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Veröffentlicht am 21.08.2024

Cooler Reihenauftakt!

Spionieren ist (k)ein Kinderspiel
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1940 Der 2. Weltkrieg tobt noch über Europa und May (10) und ihre Schwester Rose Wong, werden wie zuvor ihre älteste Schwester Hazel von Hong Kong nach England auf das renommierte Mädcheninternat Deepdean ...

1940 Der 2. Weltkrieg tobt noch über Europa und May (10) und ihre Schwester Rose Wong, werden wie zuvor ihre älteste Schwester Hazel von Hong Kong nach England auf das renommierte Mädcheninternat Deepdean geschickt. Während Rose sich wohlfühlt, hasst May es auf Anhieb. Als sie eine Anzeige in einer Zeitung entziffert, in welcher Nachwuchsspione gesucht werden, reißt sie aus, um sich in London zu bewerben. Doch es ist ausgerechnet Hazels beste Freundin Daisy Wells die die Tür öffnet und May und ihren Mitbewerber Eric als zu jung fortschickt. So einfach gegen die zwei nicht auf. Einem aus Hazels Tasche entwendeten Zettel entnehmen sie Hinweise, wo deutsche Spione aus englischen Landsitzen vermutet werden. Eric und May beschließen nach einem Bombenangriff als sich als Evakuierte aus den Landsitz Elysium Hall in Sicherheit bringen zu lassen und zu ermitteln, ob von dort geheime Informationen an die Nazis weitergeben werden. Bei der Ankunft treffen sie als erstes auf die hochnäsige ungefähr gleichaltrige Enkelin des Friedensrichters, Nuala und sie und May hassen sich auf Anhieb! Ausgerechnet mit ihr soll May das Zimmer teilen. Relativ bald machen die zwei Nachwuchsspione verdächtige Beobachtungen und sie ahnen, wer der Spion ist. Als sich kurz darauf ein Mord ereignet haben sie eine neue Mission und einen weiteren Grund zu bleiben.

Endlich ein Wiedersehen mit Daisy und Hazel von Wells & Wong, wenn auch nur in Nebenrollen. Dafür stehen nun Hazels widerspenstige jüngste Schwester und ihre Komplizen im Mittelpunkt. Inzwischen ist der Krieg im Gange und die Bomben fallen. Erfolgreiche Spione können den Lauf des Krieges bestimmen und für ein baldiges Ende sorgen. May hofft, dass sie mit Kriegsende zurück zu ihrer Familie nach Hong Kong darf und nicht in dieser komischen Mädchenschule bleiben muss. Klar, dass sie alles daran setzt, was ihr in den Sinn kommt, um den Krieg zu beenden. Ja, man sollte Kinder nicht unterschätzen und selbst Daisy tappt in diese Falle, als sie May und Eric als Nachwuchsspione ablehnt. Dabei waren sie uns Hazel ja auch erst 13 als sie ihren ersten Fall lösten! Allerdings sind May und Eric schon rein äußerlich durch ihre fremdländische Herkunft nicht gerade unauffällig und wenn man bei Eric genau hinhört, kann man wie May einen deutschen Akzent hören! Kein Wunder, dass seine Eltern, zwei erfolgreiche Musiker bei der dunklen Haut und krausem Haar sobald wie möglich Deutschland verlassen haben.

Doch es geht nicht um Politik, wenn auch an einigen konkreten Beispielen für junge Leser ganz klar wird, was das 3. Reich für Menschen bedeutete, die eben nicht blond und blauäugig waren und wie schwierig es irgendwann wurde, Deutschland zu verlassen. Deswegen sind May und Eric ja auch so entschlossen gegen die Nazis zu helfen! Das wird auch für Kinder gut verständlich erklärt, nicht direkt, aber indirekt. May ist eine echte Kratzbürste, hat aber viel von ihrer großen Schwester gelernt und notiert sich ebenso sorgfältig wie sie ihre Beobachtungen und legt systematische Verdächtigenlisten an, in der Hoffnung früher oder später alle bis auf einen/eine streichen zu können. Dabei legen die Kinder eine erstaunliche Beobachtungs- und Kombinationsgabe an den Tag. Alles ist rein logisch und wer gut aufpasst, hat auch die Chance den Fall gemeinsam mit dem Spionagenachwuchs zu erfolgreich zu lösen! Dabei helfen natürlich auch die Notizen, die May und Fiona/Nuala anfertigen. Robin Stevens erzählt die Geschichte nämlich aus zwei Perspektiven, die von May und aus den Tagebucheinträgen der irischen Enkelin des Friedensrichters. Dabei merkt man gleich, wie ähnlich sich die zwei schroffen Mädels eigentlich sind, die sich nur darin einig sind, dass sie sich ewig hassen werden! Die drei Kids sind der Hit!

