Interessant und lehrreich
Ibram X. Kendi ist einer der prominentesten Rassismus-Historiker der Welt, mit dem Bestseller Gebrandmarkt hat er eine fundierte und leicht verständliche Kulturgeschichtliche des Rassismus in Amerika geschrieben. ...
Ibram X. Kendi ist einer der prominentesten Rassismus-Historiker der Welt, mit dem Bestseller Gebrandmarkt hat er eine fundierte und leicht verständliche Kulturgeschichtliche des Rassismus in Amerika geschrieben. Dieses Buch hat der bekannte Comiczeichner Joel Christian Gill adaptiert und illustriert, entstanden ist diese tolle Graphic Novel. Das Buch ist nichts für Kinder, auch für Jugendliche erscheint es mir fast zu anspruchsvoll. Es ist gespickt mit vielen Fremdwörtern und Begriffen, bei denen auch ich immer wieder zur Übersetzung gezwungen worden bin. Dies fand ich bei dieser hochinteressanten und lehrreichen Lektüre nicht tragisch, selten habe ich beim Lesen so unfassbar viel gelernt.
„…ich habe einen Traum, dass eines Tages die Leute, die mich als Aufrührer beschimpft haben, so tun werden, als hätten sie mich immer unterstützt. Und ich habe einen Traum, dass konservative Politiker überall in diesem großartigen Land mich falsch zitieren, um politische Auseinandersetzungen zu gewinnen. Ich habe einen Traum, dass weisse Mädchen an meinem Geburtstag >BLACK LIVES MATTER< twittern und ihre Social Media-Profilfotos durch Fotos von mir ersetzen, aber sonst nichts für die Umsetzung unserer Ziele tun. Ich sagte, ich habe einen Traum…“ (Seite 198)
Die Graphic Novel geht auf geschichtliche, thematisch wichtige Dinge ein, was dazu führt, dass man ohne Vorwissen viele Einzelheiten schlicht und ergreifend nicht versteht, jedenfalls ging es mir so. Berühmte Personen der amerikanischen Historie habe ich natürlich erkannt, dennoch blieben mir eine Vielzahl der Figuren fremd, sodass ich auch den Zusammenhang nicht hundertprozentig verstanden habe. Dies finde ich nicht tragisch, denn die Kernaussage versteht man auch unabhängig davon. Ich sehe nun eine Menge Dinge anders, hervorheben möchte ich hier als Beispiel den ein oder anderen berühmten Film, der mit Preisen überhäuft wurde und als Klassiker gilt, bei näherer Betrachtungsweise allerdings so rassistisch ist, dass es mir heute den Magen umdreht. Eine Fülle Denkanstöße nehme ich aus der Lektüre mit und bin froh, meinen Horizont erweitert zu haben. Eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.