Cover-Bild Verstand und Gefühl
Band 20409 der Reihe "Reclam Taschenbuch"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 466
  • Ersterscheinung: 10.02.2016
  • ISBN: 9783150204092
Jane Austen

Verstand und Gefühl

Roman. Reclams Klassikerinnen
Christian Grawe (Herausgeber), Ursula Grawe (Übersetzer), Christian Grawe (Übersetzer)

Ein Roman aus dem ländlichen England des 18. Jahrhunderts über die beiden Schwestern Elinor und Marianne, die bis zum Traualtar einen dornenreichen Weg zurücklegen müssen. Sie sind charakterisiert durch sense und sensibility , durch Verstand und Gefühl . Jane Austen verwickelt sie in eine turbulente Geschichte mit bittersüßem Ende.

Nach dem Tod ihres Mannes muss Mrs. Dashwood mit ihren Töchtern das herrschaftliche Anwesen verlassen und sich in bescheidenen Verhältnissen einrichten. Dass ihre beiden ältesten Töchter eine gute Partie machen, wäre also mehr als wünschenswert. Doch das ist gar nicht so leicht, weder für die impulsive Marianne, die sich in den schneidigen Herzensbrecher John Willoughby verliebt, noch für Elinor, die über die Empfindsamkeit ihrer Schwester nur den Kopf schütteln kann und lieber auf ihr nüchternes Urteilsvermögen vertraut. Die ungleichen Schwestern müssen erst ihre eigenen Erfahrungen mit der Liebe – und ihrem drohenden Scheitern – machen, ehe sie verstehen, dass es beides braucht, um das persönliche Glück zu finden: Verstand und Gefühl.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2021

Jane Austen - Verstand und Gefühl

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Elinor und Marianne sind zwei Schwestern die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Elinor alles logisch und mit Verstand betrachtet, ist Marianne ein Gefühlsmensch der sich von seinem Herzen leiten ...

Elinor und Marianne sind zwei Schwestern die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Elinor alles logisch und mit Verstand betrachtet, ist Marianne ein Gefühlsmensch der sich von seinem Herzen leiten lässt. In diesem Klassiker der Autorin geht es darum, dass die eine zu viel und die andere zu wenig denkt und im Laufe der Geschichte lernen beide, dass man sowohl auf den Verstand als auch das Herz hören sollte.
Das ist meine dritte Geschichte von Jane Austen und bisher für mich die schwächste. "Verstand und Gefühl" ist immer noch große klasse, kann aber nicht ganz an "Stolz und Vorurteil" und "Mansfield Park" ran reichen.
Nichts desto trotz konnte die Autorin mich wieder einmal mitnehmen in eine wunderbare Geschichte mit skurrilen Charakteren die für beste Unterhaltung gesorgt haben.

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Veröffentlicht am 12.11.2018

Jane Austen zeichnet interessantes Geschwisterpaar

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Inhalt:
Elinor und Marianne Dashwood sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Entsprechend des Titels steht Elinor für den Verstand - sie versucht alles zu ergründen und denkt erst ...

Inhalt:
Elinor und Marianne Dashwood sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Entsprechend des Titels steht Elinor für den Verstand - sie versucht alles zu ergründen und denkt erst einmal nach, bevor sie etwas tut - ihre Schwester Marianne steht für das Gefühl - sie handelt so wie ihre Gefühle es ihr vorschreiben. Eben manchmal auch ohne vorher nachzudenken.
Bald schon haben die beiden Verehrer, die ebenfalls sehr unterschiedlich sind. Doch wie man es aus den Romanen Jane Austens kennt, sind die Beziehungen der beiden nicht so einfach, wie man es ihnen wünschen würde und so müssen Elinor und Marianne für ihre Liebe kämpfen.

Meinung:
Dies ist der fünfte Roman Jane Austens, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Leider hat mir dieser nicht so gut gefallen, wie die vorherigen. Zum Teil hat sich die Geschichte für mich etwas in die Länge gezogen, insbesondere Mariannes Lamentieren war mir persönlich irgendwann etwas zu viel.
Ich würde allerdings nicht ausschließen, dass mir das Buch bei einem zweiten Lesen besser gefallen würde, den Effekt hatte ich auch bei anderen Jane Austen Romanen schon gehabt.