Ein abwechslungsreicher, historisch interessanter und humorvoller Krimiauftakt ab 10 Jahren! Keine Vorkenntnisse von Wells & Wong erforderlich, mit ihnen aber umso besser!

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Didaktisch super!

Die Kochschule für Kids
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Es gibt Dinge für die ist man nie zu alt oder zu jung, sofern es an das Alter angepasst ist. Dazu gehört nicht nur Essen! Sondern eben auch Kochen! Das ist eine Superkraft, denn wer kocht, bestimmt auch ...

Es gibt Dinge für die ist man nie zu alt oder zu jung, sofern es an das Alter angepasst ist. Dazu gehört nicht nur Essen! Sondern eben auch Kochen! Das ist eine Superkraft, denn wer kocht, bestimmt auch was gegessen wird, weshalb ich in jungen Jahren anfing zu Kochen und zu Backen (meine Oma nannte mich eine schlechte Esserin). Aber so richtig schöne Kochbücher für Kinder gab es noch nicht, mit detaillierter Kochanleitung Schritt für Schritt mit Farbfotos und Rezepten, die den meisten Kindern auch schmecken.

Sehr schön finde ich, dass dieses Buch nur einer Doktrin folgt: es sollte schmecken und kinderleicht sein, damit die Kinder Erfolgserlebnisse haben! D.h. Dieses Buch, anders als viele andere des Verlages weder vegan noch vegetarisch ist, was bei Kindern insbesondere hinsichtlich veganer Ernährung auch umstritten ist. Dafür gibt es aber immer wieder auch Tipps, z.B. für eine vegetarische Variante des Gerichts, z.B bei der klassischen Quiche. Als Kochschule speziell für Kinder gibt es auch nicht die gute alte Hausmannskost mit Sonntagsbraten, sondern alles was Kinderherzen höher schlagen lässt, oder zumindest, wenn sie es denn mal probiert haben.

Sehr gut gefällt mir, dass hier nicht nur gekocht, sondern auch gebacken und geshaked wird. Dabei finde ich die Rezepte sowohl sehr vielseitig, als auch recht ausgewogen und nicht übermäßig süß.

Da es sich ja an absolute Anfänger richtet finde ich es besonders wichtig, dass wirklich alle wichtigen Angaben vorhanden sind: Es wird sowohl die Vorbereitungszeit, als auch die Koch-/Backzeit als auch die Anzahl an Portionen angeben ist. Außerdem gibt es noch ein Warnsignal, für Tätigkeiten bzw. Rezepte, bei denen sich Kinder von Erwachsenen helfen lassen sollten.

Die Fotos finde ich übrigens total anschaulich und man sollte sie besser nicht mit leerem Magen betrachten, sonst knurrt er ganz schnell!

Das Buch gliedert sich wie folgt:

Bevor Du loslegst:
-Vorsicht ist wichtig! (ganz wichtig, damit Kinder sich nicht überschätzen)
-Küchengeräte
-Garmethosen
-Backmethoden
-Küchengeräte

Gerade wenn man bei Null anfängt, ist es super, wenn man alles Schritt für Schritt anschaulich erklärt bekommt. Die Küchengeräte sind z.B. alle einzeln mit Foto abgebildet, da gibt es kein Vertun! Super praktisch übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für Deutsch als Fremdsprache!

