Cover-Bild Als Rangerin im Politik-Dschungel
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kopfreisen Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 190
  • Ersterscheinung: 04.12.2022
  • ISBN: 9783910248021
Maria Henk

Als Rangerin im Politik-Dschungel

Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte
Florian Schmeling (Illustrator)

»Der warme Fahrtwind weht mir ins Gesicht, ich atme tief ein – das ist der Inbegriff von Freiheit. Adieu, Berliner Korsett!«

Maria ist Mitte dreißig und arbeitet seit Ewigkeiten in der Politik. Sie hat mehrere Wahlkämpfe mitgerockt, unzählige Politikerinterviews begleitet und so manche Krisenkommunikation gewuppt. Doch von der anfänglichen Euphorie im Job ist nichts mehr zu spüren. Das Kribbeln im Bauch ist einer abgeklärten Routine gewichen. Kaum ein Shitstorm kann sie mehr aus der Ruhe bringen. Sie beschließt, eine Auszeit zu nehmen, und beginnt eine Rangerausbildung in Botswana. Echte Wildnis statt Politik-Dschungel. Elefantentrompeten statt Politikerreden. Lagerfeuerabende statt Talkshowbesuche. Doch schnell erkennt sie: Politik-Dschungel und afrikanische Wildnis haben mehr gemeinsam, als sie je geahnt hätte …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Zur Selbsterkenntnis in die Savanne

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Wer mit Mitte 20 und nach einem Politikstudium gewissermaßen nahtlos einen bezahlten Job im politischen Berlin bekommt, sollte eigentlich wenig Grund zum Jammern haben, sondern sich sehr, sehr privilegiert ...

Wer mit Mitte 20 und nach einem Politikstudium gewissermaßen nahtlos einen bezahlten Job im politischen Berlin bekommt, sollte eigentlich wenig Grund zum Jammern haben, sondern sich sehr, sehr privilegiert fühlen. Nach neun Jahren Dauerstress zwischen Wahlkampf und Bundestag braucht Maria Henk allerdings eine Auszeit und begibt sich mit einem vierwöchigen Mini-Sabbatical auf Sinnsuche und Selbsterkenntnis. Eine Rangerausbildung soll es sein, ganz weit weg aus der Berliner Blase und so landet sie denn nicht nur in Botswana zu einem vierwöchigen Kurs im Okavango-Delta, sie lässt mit ihrem Buch "Als Rangerin im Politik-Dschungel" auch daran teilhaben.

Das Ergebnis ist durchaus kurzweilig, bleibt aber ebenso oberflächlich wie es die Ausbildung sein dürfte. Denn es hat schon einen Sinn, dass die wirklichen Ranger, die etwa in Nationalparks für Artenschutz und gegen Wilderei arbeiten, nicht mal eben einen vier-Wochen-Kurs absolvieren. En passant wird dann auch erläutert, dass die Kurs-Absolventen eher Safaritouristen umherkutschieren und die afrikanische Wildnis denen erklären, die vor allem die big five ablichten wollen.

Insofern hat es schon etwas von "innocents abroad", wenn IchErzählerin Maria durch die Savanne stiefelt, mitunter etwas mimosenhaft und zaudernd dem kernigen Chef-Ranger folgt und dabei so manche Parallele zwischen altem und neuen Arbeitsplatz erkennt. Alphatiere etwa gibt es auch in der großen Politik, und Balzverhalten findet gerade bei der Suche nach einem Koalitionspartner eine Entsprechung in der Parteienwelt. Machtspiele und Tarnung, fleißige Ameisen aka Mitarbeiterstab - so unterschiedlich geht es gar nicht zu im Delta und in der Berliner Bubble.

Diese Vergleiche, aus der Insider-Perspektive des Politikbetriebs geschildert, sind ganz amüsant. Auch kann die Autorin das eigene Fremdeln mit der Wildnis durchaus selbstironisch auf die Schippe nehmen. Was Neu-Rangerin an Gelerntem über Flora und Fauna der afrikanischen Savanne wiedergibt, sind dagegen eher Allgemeinplätze, in jeder Attenborough-Doku wird fundierteres Wissen geteilt. Und auch die afrikanische Wirklichkeit bleibt außen vor - die Beschreibungen der Ankunft auf dem kleinen Flughafen eines Safaritourismus-Städtchens und der örtlichen Bevölkerung bleiben außen vor.

