Profilbild von wampy

wampy

Lesejury Star
offline

wampy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wampy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2018

starke Hauptfigur mit schwächelnden Nebenfiguren

Crimson Lake
0

Buchmeinung zu Candice Fox – Crimson Lake

„Crimson Lake“ ist ein Kriminalroman von Candice Fox, der 2017 bei Suhrkamp Taschenbuch in der Übersetzung von Andrea O'Brien erschienen ist. Das Original erschien ...

Buchmeinung zu Candice Fox – Crimson Lake

„Crimson Lake“ ist ein Kriminalroman von Candice Fox, der 2017 bei Suhrkamp Taschenbuch in der Übersetzung von Andrea O'Brien erschienen ist. Das Original erschien unter dem Titel „Crimson Lake“ bei Bantam in Australien.

Zum Autor:
Candice Fox stammt aus einer eher exzentrischen Familie, die sie zu manchen ihrer literarischen Figuren inspirierte. Nach einer nicht so braven Jugend und einem kurzen Zwischenspiel bei der Royal Australian Navy widmet sie sich jetzt der Literatur, mit akademischen Weihen und sehr unakademischen Romanen. Für den ersten und zweiten Teil ihrer Trilogie, Hades und Eden, wurde sie 2014 und 2015 mit dem Ned Kelly Award ausgezeichnet.

Klappentext:
Sechs Minuten mehr braucht es nicht, um das Leben von Detective Ted Conkaffey vollständig zu ruinieren. Die Anklage gegen ihn wird zwar aus Mangel an Beweisen fallengelassen, doch alle Welt glaubt zu wissen, dass einzig und allein er es gewesen ist, der die dreizehnjährige Claire entführt hat. Um der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen, zieht sich der Ex-Cop nach Crimson Lake, eine Kleinstadt im Norden Australiens, zurück. Dort trifft er Amanda Pharrell, die ganz genau weiß, was es heißt, Staatsfeind Nr. 1 zu sein. Vor Jahren musste sie wegen angeblichen Mordes ins Gefängnis. Nun tun sich die beiden Außenseiter zusammen und arbeiten als Privatdetektive. Ihr Fall: Ein berühmter Schriftsteller mit Doppelleben und kaputter Familie ist verschwunden, die örtliche Polizei behindert die Arbeit der beiden mit harschen Methoden. Dann platzt das Inkognito von Conkaffey, die Medien erzeugen Hysterie. Lynchstimmung macht sich breit. Während er den Fall seiner neuen Partnerin wieder aufrollt und sie versucht, ihn zu entlasten, nimmt der Fall des Schriftstellers überraschende Wendungen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat unzweifelhaft Stärken, aber ebenso deutliche Schwächen. Von Grunde aus ist es ein Roman, den ich mögen sollte. Die Hauptfiguren Amanda Pharrell und Ted Conkaffey sind keine Saubermänner, sie haben einiges erlebt und sie sind gezeichnet. Sie haben es allerdings mit Leuten zu tun, die auch keine Sympathieträger sind. Im Laufe der Geschichte werden Amanda und Ted sogar zu Sympathieträgern. Amanda mag ihre Katzen und Ted ist in seine Gänse vernarrt. Beide arbeiten als Ermittler auf völlig unterschiedlichen Wegen, Amanda vertraut ihrer Intuition und Ted kann seine Ausbildung zum Kriminalbeamten nicht leugnen. Ihr gemeinsamer Fall tritt in den Hintergrund, weil beide sich um die Vorgeschichte ihres Partners kümmern und dort Untersuchungen durchführen. Leider sind die übrigen Figuren fast durch die Bank stereotyp gezeichnet und wirken, als ob sie einem Modellbaukasten entnommen sind. Es sind die schmierigen Polizisten und Journalisten, die gute Pathologin, die rabiate Bürgerwehr, die aufsässigen Jugendlichen und die besorgten Anwohner.. Auf der Habenseite ist die Darstellung der Angst Ted Conkaffeys zu sehen, der befürchten muss, dass sein Verfahren beim Auftauchen frischer Beweise wieder aufgenommen wird. Durch das Ruhen des Verfahrens und der medialen Präsenz ist er schlimmer dran, als er es als ein Verurteilter wäre.
Die Geschichte wird aus der Perspektive Ted Conkaffeys erzählt und ist flüssig zu lesen. Man glaubt ihm seine Unschuldsbeteuerungen und leidet mit ihm mit. Die Schilderungen seiner Ängste und seinen daraus resultierenden Handlungsweisen ist gro0es Kino. Aber für mich war er leider von vielen leblosen Figuren von der Stange umgeben. Auch die Mängel in den polizeilichen Ermittlungen sind ein Ärgernis und sehr überzogen.