Daran gliedert sich der Rezepteil, der noch mal wie folgt untergliedert ist:

-Frühstück
-Suppen und Salate
-Leichte Happen
-Hauptgerichte
-Desserts
-Kuchen und Muffins
-Plätzchen, Kekse und Blechkuchen
-Brot
-Für Deine Party (finde ich super schön als Extrateil!)

Da wir ja jedes Rezeptbuch auf Herz und Nieren prüfen, haben wir natürlich auch wieder Rezepte ausprobiert.

Es gab Focaccia (die hatte sich meine große Tochter ohnehin gewünscht), Rhabarber-Dessert (es war gerade Rhabarberzeit) und Quiche mit Käse. Das sind jetzt alles Rezepte aus dem Ofen, was aber eher Zufall ist, da wir dafür gerade alle Zutaten da und Lust darauf hatten.

Aus gebacken haben wir mit Dinkelmehl, aber auch damit hat die Focaccia schön locker, leicht und würzig geschmeckt. Gerade mit einer Küchenmaschine kann man da eigentlich auch gar nichts falsch machen, es wird aber auch per Hand erklärt, ist nur Kraft aufwendiger.

Das Rhabarber-Dessert hatte eine angehme, dezente Süße und wird dann wahrscheinlich zur Apfelzeit mit dem Apple-Crumble und dem Amerikanischen Apfelkuchen abgewechselt. Es gibt Gerichte für Obst und Gemüse für jede Jahreszeit, immerhin gedeiht im Winter die Schokolade bersonders gut... Also, es gibt auch Schokoladen-Tarte.

Die Quiche ging auch sehr einfach, besonders, wenn man wie wir eine Glas-Quicheform hat (leicht zu reinigen, ohne Beschichtung die sich abnutzen kann u.ä.). Wir haben die vegatarische Variante mit Gemüse gewählt und es war sehr lecker.

Bei der Auswahl ist für alle was dabei!

Ich fürchte ja, dass mein Göttergatte mir dieses wunderbare Werk bald für den Hauswirtschaftsunterricht und das Seminar an Förderschulen stibitzen wird. Ich hoffe, ich bekomme es wieder!

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Witzig, schlau und tierlieb!

Der Tiersitter-Club – Alles für die Katz
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Die großen Ferien nahen und die besten Freundinnen Polly und Frieda (10) brauchen dringend Geld! Und eigentlich auch ein Haustier, denn Rudi, der Papagei von Friedas Papa zählt nicht wirklich, mit dem ...

Die großen Ferien nahen und die besten Freundinnen Polly und Frieda (10) brauchen dringend Geld! Und eigentlich auch ein Haustier, denn Rudi, der Papagei von Friedas Papa zählt nicht wirklich, mit dem kann man nicht kuscheln und richtig verstehen auch nicht. Was für ein Glück, als sie am Laternenpfahl das Katzensitter-Gesuch einer alten Dame finden. Da sich außer ihnen niemand gemeldet hat, sie die recht eigenwillige Dame darüber hinweg, ihren größten Schatz zwei so jungen Zwölfjährigen anzuvertrauen. Katze Goldschnucki erweist sich als ausgesprochen eigenwillig und gerissen, denn sie büxt fast augenblicklich ab. Dennoch scheint es ein lukrativer Traumjob zu sein, da passt es perfekt, das Hannes und Nils, die Zwillinge aus ihrer Klasse, auch mitmachen wollen. Schon bald, gibt es neue Aufträge: das träge Kaninchen Herbert, das geheimnisvolle Krallentier Hügo, der hinterlistige Goldfisch Gottfried und der mopsig Mops Gusti. Bald sind die Tiersitter bekannt wie bunte Hunde und haben natürlich auch Neider: Viola Posselbeck und ihr Fanclub, denen sie immer wieder im Park in der Nähe begegnen.

