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Veröffentlicht am 10.06.2018

Zu viel Hin und Her und weniger spannend als Teil 1

Palace of Silk - Die Verräterin
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Inhalt
Nach den dramatischen Ereignissen im englischen Königshaus ist Rea mit ihren Freunden in deren Heimat Paris geflohen. Dort erhofft sie sich Freiheit und ein neues Leben für sich selber und ihren ...

Inhalt
Nach den dramatischen Ereignissen im englischen Königshaus ist Rea mit ihren Freunden in deren Heimat Paris geflohen. Dort erhofft sie sich Freiheit und ein neues Leben für sich selber und ihren Bruder. Denn in Paris sind Berührungen erlaubt und die Menschen sind viel herzlicher und offener. Doch als ihre Freundin Ninon Rea an den französischen Hof holt, holt sie die Vergangenheit ein. Denn Prinz Robin von Englang ist nach Paris gereist - ausgerechnet um um Ninon zu werben...

Meine Meinung
Nachdem mich Band 1 nach ein paar Startschwierigkeiten richtig vom Hocker gerissen hatte, war ich natürlich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung. Auch hier hatte ich ein paar Startschwierigkeiten - schlichtweg weil es ein paar Wochen her ist seit Band 1 und ich erst Mühe mit den verschiedenen Personen hatte. Auch hier wieder: Ein Glossar wäre wahnsinnig hilfreich! Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm und schnell lesen und ist sehr spannend gehalten.

Rea ist mit Ninon nach Frankreich geflohen, wo sie sich ein neues Leben aufbauen und endlich den Prinzen vergessen will. Denn in Frankreich dürfen Magdalenen frei herumlaufen. Menschen berühren, umarmen und küssen sich, wie es ihnen gefällt. Ein Traum für Rea. Doch dann wird eine Brautwerbung angekündigt: ausgerechnet Prinz Robin wird um die Hand von Ninon anhalten. Und Rea soll aller Welt beweisen, dass zwischen ihr und dem Prinzen alles vorbei ist. Leichter gesagt, als getan, denn auch Robin kann sie offenbar nicht vergessen... und während die beiden für ihre Liebe kämpfen, versuchen die Magdalenen für ihre Freiheit zu kämpfen. Denn Frankreich ist nicht ganz so frei, wie es scheint...

Der Leser begleitet in diesem zweiten Band unsere Protagonistin Rea nach Frankreich. Diese will sich ein neues Leben aufbauen mit ihrem Bruder und der Freiheit, zu tun und lassen was sie will. Paris mit ihr zu entdecken und zu erleben, hat mir wirklich gut gefallen. So viel Farbe, so viel Freiheit, so viel Liebe. Rea kommt nicht mehr aus dem Staunen heraus, und auch dem Leser wird es ein wenig leichter ums Herz. Aber natürlich ist auch da nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen... denn am Hof herrschen Ninons Bruder, der ein wenig verrückt ist, und dessen Mätresse, die ein dunkles Geheimnis verbirgt.

Obschon ich im Grossen und Ganzen wirklich Spass am Lesen hatte und die teilweise Spannung sehr genossen habe (was vielleicht aber auch an dem regen und tollen Austausch unserer kleinen Leserunde lag), hat mich dieser zweite Teil doch enttäuscht zurück gelassen. Phasenweise hat mich das Buch nicht abholen können. Denn sobald die Protagonistin auf den Prinzen trifft, beginnt ein ewiges Hin und Her. Und das mehr als einmal... und wenn endlich eine Stelle kam, an der die Spannung gross war und die Hoffnung noch grösser, ist besagte Stelle im Sand verlaufen und dann kam wieder Hin und Her.