Die Personen, insbesondere auch die Nebenpersonen waren wie immer sehr gut beschrieben und zeigen dabei eine Fülle von gesellschaftlichen Individuen, die alle ihre Eigenheiten und Fehler haben. Sie gibt hier wieder einmal den Beweis dafür, dass sie eine Meisterin darin ist, die damalige Gesellschaft zu karikieren.
Interessant war hier insbesondere auch, dass Jane Austen Sprache einsetzt, um die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft zu verdeutlichen. Dies wird vor allem an den Schwestern Steele deutlich, die nicht nur ihrem Verhalten nach nicht in der gesellschaftlichen Klasse der Dashwoods leben, man merkt es ihnen auch an der Sprache an: Oftmals verwenden sie weniger gewählte Ausdrücke und verwenden Umgangssprache.

Ein bisschen seltsam fand ich Margaret, die dritte der Dashwood Schwestern, die zu Beginn und am Anfang des Buches einmal erwähnt wird, sonst aber keinerlei Rolle spielt. Ich kann mich noch nicht einmal daran erinnern, dass Margaret irgendwann auch nur mal ein Wort gesprochen hat. Das ist meiner Meinung nach nicht Jane Austens Art, eine solche Figur ohne größere Bedeutung einzuführen.

Insgesamt hat mich wieder die Geschichte, der Schreibstil und der Esprit Jane Austens sehr beeindruckt, sodass ich das Buch trotz kleinerer Längen und dem etwas überstürzten Ende sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Interessant und schön, bleibt aber hinter anderen Jane-Austen-Büchern zurück

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"Verstand und Gefühl", "Sinn und Sinnlichkeit" - ich denke jeder hat zumindest schon unter einem Namen etwas über diese Geschichte von Jane Austen gehört. So auch ich, selbst wenn ich nichts genaueres ...

"Verstand und Gefühl", "Sinn und Sinnlichkeit" - ich denke jeder hat zumindest schon unter einem Namen etwas über diese Geschichte von Jane Austen gehört. So auch ich, selbst wenn ich nichts genaueres darüber wusste, als dass es um zwei unterschiedliche Schwestern geht und - wie eigentlich immer bei Jane Austen - um die Liebe. Die Handlung ist dabei die folgende:
Elinor und Marianne sind Schwestern, aber sie ähneln sich kaum. Während Elinor nämlich zurückhaltend ist und sich auf Selbstbeherrschung versteht, lässt Marianne ihren Gefühlen - oft ohne Rücksicht auf andere - freien Lauf. Doch eines haben beide gemeinsam, nämlich dass sie sich verlieben und bald das Chaos um die beiden ausbricht.
Ich war ja sehr neugierig auf diesen Roman, vor allem, da die Bücher von Jane Austen, die ich bisher gelesen habe, mich alle überzeugen konnten. Hier muss ich sagen war ich nicht ganz so mitgerissen von der Handlung, ich habe nicht so mitgefiebert wie bei "Stolz und Vorurteil" und konnte nicht so viel lachen wie bei "Emma". Meiner Meinung nach braucht die Handlung eine Weile, bis sie spannender wird. Vor allem am Anfang, als noch nichts darauf hindeutet, dass etwas Schlimmes passiert, war mir das Buch stellenweise zu langatmig. Später wird es aber auf jeden Fall interessanter. Nicht nur, dass sich vieles als komplizierter darstellt, als man auf den ersten Blick dachte, es kommt zuletzt auch zu Auflösungen und natürlich zu einem Happy Ends, wobei mich die ein oder andere Entwicklung sogar ein bisschen überraschen konnte.
Der Schreibstil ist so, wie man es von Jane Austen gewohnt ist: schön beschreibend und ironisch, sodass sich das Buch gut lesen lässt, auch wenn ich auf jeden Fall länger für die Seiten brauche als bei anderen Büchern. Ich liebe es, wie ich durch den Stil in eine andere Zeit gezogen werde, es aber nicht sofort hochgestochen klingt. Und ich mag die Dialoge, die so viel aussagen. Man merkt zum Beispiel sofort die Standes- und Persönlichkeitsunterschiede zwischen den Charakteren, wenn sie reden. In "Verstand und Gefühl" macht Jane Austen allerdings einen Unterschied im Vergleich zu ihren anderen Romanen und zwar schreibt sie fast kühl und distanziert von Geldsorgen und schlechten Charaktereigenschaften. In keinem anderen ihrer Werke wird so viel von Geld gesprochen, wird so viel verglichen und darüber nachgedacht wie hier. genauso die Abgründe in der Persönlichkeit der Menschen. In keinem anderen ihrer Bücher handelt eine Person aus so schlechten Motiven heraus und vereinigt so viele schlechte Eigenschaften in sich. Besonders, dass so viele über Einkommen und dessen Konsequenzen gesprochen wird, fand ich sehr interessant, denn es besagt viel über die Zeit.
Mein Hauptproblem mit dem Buch lag glaube ich an der Erzählperspektive. Der Roman wird aus der Sicht von Elinor und Marianne erzählt, was zwar durchaus Sinn macht, aber manchmal war es ein wenig verwirrend zu verstehen, wessen Gedanken man jetzt eigentlich verfolgt.
Mit den Protagonistinnen an sich hatte ich aber keine Probleme, fand beide sehr sympathisch. Elinor ist die Besonnene. Sie denkt rational, ist oft die Stimme der Vernunft in ihrer Familie, weiß, ihre Gefühle zu verbergen. Was nicht bedeutet, dass sie keine Gefühle hat, dadurch, dass man viele ihrer Gedanken erfährt, weiß man, wie sehr sie unter mancher Situation leidet. Marianne hingegen ist leidenschaftlich und sensibel. Sie handelt vor allem so, wie sie es für richtig hält und wie sie es möchte, lässt dabei auch mal die Konventionen zurück. Mir waren beide sehr sympathisch, ich kann gar nicht sagen, wen ich lieber mag, denn sie haben beide einen interessanter Charakter und es war spannend mit anzusehen, was Elinor und Marianne erleben und wie sie sich entwickeln.
Die Nebencharaktere waren, wie für die Autorin typisch, spitz gezeichnet. Die selbstsüchtige Schwägerin, die langweilige Mrs. Middleton mit ihrem im Gegensatz zu ihr viel zu geselligen Mann, die kauzigen Palmers oder die einfältigen Miss Steele. Nur muss ich sagen, dass ich all die Personen zwar interessant fand, aber keine so herausragend wie in den anderen Austen-Romanen, was wirklich schade ist.
Der Roman war auf jeden Fall wieder lesenswert, auch wenn er meiner Meinung nach hinter den anderen Werken Jane Austens etwas zurückbleibt.

