Zeitreise in der Kriminalistik
Mord in der Charing Cross RoadMeine Meinung
Der „Mord in der Charing Cross Road“ ist ein spannender und temporeicher Cosy-Crime, der mich vor allem durch seinen historischen Kontext faszinierte. Die Originalausgabe ist 1956 in London ...
Meine Meinung
Der „Mord in der Charing Cross Road“ ist ein spannender und temporeicher Cosy-Crime, der mich vor allem durch seinen historischen Kontext faszinierte. Die Originalausgabe ist 1956 in London erschienen und wurde nun ins Deutsche übertragen. Ich fühlte mich vom Beginn weg wunderbar in die Atmosphäre Londons in den 1950er Jahren hineinversetzt und fand an den Beschreibungen der damals gerade üblichen „modernen“ Ermittlungsmethoden Gefallen.
Mich zog nicht nur der aktuelle Fall, der sich als vielschichtig und komplex entpuppte in seinen Bann, sondern auch die rückblickend zeitgeschichtlich interessante gesellschaftliche Dimension. So schienen etliche Details aus der damaligen Zeit heraus selbstverständlich, was zum Beispiel die Bekleidung, die Höflichkeitsformen und einige moralische Einstellungen betraf, die mir aber im heutigen Zusammenhang eher altmodisch erscheinen, obwohl „nur“ rund 70 Jahre zwischen dem Erscheinungsdatum und der heutigen Übersetzung liegen.
Auch die beiden Handlungsstränge, einerseits der aktuelle Mordfall in der antiquarischen Buchhandlung bei der Sally und Johnny kräftig mitmischen und andererseits die privaten Entwicklungen rund um Sally, fand ich reizvoll. Dass die Romantik, auch wenn sie sich anders als heute darstellt, nicht zu kurz kommt, ist ein weiterer Faktor, der mir dieses Buch sympathisch machte.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, nicht allzu blutrünstigen Cosy-Crime mit viel original Londoner Flair der 1950er Jahre ist, dem sei „Mord in der Charing Cross Road“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich mit dieser historischen Zeitreise in der Kriminalistik großartig unterhalten.