Anstatt dass sich Rea weiter in die Richtung entwickelt, die in Band 1 angetönt war, macht sie einen ordentlichen Schritt zurück. Sie himmelt nonstop Robin an, bringt ihre Freunde in Gefahr, beachtet nur ihre eigenen Wünsche und sowieso - unsympathischer hätte sie mir gar nicht werden können. Gegen Ende hin war ich tatsächlich ziemlich genervt von ihr. Denn es gibt nur Robin, Robin, Robin. Ihr Bruder ist in Gefahr? Egal, Robin! Ihre beste Freundin leidet? Egal, Robin! Ihre Freunde kämpfen um ihr Leben? Egal, Robin! Und wenn wir schon beim Thema Robin sind... keine Ahnung, wie ich den in Band 1 noch einigermassen toll finden konnte. Mittlerweile kann ich ihn gar nicht mehr ab. Und dass Rea ihm so verfallen ist, ärgert mich umso mehr.

Als neue Gefahr, die es zu bekämpfen gilt, taucht die Mätresse des Königs auf. Sie fand ich sehr interessant, zumal ich bis ca. in der Mitte nicht recht wusste, welche Ziele sie verfolgt. Dann war es leider sehr vorhersehbar. Aber auch hier hätte ein wenig mehr Augenmerk auf die Vorkommnisse nicht geschadet, denn dieser Part der Geschichte ist vermutungsweise recht wichtig für alles Kommende.

Am besten gefallen hat mir indes die Beziehung Comte - René - Blanc. Die drei sind wunderbare Charaktere, jeder auf seine Art interessant und gemeinsam unschlagbar. Eigentlich habe ich das Buch wohl nur wegen den dreien ausgelesen, denn nur Rea - Robin hätte mich hier leider zu sehr gelangweilt...

Das Ende des Buches fand ich persönlich - entschuldigt die Wortwahl - ziemlich besch...eiden. Ich hoffe nun sehr auf einen guten dritten Band, der wieder mehr wie der erste ist und weniger enttäuschend. Und mit viel Ninon, René, Comte und Blanc.

Fazit
Ein ewiges Hin und Her zwischen Rea und Robin vermiest hier die spannende Grundstimmung. Obschon es viel zu entdecken und zu erleben gäbe, bleibt nur diese fade Erinnerung an Rea und Robin und oh Robin! Wenn die anderen Protagonisten nicht so interessant gewesen wären, hätte ich vermutlich Schwierigkeiten gehabt, bis zum Ende zu gelangen. Nun bin ich sehr gespannt auf den letzten Teil.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Leider langatmiger und weniger spannend als Teil 1

Die Verzauberung der Schatten
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Inhalt
Vier Monate sind vergangen, seit sich die Wege von Antari Kell Maresh und der Diebin Lila Bard getrennt haben. Vier Monate, in denen Kell das Misstrauen der Bevölkerung des roten Londons und gar ...

Inhalt
Vier Monate sind vergangen, seit sich die Wege von Antari Kell Maresh und der Diebin Lila Bard getrennt haben. Vier Monate, in denen Kell das Misstrauen der Bevölkerung des roten Londons und gar seiner eigenen Familie aushalten muss, und vier Monate, in denen Lila auf einem Piratenschiff alles über Freiheit und Magie lernt, was sie kann. Nun versammelt sich die halbe Welt im roten London, denn das Spiel der Elemente steht an - ein Wettkampf zwischen den stärksten Magier der Welt.

Meine Meinung
Band 1, "Vier Farben der Magie", hatte mir ja wirklich gut gefallen, und während ich da noch die vielen Klammern und die kursiven Einschübe kritisiert hatte, hat sich dies in diesem zweiten Band sehr zum besseren geändert. Der Schreibstil ist wieder interessant und lässt sich gut und flüssig lesen, die Kapitel sind aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben, was mir gut gefällt.

