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Veröffentlicht am 08.09.2024

Zeitreise in der Kriminalistik

Mord in der Charing Cross Road
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Meine Meinung
Der „Mord in der Charing Cross Road“ ist ein spannender und temporeicher Cosy-Crime, der mich vor allem durch seinen historischen Kontext faszinierte. Die Originalausgabe ist 1956 in London ...

Meine Meinung
Der „Mord in der Charing Cross Road“ ist ein spannender und temporeicher Cosy-Crime, der mich vor allem durch seinen historischen Kontext faszinierte. Die Originalausgabe ist 1956 in London erschienen und wurde nun ins Deutsche übertragen. Ich fühlte mich vom Beginn weg wunderbar in die Atmosphäre Londons in den 1950er Jahren hineinversetzt und fand an den Beschreibungen der damals gerade üblichen „modernen“ Ermittlungsmethoden Gefallen.

Mich zog nicht nur der aktuelle Fall, der sich als vielschichtig und komplex entpuppte in seinen Bann, sondern auch die rückblickend zeitgeschichtlich interessante gesellschaftliche Dimension. So schienen etliche Details aus der damaligen Zeit heraus selbstverständlich, was zum Beispiel die Bekleidung, die Höflichkeitsformen und einige moralische Einstellungen betraf, die mir aber im heutigen Zusammenhang eher altmodisch erscheinen, obwohl „nur“ rund 70 Jahre zwischen dem Erscheinungsdatum und der heutigen Übersetzung liegen.

Auch die beiden Handlungsstränge, einerseits der aktuelle Mordfall in der antiquarischen Buchhandlung bei der Sally und Johnny kräftig mitmischen und andererseits die privaten Entwicklungen rund um Sally, fand ich reizvoll. Dass die Romantik, auch wenn sie sich anders als heute darstellt, nicht zu kurz kommt, ist ein weiterer Faktor, der mir dieses Buch sympathisch machte.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, nicht allzu blutrünstigen Cosy-Crime mit viel original Londoner Flair der 1950er Jahre ist, dem sei „Mord in der Charing Cross Road“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich mit dieser historischen Zeitreise in der Kriminalistik großartig unterhalten.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

(Fast) wie im richtigen Leben!

Freunderlwirtschaft
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Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Freunderlwirtschaft“ ein brillanter Krimi mit viel österreichischem Flair wahrlich gelungen.

Die ProtagonistInnen des Krimis sind derart lebensecht gestaltet, dass ich ...

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Freunderlwirtschaft“ ein brillanter Krimi mit viel österreichischem Flair wahrlich gelungen.

Die ProtagonistInnen des Krimis sind derart lebensecht gestaltet, dass ich bestimmte Gesichter vor meinem inneren Auge direkt abrufen konnte. Auch wenn die Autorin beteuert, dass die Geschichte zur Gänze von ihr erdacht wurde, so konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, die kurz zurückliegende österreichische Innenpolitik wie in einer Dokumentation präsentiert zu bekommen. Dass die Autorin die Anspielungen auf die österreichische Politik sehr feinsinnig in ihre Geschichte einfließen ließ, machte diesen Krimi für mich zu einem wahren Gustostückerl!

Der packende Schreibstil der Autorin hielt mich bis zuletzt in Atem und ich fand die Sprünge zwischen verschiedenen Zeitebenen äußerst geschickt angelegt. Dass die Geschichte eine österreichische Lösung fand, passte perfekt zum Buch.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem packenden Krimi mit sehr viel Bezug zur kurz erst vergangenen österreichischen Innenpolitik ist, dem sei „Freunderlwirtschaft“ ans Herz gelegt. Ich fühlte mich wunderbar und intelligent unterhalten und kann für dieses Buch nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Heikles Thema in schwarzem Humor verpackt

Ein Mann zum Vergraben
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Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Ein Mann zum Vergraben“ ein schwarzhumoriger, skurriler und dennoch (leider) lebensnaher Krimi aufs Beste gelungen.

Sally muss sich der Frage stellen, wie sie ihren ...

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Ein Mann zum Vergraben“ ein schwarzhumoriger, skurriler und dennoch (leider) lebensnaher Krimi aufs Beste gelungen.

Sally muss sich der Frage stellen, wie sie ihren tyrannischen und nunmehr toten Ehemann am unauffälligsten verschwinden lassen kann. Denn er ist keines natürlichen Todes gestorben und sie hat auch zu viel Zeit verstreichen lassen, um nach einem schönen Stück Kuchen und einem ausgiebigen Schaumbad, noch die Polizei rufen zu können und auf Notwehr zu plädieren. Doch sie ist mit ihren Nöten nicht allein und trifft auf weitere potenzielle Mitglieder der neu zu gründenden Selbsthilfegruppe der heimlichen Witwen.