Fazit:
Neben der grandiosen Beschreibung des Zustandes und der Ängste Conkaffeys fällt der Rest des Buches sehr deutlich ab. Figuren von der Stange, die meist leblos wirken, trüben das Lesevergnügen deutlich. So komme ich zu einer Wertung von drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich kann das Buch nur bedingt empfehlen und hoffe, dass sich die Autorin auf ihre Stärken auch bei den Nebenfiguren besinnt.

Veröffentlicht am 13.12.2017

gute Erzählerin, aber schwache Figurenzeichnung

Dunkel Land
0

Buchmeinung zu Roxann Hill – Dunkel Land

„Dunkel Land“ ist ein Kriminalroman von Roxann Hill, der 2017 bei HarperCollins erschienen ist.

Zum Autor:
Roxann Hill hat ihren Debütroman im Sommer 2012 veröffentlicht. ...

Buchmeinung zu Roxann Hill – Dunkel Land

„Dunkel Land“ ist ein Kriminalroman von Roxann Hill, der 2017 bei HarperCollins erschienen ist.

Zum Autor:
Roxann Hill hat ihren Debütroman im Sommer 2012 veröffentlicht. Seitdem sind ihre Bücher regelmäßig auf den ersten Plätzen der E-Book-Charts sowie auf der BILD-Bestsellerliste zu finden, und wurden auch in weitere Sprachen übersetzt.

Klappentext:
Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon ihr erster Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …

Meine Meinung:
Dieses Buch lebt von und leidet an der Hauptfigur Verena. Diese ist zu Beginn schüchtern und verschlossen, nimmt im Laufe der Geschichte eine außergewöhnliche Entwicklung. Sie ist die dominante Figur, die dem angeschlagenen Kriminalisten Carl glatt an die Wand spielt. Mehr und mehr übernimmt sie die Führungsrolle bei den Ermittlungen und verzieht keine Miene bei Besuchen in der Pathologie und beim Bordellbetreiber. Die Geschichte wird aus Verenas Perspektive erzählt und der Leser ist ihren Gedanken immer ganz nah. Sie entwickelt Gefühle für Carl, wie auch umgekehrt, aber weder Carl noch Verena trauen sich, diese zu offenbaren.
Die Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft wird immer besser, und auch hier zeigt Verena ungeahnte Fähigkeiten. Dabei schießt die Autorin schon mal übers Ziel hinaus, zum Beispiel wenn Verena und Carl einem Verwandten die Todesnachricht überbringen. Neben den Ermittlungen findet Verena noch Zeit und Muße, die Zustände auf Gut Wuthenow aufzubessern. Die Geschichte liest sich flüssig, enthält auch humorvolle und gefühlvolle Stellen. Allein die Figurenzeichnung ist unbefriedigend. Bis auf Verena sind alle Figuren sehr flach dargestellt und haben nur positive oder nur negative Eigenschaften. Der Fall selber ist durchaus nicht harmlos und leider wird er eher zufällig gelöst.

Fazit:
Dieses Buch hat Stärken in der Erzählweise, aber auch auffällige Schwächen in der Figurenzeichnung. Die Hauptfigur Verena ist mir zu sehr Superfrau, so dass meine Bewertung drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) lautet.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Stark, aber ein störender Epilog

Nachts am Brenner
0

Buchmeinung zu Lenz Koppelstätter – Nachts am Brenner

„ Nachts am Brenner“ ist ein Kriminalroman von Lenz Koppelstätter, der 2017 im Verlag Kiepenheuer & Witsch als Taschenbuch in Originalausgabe erschienen ...

Buchmeinung zu Lenz Koppelstätter – Nachts am Brenner

„ Nachts am Brenner“ ist ein Kriminalroman von Lenz Koppelstätter, der 2017 im Verlag Kiepenheuer & Witsch als Taschenbuch in Originalausgabe erschienen ist.

Zum Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, lebt nach über zehn Jahren in der deutschen Hauptstadt heute wieder in Südtirol, wo er geboren und aufgewachsen ist. Nach dem Studium der Politik in Bologna und der Sozialwissenschaften in Berlin absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Als Autor und Medienentwickler arbeitet er für zahlreiche renommierte Verlage, Magazine und Zeitungen.