Vor vier Monaten ist Lila ohne sich umzudrehen auf und davon. Seither arbeitet sie als Diebin auf einem Freibeuterschiff und lernt die Grundlagen der Magie beim berüchtigten Piraten Alucard Emery. Kell hingegen geht es alles andere als gut, denn weder sein Volk, noch seine Familie vertrauen ihm noch, er wird mehr denn je überwacht und fühlt sich gefangen. Gut, dass das Essen Tasch, das Spiel der Elemente ins rote London kommt, so kann Kell sich - unerkannt natürlich - unter die Wettkämpfer mischen. Auch Alucard und Lila wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Und während aller Augen auf das Essen Tasch gerichtet sind, bereitet sich im schwarzen London etwas Böses darauf vor, die anderen Welten einzunehmen, und im weissen London kommt mit einem neuen Herrscher eine neue Zeit...

Was soll ich sagen? Während ich Band 1 nach ein paar Startschwierigkeiten regelrecht verschlungen habe und wahnsinnig spannend fand, lässt mich der zweite Teil etwas enttäuscht zurück. Kaum mehr spannender Inhalt, nur noch viel Gerede über das Essen Tasch, ein Wettbewerb, in welchem sich die stärksten Magier der Welt bekämpfen, und die Feierlichkeiten rund herum. Nur die einzelnen Kapitel aus dem weissen London haben vage an die Spannung aus Band 1 anknüpfen können. Meiner Meinung nach wird viel zu viel Zeit auf den Wettbewerb, die Kämpfer und die Kämpfe an sich, und die darauffolgenden Feierlichkeiten verschwendet, ich weiss ehrlich gesagt immer noch nicht, was das alles mit dem "grossen Ganzen" der Trilogie zu tun hat.

Während ich im ersten Teil zum Fan von Lila wurde, weil sie einfach eine tolle Protagonistin ist, bekommt sie in diesem zweiten Teil eine Art zweite Seite an sich. Denn nun ist sie nicht nur Powerfrau und Freigeist, sondern plötzlich auch Magierin. Und das ziemlich "imba", also unschlagbar. Ja, es gab Hinweise dazu in Band 1, ja, ich habe mich darauf gefreut. Aber ohne allzu grosse Übung schafft sie natürlich Dinge, die andere Magier nie schaffen. Ich hoffe wirklich auf eine gute (!) Auflösung dieser Tatsache im letzten Teil!

Wirklich viel Überraschung birgt "Die Verzauberung der Schatten" leider nicht. Auf vieles wurde im ersten Teil hingedeutet, anderes wird dem Leser recht schnell klar, und der grosse "Knall", auf den ich gehofft habe, blieb aus. Auch der Wettbewerb Essen Tasch brachte keinen Plott-Twist mit sich, im Gegenteil, alles war ziemlich vorhersehbar. So lässt mich Band 2 etwas enttäuscht zurück.

Setting
Der Leser verbringt viel Zeit mit Kell und Lila im roten London; sowohl auf dem Festland, in der Hauptstadt, als auch auf hoher See. Wobei von letzterem hatte ich mir etwas mehr erwartet...

Die komplexe Welt der vier London wird zu meiner Enttäuschung im zweiten Teil nicht weiter ausgebaut oder vertieft. Es gibt zwar ein paar Infos zu anderen Völkern/Ländern im roten London, das war es dann aber auch schon wieder. Kell selber reist nur kurz zwischen den Welten hin und her, und so erfahren wir da auch nicht viel mehr.

Lediglich die Entwicklung des weissen London fand ich wirklich spannend, wenn auch irgendwie erschreckend. Ich bin hier definitiv gespannt, was noch kommt!

Charaktere
Lila Bard ist in diesem zweiten Teil wesentlich präsenter. Sie hat sich auf einem Freibeuterschiff einen Namen gemacht, segelt um die Welt und lernt die Grundlagen der Magie. Sie war mir immer noch sehr sympathisch - aber wie schon erwähnt wird sie plötzlich fast schon allmächtig, was ich gar nicht toll finde.

Kell hat eine Rückwärtsentwicklung hinter sich. Sprich: Er ist weniger selbstbewusst, öfter verstimmt und ich habe ihn tatsächlich ein wenig als depressiv empfunden. Diese Entwicklung war zwar etwas überraschend, hat mir indes wirklich gut gefallen. Kell bekommt mehr Tiefe, man spürt ihm die Verzweiflung und auch die Last seiner Taten gut an.