Veröffentlicht am 03.08.2017

By A Lady

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Ein 200 Jahre alter Klassiker - was kann daran verkehrt sein? Na ja, eigentlich nichts. Andererseits kommt einem manches schon sehr komisch vor.

Als ihr Vater stirbt, stehen Elinor, ihre Schwestern Marianne ...

Ein 200 Jahre alter Klassiker - was kann daran verkehrt sein? Na ja, eigentlich nichts. Andererseits kommt einem manches schon sehr komisch vor.

Als ihr Vater stirbt, stehen Elinor, ihre Schwestern Marianne und Margret und ihre Mutter fast mittellos da, denn das Anwesen geht natürlich (!) an den Sohn des Vaters aus erster Ehe. Und der ist nur wenig geneigt, seine Schwestern und Stiefmutter zu unterstützen. Um so glücklicher fügt es sich, dass ein entfernter Verwandter ihnen ein Cottage anbietet, noch glücklicher anscheinend, dass Elinor sich in den Bruder ihrer Schwägerin verliebt. In ihrer neuen Heimat wirft auch gleich ein Gentleman, Oberst Brandon, sein Auge auf Marianne, und alle könnten happy enden, wenn es nicht ein paar Intrigen und Verwicklungen gäbe. Den beiden älteren Schwestern Elinor und Marianne wird einmal kräftig das Herz gebrochen und überhaupt ist das Leben als verarmter Landadel nicht so einfach, wie es scheint.

Ich bin mit der festen Absicht ans Lesen gegangen, das Buch zu mögen. Man muss es mögen, erstens ist es ein Klassiker, zweitens ist doch Jane Austen der Begriff für starke Frauen in frühester Unterhaltungsliteratur. Und irgendwie mochte ich das Buch auch meistens, andererseits gingen mir viele Sachen einfach auf den Senkel; wahrscheinlich, weil sich manches auch ständig wiederholt und obwohl heute nicht undenkbar, so doch nervig sind. Elinor fand ich noch ganz annehmbar, eine ziemlich clevere Frau, die sich nicht so schnell aus der Fassung bringen ließ. Aber Marianne? Der verzogenen Göre konnte ich bis zum Schluss nichts abgewinnen. Ihre ständigen Gefühlsausbrüche und Rumheulerei haben mich abgestoßen, und was Brandon, dieser gefühlsduselige Narr, an ihr fand, außer dass er einem gewissen Hang zu Pädophilie besaß, war mir ein Rätsel. Ich glaube schon, dass manche Mädchen mit sechszehn reif genug für eine Beziehung mit einem knapp 20 Jahre älteren Mann sind, aber Marianne gehörte meiner Einschätzung nach eben nicht dazu, so kindisch, wie sie sich ständig benahm. Trotzdem ist das Buch dafür, dass es das Debüt einer zu dem Zeitpunkt Zwanzigjährigen war, ein stilistisches Meisterwerk, von dem viele ältere Autoren auch heute noch lernen können.