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Veröffentlicht am 01.04.2024

Generationen verbinden: Ein Plädoyer für inklusive Arbeitskultur

Du bist mehr als eine Zahl
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Das Buch "Du bist mehr als eine Zahl" von Irène Kilubi ist ein Aufruf zum generationsübergreifenden Miteinander in allen Lebensbereichen, der Fokus des Buches liegt aber ganz klar auf dem Berufsleben. ...

Das Buch "Du bist mehr als eine Zahl" von Irène Kilubi ist ein Aufruf zum generationsübergreifenden Miteinander in allen Lebensbereichen, der Fokus des Buches liegt aber ganz klar auf dem Berufsleben. Die Autorin, eine erfahrene Unternehmerin und Hochschuldozentin, plädiert für eine Abkehr von Vorurteilen und eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Mit ihrer Social-Impact-Initiative JOINT GENERATIONS möchte sie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Generationen verbessern.

"Du bist mehr als eine Zahl" beginnt mit einem ungewöhnlichen Format und einer großen Schrift, was vor dem Hintergrund des Inhalts durchaus Sinn macht, da es ja auch Menschen aus allen Generationen ansprechen möchte. Jedoch könnte das Cover definitiv anders gestaltet sein, um das Thema besser zu vermitteln. Alleine vom Cover her, hätte ich das Buch a.) nicht ausgewählt und b.) nicht mit dem Thema in Verbindung gebracht. Das Cover ist nun einmal "die halbe Miete" wie man so schön sagt und ich hätte was verpasst, wenn ich das Buch, dank eines Leserundengewinns nicht doch gelesen hätte. Woran ich mich auch gestört habe ist das Layout allgemein. Das Buch hat leider weder Bilder noch farbige Gestaltung. Da könnte man wirklich wesentlich mehr rausholen, auch um die versch. Abschnitte besser zu gliedern. Was mir positiv aufgefallen ist ist, dass durchgehend gegendert wird - das unterstreicht die inklusive Botschaft des Buches.

Kilubi, die ich bisher nicht kannte, zeigt auf, wie weit verbreitet Altersdiskriminierung ist und wie wichtig es ist, diese zu überwinden, um gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten. Durch die Verknüpfung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlicher Reflexion regt das Buch zum Nachdenken und Handeln an. Die grafische Gestaltung sollte, wie bereits angesprochen, jedenfalls überarbeitet werden. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch durch seinen klaren Fokus auf eine inklusive Arbeitskultur und die Leidenschaft, mit der die Autorin ihr Anliegen vertritt überzeugt. Es ist auf jeder Seite spürbar, wie sehr Kilubi das Thema am Herzen liegt. Besonders empfehlenswert ist es meiner Meinung nach für Fachleute im Personalwesen/der HR, die tagtäglich mit dem Thema konfrontiert sind.

"Du bist mehr als eine Zahl" ist nicht nur eine theoretische Abhandlung, sondern ein praktischer Leitfaden für ein erfülltes und gemeinschaftliches Arbeitsleben. Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen.

Das Buch war ein Rezensionsexemplar. Dies hat die Bewertung nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Mörderische Geheimnisse unter der toskanischen Sonne: Vino, Mord und Bella Italia!

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
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"Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest" entführt die Leser:innen in die malerische Toskana, wo die Protagonistin Anna Wagner unverhofft in einen Mordfall verwickelt wird. Christian ...

"Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest" entführt die Leser:innen in die malerische Toskana, wo die Protagonistin Anna Wagner unverhofft in einen Mordfall verwickelt wird. Christian Homma und Elisabeth Frank präsentieren sich als kreatives Autor:innenduo mit einer gemeinsamen Leidenschaft für humorvolle Kriminalgeschichten. Ihre Erfahrungen als Innovationsmanager, Schreibcoach und begeisterte Reisende fließen in ihre Werke ein, die eine Faszination für besondere Orte und lebendige Charaktere widerspiegeln.

Worum geht's? Anna Wagner erbt das Haus ihrer Nonna in Fontenaia, einem Dorf in der Toskana und gerät durch einen Job als Kellnerin in einen Strudel von Ereignissen. Plötzlich steht sie unter Mordverdacht, und um ihre Unschuld zu beweisen, begibt sie sich auf eigene Ermittlungen. Die Autor:innen weben eine lebendige Geschichte mit unerwarteten Wendungen, begleitet von einem Hauch italienischen Flairs.