Viele Kinder lieben Tiere, aber leider gehen nicht alle verantwortungsbewusst mit ihnen um. Bei Frieda und Polly ist das anders, nur leider bekommen sie kein Haustier. Bei Pollys wilden Brüdern ist das vielleicht ganz gut so, aber Friedas Vater ist Biologe und erforscht ständig neue Tierarten, von zu Hause aus, denn er ist ja für Frieda verantwortlich. Ihre Mutter die Journalistin ist meistens irgendwo unterwegs und Frieda vermisst sie sehr. Polly hätte zu Hause gerne mal etwas mehr Ruhe, daher ergänzen sie sich wunderbar! Nur mit dem Papagei Rudi konnten sie bislang nicht so viel anfangen, jetzt, da sie als Tiersitter aktiv sind, merkt Frieda allerdings, was so ein Papagei so alles kann. Die Tiere auf die sie aufpassen finden Rudi nämlich echt spannend. Außerdem kann Rudi die anderen Tiere super verstehen und er versucht für die Kinder zu übersetzen. Das ist nicht immer perfekt, aber je mehr Übung die Kinder darin bekommen, desto besser werden sie darin! Rudi spricht etwas in Codes und es ist ziemlich witzig, mitzubekommen, wie die Kinder rätseln, was er meint.

Bisher waren Frieda und Polly immer zu zweit, aber plötzlich wächst ihr Freundeskreis. Eigentlich haben sie Hannes und Nils noch nie so richtig beachtet, aber als Tiersitter-Kollegen sind sie echt prima und lassen sie nicht hängen. Dabei finde ich es von den zwei Jungs echt tapfer, wie sie stoisch den blöden Stichelleien der Clique um Viola Posselbeck die Stirn bieten und sich von ein paar blöden Bemerkungen nicht ins Boxhorn jagen lassen. Sie spüren wahrscheinlich schon, dass die anderen nur neidisch sind, auch wenn sie cool tun!

Ja, Frieda und Polly haben nämlich in Viola und ihrem bizarren Fanclub so ihre eigenen Lieblingsfeindinnen, die uns immer wieder begegnen und immer blitzen die vermeintlichen It-Girls ab. Das macht richtig Spaß zu lesen, auch wenn es sich ja eigentlich um Tiere dreht. Es geht wirklich tierisch hoch her, aber davon will ich ja nicht zu viel verraten.

Meike Hamann hat das ganze super illustriert und mit Listen und Kästen und Comic-Elementen richtig aufgepeppt. Da Goldfische ja nur mäßig spannend sind, bekommt Gottfried sogar seine eigenen kleinen Comic-Strips die in der Wiederholung echt super sind!

Sehr schön finde ich, dass es nicht nur richtiges Tierwissen zwischendurch gibt, wenn Frieda ihren Vater den Biologen um Rat fragt, sondern es einen ganzen Anhang mit Wissens und Mitmachteil gibt: „Wie du einen Spielplatz für deine Kaninchen baust“, „Sport und Spaß für deinen Hund“, „Wie du einem Igel in deinem Garten helfen kannst“ und „Wie du eine Schatzkiste für deine Katze selber baust“. Alles Anleitungen, die auch schon Kinder ab 8 Jahren umsetzen können, das ist gut gegen Langeweile bei Kind und Tier!

Für echte Tierfreunde ab 8 Jahren ein echt schlauer Spaß!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Fantastische Fiktion zu Athur Conan Doyles Kindheit

Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)
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Der junge Arthur Conan Doyle wächst in Edinburgh in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ein Kinderbuchillustrator ist Trinker und schafft es kaum, seine große Familie zu ernähren. Arthur will schon ...

Der junge Arthur Conan Doyle wächst in Edinburgh in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ein Kinderbuchillustrator ist Trinker und schafft es kaum, seine große Familie zu ernähren. Arthur will schon die Schule schmeißen, als er eine geheimnisvolle Einladung auf das geheime Internat Baskerville Hall für besondere Talente samt Stipendium erhält. Schon der Weg mit einem gigantischen, unvorstellbar schnellen Luftschiff ist ein traumhaftes Abenteuer und er dachte, er könne nicht aufregender weitergehen, doch da irrt er ausnahmsweise mal! Hier lernt er nicht nur die fortschrittlichsten Methoden und Erkenntnisse seiner Zeit, er trifft auch die Personen, die später Sherlock Holmes Leben prägen werden wie Jim Moriarty, Irene Eagle (Adler) Doktor Watson, Mrs. Hudson und viele andere. Zum ersten Mal in seinem Leben findet er echte Freunde und erhält nicht nur die Gelegenheit in Kontakt mit ausgestorbenen Spezien zu treten, er Jim und Irene erhalten ebenso wie der widerliche Sebastian die Gelegenheit zur Aufnahme in eine Geheimgesellschaft. Sollten Sie die Prüfungen schaffen, werden sie in den elitären Zirkel „Das Kleeblatt“ aufgenommen, der ihnen künftig Macht und Reichtum garantieren würde. Sehr verlockend für einen Jungen, der bis vor kurzem kein Sättigungsgefühl kannte. Entsprechend groß ist Arthurs Ehrgeiz bei den Prüfungen...

