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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2024

Das mörderische Dornröschen und Dr. Prince

Anna O.
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Es ist ein Mordfall, der die Menschen bewegt: bei einem Wochenendausflug soll Anna O. ihre besten Freunde erstochen haben. Doch die junge Frau, die als einzige Angaben zu der Tat machen könnte, ist nicht ...

Es ist ein Mordfall, der die Menschen bewegt: bei einem Wochenendausflug soll Anna O. ihre besten Freunde erstochen haben. Doch die junge Frau, die als einzige Angaben zu der Tat machen könnte, ist nicht ansprechbar. Sie fällt in einen Tiefschlaf, das sogenannte Resignationssyndrom. Jahre später erhält der Schlafforscher Ben Prince den Auftrag, Anna aufzuwecken, damit ihr der Prozess gemacht werden kann. Und er gerät schnell in den Bann der schlafenden Frau und die Frage, die ganz England spaltet: war sie wirklich die Täterin?

Anna O. ist ein faszinierender Thriller, der im Mittelteil zwar Längen hat, aber insgesamt wirklich spannend und interessant ist. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, zum Teil auch durch eingestreute Tagebucheinträgen was einen besonderen Reiz ausmacht. Die Personen bleiben dabei immer ein wenig undurchschaubar, man kommt keinem wirklich nahe, was der Spannung und dem Handlungsverlauf sogar gut tut. Dabei werden wir Lesenden immer wieder auf die falsche Fährte gelockt bis hin zum – zumindest für mich – doch überraschenden Finale.

Mein Fazit: interessanter, spannender Thriller. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Schatten einer toxischen Beziehung

Wenn sie lügt
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Mit gemischten Gefühlen kehrt Goran in seine Heimatstadt Waldesroda zurück. Vor 19 Jahren hat er hier Freunde, Vater und seine große Liebe Norah verlassen, kurz nachdem ein grauenhaftes Verbrechen die ...

Mit gemischten Gefühlen kehrt Goran in seine Heimatstadt Waldesroda zurück. Vor 19 Jahren hat er hier Freunde, Vater und seine große Liebe Norah verlassen, kurz nachdem ein grauenhaftes Verbrechen die idyllische Ruhe zerstört hatte. Nun hat Norahs Mutter ihn gebeten, zurück zu kommen, denn ihre Tochter erhält Drohbriefe. Sollte David, der Ex-Freund von Norah, der damals ein befreundetes Paar ermordet hat, und der auf der Flucht ertrunken sein soll, doch noch leben und Norah bedrohen? Gemeinsam mit den alten Freunden versuchen Goran und Nora den geheimnisvollen Briefschreiber zu finden und geraten dabei in immer größere Gefahr. Und Norah ist gezwungen, ihre eigenen dunkelsten Geheimnisse preiszugeben.

Linus Geschke hat das Talent, Geschichten so zu erzählen, dass man von Beginn an so tief in die Geschehnisse eintaucht, dass man das Gefühl hat, die Protagonisten zu kennen und direkt am Geschehen beteiligt zu sein. Die Personen, allen voran Norah und Goran sind allesamt authentisch und sympathisch beschrieben, die Atmosphäre absolut stimmig und der Spannungsbogen nimmt stetig zu, was an den ständigen Perspektivwechseln liegt und durch oftmals unvermutete Wendungen noch gesteigert wird. Dazu werden noch Statistiken und Studien zu Gewalttaten in Deutschland eingestreut, die zudem sehr informativ sind.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Den Stalker im Nacken

ANGST
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Das Leben der jungen Schauspielerin Mia läuft recht gut: sie hat ein sehr vielversprechendes Casting, lernt durch Zufall den tollen Webdesigner David kennen und hat auch mit den Mitbewohnern in ihrer WG ...

Das Leben der jungen Schauspielerin Mia läuft recht gut: sie hat ein sehr vielversprechendes Casting, lernt durch Zufall den tollen Webdesigner David kennen und hat auch mit den Mitbewohnern in ihrer WG eine gute Wahl getroffen. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Ihr Rad wird gestohlen, David wird ermordet aufgefunden und Viktor, ein Mann, mit dem sie vor kurzem ein nicht ganz so tolles Date hatte, taucht unter fadenscheinigen Umständen in ihrer WG auf. Mia bekommt es mit der Angst zu tun: Ist Viktor ein Stalker und Killer?

