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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2024

Hervorragend

Krähentage
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Jakob Krogh und Mila Weiss bekommen es bereits an ihrem ersten Arbeitstag als Leiter der neugegründeten Gruppe 4, einer Abteilung für schwere Seriendelikte, mit einem schweren Fall zu tun. Eine ältere ...

Jakob Krogh und Mila Weiss bekommen es bereits an ihrem ersten Arbeitstag als Leiter der neugegründeten Gruppe 4, einer Abteilung für schwere Seriendelikte, mit einem schweren Fall zu tun. Eine ältere Frau wird tot in ihrer Wohnung gefunden, die bewiesen nach ihrem Todeszeitpunkt noch lebend gesehen wurde. Und es folgen weitere Mordopfer, die nach ihrem Tod noch lebend gesehen wurden. An allen Tatorten befinden sich ausgehungerte Krähen, die sich an den Leichen zu schaffen gemacht haben und mit einer Botschaft versehen sind. Als ob dieser Fall nicht genug wäre, müssen sie auch noch im Fall von drei Frauen ermitteln, die in ihrer Wohnung von einem Mann brutal überfallen und schwer verletzt wurden.

Auf "Krähentage" von Benjamin Cors war ich sehr gespannt - und wurde nicht enttäuscht! Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Handlung ist an Spannung nicht zu überbieten. Auch wenn man schon sehr früh weiß, wer der Täter ist, bleibt die Spannung hoch und man würde den Ermittlern gerne zurufen, daß sie dem Täter gerade genau gegenüberstehen. Hier wird die Spannung durch die Bekanntheit des Täters noch erhöht, denn man fragt sich, was er als nächstes plant und wann er endlich auffliegt. Der Beweggrund für seine Taten bringt dann allerdings wieder eine große Überraschung und bleibt bis zum Schluß ein Geheimnis. Überhaupt spielen Geheimnisse und Andeutungen hier eine große Rolle. Auch Jakob Krogh und Mila Weiss hüten hier ihre Geheimnisse, die auf eine Fortsetzung des Buches hoffen lassen. Benjamin Cors hat die Abteilung 4 mit sehr unterschiedlichen, aber sympathischen Charakteren ausgestattet. Ich mochte sie alle, wenn ich auch bei Mila etwas länger gebraucht habe, um mich an ihre Art, die oft sehr überheblich und arrogant erscheint, zu gewöhnen. Benjamin Cors verfügt über eine tolle Art, alles bildhaft vor Augen erscheinen zu lassen.man kann sich alles richtig gut vorstellen. Bildhaft auch die Auffindesituationen der Mordopfer - weshalb das Buch eher nichts für zartbesaitete Leser ist. Mir hat es richtig gut gefallen und ich hoffe sehr, daß dieses Buch noch Nachfolger bekommt!

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine gute Mischung aus Spannung und Humor

Der Priester und das schwarze Schaf
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Pfarrer Daniel Clement könnte in seiner Gemeinde in Champton eigentlich zufrieden leben. Die Adelsfamilie de Floures unterstützt ihn, wo sie nur kann und seine Mutter hat sich fast schon zu gut in Chamton ...

Pfarrer Daniel Clement könnte in seiner Gemeinde in Champton eigentlich zufrieden leben. Die Adelsfamilie de Floures unterstützt ihn, wo sie nur kann und seine Mutter hat sich fast schon zu gut in Chamton eingelebt. Doch als in der Nachbargemeinde ein neuer Pfarrer seinen Dienst antritt, ist es mit Daniels Ruhe aus und vorbei. Die Ansichten des neuen Kollegen gehen mit denen von Daniel weit auseinander. Als dann aber der Sohn des neuen Pfarrers ermordet wird, sind alle Meinungsverschiedenheiten vergessen. Daniel will der Familie jetzt nur noch helfen. Sorgen macht ihm aber auch sein Dackelmädchen Hilda. Sie benimmt sich äußerst seltsam und Daniel befürchtet schon das Schlimmste. Wenigstens dieses Problem wird durch Mutter Audrey schnell gelöst. Jetzt muß Daniel "nur noch" schnell den Mörder finden!

Liebhaber des leisen englischen Krimis sind mit dem zweiten Buch von Richard Coles bestens versorgt. "Der Priester und das schwarze Schaf" ist wieder ein Krimi mit einer Menge Geschichten drumherum. Gerade diese Geschichten sind so liebenswert und machen den Roman so lebendig. Ich glaube, der Autor gibt damit auch viel aus seinem eigenen Leben preis. Die Charaktere sind sehr realistisch dargestellt, so daß der Verdacht entsteht, daß es dafür echte Vorbilder gibt. Außerdem lernt man viel über die Arbeit eines Pfarrers auch hinter den Kulissen. Der eigentliche Krimi ist sehr fein durchdacht und schlüssig. Es wird richtig gute Spannung aufgebaut und das Ende ist überraschend. Trotzdem ist die Geschichte wohltuend gemütlich und entspannend.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Spaß mit Thin Lizzy

Schottenschuss
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Ex-Auftragskiller Hynch will auf der Hebrideninsel Mull eigentlich seinen Ruhestand und ein Date mit der Graphologin Frances genießen. Doch dieses Date verwickelt ihn prompt in einen mysteriösen Fall. ...

Ex-Auftragskiller Hynch will auf der Hebrideninsel Mull eigentlich seinen Ruhestand und ein Date mit der Graphologin Frances genießen. Doch dieses Date verwickelt ihn prompt in einen mysteriösen Fall. Ein Immobilienhai hat sich im Meer das Leben genommen. Eigentlich ermitteln Hynch und das Hochlandrind Thin Lizzy gemeinsam in diesem Fall, doch dann startet Thin Lizzy einen Alleingang und verschwindet in der Wildnis.

