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Veröffentlicht am 08.07.2024

Wohlfühlroman über Selbstfindung mit Romantik und schottischem Inselflair

Sommerhimmel über dir und mir
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Morag ist Pilotin bei einer größeren Airline doch aktuell freigestellt, da es ein dramatisches Flugereignis gab. Sie muss zuerst wieder den psychologischen Test bestehen, ehe sie wieder ins Cockpit darf. ...

Morag ist Pilotin bei einer größeren Airline doch aktuell freigestellt, da es ein dramatisches Flugereignis gab. Sie muss zuerst wieder den psychologischen Test bestehen, ehe sie wieder ins Cockpit darf. Doch auch als das gelingt, traut sie sich immer noch nicht wieder zu, eigenverantwortlich ein Flugzeug zu fliegen.
Morags Großvater betreibt eine kleine Insel-Fluglinie an der schottischen Küste, die schon von Morags Urgroßvater gegründet wurde und die Morag einmal übernehmen soll. Doch sie hat andere Pläne und möchte ihre Karriere bei der Airline voranbringen.
Als der Großvater erkrankt, reist Morag nach Schottland, um für ihn einzuspringen. Sie ist froh, dass sie nicht selbst fliegen muss, das macht Pilot Erno und sie gibt nur die Co-Pilotin. Doch als sie durch einen Sturm fliegen erleidet der Pilot ein gesundheitliches Problem und Morag muss die Maschine landen. Die nächste Möglichkeit ist eine sehr kleine Insel, die noch nicht mal über eine Landebahn verfügt, aber Morag schafft es, die Maschine auf dem Strand zu landen.
Der erkrankte Pilot und die Flugbegleiterin werden von einem Rettungshubschrauber abgeholt, aber Morag sitzt auf der Insel fest. Dort gibt es nichts, nur viel Natur, ein Haus und den wortkargen Ornithologen Gregor, der über die Störung nicht begeistert ist, Morag aber hilft.
Dann fällt durch den Sturm auch noch der Strom aus und die beiden sitzen wirklich gemeinschaftlich fest und müssen sich zusammen raufen.

Anfangs wusste ich nicht so richtig was ich von Morag halten sollte. Der Zwischenfall, der dazu führte, dass Morag ihre Flugfähigkeit erneut unter Beweis stellen muss, wird geschildert und ich konnte Morags Ängste zunächst nachvollziehen. Aber ich habe dann nicht so richtig verstanden, warum sie die Hilfe, die sie bekommt, nicht richtig annimmt und nicht über ihre weiterhin vorhandenen Ängste spricht.
Als sie dann in die Notsituation kommt, sind die Ängste plötzlich zweitranging und sie weiß genau was zu tun ist, um die Maschine zu landen.

Das Setting auf dieser einsamen Insel vor der schottischen Küste ist sehr detailreich und schön beschrieben.
Dort gibt es nur viel Natur, eine Menge Vögel die dort leben und eben Gregor, den Ornithologen.
Das war schon teilweise sogar witzig, wie die beiden anfangs gegeneinander arbeiten, weil jeder glaubt, alles besser zu wissen.
Durch den Stromausfall sind sie dann aber gezwungen zusammen zu arbeiten, bis Rettung kommt bzw. bis sie Hilfe rufen können.
Gregor ist Morag gegenüber da eindeutig im Vorteil, da er das karge Leben auf der Insel gewöhnt ist und das lässt er sie auch spüren.

Morag hat dagegen genug Zeit, ihr Leben zu überdenken. Die Ruhe und die Natur, die sich nach dem Sturm von ihrer schönen Seite zeigt, geben ihr Ruhe und sie reflektiert ihr Leben und ihre Familie.
Ist die Karriere und der Umzug nach Dubai wirklich das Richtige für sie?
Das hat mir dann gut gefallen und Morag wurde mir auch sympathischer.
Natürlich war es vorauszusehen, dass sich in der zwangsweisen Zweisamkeit da etwas zwischen Morag und Gregor entwickeln würde.
Es war sehr unterhaltsam zu beobachten, wie die beiden die sich anfangs nur streiten dann irgendwann doch verstehen und ein Team werden.

Die Geschichte von Morag und Gregor erzählt von Selbstfindung, Veränderungen und einer Liebe mit Hindernissen. Das Setting auf der malerischen kleinen Insel bietet viel Natur und Schottland-Feeling. Alles zusammen hat mich gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 02.07.2024

Spannender Justiz-Krimi mit dem aktuellen Thema der KI

Der 1. Patient
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Dies ist bereits der vierte Teil aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer.
Man kann die Fälle auch einzeln ohne Vorkenntnisse lesen.
Diesmal ...

