistert, denn es konnte mich vom Anfang bis zum Ende fesseln und die Spannung ließ absolut nicht nach. Auch der zweite Band der Reihe hat mich absolut mitgerissen und neugierig auf den letzten Band der Trilogie gemacht. Da hatte ich natürlich sehr hohe Erwartungen, was diese Fortsetzung betrifft. Leider muss ich sagen: J. K. Bloom hat es diesmal nicht geschafft, meine Erwartungen zu erfüllen.

Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und ich muss gestehen, dass ich auf den ersten Band damals vor allem durch das Cover aufmerksam geworden bin. Umso schöner finde ich es, dass auch der dritte Band einfach perfekt zu den ersten beiden passt und diese super ergänzt. Die Runen darauf leuchten im Dunkeln und ziehen einen magisch an.
Das Cover passt einfach perfekt zum Inhalt.

Der Schreibstil der Autorin ist wie schon in den ersten Bänden wieder fließend und sehr angenehm zu lesen. Man kann richtig in die Geschichte abtauchen und fühlt sich absolut in die Welt, die hier gesponnen wird, hineinversetzt. Ich konnte mir alles ganz genau vorstellen. Positiv anzumerken ist auch, dass sich zu Beginn des Buches eine Karte befindet, auf der man immer nachschauen kann, wo genau die Protagonisten sich gerade befinden.

Die Geschichte des dritten Bandes baut nahtlos auf den zweiten auf. Man ist direkt mitten im Geschehen. Was ich beim zweiten Band noch super fand, ist leider nicht von Vorteil, wenn man zwischen zwei Bänden nicht direkt nahtlos weiterliest, denn einiges gerät leider doch in Vergessenheit und man hat so nicht die Chance nochmal kurz die Erinnerungen aufgefrischt zu bekommen. Vieles kommt dann beim Lesen mit der Zeit zurück, manche fehlenden Infos verwirren nur, sodass man nochmal einen Blick in die vorherigen Bände werfen sollte.

Es wird abwechselnd aus der Sicht von Finnigan und Ravanea jeweils in Ich-Erzählung geschildert, in diesem Band kommt jedoch noch eine weitere Sichtweise dazu: die vom Herrscher der Elemente. Das Schöne ist hierbei, dass man als Leser nicht nur eine Seite mitbekommt, sondern sich in alle Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen und mitfiebern kann. Man weiß dadurch natürlich mehr als Iain, Finn und Rave und kann Mutmaßungen anstellen, wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Während ich es in den ersten beiden Bänden besonders spannend fand, dass sich einige Dinge genauso entwickelt haben, wie ich es mir erhofft habe, anderes dafür jedoch einen ganz anderen Lauf nahm, als ich es geahnt habe, sodass diese Mischung das Ganze besonders fesselnd machte, war es diesmal anders: Es war einfach zu viel zu vorhersehbar. Ich konnte mir schon recht früh denken, wer alles sterben wird, ich habe sofort durchschaut, wer Ravanea hintergeht, und viele andere Handlungen waren für mich einfach zu offensichtlich.

Die erste Hälfte oder vielleicht auch noch die ersten zwei Drittel fand ich noch spannend, auch wenn ich Vieles vorausahnen konnte. Dann aber wurde es sehr langatmig, teilweise sogar nervig und manche Entwicklungen waren nicht schön zu lesen.
Ich hatte teilweise das Gefühl, dass viele Kapitel nur geschrieben wurden, um unbedingt die 600 Seiten voll zu bekommen, damit der dritte Band genauso dick wie die ersten beiden wird.
Dann war Ravaneas Entwicklung echt seltsam. In manchen Kapiteln hat man sie als starke Frau, als tolle Kämpferin, wahrgenommen, so wie man sie aus den ersten beiden Bänden kannte. Sobald sie jedoch im letzten Drittel an Finns Seite war, kam sie mir wie ein schwaches Püppchen vor, das alleine nichts auf die Reihe kriegt, sich von einem Mann abhängig macht und einfach nur noch unkluge Entscheidungen trifft.
So dachte ich mir im Endkampf des Öfteren: "Was machst du da bloß? Ist das jetzt dein Ernst?"
Vor allem zum Ende hin sind auch einige Dinge vorgekommen, die für mich unpassend für diese Welt, die hier aufgebaut wurde, waren.

Nach dem ersten Band war ich so begeistert.
Besonders schön fand ich dort, dass die Idee hinter der Reihe für mich etwas völlig Neues war. Etwas auch nur annähernd Ähnliches habe ich bisher absolut nicht gelesen.

Ich hatte einige Erwartungen an diesen Abschlussband, leider wurde er dem Rest der Reihe nicht gerecht und konnte mich nicht komplett überzeugen.

Das Ende war für mich zum Teil zwar gut gelöst und schön geschrieben, allerdings sind leider noch einige Fragen offen geblieben, die ich beim Abschluss einer Trilogie gerne geklärt gehabt hätte.
Das Buch hatte aufgrund der grandiosen Vorgänger-Bände ein enormes Potenzial, doch leider wurde dieses nicht ausgeschöpft.

Fazit:
Dieser Abschlussband der Fantasy-Saga "Wächter der Runen" von J. K. Bloom hat mich leider nicht so sehr überzeugt wie die ersten beiden Bände der Reihe. Während diese mich noch absolut in ihren Bann gezogen, mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt und dafür gesorgt haben, dass ich die Seiten in mich aufgesogen und absolut mitgefiebert habe, wurden meine hohen Erwartungen hier leider nicht mehr erfüllt.
Nach einem guten und spannenden Anfang wurde dieser dritte Band leider zu langatmig und zu vorhersehbar. Das ist wirklich schade, denn ich hatte mich sehr darauf gefreut.
Ich kann diesen Abschlussband im Gegensatz zu den Vorgängern leider nur bedingt weiterempfehlen.

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