Klappentext:
Im Schatten der Südtiroler Alpen ermittelt Commissario Grauner in seinem persönlichsten Fall.
Am sagenumwobenen Brennerpass, inmitten der Alpenidylle zwischen Südtirol und Österreich, müssen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe einen grausamen Mord aufklären. Ein alter Mann wurde an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift. Er lebte zurückgezogen, spielte manchmal mit seinen schweigsamen Freunden aus Jugendtagen eine Partie Karten. Als diese befragt werden sollen, verschwindet einer von ihnen spurlos. Die Ermittlungen führen den Commissario bis in die dunkelsten Abschnitte der Südtiroler Geschichte. Und ein alter Koffer birgt Hinweise darauf, dass der Fall mit der tödlichen Tragödie auf dem Hof von Grauners Eltern zusammenhängen könnte. Für die er auch heute, nach so vielen Jahren, keine Erklärung hat. Am Brenner, dort, wo einst Staatsmänner, Schriftsteller, Händler und Weltenbummler Station machten, ist die Ruhe der Nacht trügerisch.

Meine Meinung:
Dieser Roman hat seine Stärken in der atmosphärisch dichten Erzählung und den kantigen Hauptfiguren. Commissario Grauner ist am Brenner heimisch und kennt sich mit Land und Leuten aus. Auch er hat seine Schwächen, aber er hat auch ein Team, dass ihn achtet und respektiert, und auch selbstständig die Ermittlungen voran bringt. Wenn es an etwas fehlt, dann ist es die Kommunikation zwischen den einzelnen Teammitgliedern. Saltapepe und Grauner tragen ihr Päckchen und sind sich trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft sehr ähnlich. Sie spüren diese Seelenverwandtschaft und glauben, das ihr Partner sie schon informieren wird, wenn die Zeit gekommen ist. Und sie können warten.
Der Fall selber ist verwirrend und ist ein Zusammenspiel mehrerer unabhängiger Komponenten. Neben aktuellen Vorgängen spielen auch lange zurück liegende Vorgänge eine Rolle. Das Tempo bleibt lange Zeit gemächlich, aber die Geschichte fesselt dann mit der Figurenzeichnung und der besonderen Atmosphäre, die am Brenner herrscht. Es ist eine Region, die ihre besten Zeiten hinter sich hat und die ihre Bewohner prägt. Hier liegen eindeutig die Stärken des Buches und die Lösung ist glaubhaft und überzeugend. Dann gibt es allerdings einen Nachtrag, der mir überhaupt nicht gefallen hat und der mich an amerikanische Verschwörungsthriller erinnert.

Fazit:
Über weite Strecken ist es ein guter Krimi, der von der Atmosphäre und den kantigen Figuren lebt. Er zeichnet glaubhaft die Region Brenner und ihre Bewohner. Man spürt, dass auch der Autor diese Landschaft und die Bewohner mag. Der Nachschlag fällt total aus dem Rahmen und führt zu einer Abwertung. So sind es nur noch drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkte). Das Buch kann ich Freunden kantiger Figuren und atmosphärisch dichter Erzählungen trotzdem empfehlen.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannende musikalische Spurensuche und ein öder Thriller

Vintage
0

Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische ...

Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische Original erschien 2016 unter dem Titel „Vintage“.

Zum Autor:
Grégoire Hervier, geboren 1977 in Villeneuve-Saint-Georges, hat eine Schwäche für Rockmusik, Science-Fiction-Filme und Karate. ›Vintage‹, in dem wahre Fakten in eine raffinierte Erzählung hineinverwoben sind, ist sein dritter Roman.

Klappentext:
Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock. Ob Freak oder Liebhaber, Vintage ist eine Geschichte, bei der in jedem eine Saite erklingt.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Teile. In dem einen Teil geht es um Musik, Instrumente und Obsession.Dort liegen zweifelsfrei die Stärken des Werkes. Gregoire Hervier vermittelt eine Begeisterung, die den Leser gefangen nimmt. Man erfährt vieles über elektrische Gitarren und ihren Einfluß auf die Musik. Die Figur des Li Grand Zombi hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Er ist schlecht ausgebildet, aber er setzt eine Vision um. Er erfindet eine Art Mehrspurtechnik und ist nur daran interessiert, seine musikalische Visionen zu realisieren. Es ist ihm völlig egal, ob die Musik seinen Zuhörern gefällt. Man fiebert mit Thomas Dupre mit, wenn er mit Unterstützung einer amerikanischen Studentin versucht, das Geheimnis um diese Musik und der verwendeten Gitarre zu lösen. Man merkt, dass der Autor sich auf diesem Gebiet auskennt und wohlfühlt. Doch leider gibt es einen zweiten Teil, der einen Kriminalfall um diese Geschichte strickt. Diese Passagen haben mir überhaupt nicht gefallen. Die Spannung im Buch ging einzig von der musikalischen Spurensuche aus, die Krimi- und Thrillerelemente waren dagegen fad und langweilig. Auch das Ende passte nicht zur Geschichte des Musikers Grand Li Zombi.