Neu in der Geschichte ist Alucard Emery, berühmt-berüchtigter Pirat und Schürzenjäger. Zu Beginn fand ich ihn wahnsinnig toll, was aber nach und nach abgeflaut ist. Irgendwie war er mir ein wenig zu perfekt, ein bisschen zu überzeichnet. Dennoch ein interessanter Charakter, auf dessen Rolle ich in Band 3 gespannt bin.

Auch Prinz Rhy hat ein wenig mehr Platz für seine Rolle erhalten. Ihn mag ich sehr gerne, seine aufmüpfige Art. Auch er hat sich aber ein wenig verändert, ist nachdenklicher, ängstlicher und ja, auch diese Entwicklung fand ich sehr passend und gelungen.

Fazit
Band 2 konnte mich leider nicht mehr ganz so überzeugen wie sein Vorgänger. Wenig Spannung, zu viel Trara um ein - meiner Meinung nach nicht wirklich relevantes Fest -, zu vorhersehbar, und nicht jede Charakterentwicklung konnte mich überzeugen. Dennoch bin ich gespannt auf den abschliessenden Teil der Trilogie.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Leichte Lektüre für zwischendurch

Ein Leuchten im Sturm
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Inhalt
Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes kehrt Shelby mit ihrer kleinen Tochter zurück nach Rendezvous Ridge, wo sie von ihrer Familie herzlich in Empfang genommen wird. Mit im Gepäck sind aber immer ...

Inhalt
Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes kehrt Shelby mit ihrer kleinen Tochter zurück nach Rendezvous Ridge, wo sie von ihrer Familie herzlich in Empfang genommen wird. Mit im Gepäck sind aber immer noch eine Menge Probleme, denn Richard hat sich als Betrüger und Lügner herausgestellt und ihr ein Berg voller Schulden zurück gelassen. Doch Shelby ist eine starke Frau, sie sucht sich einen Job und baut die Schulden nach und nach ab. Aber hinter Richard's Lügen steckt noch mehr und Shelby und Callie geraten immer mehr in den Sumpf seiner Hinterlassenschaften. Zum Glück gibt es da Griffin, der sie mit allen Mitteln beschützt und Gefühle in ihr wachruft, die sie noch nie zuvor gefühlt hat..

Meine Meinung
Lange ist es her, seit ich etwas von Nora Roberts gelesen habe, und mir war einfach nach einem süssen Roman. Das Cover und die Inhaltsangabe haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass ich mich für dieses Werk entschieden habe. In die Geschichte habe ich rasch hinein gefunden, der Schreibstil ist locker leicht, aber ehrlich gesagt bin ich etwas enttäuscht davon, denn die Sprache ist irgendwie nur mittelmässig und der Satzbau manchmal etwas komisch. Aber gut, man fliegt trotzdem nur so durch die Zeilen, die Gefühle sind echt herüber gekommen und Spannung war auch reichlich vorhanden.

Die Geschichte von Shelby, die entdecken muss, dass ihre Ehe mit Richard eine einzige Lüge war, hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Klar hatte es den einen oder anderen Logikfehler, anspruchsvoll würde ich das Buch auch nicht unbedingt nennen, aber es ist durchaus eine Wohlfühl-Lektüre mit Charme und einer Prise Spannung. Durch Richards Vergangenheit tauchen immer neue Dinge auf und es macht Spass, das alles zu entdecken. Ich hatte aber von Beginn an eine Ahnung und so gehofft, dass sich diese nicht bewahrheitet, aber leider war die Autorin da ganz und gar nicht kreativ und hat mich etwas enttäuscht damit.

Viel Zeit im Buch wird mit unnötigen Dialogen verbraten, in Rendezvous Ridge, einem hübschen Dorf nahe der Smoky Mountains, lebt jeder von Klatsch und Tratsch, und alle wissen immer sofort Bescheid. Das Dorf hat seinen Charme und ist durchaus authentisch, doch hatte ich das Gefühl, dass man vieles hätte kürzen oder ganz streichen können und das Buch auch mit 200 Seiten weniger ausgekommen wäre.