Dies ist bereits der vierte Teil aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer.
Man kann die Fälle auch einzeln ohne Vorkenntnisse lesen.
Diesmal beinhaltet der Fall ein sehr aktuelles Thema, das der KI-Systeme und deren Einsatz.
Die leitende Ärztin Dr. Sasha Müller ist eine Verfechterin der KI und hat sich schon häufig in Talk Shows heftige Diskussionen zum Thema mit einem gewissen Dr. Sonnenberg geliefert, der dem Einsatz von KI skeptisch gegenüber steht.
Im Krankenhaus, in dem Sasha Müller arbeitet, wird die KI zur Erstellung von Behandlungsplänen eingesetzt, die dann wiederum bei Operationen zum Einsatz kommen.
Bei einer solchen Routineoperation stirbt der Patient Jens Dauber an einem anaphylaktischen Schock, da ihm ein Kontrastmittel verabreicht wird, gegen das er allergisch ist.
Sasha Müller wird eines Behandlungsfehlers beschuldigt, vom Dienst supendiert und durch die Staatsanwaltschaft angeklagt.
Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung. Er glaubt seiner Mandantin und kommt schnell auf die Idee, ob nicht eigentlich die KI oder deren Programmierer Schuld an dem Vorfall tragen, denn offenbar lief hier ja etwas schief, so dass Dr. Müller die Information über die Allergie nicht erhalten hat.

Der Krimi gliedert sich in drei Teile: 1. Tod im OP, 2. Der Prozess und 3. Showdown.
Im ersten Teil erleben wir die Vorgeschichte und den Zwischenfall bei der Operation, im zweiten Teil geht es überwiegend um den Prozess und die Ermittlungen und im dritten Teil erleben wir den Ausgang und die Aufklärung des Falls.
Ich fand das Thema insgesamt sehr interessant. Eine Diskussion in einer Talkshow gleich zu Beginn legt das Für und Wider des Einsatzes von KI im medizinischen Bereich sehr gut dar. Ich habe mir dann überlegt, ob es wirklich einen so großen Unterschied macht, ob sich ein Operateur auf die Angaben der KI oder Angaben z. B. einer Anamnese eines Kollegen verlässt. Wenn die Allergie nicht in den Behandlungsplan einfließt, kann ein Unglück entstehen.

Da ging es natürlich bei allen Recherchen von Rocco als Verteidiger, den Aussagen der Ärztin Sasha und den Ergebnissen und Erkenntnissen der Rechtsmedizin besonders durch Justus Jarmer viel um medizinische Themen und Details. Diese sind realistisch aber auch für Laien verständlich dargestellt und waren sehr interessant. Bei seinen Recherchen, besonders zu Abläufen, wird Rocco wieder unterstützt von seinem Freund und Privatdetektiv Tobi, der sich seinerseits noch bei einem IT-Fachmann Hilfe holt.
Wie immer graben die drei tief und fördern allerlei spannende Details zutage.

Aber auch die juristische Arbeit im Gerichtssaal durch die Richterin und die Staatsanwältin war erneut detailreich und interessant dargestellt. Es wurde wieder einmal deutlich, wie sehr eine Richterin oder ein Richter darauf achten muss, dass Staatsanwaltschaft und Verteidigung fair mit den jeweiligen Zeugen der anderen Seite umgehen.

Parallel dazu wurde auch das Thema Boulevard-Journalismus beleuchtet, indem eine Journalistin einer großen Zeitung mit vier Buchstaben über den Fall berichtet. Während sie zunächst sehr auf eine emotionale Seite des Falles aus ist und die Familie des Verstorbenen behelligt, wechselt sie schnell die Seite, als sie eine andere Sensation wittert.

Mir hat es Freude gemacht, mitzuraten, wie denn dieser Fall vor Gericht wohl ausgehen wird und ob die Ärztin verurteilt wird oder es Rocco gelingen kann, die KI verantwortlich zu machen. Was dann am Ende ans Licht kommt, hat mich überrascht und ich fand diesen Twist gelungen.

Etwas schade fand ich, dass es diesmal so gut wie keine Einblicke in das Privatleben der sympathischen Hauptfiguren Rocco Eberhardt und Justus Jarmer gab. Weder Justus Familienleben noch Roccos Begegnung mit seiner früheren Freundin und heutigen Staatsanwältin fanden Erwähnung.

Der vierte Fall für Eberhardt und Jarmer hat mich durch sein brandaktuelles Thema der KI im medizinischen Bereich begeistert und überzeugt. Der Fall beleuchtet das Thema tatsächlich von beiden Seiten und ist dabei authentisch, denn beide Autoren bringen in ihren Fachgebieten viel detailliertes Fachwissen in die Handlung ein.
Für Fans von Justiz-Krimis und / oder medizinischen Krimis ist dieser spannende Fall eine Empfehlung!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.06.2024

Spannender und emotionaler Roman mit Sommerfeeling in Florida

Das Glück wartet am Strand
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Letty und ihre vierjährige Nichte Maya sind auf der Flucht. Aus New York kommend landen sie in Florida und dort im Motel „Murmuring Surf“, nicht ganz zufällig, wie sich später zeigt.
Eigentlich ist das ...