Die Ausgestaltung der Charaktere ist der Autorin sehr gut gelungen und ich konnte sämtliche ProtagonistInnen und die Handlung vor meinem inneren Auge wie in einem Film abrufen. Besonders die heimlichen Witwen hatten mein Mitgefühl und meine Empathie schnell erlangt, denn dass sie durch ihre kontrollwütigen und tyrannischen Ehemänner keinerlei selbstbestimmtes Leben führen konnten, machte mich zutiefst betroffen. Gleichzeitig verstand es die Autorin, das so ernste und heikle Thema der häuslichen Gewalt an Frauen und Mädchen durch ihren schwarzen Humor und die skurrile Geschichte so zu lenken, dass ich mit der spannenden Geschichte mitfiebern konnte und nicht in eine tiefe Depression ob der ungeheuerlichen Missachtung der Rechte von Frauen und Mädchen verfiel.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich eine Trigger Warnung zu häuslicher Gewalt an Frauen und Mädchen vermisse. Ich denke, dass dieses Thema beim Aussuchen der Lektüre eine besondere Sensibilität verlangt.

Mein Fazit
„Ein Mann zum Vergraben“ ist ein spannend konstruiertes, skurriles, schwarzhumoriges und bewegendes Buch, welches in mir noch länger einen Nachhall hinterlassen wird, weil es ein sehr ernstes Thema aus einer ganz anderen Sichtweise auf belletristische Weise beleuchtet.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Wenn schon sterben, dann auf Sylt!

Schöner sterben auf Sylt
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Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Schöner sterben auf Sylt“ nicht nur eine Liebeserklärung an die Insel Sylt, sondern auch eine großartige, schwarzhumorige und temporeiche Krimödie auf das Beste gelungen. ...

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Schöner sterben auf Sylt“ nicht nur eine Liebeserklärung an die Insel Sylt, sondern auch eine großartige, schwarzhumorige und temporeiche Krimödie auf das Beste gelungen.

Tatjana Kruses flotter, moderner und humorvoller Schreibstil begeisterte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Ich flog nur so durch das Buch, denn kaum war eine Leiche gefunden, stand schon die nächste an und die damit zusammenhängenden Verwicklungen. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich die Dinge weiterentwickeln und so las sich das Buch weg wie nichts. Herrlich witzige und voller Anspielungen versehene Dialoge machten für mich das Buch zu einem wahren Leckerbissen des schwarzen Humors, ohne dass dabei die Autorin mit dem Holzhammer etwas zu erzwingen versuchte.

Einige Charaktere, wie zum Beispiel Fred, wuchsen mir durch ihre liebevoll schrullige Art besonders ans Herz. Die Autorin verstand es, diese Figuren so detailreich auszugestalten, dass ich mir die Geschichte wie in einem Film vor meinem geistigen Auge abspielen konnte.

Ein sehr gut eingefädeltes Ende ließ mich schließlich nach spannenden Lesestunden das Buch äußerst zufrieden aus den Händen legen und sofort auf die nächste Neuerscheinung der Autorin hoffen.

Mein Fazit
Wer eine moderne, wortwitzige, mit schrulligen Charakteren bestens besetzte Krimödie vor dem Hintergrund der Insel Sylt lesen möchte, dem sei „Schöner sterben auf Sylt“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich herrlich humorvoll und temporeich grandios unterhalten. Daher vergebe ich gerne meine absolute Leseempfehlung und die volle Sternezahl für dieses mitreißende Buch!

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ein Stück vom Gartenglück

Forgotten Garden
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Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Forgotten Garden“ eine herzerwärmende, kluge und gleichzeitig romantische Geschichte bestens gelungen.

Schon das Cover konnte durch seine detailreiche und farblich ...

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Forgotten Garden“ eine herzerwärmende, kluge und gleichzeitig romantische Geschichte bestens gelungen.

Schon das Cover konnte durch seine detailreiche und farblich ansprechende Gestaltung meine Aufmerksamkeit erregen und ich wurde vom Inhalt des Buches nicht enttäuscht.

Es wurde eine warmherzige Geschichte mit sehr gut ausgearbeiteten Charakteren rund um die Entstehung eines Gemeinschaftsgartens erzählt. Das Areal des künftigen Gartens liegt als verwildertes Ödland in einem eher im wirtschaftlichen Niedergang und den damit oftmals einhergehenden sozialen Problemen wie Alkoholmissbrauch, Kindesvernachlässigung, Kriminalität und Bandenbildung, Lebensüberdruss und Perspektivlosigkeit gezeichneten Küstenort. Damit wurden in diesem Roman durchaus ernste Themen angesprochen, jedoch so, dass man auf eine Besserung der Situation hoffen konnte und damit trotz schwieriger Themen bei mir ein Wohlgefühl während der Lektüre entstand.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefiel, war zum einen die intensive Beschreibung des entstehenden Gartens mit allen seinen Pflanzen und Gestaltungselementen. Ich konnte mir einen wunderbaren Rückzugsort vom Alltag sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Zum anderen war ich von der Dimension des Miteinanders in der Geschichte sehr angetan. Es wurde deutlich, dass vieles möglich ist, sobald eine Gemeinschaft dahintersteht. Dass damit in dieser Geschichte viel Wichtiges und Richtiges geschaffen wurde, empfand ich als persönliche Bestärkung, an das Gute im Menschen zu glauben.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem herzlichen, vom Grundton positiv gestimmten und etwas romantischem Roman ist, dem sei „Forgotten Garden“ bestens empfohlen. Ich flog nur so durch die Seiten und gebe gerne meine Leseempfehlung.

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