Das Cover strahlt direkt italienisches Flair aus, obwohl es nicht sofort auf einen Krimi schließen lässt. Homma und Frank erschaffen eine atmosphärische Toskana mit lebendigen Beschreibungen, die das Setting zum Leben erwecken. Die kurzen Kapitel und Perspektivenwechsel sorgen für ein schnelles Tempo und machen das Buch leicht zugänglich.
Die Charaktere lassen besonders bei ihrer äußeren Beschreibung manchmal zu wünschen übrig weil sie zu ungenau beschrieben werden. Charakterlich sticht besonders die Protagonistin Anna hervor - impulsiv und risikofreudig. Insgesamt sind sehr viele Figuren zu finden, sodass ich am Anfang etwas Mühe hatte, sie auseinanderzuhalten. Die Autor:innen setzen auf kurze, knackige Auflösungen, was den Cosy-Crime-Stil unterstreicht. Die humorvollen Einwürfe, vor allem die italienischen Ausdrücke, verleihen dem Buch einen charmanten Touch und ich hab neue Wörter gelernt - mein Favorit: "Sapientona" - ja das heißt Besserwissen. Aber klingt doch viiiiiel süßer auf italienisch, oder?

Die Handlung, die mit zwei Mordfällen überrascht, bleibt stets unterhaltsam, auch wenn gegen Ende die Spannung nachlässt. Das Timing der Enthüllungen ist gut gewählt, und die Geschichte bietet genügend Rätsel, die zum Miträtseln zu animieren. Die Beziehung zwischen Anna und Commissario Vico Martinelli entwickelt sich interessant, wenngleich die Charaktere insgesamt etwas schwammig bleiben. Um die Beziehung zu verdeutlichen:

»Signora Wagner, Ihnen zu folgen war leichter als einen rosa Elefanten im Dom von Pisa zu finden.« - Buchzitat (S. 60)
Der Schluss überrascht, wenn auch nicht ganz so, wie erhofft. Die Morde sind zwar gelöst, aber Annas weiterer Verbleib bleibt ungewiss und gibt Raum für Fortsetzungen, die hoffentlich weitere Einblicke in die Charaktere und ihre Hintergründe bieten.

"Mörderische Geheimnisse unter der toskanischen Sonne: Vino, Mord und Bella Italia!" ist ein gelungener Start einer Krimireihe. Christian Homma und Elisabeth Frank entführen die Leser:innen in eine spannende Welt voller Rätsel und Charme. Trotz kleiner Schwächen in der Charakterbeschreibung und nachlassender Spannung gegen Ende bleibt das Buch unterhaltsam und verspricht weitere fesselnde Abenteuer. Eine klare Empfehlung für alle, die das Dolce Vita gepaart mit kriminalistischem Gespür genießen möchten. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Das Buch war ein Rezensionsexemplar. Dies hat die Bewertung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Schöne Illustrationen, aber die Geschichte bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Stolz und Vorurteil
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"Stolz und Vorurteil" ist ein Klassiker der Literatur, den Jane Austen vor über zweihundert Jahren verfasste. Die Graphic Novel Adaption von Claudia Kühn und Tara Spruit, erschienen bei Loewe Graphix, ...

"Stolz und Vorurteil" ist ein Klassiker der Literatur, den Jane Austen vor über zweihundert Jahren verfasste. Die Graphic Novel Adaption von Claudia Kühn und Tara Spruit, erschienen bei Loewe Graphix, bietet eine neue, visuell ansprechende Variante der Geschichte. Jane Austen ist bekannt für ihre scharfsinnige Gesellschaftskritik und feinfühligen Charakterstudien, während Tara Spruit mit ihren bezaubernden Illustrationen den klassischen Text auf eine neue Ebene hebt.

Worum geht's? Elizabeth Bennet hat vier Schwestern und eine Mutter, deren größte Sorge es ist, alle Töchter unter die Haube zu bringen. Als der vermögende Mr. Bingley und sein attraktiver Freund Mr. Darcy das benachbarte Anwesen Netherfield beziehen, ist Mrs. Bennet außer sich vor Aufregung. Doch schon beim ersten Tanz wird Elizabeth klar, dass sie niemals einem so stolzen und arroganten Mann wie Mr. Darcy ihr Herz schenken könnte. Oder doch? Diese Graphic Novel lädt dazu ein, den zeitlosen Klassiker neu zu erleben, unterstützt von Tara Spruits wunderschön gestalteten Illustrationen.

Ich hatte bisher weder viel mit Jane Austen (ich weiß - shame on me) noch mit Graphic Novels zu tun, weshalb dieses Buch für mich Neuland war. Während mir die Geschichte an sich wenig zusagte und einige Fragen offenblieben, konnte mich die Graphic Novel dennoch überzeugen. Ich freute mich auf das Buch, da ich ein großer Bridgerton-Fan bin. Leider kam dabei keine vergleichbare Stimmung auf. Grundsätzlich ist die Graphic Novel schön illustriert. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass im Sinne der Diversität mehr darauf geachtet wird, diverse Menschen abzubilden. Das ist aus meiner Sicht eine vertane Chance. Da ich die ursprüngliche Geschichte nicht kenne, kann ich dazu wenig sagen, außer eben, dass sie mich leider nicht umgehauen hat.

