gelungene Fortsetzung
The Golden Sheep 2Auf der Suche nach Mangas, die nicht gerade alle um die zwanzig Bände haben, bin ich auf die dreiteilige Miniserie „The Golden Sheep“ von Kaori Ozaki gestoßen und habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen. ...
Auf der Suche nach Mangas, die nicht gerade alle um die zwanzig Bände haben, bin ich auf die dreiteilige Miniserie „The Golden Sheep“ von Kaori Ozaki gestoßen und habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen. Nachdem ich bereits den ersten Band sehr gemocht habe, geht es Schlag auf Schlag mit Band 2 weiter und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.
In dieser Slice-of-Life-Geschichte geht es dabei nicht nur um die Freundschaft zwischen vier Jugendlichen, sondern es werden auch wichtige Themen wie Gewalt, Ausgrenzung und die Suche nach sich selbst angesprochen. Nachdem Tsugu und Sora mehrfach von Yushin und Asari ausgegrenzt wurden und Sora sogar Gewalt erfahren hat, beschließen die beiden Oberschüler ihr Zuhause zu verlassen und sie fliegen nach Tokio, wo sie die nächsten Wochen und Monate verbringen wollen.
Dort trifft Tsugu überraschend auf ihren Vater, der die Familie verlassen hat und ihr und Sora eine Unterkunft und einen Job besorgt. So lernt Tsugu dabei nicht nur zum ersten Mal in ihrem Leben ihren Großvater kennen, sondern sie arbeiten auch bei ihm in einem Kroketten-Imbiss, der Dank ihrer Hilfe immer beliebter wird. Tsugu und Sora wirken zufriedener und fühlen sich in Tokio pudelwohl, obwohl immer im Hinterkopf ist, dass sie sich irgendwann auch wieder ihrer Situation zuhause stellen müssen.
Der zweite Band der dreiteiligen Mini-Serie wirkt deutlich tiefgründiger und geht mehr auf Tsugus Familiengeschichte ein, die doch teilweise sehr tragisch ist und in Japan eher selten ist, denn nicht nur ihre Mutter ist alleinerziehend, sondern auch ihre Schwester. Aber auch Yushins Geschichte wird etwas tiefgründiger erzählt und man erfährt, wieso er so viel Wut in sich trägt. Es rechtfertigt zwar sein Verhalten nicht, aber man lernt mehr über seine Gedankenwelt kennen.
Der Zeichenstil von Kaori Ozaki gefällt mir sehr gut. Sie hat einen sehr sauberen Stil, legt viel wert auf kleinere Details, kann Emotionen perfekt einfangen und rückt die Figuren immer gut in den Vordergrund.
Kurz gesagt: "The Golden Sheep #2" ist insgesamt eine interessante und gute Fortsetzung, die den Leser nicht nur mit nach Tokio nimmt, sondern auch mehr über die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Figuren verrät. Ich freue mich bereits auf den Abschluss der Reihe.