Die Frage nach den durchaus vorhandenen Konflikten zwischen Naturschutz, Tourismus und örtlicher Communities wird gar nicht erst thematisiert. Und auch die Diskrepanz - hier teuer zahlende Europäer auf Abenteuertrip, dort afrikanische Kurskollegen, die auf eine bessere wirtschaftliche Perspektive im Tourismus hoffen - wird höchstens mal leicht angekratzt. Auch wenn die Rangerausbildung nur vier Wochen dauerte - so viel Nach- und Hinterfragen würde ich von der Pressefrau einer Partei, die sich die Themen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat, schon erwarten.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Zu oberflächlich

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Auch wenn ich von Afrika bisher nur Teile gesehen habe, so habe ich mich in diese ausgewählten Länder doch Hals über Kopf verliebt. Und mit Namibia habe ich einen absoluten Sehnsuchtsort gefunden, mit ...

Auch wenn ich von Afrika bisher nur Teile gesehen habe, so habe ich mich in diese ausgewählten Länder doch Hals über Kopf verliebt. Und mit Namibia habe ich einen absoluten Sehnsuchtsort gefunden, mit einem fast unstillbaren Fernweh. Um dieses Fernweh abzumildern, lese ich alles, was mir über dieses wunderbare Land und diesen spannenden Kontinent unter die Finger kommt. Gesa Neitzels „Frühstück mit Elefanten“ (und auch ihre weiteren Bücher) vermochte es wie kein anderes Buch, diese Sehnsucht in mir etwas zu stillen. Seitdem bin ich wie eine Verdurstende in der Wüste verzweifelt auf der Suche nach noch mehr Geschichten wie der von Gesa.
Und da kam das Buch von Maria Henk gerade richtig. Ich hätte es auch gelesen, wenn es ein reiner Reisebericht über ihre kurze Zeit in der Rangerausbildung gewesen wäre. Aber die Verknüpfung mit der politischen Landschaft in Deutschland machte mich sehr neugierig und ich war gespannt auf die Umsetzung.

Denn von dem politischen Geschehen in Deutschland hat die Autorin definitiv eine Ahnung, schließlich arbeitete sie als Pressesprecherin für die Grünen. Und genau dieser Job ist es, der in ihr den Wunsch groß werden lässt, die eigenen Grenzen neu auszuloten, etwas neues zu wagen, einen anderen Alltag zu entwickeln. Und kurzerhand reist sie für eine vierwöchige Rangerausbildung nach Botswana.
Den sehr lockeren, teils umgangssprachlichen Schreibstil mochte ich gerne. Mit Augenzwinkern betrachtet Maria Henk ihre neue Umgebung in Botswana und vergleicht sie mit dem politischen Geschehen aus ihrer Erfahrung. Buhlt und balzt sich in einem Moment ein Webervogel fast um den Verstand, erkennt sie darin das Werben der Parteien umeinander nach einer Wahl, um Koalitionspartner zu finden. Ich fand die Parallelen ganz unterhaltsam und witzig. Außerdem ist die Autorin auch relativ selbstironisch, nimmt sich selber nicht zu ernst und auch gerne mal auf die Schippe. Alles in allem also eigentlich eine wirklich fantastische Grundlage, leider hat das Buch für mich persönlich aber einige Schwächen.

Ja, ich finde die Parallelen von der Natur zur Politik ganz unterhaltsam. Leider kann ich aber nun nach Beenden des Buches nicht sagen, dass ich viel Neues mitnehmen konnte. Die Geschichte bleibt sehr oberflächlich, hat wenig Tiefe und umschifft etliche Problematiken. Die Ausbildung als solche wirkte auf mich eher wie ein Abenteuerurlaub für vermögende Europäer, schließlich kostet sie ein paar Tausend Euro.
Ich hatte mir sehr viel mehr Eindrücke in die Ausbildung erhofft als die paar Anekdoten, die doch sehr oberflächlich bleiben. Und ich ärgerte mich doch etwas über den gewählten Titel und den Klappentext. Denn die Ausbildung wird gar nicht erst abgeschlossen (muss man ja auch nicht, aber sich dann als Rangerin betiteln finde ich sehr überzogen) und was bleibt von der gesamten Unternehmung ist ein unglaublich privilegierter Ausflug raus aus der Komfortzone. Ich hatte mir einfach noch tiefere Einblicke gewünscht als nur Szenen, die in jeder 0815-Tierdoku vorkommen.