"Schottenschuss" ist der dritte Fall für Hynch und das Hochlandrind Thin Lizzy. Gordon Tyrie entführt den Leser wieder in die bezaubernde Welt Schottlands. Man merkt seine Liebe zu dieser Landschaft deutlich, denn nur dann kann man eine Region so wunderbar und liebevoll beschreiben, wie es hier geschieht. Dieser Funke springt beim Lesen förmlich über! Die Handlung ist spannend und mit einer ganz tollen Prise schwarzem Humor versehen. Gerade Thin Lizzy sorgt für einige Lacher und ist für mich der eigentliche Star des Buches. An sie habe ich mein Herz richtig verloren, was nicht heißen soll, daß Hynch und Frances es nicht erobert hätten. Aber Thin Lizzy ist einfach herrlich! Gordon Tyrie schafft es gekonnt, seine Leser zu fesseln. Er schafft von Beginn an eine Atmosphäre, in die man eintaucht. Hier liest man gern, denn sein Schreibstil ist leicht, locker und gut verständlich. Man hat das Gefühl, hier zum Teil der Geschichte zu werden. Auch wenn dies der dritte Teil der Serie ist, kann man prima mit diesem Buch einsteigen. Man bekommt das nötige Vorwissen geschickt vermittelt, so daß man nicht das Gefühl hat, man hätte vorher etwas verpasst. Was nicht ganz stimmt - das Buch ist nämlich so toll, daß man automatisch die vorherigen Bände lesen will!

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Morde am Meer

Meer Mord
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Manfred Ertel hat für seine Anthologie "Meer Mord - Kutter Küsten und Kanaillen" die Autoren Alex Roller, Christoph Elbern, Peter Wenig, Bea Schreiner, Bianka Echtermeyer, Eric Niemann, Carola Christiansen, ...

Manfred Ertel hat für seine Anthologie "Meer Mord - Kutter Küsten und Kanaillen" die Autoren Alex Roller, Christoph Elbern, Peter Wenig, Bea Schreiner, Bianka Echtermeyer, Eric Niemann, Carola Christiansen, Michael Thode, Kurt Geisler, Eva und Michael Jensen, Patricia Brandt, Cord Buch, Leo Hansen und Sabine Weiß versammelt, die neben ihm zu diesem Buch eine mörderische Kurzgeschichte geschrieben haben. So unterschiedlich die Geschichten sind, dreht es sich immer um einen Mord am oder auf dem Meer. Mal geht es um russische Sabotage, Konkurrenz im Ruderclub für die Besetzung des Deutschland-Achter, Mord aus Existenzangst, Ermittlungen der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, Brandstiftung im Kieler Jachthafen, Mord im Wattenmeer, einen Beschwerdemanager im Tourismusservice, der seinen Job sehr ernst nimmt und vieles mehr. Die meisten Geschichten spielen in der Gegenwart, es gibt aber auch historische Geschichten. So trifft man z. B. auch auf Karl May. Die Geschichten sind von unterschiedlicher Länge, so daß man sich die heraussuchen kann, die von der Länge her gerade zeitlich passt. Spannend und interessant sind sie alle, wenn einem auch naturgemäß manche Geschichten besser gefallen als andere. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei!

Übrigens: Wer dieses Buch kauft, tut Gutes! Denn von jedem Buch geht ein Euro an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger!

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Gelungene Fortsetzung

Signum
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Kim Ribbing hat den Schockdoktor Martin Rudbeck in seiner Gewalt. Er selbst war vor Jahren Opfer von Rudbeck. Geschickt hat Kim seine Spuren bei der Entführung verwischt, doch die Polizei kommt ihm auf ...

Kim Ribbing hat den Schockdoktor Martin Rudbeck in seiner Gewalt. Er selbst war vor Jahren Opfer von Rudbeck. Geschickt hat Kim seine Spuren bei der Entführung verwischt, doch die Polizei kommt ihm auf die Schliche. Ex-Polizistin Julia Malmros ermittelt im Fall einer rechten Partei und steht nun vor der Frage, ob sie Kim verraten muß.

John Ajvide Lindqvist setzt mit "Signum" dort an, wo "Refugium" endete. Deshalb sollte man, meiner Meinung nach, die Bücher in Reihenfolge lesen. In diesem Buch bekommt man drei verschiedene Handlungsstränge. Man verfolgt sowohl die Entführung, die Ermittlungen in diesem Fall und die Ermittlungen gegen die Partei "Die wahren Schweden" gebannt. Trotz dieser Vielfalt verliert man nicht den Überblick und ist stets auf dem richtigen Weg. Man fragt sich, wie das alles zusammenhängt und ist gespannt darauf, wie sich zum Schluß alles zusammenfügen soll. Aber genau das passiert - und zwar auf sehr durchdachtem Weg und mit zufriedenstellender Lösung. Das Buch ist vielleicht für zartbesaitete Leser nicht gut geeignet. Denn der Autor beschreibt einige brutale Szenen sehr bildhaft. Dies als kleine Warnung. Für mich jedoch gehören diese Szenen zur Handlung und haben das Leseerlebnis intensiviert und einiges deutlicher gemacht, als es ohne diese Szenen möglich gewesen wäre. Die Charaktere entwickeln sich hier natürlich auch im privaten Bereich weiter. So werden sie wirklich lebendig und wirken nicht wie kühle Ermittler, sondern kommen als Menschen mit Ecken, Kanten, Gefühlen und Problemen rüber. Dabei nimmt dies jedoch nicht überhand und überlagert die restliche Handlung. Hier beweist der Autor ein gutes Händchen für die Balance zwischen diesen beiden Inhalten. Für mich ist dieser zweite Teil der Trilogie rundum gelungen.

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