Fazit:
Die musikalische Spurensuche hat mich voll und ganz überzeugt, doch der Gesamteindruck wird durch die konstruiert wirkende Krimihandlung deutlich getrübt. Auch das Ende fand ich unpassend. Zusammenfassend vergebe ich drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten). Trotzdem kann ich das Buch wegen seiner spannenden musikalischen Spurensuche empfehlen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

zu viele Nebenhandlungen

Kein guter Ort
0

Buchmeinung zu Bernhard Stäber – Kein guter Ort

„Kein guter Ort“ ist ein Thriller von Bernhard Stäber, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Psychologen ...

Buchmeinung zu Bernhard Stäber – Kein guter Ort

„Kein guter Ort“ ist ein Thriller von Bernhard Stäber, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Psychologen Arne Eriksen.

Zum Autor:
Bernhard Stäber, geboren 1967 in München, lebt und arbeitet im norwegischen Telemark. Er kann bereits auf mehrere Bücher zurückblicken, die er unter Pseudonym veröffentlicht hat, und lässt im vorliegenden Roman seine Erfahrungen als Auswanderer facettenreich einfließen.

Klappentext:
Spannender Norwegen-Krimi um ein verlassenes Hotel
Arne Eriksen ist nach seinem letzten Fall nach Südnorwegen gezogen und arbeitet dort als Psychiater an einer Klinik. Hier hört er auch von den mysteriösen Morden im Hotel Rabenschlucht. Damals hat ein Unbekannter ein junges Mädchen vor den Augen seiner Schwester umgebracht. Doch nicht erst seit dieser Tat gilt die Rabenschlucht als ein Ort, an dem seit jeher schlimme Dinge geschehen. Der Ort und die Geschehnisse lassen den Psychologen nicht los und Arne stellt auf eigene Faust Nachforschungen zum tragischen Tod des jungen Mädchens an. Und muss feststellen, dass ihn sein Leben in Norwegen verändert hat: Er lässt sich immer mehr von seiner Intuition und den uralten Riten der Samen leiten - und kommt damit dem Täter so nah, dass er selbst in tödliche Gefahr gerät...

Meine Meinung:
Arne Eriksen ist Psychologe und hat einige Zeit bei der Volksgruppe der Samen zugebracht. Dort hat er erfahren, dass es Grenzbereiche gibt, die allein mit der klassischen Wissenschaft nicht erklärt werden können. So haben auch Orte eine Ausstrahlung, die er zu gewissen Zeiten wahrnehmen kann. In diesem Buch geht es um einen ungeklärten Todesfall nahe einem Hotel an der Rabenschlucht. Auch dieser Ort hat eine ungute Ausstrahlung. Mir waren die dauernden Hinweise auf die ungute Ausstrahlung des Ortes irgendwann zu viel. Die Hauptfigur ist sehr detailliert beschrieben, auch auf eine eine seiner Patientinnen wird näher eingegangen. Weiterhin spielt eine Polizistin, die er schon aus den vorherigen Fällen kennt, eine größere Rolle. Arne ist etwas zu glatt geraten. Er macht fast alles richtig und setzt sich auch privat für sein Umfeld ein. Seine Macken sind belanglos und ich empfand ihn als recht langweilig. Auch bei der Polizistin sind viele positive Eigenschaften zu erkennen, einzig seine Patientin ist nicht „weich gespült“. Sie hat mir von allen Figuren am besten gefallen. Es gibt recht viele Handlungsstränge, bei denen ich nicht immer den Nutzen für die Gesamthandlung erkennen konnte. Dadurch fällt die Spannung immer wieder ab. Zum Ende hin steigt die Spannung deutlich und der Autor präsentiert eine überraschende, aber auch eine fundierte Auflösung. Hier zeigt der Autor, was er kann. Insgesamt ist das Buch leicht lesbar und die Handlung wird aus mehreren Perspektiven betrachtet.

Fazit:
Leider hat mich dieses Werk nicht wirklich überzeugt. Den Figuren fehlte eine Prise „Schlechtigkeit“ und bei den vielen Nebenhandlungen hat sich der Autor etwas verzettelt. Beim Showdown zeigt er aber, dass er es besser kann. Meine Wertung lautet drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).