Shelby ist noch jung und schon verwitwet und alleinerziehend. Obschon sie lieber für sich selber sorgen möchte, nimmt sie die Hilfe ihrer Familie an und findet so langsam zurück ins Leben. Ihre Tochter Callie ist dabei eine grosse Hilfe, denn Shelby liebt ihren kleinen Engel über alles. Natürlich ist Callie das perfekte Kind, aber was will man machen...

Griffin ist eigentlich ganz sympathisch, nur... Frau Roberts hat hier wohl alles reingepackt, was sie sich an einem Mann wünschen würde: Gutaussehend, sexy, trainiert, handwerklich begabt, versteht was von Computern, ist gut im Bett, liebevoll und zärtlich, sensibel und verletzlich und doch stark und mutig, kann toll mit Kindern, baut ein Haus selber um, liebt die Natur, kann kochen und ist allen sympathisch. Der perfekte Schwiegersohn. Mit Betonung auf "Perfekt"...

Die Geschichte lebt von unzähligen Charakteren, Familienmitgliedern, Freunden und Verwandten, Kindern und Hunden und ich habe phasenweise den Überblick verloren. Dass viele dann noch Doppelnamen wie Emma Kate oder Ada Mae haben oder als "Miz" betitelt wurden, war da auch nicht gerade hilfreich. Dennoch hat das ganze Familienwirrwarr doch irgendwie Spass gemacht.

Fazit
Bei "Ein Leuchten im Sturm" handelt es sich um locker leichte Lektüre für zwischendurch, und mehr muss man hier auch gar nicht suchen gehen, ansonsten wird man enttäuscht. Ein Wohlfühlbuch voller Familie und Freunde, Gefühle und Dramatik und einer Prise Erotik und Spannung. Ich wurde gut unterhalten, habe zwischendurch die Augen verdreht, wollte aber im Grossen und Ganzen immer wissen, wie es weitergeht. Dennoch war vieles einfach zu rund, zu perfekt und zu vorhersehbar.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Interessante Story, schwache Umsetzung

Herrscherin der tausend Sonnen
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Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie ...

Inhalt
Kronprinzessin Rhee hat als einzige ihrer Familie ein Attentat überlebt und ist abgeschottet von ihrer Heimat aufgewachsen. In ihr brennt schon seit je her der Wunsch nach Rache, und so ist sie im Kampf besser ausgebildet, als in politischen Belangen. Als sie kurz vor ihrem 16. Geburtstag zurück nach Kalu reisen soll um dort endlich den Thron zu besteigen, wird erneut ein Attentat auf sie verübt - das sie nur knapp überlebt. Ihr vermeintlicher Mörder, Aly, Star einer galaktischer Show, taucht ebenso unter, wie sie selber. Und während Rhee nach Rache sinnt, will Aly nur die Dinge richtigstellen, doch beide müssen einsehen, dass viel mehr hinter allem steckt, als erwartet.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich überzeugt, dass mich das Buch komplett in seinen Bann ziehen kann. Rhee wird als "so stark wie Arya aus GoT" umschrieben und das Genre Sci-Fi/Space Opera ist genau mein Ding. Recht schnell habe ich aber feststellen müssen, dass der Schreibstil so gar nicht mein Ding ist. Dieser ist nämlich extrem unausgearbeitet. Komische Satzkonstellationen, der unnötige und vor allem falsche Gebrauch der Worte "Aber, Doch, Dann, etc." sowie die absolute Unfähigkeit der Autorin, Gefühle herüber zu bringen, haben "Herrscherin der tausend Sonnen" zu einem Kampf für mich werden lassen.