Das Einladungsschreiben für Baskerville Hall ist übrigens im Hörbuchcover abgedruckt, gemeinsam mit dem Kopf des letzten Dodos, der auf Baskerville Hall überleben konnte. Auf dem Cover, sowie dem Tonträger und der Innenklappe sehen wir Illustrationen des Buches von Iacopo Bruno, die Arthur, Irene, Pocket und Grover zeigen und man sieht, wie sie sich von den feinen, englischen Oberklassekids unterscheiden, ohne es groß in Worte fassen zu müssen.

Johann von Bülow spricht die einzelnen Charaktere sehr abwechslungsreich. Da ich ja auch Fan der „Neues aus der Baker Street“-Reihe bin, in welcher er den legendären Sherlock interpretiert, ist es für mich ein besonderes Schmankerl. Auffällig ist, wie unsicher Arthur bei ihm bisweilen klingt, aber ebenso entschlossen und tatendurstig. Jung und dynamisch, im Gegensatz zu seinem Helden, den ebenso exzentrischen, wie snobbistischen und herablassenden Meisterdetektiv.

Die Geschichte hat keinerlei Längen, denn selbst wenn der sympathische Arthur gerade mal nicht in Schwierigkeiten steckt, es besonders für Fans von Sherlock Holmes zu interessanten Vorstellungen kommt, da allbekannte Protagonisten in völlig neuem Licht und neune Zusammenhängen präsentiert werden. Gut, dass ist eher spannend für Kenner des Detektivs, aber es ist so kurzweilig beschrieben, dass es auch für den Einstieg bestens geeignet ist und wichtig für die folgenden Ereignisse. Interessant ist vor allem, das Arthur und Moriarty Zimmergenossen sind, die sich gemeinsam echten Herausforderungen stellen, auch wenn sie aus jeweils völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten zu kommen scheinen.

Neben den rätselhaften Vorkommnissen, denen Arthur und seine Freunde auf die Spur kommen wollen und eigentlich auch in den Geheimbund aufgenommen, werden sie von erstaunlichen Fabelwesen und unglaublichen Erfindungen überrascht. So tauchen wir nicht nur in die Welt einer längst vergessenen Schule ein, wir erleben auch eine interessante Mischung aus Detektivabenteuer, Fantasy und Internatsgeschichte. Dass es sich um ein gemischgeschlechtliches Internat zu Zeiten von Königin Viktoria handelt ist nur einer der erstaunlichen Umstände dieser Schule neben ihrern Lehrkräften und Schulfächern.

Ali Standish ist ein außergewöhnlicher Reihenstart gelungen, der sich von anderen Reihen um Internate für besondere Begabungen nicht nur durch diese, sondern auch durch die Einflechungen von Legenen der Kriminalliteratur deutlich unterscheidet. Sie schreibt ebenso rasant und spannend, wie verblüffend ähnlich und doch moderner als Doktor Watson.

Absolut hörenswert ab 10 Jahren und auch für ältere Baker Street Fans unbedingt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Very British!

Mord stand nicht im Drehbuch
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Der Autor und Dramaturg Anthony Horowitz erklärt seine Zusammenarbeit mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne für beendet. Er hat einen 3 Buchvertrag um Hawthorne bei der Arbeit zu begleiten und über seine ...