Für mich bleibt das gesamte Buch viel zu oberflächlich, einen wirklichen Mehrwert habe ich durch Lesen des Buches nicht gehabt. Schade, die Verknüpfung von Politik und Safari klang anfangs so interessant. Ich bleibe weiterhin auf der Suche nach Büchern, die mein Fernweh etwas stillen können.

Veröffentlicht am 21.12.2022

Tausche für vier Wochen Berliner Politikbubble gegen den wilden afrikanischen Busch

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Die Autorin Maria Henk lädt Interessierte in ihrem Roman "Als Rangerin im Politik-Dschungel - Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte" ein, für ein Mini-Sabbatical von ...

Die Autorin Maria Henk lädt Interessierte in ihrem Roman "Als Rangerin im Politik-Dschungel - Wie ich in der afrikanischen Wildnis die deutsche Politik verstehen lernte" ein, für ein Mini-Sabbatical von vier Wochen mit ihr nach Botswana zu reisen und dort einer Rangerausbildung beizuwohnen.

Die Idee, den Job in Deutschland hinzuschmeissen oder eine Auszeit in Afrika zu verbringen und vielleicht auch eine Rangerausbildung zu absolvieren ist so neu wirklich nicht.

Wie Henk selbst anfangs im Buch anmerkt hat sie ein bestimmtes Buch auf eben diese Weinidee (ne keine Schnapsidee - das damalig konsumierte Getränk war Wein) gebracht. Ich tippe mal ganz frech und unverfroren auf "Frühstück mit Elefanten" von Gesa Neitzel. Auf diesen Spuren möchte Maria Henk dann eben innerhalb ihrer sehr begrenzten vier Wochen dann im afrikanischen Botswana wandeln.

"Ich will raus in die Natur, rein in die afrikanische Wildnis. Ich will in ein Leben eintauchen, in dem man sich auf nichts anderes verlassen kann als auf seine Instinkte. Ein Leben ohne Terminpläne, ohne Stress, ohne Regeln. Ein Leben mit Vogelgezwitscher statt Handyklingeln."

Das vorherige Buchzitat gibt einen Teil der hehren Ziele von Maria Henk vor Beginn ihres Abenteuertrips wieder.

Maria schaut dann natürlich erst mal komisch aus der Wäsche, als sie merkt auf was sie sich da eigentlich eingelassen hat. Sehr früh morgens aufstehen und den Tieren der Nacht nachspüren steht dann eben unter anderem auf dem durchgetakteten Stundenplan für angehende Ranger.

Das Buch bzw. die Erzählungen des Er- und Durchlebten hielten mich immer irgendwie in gewissem Abstand zur Protagonistin und zur Handlung selbst.

Die Beschreibung von Botswana selbst und der dortigen Flora und Fauna klangen für mich persönlich leider zu arg nach Reiseführer und Wikipediawissen. Allerdings muss ich auch dazu anmerken, dass ich ein echter Natur-/TIer-/Wildlife-Dokunerd bin und viele Details zu den Tieren wie auch eben zu Flora und Fauna dann leider bereits kannte und für mich die Beschreibungen keine wirklichen neuen Erkenntnisse bereit hielten.

Ich erwartete eigentlich eher eine detailliertere Beschreibung der Ausbildung zum Ranger und vielleicht nur hier und da dann Parallelen zur deutschen Politikbubble. Müsste ich es gewichten halten sich die Episoden zwischen der afrikanischen Rangerausbildung und den gezogenen Parallelen zur Politikwelt nahezu die Waage. Mein Gefühl sagt sogar, dass Afrika fast etwas unter geht und zu wenig präsent ist. Diesen Umstand finde ich persönlich dann sehr schade. Ich hätte mir mehr persönliche Erfahrungen von Henks Buschabenteuer in Afrika erwartet.

Das Buch liest sich zwar insgesamt sehr kurzweilig, mir persönlich fehlten aber mehr persönliche Emotionen sowie Erlebnisse und vor allem auch mehr Einblicke in den angehenden Rangeralltag. Ich fühlte mich persönlich wenig mit der Geschichte von Henk verbunden und ich wähnte mich auch kaum mittendrin im beschriebenen Geschehen. Wer einmal anfängt wird das Buch nach meiner Meinung in einem Rutsch gut durchlesen können.

Summa summarum leider für mich persönlich ein Buch als kleiner Snack für zwischendurch, das allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

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