Rhiannon, genannt Rhee, ist die einzige Überlebende des Herrschergeschlechts Ta'an. Bis sie mit 16 Jahren den Thron besteigen soll, wächst sie auf dem Mond Nau Fruma auf. Doch anstatt sich auf den Thron vorzubereiten, schmiedet sie Pläne, wie sie Rache üben kann - an Seotra, dem momentanen Regenten und für sie dem Mörder ihrer Familie. Alyosha ist als Wraetaner kein gerne gesehener Mann, doch er hat es geschafft, sich in einer galaktischen Show einen Namen zu machen. Als ein Attentat auf Rhee verübt wird, glaubt alle Welt, sie sei tot. Und alle denken, dass Aly ihr Mörder ist. Doch Rhee lebt und sinnt noch mehr auf Rache, und Aly will nur endlich wieder normal leben...

So weit so gut. Trotz der etwas unglücklich gewählten Namen für die Planeten und Rassen (ja, das darf in der Sci-Fi schon mal wild zu und her gehen, aber man sollte nicht immer über die Wörter stolpern...) ist man als Leser recht schnell in der Geschichte drin. Abwechslungsweise begleiten die Kapitel Rhee und Aly in ihrem Leben. Jedes Kapitel endet mit einem Mini-Cliffhanger, und da kommt neben dem Schreibstil schon der zweite Kritikpunkt: Die Autorin löst die Cliffhanger nicht wirklich auf, nein, sie überspringt sie einfach. Da stürzen die Protas gerade mit ihrem Raumschiff auf einen Planeten zu - Szenenwechsel zum anderen Prota - und im nächsten Kapitel ist die Gefahr gebannt und es ist schon wieder einiges passiert. Das hat meiner Meinung nach viel vom Lesespass genommen.

Dabei hätte es so gut werden können! Eine Prinzessin, die auf Rache sinnt, ein gejagter Star und eine Menge intergalaktischer Action und Geheimnisse. Bei der Umsetzung ist aber hier definitiv viel daneben gegangen. So ist Rhee keine Arya, sondern ein nerviges, dummes, kleines Kind. Ein Wunder dass sie kämpfen kann, denn sonst kann sie gar nichts. Vor allem nicht denken. Aly seinerseits ist einiges sympathischer, aber er ist gleichzeitig total flach geblieben. Nicht nur Gefühle kann die Autorin nicht rüberbringen, sondern auch Beschreibungen. So wusste ich erst ca. Mitte des Buches, wie ein Wraetaner überhaupt aussieht. Ist ja auch nicht wichtig, ist ja nicht so, dass der männliche Protagonist einer ist...

Setting
Ich würde das Worldbuilding gerne loben, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin in ihrem Welten ein wenig verrannt hat. Es wird so schnell hin und her gewechselt, und es kommen so viele Rassen und Worte und Sprachen und Rituen vor, dass das alles nur knapp angesprochen wird und irgendwie oberflächlich bleibt. Es kommt zwar alles vor, was es braucht, aber es ist eben schlecht ausgearbeitet und zu wenig thematisiert.

Der Leser lernt einige Planeten und Monde kennen, die alle eigentlich interessant wären, aber man kann sich gar nicht darauf einlassen, denn schwupps ist man schon wieder an einem anderen Ort. Das fand ich sehr schade. Ausserdem waren die Beschreibungen der Autorin eher knapp und vieles konnte ich mir gar nicht recht vorstellen.

Charaktere
Rhee hätte wohl eine kleine Kämpferin werden sollen, die die Sympathie der Leser bekommen soll. Da ist aber ordentlich was schiefgelaufen. Denn sie ist nicht sympathisch und auch nicht wirklich kämpferisch. Ihre Rachepläne sind nur wilde Fantasien und wenn es drauf ankommt muss sie sich immer von jemandem den Allerwertesten retten lassen. Ganz ehrlich, irgendwie wäre die Geschichte auch ohne sie ausgekommen.

