Lebt Leni noch`?
Max Bischoff ist ehemaliger Fallanalytiker und nun Privatdozent an der Universität Köln. Eines Tages spricht ihn ein Mann an und bittet ihn, nach seiner vor sechs Jahren verschwundenen Tochter zu suchen. ...
Max Bischoff ist ehemaliger Fallanalytiker und nun Privatdozent an der Universität Köln. Eines Tages spricht ihn ein Mann an und bittet ihn, nach seiner vor sechs Jahren verschwundenen Tochter zu suchen. Leni Benz verschwand als 10-Jährige und ihr Vater, Robert Benz, hat persönliche Gegenstände gefunden, die ihn vermuten lassen, dass seine Tochter noch am Leben ist. Leni war damals eines von drei Mädchen, die spurlos verschwanden. Als wieder zwei Mädchen auf dieselbe Weise verschwinden, liegt der Verdacht nahe, dass der Täter wieder mordet.
Arno Strobel schreibt unaufgeregt und sein Schreibstil ist einfach gehalten. Er übertreibt es nicht mit Figuren, Nebengeschichten und Handlungssträngen.
Genau drei wiederkehrende Perspektiven, zwei kürzere und die lange Hauptperspektive strukturieren die Geschichte. Im Hauptteil erfährt man nach und nach, was vor sechs Jahren, als Leni verschwand, geschah. Eine Menge Fragen tauchten bei mir auf und ich war gespannt, wie alles zusammenhängt und ob die mittlerweile Sechzehnjährige noch lebt? Das zentrale Thema ist kein einfaches, sondern grausam und auch mit dem sachlich gehaltenen Schreibstil hat mich die Art und Weise des Täters, in dem Kinder im Mittelpunkt stehen, erschüttert. Die kürzeren Perspektiven sind einerseits aus der Sicht des Täters und andererseits aus der Sicht eines Opfers. Letztere hat mich völlig gefangen genommen, gedanklich beschäftigt und berührt.
Dieser Thriller entwickelt sich nicht nach Schema, sondern geht in eine ganz andere Richtung als ich nach dem Lesen des Klappentextes gedacht habe.
Max Bischoff hat dem aktiven Polizeidienst den Rücken gekehrt. Einer der Gründe ist, wie undankbar diese Arbeit ist. Täter, die bestehende Gesetze immer wieder brechen und dafür minimale Strafen bekommen oder vorzeitig entlassen werden, bedeuten Frustration für die ermittelnden Beamten. Dazu gehören auch Menschen, die Straftaten an Kindern ahnen, jedoch die Augen verschließen. Nun bekommt Max Bischoff mit diesem Fall einen neuen Schub und er verbündet sich mit Hauptkommissar Menckhoff, den er zu aktiven Dienstzeiten nicht ausstehen konnte. Tatsächlich wird in „Die Spur der Mädchen“ die Grundlage für eine spannende Reihe gelegt und ich bin gespannt auf einen weiteren Fall!