Ivar Leon Menger hat wieder einen spannenden, gut durchdachten Thriller geschrieben, der einen von Anfang an in den Bann zieht. Alle Personen sind authentisch, die Atmosphäre stets passend und die Kulissen wie ein Nobelrestaurant über den Dächern Berlins oder ein geheimnisvoller Speak-Easy-Club runden den Gesamteindruck gekonnt ab. Besonders gut konnte ich mich in Mia, ihre Ängste und Phobien und ihren Willen, stark zu sein und den Mord an ihrem Schwarm aufzuklären, sehr gut identifizieren. Kleinere Schwächen vor allem am Anfang des Buches kann man getrost übersehen.

Mein Fazit: Ein spannender und packender Thriller mit Gänsehautfaktor. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Siedlung der Außenseiter

Wolfskinder
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In einer beschauliche Bergregion, die zum Wandern einlädt, nur mit Mühe zu erreichen, liegt die Siedlung Jakobsleiter, die unter dem persönlichen Schutz des Bürgermeisters der nächsten Gemeinde steht. ...

In einer beschauliche Bergregion, die zum Wandern einlädt, nur mit Mühe zu erreichen, liegt die Siedlung Jakobsleiter, die unter dem persönlichen Schutz des Bürgermeisters der nächsten Gemeinde steht. Hier leben Außenseiter versteckt vor der Zivilisation, fast nur Männer, unter der Führung eines harten Priesters, der alles dafür tut, seine Schäfchen von der Stadt fernzuhalten. Drei Kinder gibt es in Jakobsleiter, die Teenager Jesse und Rebekka und die kleine Edith, die noch nie eine Schule von innen gesehen hat und wild mit einem Wolf aufwächst. Als Rebekka eines Tages spurlos verschwindet, verändert sich das Leben in der Siedlung. Denn sie ist nicht die einzige Frau, die in der Bergregion verschwand und auch die Bewohner von Jakobsleiter sind nicht, was sie zu sein scheinen.

Mit Wolfkinder hat Vera Buck einen spannenden Thriller mit interessantem Plot geschrieben. Der Anfang ist etwas langatmig, doch je tiefer man in die Geschichte vordringt, um so spannender wird es, auch durch einige überraschende Wendungen. Die Atmosphäre ist durchweg düster, man kann das karge Leben am Berg sehr gut nachvollziehen. Auch sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und die Sprache ist der jeweiligen Erzählperspektive angepasst. Und über allem steht die Frage wer ist hier wirklich gut und wer böse.

Mein Fazit: gelungener Thriller mit interessanter Grundidee. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Tödlicenheithe Vergang

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Während Verlegerin Elisabeth Bauer und ihr Mann, der erfolgreiche Schriftsteller Henning, der gerade erst erfahren hat, dass er den renommierten Nobelpreis für Literatur erhalten soll, ihre goldene Hochzeit ...

Während Verlegerin Elisabeth Bauer und ihr Mann, der erfolgreiche Schriftsteller Henning, der gerade erst erfahren hat, dass er den renommierten Nobelpreis für Literatur erhalten soll, ihre goldene Hochzeit feiern, wird der berühmte und mit dem Jubelpaar befreundetet Fotograf Rolf in einer Galerie ermordet. Kommissar Patrick Hedström übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen, während seine Frau Erica, selbst erfolgreiche Schriftstellerin, angeregt durch die Bluttat zu einem Buch über einen lang zurückliegenden Mord an einem transsexuellen Mann und seiner Tochter recherchiert. Während langsam klar wird, dass alle Spuren in die Vergangenheit führen, geschieht ein weiterer furchtbarer Mord.

Mit Kuckuckskinder hat Camilla Läckberg einen spannenden Pageturner aus Künstlerkreisen geliefert.
Vor allem die Rückblicke in die 80er Jahre und in das Szene-Lokal Alexas mit bunt gemischtem Publikum aus Kultur und Politik, Dragqueens und „Normalos“ lässt die Spannung ständig ansteigen. Dabei gibt es auch ein paar Seitenhiebe auf die illustre und elitäre Kunstszene Schwedens. Die Personen sind allesamt authentisch, vor allem Kommissar Patrick und seine Frau Erica sind absolute Sympathieträger. Ich selber habe tatsächlich erst relativ spät einen Verdacht entwickelt, was hinter den Morden stecken könnte und bin bis zu der doch überraschenden Auflösung nicht drauf gekommen.

Mein Fazit: spannender Pageturner mit aktuellen Themen und stellenweise recht harten Szenen. Lesenswert!

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