Aly ist Wraetaner, eine Rasse, die von den Kaluanern (?) nicht gerade hoch geschätzt wird. Dennoch kämpft er sich durch, ist nett und freundlich und schafft es zum Star von DroneVision, einer intergalaktischen Show. Er ist ziemlich sympathisch, aber bleibt irgendwie blass.

Neben den beiden Protagonisten tauchen noch andere Charaktere und natürlich Antagonisten auf. Von den Charakteren konnte mich eigentlich niemand wirklich überzeugen, weder der "Mönch" Dahlen, noch der Regent und vermeintliche Mörder Seotra, und schon gar nicht Nero, der allgegenwärtige Kommentator von einfach allem. Wer mir fast am meisten gefallen hat waren Pavel - ein Droide, der ziemlich witzig war - und Kara. Allein wegen ihr werde ich vielleicht weiterlesen.

Fazit
Es hätte so gut werden können. Doch der Schreibstil war zu trivial, die Protagonisten entweder unsympathisch oder flach und alles wurde nur mässig und oberflächlich beschrieben, so dass nichts wirklich hängen geblieben ist. Die Story an sich konnte mich packen, dennoch war ich oft kurz davor, das Buch wegzulegen. Von mir gibt es ganz knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück - aber spannend war's!

The New Dark - Dunkle Welt
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Inhalt
In einer Welt, die nach einer globalen Katastrophe fast zerstört wurde, lebt die junge Amat mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf voll Sammler und Jäger. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. ...

Inhalt
In einer Welt, die nach einer globalen Katastrophe fast zerstört wurde, lebt die junge Amat mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf voll Sammler und Jäger. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Als das Dorf eines Tages von Mutanten überrannt wird und fast alle Einwohner umgebracht werden, gelingt Sorrel nur knapp die Flucht, während ihr kleiner Bruder Eli und ihre grosse Liebe David verschleppt werden. Für Sorrel ist klar, sie muss die beiden retten. Doch die Reise, die sie antritt, steckt voller Schrecken und bald ist Sorrel selber in grösster Gefahr...

Meine Meinung
Der Klappentext hatte mich direkt angesprochen und ich habe mich mit viel Vorfreude in das Abenteuer gestürzt. Der Schreibstil ist im Grossen und Ganzen angenehm gehalten, auch wenn ich mir manchmal mehr Personalpronomen gewünscht hätte und es von Vorteil wäre, wenn die Grammatik nochmals geprüft würde (vor allem Fallfehler sind mir des Öfteren aufgefallen - nicht übermässig, aber mich haben sie dennoch gestört).

Sorrel lebt mit ihrer Familie in Amat, einem kleinen Dorf, ein einfaches aber gutes Leben. Bis die Mutanten kommen, das Dorf plündern, die Erwachsenen ermorden und die jungen, gesunden Einwohner verschleppen. Sorrel, der die Flucht gelungen ist, will sich nun auf die Suche nach ihrem Bruder und ihrer grossen Liebe machen, doch sie gerät selber in Gefangenschaft und muss feststellen, dass die Welt da draussen noch viel schlimmer ist als erwartet - und dass neue Freunde manchmal an den unerwartetsten Stellen auftauchen.

"Dunkle Welt" begleitet abwechslungsweise Sorrel und David, was mir gut gefallen hat, vorallem weil fast nach jedem Abschnitt die Spannung noch grösser war und das den Lesefluss positiv beeinflusst hat. Die Geschichte ist in zwei Teile unterteilt, wobei ich bis jetzt noch nicht weiss, welchem Zweck der erste Teil dient, während der zweite Teil einfach so spannend und packend und dramatisch war, dass ich am liebsten direkt mit Band 2 weitergefahren hätte.

Ich muss zugeben, das Buch und ich haben eine Hassliebe entwickelt. Einerseits haben mich viele Szenen verstört - klar gehört das Häuten von Tieren zum Überleben, aber war der detaillierte Beschrieb wirklich nötig? Die Szenen, die Sorrel's Gefangenschaft behandeln gehören ebenfalls der verstörenden Sorte an, denn sie wird begrapscht und betatscht, was das Zeug hält. Zeitweise hatte ich mich gefragt, welchem Zweck diese Szenen dienen, und ich habe bis zum Schluss keine andere Antwort gefunden, als diese: Die Autorin mag es, ihre Protagonisten zu quälen.