Der Autor und Dramaturg Anthony Horowitz erklärt seine Zusammenarbeit mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne für beendet. Er hat einen 3 Buchvertrag um Hawthorne bei der Arbeit zu begleiten und über seine Fälle zu schreiben. Dabei darf er wie der Prinzgemahl 3 Schritte hinter dem Ermittler bleiben, kommt ihm persönlich aber nicht nahe. Da er kurz vor der London Premiere seiner neuen Krimikömödie Mindgame, im Westend steht und Hawthorne keine neuen Aufträge hat, will er nunmehr getrennte Wege gehen. Hawthorne ist persönlich getroffen und kann es nicht glauben. Natürich lehnt er die Einladung zur Premiere und Premierenfeier ab. Eigentlich läuft die Aufführung bestens, doch noch während der Party präsentiert die weibliche Hauptdarstellerin den Verriss der gefürchteten Kritikerin der Sunday Times. Die Laune sinkt ins Bodenlose und am nächsten Morgen wird Tony vom Klingeln der unfähigsten Beamten von New Schottland Yard geweckt. Die Kritierin wurde an ihrer Wohnungstür getötet, mit Horowitz Premierengeschenk, einem Dolchimitation, Seine einziger Anruf gilt seiner einzigen Hoffnung: Hawthorne, doch der ziert sich nach der rüden Abfuhr des Autors. Doch wovon sollte der 3. Roman handeln, wenn nicht über diesen Mord, bei dem alle Indizien auf den Dramaturgen zu zeigen scheinen?

Dies ist bereits der 4. Fall dieses ungleichen Paares und mein Einstieg in die Reihe. Auch wenn mich der Einstiegsdialog etwas überforderte, da ich die Charaktere ja nicht kannte, war ich nach spätestens 2 Minuten von diesen schrägen Briten und der brillanten Interpretation von Uve Teschner gefesselt. Trotz ziemlicher Erfolglosigkeit hat Hawthorne ein unendliches Ego und keine Zweifel an sich selbst, dabei ist er britisch distanziert und gibt nichts über sich preis. Nicht gerade der Typ, dem man sein Leben anvertrauen möchte und doch bleibt Anthony Horowitz nichts anderes übrig. Auch das erweist sich als eine gute Idee, denn schon nach kurzer Zeit kommt Tony wieder auf freien Fuß, weil technische Probleme das Kriminallabor lahm legen und ihnen nun 2 Tage Zeit bleiben bis die DNA-Analysen vorliegen und Horowitz wohl wieder verhaftet wird. Wie üblich trottet Tony hinter Hawthorne her, ohne zu wissen, was der eigentlich vorhat und warum. Ihm kommt es nicht so vor, als würden sie der Lösung irgendwie auch nur näher kommen.

Willkommen hinter den Kulissen der Bretter, die die Welt bedeuten! War Horowitz anfänglich von der Inszenierung und den Interpreten begeistert, scheint sich das Blatt zu wenden, kaum dass er der Mordverdächtige ist, auch wenn der Tod der Kritikerin für alle eine Erleichterung war! Dennoch ist der Kreis der Verdächtigen, jenseits von Horowitz, denn der weiß ja, dass er es nicht war, überschaubar. Nur die Zeit, die ihnen für die Nachforschungen bleibt, ist noch überschaubarer und zerrinnt gnadenlos.

Uve Teschner interpretiert absolut fantastisch diese Zwiegespräche zwischen dem verschrobenen Privatdetektiv und dem ahnungslos verzweifelten Dramaturg. Mit schwarzem Humor hat der Autor sich selbst in diese Geschichte geschrieben und Uve Teschner trifft auch auf Deutsch diesen britischen Ton mit seinen Feinheiten und seiner Exzentrik ganz genau. Auch wenn ich wie gebannt zuhörte, ging es mir doch genau wie Tony, je mehr ich erfuhr, desto planloser wurde ich. Dennoch musste ich letztendlich auch Hawthorne recht geben, eigentlich hat sich ja alles vor unseren Augen und Ohren ausgebreitet und letztendlich konnte man sich bei der Auflösung nur stöhnend an den Kopf fassen. Zu viele Details, die einem den Blick auf das Wesentliche verstellt haben.

Mir hat es so gut gefallen, dass ich die Reihe nun rückwärts hören werde und sie nur empfehlen kann, nicht nur für Fans des BritCrime.

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