Fazit: Die Graphic Novel "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen, adaptiert von Claudia Kühn und illustriert von Tara Spruit, bietet eine visuell ansprechende Neuinterpretation des Klassikers. Während die Illustrationen schön gestaltet sind, hätte mehr Diversität berücksichtigt werden können. Insgesamt fand ich die Geschichte aber wenig fesselnd, was zu meiner Bewertung von 3 von 5 Sternen führt.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Feministische Neuinterpretation, die aber hinter den Erwartungen zurück bleibt

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland
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»Ich kenne keine Geschichten.« »Das musst du«, sagt Peter. »Alle Mütter kennen Geschichten. Wozu sind sie denn sonst gut? - Buchzitat (S.58/E-Book)

"Wendy, Darling" von A.C. Wise ist eine feministische ...

»Ich kenne keine Geschichten.« »Das musst du«, sagt Peter. »Alle Mütter kennen Geschichten. Wozu sind sie denn sonst gut? - Buchzitat (S.58/E-Book)

"Wendy, Darling" von A.C. Wise ist eine feministische Neuinterpretation der klassischen Geschichte von Peter Pan. Im Mittelpunkt steht Wendy, die inzwischen erwachsen geworden ist und als Mutter lebt. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein, als Peter Pan zurückkehrt und ihre Tochter nach Nimmerland entführt. Wendy muss zurück in das magische Land, um ihre Tochter zu retten und sich den dunklen Geheimnissen der Insel zu stellen. A.C. Wise ist bekannt für ihre Werke wie „Hooked“ und wurde für zahlreiche Literaturpreise nominiert, darunter der Nebula Award und der Bram Stoker Award. Ursprünglich aus Kanada, lebt sie heute in Pennsylvania, USA.

Zum Inhalt: Nach ihrer Rückkehr aus Nimmerland ist Wendy Darling erwachsen geworden. Sie lebt ein scheinbar normales Leben, bis Peter Pan zurückkehrt und ihre Tochter entführt. Wendy muss sich erneut nach Nimmerland begeben, um ihre Tochter zu retten. Dabei wird sie mit den dunklen Seiten des vermeintlichen Paradieses konfrontiert und muss sich Peter Pan stellen, der Frauen nur als Mütter sieht und in Rollen zwängt. Die Geschichte behandelt Themen wie das Erwachsenwerden, die Rollenbilder von Frauen und die düsteren Aspekte von Nimmerland.

Meinung: Peter Pan war einer meiner liebsten Kindheitsfilme, weshalb ich sehr gespannt auf dieses Buch war. Leider hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen. Ich hatte mir etwas anderes erwartet und war kurz davor, das Buch abzubrechen, zog es dann aber doch durch. Das Buch bot mir dann doch noch viele interessante Aspekte und gab mir neue Perspektiven auf die Figur des Peter, die ich als Kind nicht hatte. Wenn ich jetzt als Erwachsene darüber nachdenke, wird Wendy von Peter nur als Mutter gesehen – die einzige Rolle, die eine Frau seiner Meinung nach haben kann. Die Geschichte versprach viel Spannung, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Leider zog sich die Handlung stellenweise sehr in die Länge, während das Ende für mich zu plötzlich und offen kam. Die Auflösung der Geschichte war einerseits vorhersehbar und andererseits viel zu unaufregend, sodass sie nach einer so langen Suche unbefriedigend war. Es gibt sehr wenige Dialoge, stattdessen viele Gedanken und Beschreibungen, sodass die Geschichte größtenteils im Kopf der Charaktere spielt. Die Stimmung des Buches ist durchwegs düster, und der Schreibstil war nicht so flüssig wie gewünscht. Zudem konnte ich zu keiner Figur eine emotionale Bindung aufbauen, was ich sehr schade finde.

"Wendy, Darling" hat interessante Ansätze und bietet neue Perspektiven auf eine bekannte Geschichte, blieb aber hinter meinen Erwartungen zurück. Die düstere Stimmung und die starke feministische Sichtweise sind gut umgesetzt, jedoch hätte ich mir mehr Spannung und emotionale Bindung zu den Charakteren gewünscht. Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Wenngleich sich der Schmerz in ihr ausbreitet wie ein Bluterguss, ist ihr bewusst, dass Nimmerland eine Lüge ist. Dies ist die Idealvorstellung von einem Strand, die Meeresflut zwar stark genug, um ein Abenteuer zu bieten, doch niemals so stürmisch, dass sie eine Bedrohung wäre, und das Wasser nie zu warm oder zu kalt. In Nimmerland ist jeder Baum perfekt, um hinaufzuklettern, und die Sterne am Nachthimmel formen stets fantastische Bilder. Es ist eine Welt, die ein Junge erschaffen hat, damit sie all seine Wünsche erfüllt. Sie ist nicht real. - Buchzitat (S.67/E-Book)

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Vielschichtig, aber langatmig – und leider auch mit einigen Längen. Kanns daher nur bedingt empfehlen.