Die Geschichte hat mich auch etwas ratlos zurück gelassen. Viele Handlungsstränge bleiben noch offen, ebenso sind viele Fragen nicht beantwortet. Oft konnte ich auch die Handlungen der Protas nicht nachvollziehen und ich weiss jetzt noch nicht, warum Sorrel sich nicht mehr für ihr Muttermal interessiert, das doch eine beachtliche Rolle spielt.

Andererseits war es wirklich spannend. Herzklopfenmässig spannend. Immer wieder habe ich mitgefiebert und mitgelitten und obschon ich zwei, drei Mal versucht war, abzubrechen, hat es mich dann doch packen können und meine Neugier geweckt.

Setting
"Dunkle Welt" spielt in einer zukünftigen Version unserer Welt - nach einem totalen Kollaps der Gesellschaft. Die Menschen sprechen zwar noch von "Davor", aber niemand hat es noch selber erlebt und niemand weiss, ob es nicht doch Märchen sind. Das Worldbuilding fand ich sehr gelungen. Die Welt, in der Sorrel lebt, ist fast ein wenig zu den Ursprüngen zurückgekehrt: Jagen, Sammeln, Kämpfen, keine Technik, nacktes Überleben. In manchen Gemeinschaften ist auch die Unterdrückung der Frau wieder zurückgekehrt und in anderen werden Sklaven verschachert. Und natürlich gibt es die eine oder andere religiös gesinnte Gruppierung.

Ein Nebeneffekt des Kollapses sind die Mutanten, oder wie die Menschen aus Amat sie nennen: "Nicht Lebensfähigen". In Amat werden diese schon kurz nach der Geburt erstickt, in anderen Orten dürfen sie Leben, werden aber mit Abscheu und Missgunst behandelt.

Sowohl das Worldbuilding als auch das Setting konnten mich überzeugen und ebenso die einzelnen Gruppierungen, die wirklich authentisch herübergekommen sind.

Charaktere
Sorrel ist ein junges Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sie widersetzt sich ihrer Mutter, hat aber trotzdem eine sehr enge Bindung zur Familie, sie ist verliebt und sie will die Welt sehen. Natürlich ist sie als Teenager etwas zickig, stur und oft gar naiv. Und auch wenn ich Mitleid mit ihr hatte, habe ich sie oft nicht verstehen können. Was mir aber gut gefallen hat, ist, dass sie ihr Denken über die Mutanten nach und nach hinterfragt und ändert, ihre Vorurteile versucht über Bord zu werfen. Und ganz am Schluss hat sie doch eine beachtliche Wandlung vollzogen.

David ist in Sorrel's Alter und ebenfalls aus Amat. Er ist stur und starrköpfig, aber auch ein Kämpfer. Dennoch bleibt er sehr flach und vor allem seine Gefühle kommen viel zu wenig zum Ausdruck. Das einzige Gefühl, das er offenbar immer wieder hat, ist Hass. Was ihn nicht gerade sympathisch macht.

Die Charaktere des Buches sind teilweise gut gelungen, teilweise etwas überzeichnet und fad, zum Teil aber auch erschreckend realistisch, wie der Fanatiker Martin. Mein liebster Charakter ist aber Einstein. Er ist einfach ein wunderbarer Protagonist und Freund. Trotz allen Widrigkeiten, trotz allen Vorurteilen ist er loyal und stets freundlich.

Fazit
"Dunkle Welt" lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits ist der Stil etwas speziell, die Szenen etwas gar eklig, vieles macht (noch?) nicht Sinn und die Charaktere sind teils etwas flach. Andererseits überzeugt es mit einem grossartigen Worldbuilding, viel Spannung und viel Dramatik.