Die Perserinnen
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Im Traum war ich fasziniert davon gewesen, dass eine Tote bluten konnte. In unserer Familie galten Träume nicht als bedeutungslos, vor allem nicht, wenn man sich an sie erinnerte. Sie wurden wahr - oder ...

Im Traum war ich fasziniert davon gewesen, dass eine Tote bluten konnte. In unserer Familie galten Träume nicht als bedeutungslos, vor allem nicht, wenn man sich an sie erinnerte. Sie wurden wahr - oder ihr genaues Gegenteil trat ein. Weil es keine Regel dahinter gab, waren Träume aufregend und auch angsteinflößend. Wir fürchteten sie. - Buchzitat (S.78)

"Die Perserinnen" von Sanam Mahloudji erzählt die Geschichte der iranischen Familie Valiat im Exil sowie im Iran und beleuchtet das Leben von drei Generationen von Frauen, die mit ihrer Identität und ihren Wurzeln ringen. Die Autorin, Sanam Mahloudji, 1977 in Teheran geboren, flüchtete mit ihrer Familie während der iranischen Revolution in die USA und lebt heute in London. Mit einem Hintergrund in der Juristerei und zahlreichen Veröffentlichungen in renommierten literarischen Zeitschriften, legt sie nun ihren ersten Roman vor.

Seit dem Sturz des Schahs 1979 sind die Töchter der iranischen Familie Valiat im amerikanischen Exil. Ihre Mutter, die Tradition und Stolz verkörpert, blieb damals allein mit ihrer Enkelin in Iran zurück. Ein jährliches Familientreffen in Aspen wird zum Wendepunkt, als die exzentrische Shirin nach einer Verhaftung gegen Kaution freikommt. Dies Ereignis zwingt die Frauen, ihre Haltung zu ihren persischen Wurzeln und ihrer zukünftigen Identität zu überdenken. Die Geschichte wird aus der Perspektive von fünf Frauen erzählt und erstreckt sich über drei Generationen.

Das wunderschöne Cover und der ansprechende Titel haben mich ebenfalls sofort angesprochen und zum Lesen motiviert. Der Roman an sich behandelt zahlreiche Themen (mal mehr, mal weniger tief) wie Heimat, Verwurzelung, Liebe, Alter(n), ungesunde Schönheitsideale, gesellschaftlichen Druck und Rassismus, was ich sehr ansprechend fand. Im Kern dreht sich die Geschichte um eine Familie, dargestellt durch die Erlebnisse und Herausforderungen von Großmutter, Müttern und Töchtern. Jede Frau hat mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen, dazu kommen dann noch die Anforderungen/Erwartungen der anderen Familienmitglieder. Leider konnte ich persönlich keine tiefe Verbindung zum Buch und den Charakteren aufbauen. Allen voran Shirin die teilweise wirklich mehr als fragwürdige Einstellungen hat... Am besten gefallen hat mir die Sichtweise von Bita, die sich noch am kritischsten gegenüber der Vergangenheit und Familiengeschichte äußert. Auch von Sima hätte ich gerne noch mehr gelesen. Ihre Kapitel waren leider die kürzesten insgesamt. Es gab viele Stellen, die sich sehr in die Länge gezogen haben und deshalb hab ich auch etwas länger gebraucht mit dem Lesen als sonst.

Der Schreibstil von Mahloudji wiederum ist klar, ohne unnötige Schnörkel, was das Lesen angenehm macht. Das Buch enthält gelegentlich interessante Informationen über die Geschichte Irans, diese sind jedoch eher oberflächlich. Und neben all der Kritik gibt es auch einige wunderschöne Stellen.

"Die Perserinnen" bietet eine interessante, aber teilweise leider auch langatmige Auseinandersetzung rund um die Themen Identität und Wurzeln. Trotz eines klaren und angenehmen Schreibstils sowie einem mehr als schönen Cover blieb das Buch hinter meinen Erwartungen zurück - ich hätte mir basierend auf dem Klappentext mehr erwartet. Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Irgendwann wird es eine neue Revolution geben, und dann werde ich bereit sein. Ich bin bereit. Sie können uns nicht ewig unterdrücken, unsere Herzen nicht ewig zum Schweigen bringen. Die Islamische Republik kann nicht ewig leben. Ich weiß, es hängt von den Frauen ab. Sie bereit sein. - Buchzitat (S.436/437)

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