Letty und ihre vierjährige Nichte Maya sind auf der Flucht. Aus New York kommend landen sie in Florida und dort im Motel „Murmuring Surf“, nicht ganz zufällig, wie sich später zeigt.
Eigentlich ist das Motel ausgebucht, doch die Besitzerin Ava hat Mitleid mit Letty, die offenbar eine lange Reise mit einem Kleinkind hinter sich hat. Sie stellt den beiden einen Raum zur Verfügung, der als Lagerraum genutzt wurde und den Letty erst mal ausräumen und bewohnbar machen muss. Aber sie ist dankbar für die Unterkunft.
Joe, Avas Sohn und ein Cop, ist von Beruf misstrauisch und nicht so ganz glücklich über den Einzug von Letty. Aber Ava setzt sich durch und gibt Letty sogar einen Job im Motel. Letty gewöhnt sich an das Strandleben in Florida und vor allem an die teilweise sehr speziellen Stammgäste im Motel. Alles könnte gut sein, wenn Lettys Vergangenheit sie nicht einholen würde.

Es war spannend, mit Letty und der kleinen Maya nach Florida zu reisen. Interessiert habe ich verfolgt, wie Letty sich im Motel zurecht findet und Ava mit ihrer Arbeitsleistung unter die Arme greift und sich für die Unterkunft revanchiert.
Anfangs ist nicht klar, warum Letty praktisch auf der Flucht ist. Nach und nach erfahren wir, dass Maya die kleine Tochter von Lettys Schwester Tanya ist, die nicht mehr lebt. Letty ist also die einzige Bezugsperson die Maya noch hat, abgesehen von ihrem Vater. Doch bei ihm soll sie nach Tanyas Wunsch auf keinen Fall leben.
Was genau aktuell in New York passiert ist, was in der Vergangenheit geschah und wo es da einen Bezug zum „Murmuring Surf“ Motel gibt, kommt so nach und nach in kleinen Häppchen ans Licht.
Joe, der Polizisten-Sohn der Motelbesitzerin Ava, hat so einiges herausgefunden, doch er erzählt seiner Mutter nichts von seinem Verdacht, da er sie nicht beunruhigen möchte.
Doch er hält Letty im Auge, denn er befürchtet, dass es zu Problemen kommen könnte, wenn sich sein Verdacht bestätigt.
Das ganze ist komplizierter als man gedacht hat und die Geschichte entwickelt sich dadurch zum Spannungsroman mit Krimielementen.

Daneben hat es mir Freude gemacht, das Sommer-Sonne-Standleben in Florida als Rahmenhandlung zu erleben. Das hat in mir schöne Erinnerungen an zwei eigene Urlaubsreisen nach Florida geweckt.
Die Locations und das Leben, besonders das der Stammgäste, die im Winter / Frühjahr längere Zeit in solchen Motels verbringen, waren sehr bildhaft und detailreich beschrieben. Unter den Gästen befanden sich einige sehr eigenwillige Figuren, die ich sehr gelungen fand und die zur guten Unterhaltung beitragen.

Dass es in einem solchen Roman dann irgendwo auch um die Liebe gehen muss, versteht sich von selbst. So war es erwartbar, dass sich zwischen Joe und Letty, trotz Joes Misstrauen, etwas entwickeln würde.
Die Romanze fügt sich aber gut in die Gesamthandlung ein und passt auch zu den Figuren.
Am Ende lösen sich alle Geheimnisse auf, alles kommt ans Licht und wird schlüssig aufgeklärt, so dass auch die Liebe eine Chance hat.

„Das Glück wartet am Strand“ ist ein sehr abwechslungsreicher und sommerlicher Roman, der mich mit interessanten Figuren, einem spannenden Handlungsstrang, einer schönen Location und einer Menge Emotionen gut unterhalten hat!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 13.06.2024

Unterhaltsamer Roman über Selbstfindung an einer schönen Location in London

Am Himmel funkelt ein neuer Tag
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Die Innenarchitektin Zoé kündigt ihren Job in Hamburg als sie die Möglichkeit bekommt, bei einer sehr angesagten Agentur in London für ein Jahr zu arbeiten.
Sie landet im Londoner Stadtteil Hampstead ...

Die Innenarchitektin Zoé kündigt ihren Job in Hamburg als sie die Möglichkeit bekommt, bei einer sehr angesagten Agentur in London für ein Jahr zu arbeiten.
Sie landet im Londoner Stadtteil Hampstead wo sie ein kleines Appartement über einem Café bekommt.
In der Agentur findet sie schnell Anschluss und arbeitet im Team mit ihrer Kollegin Yon an einem Projekt für einen Kunden.
Und auch mit Yon besucht sie eine Wahrsagerin und diese macht ihr einige Voraussagen, spricht aber auch eine Warnung aus und behauptet, Zoé sei der Liebe ihres Lebens bereits begegnet.
Diese Aussagen beschäftigen Zoé sehr und dann entdeckt sie plötzlich auf Fotos, die auf Social Media Plattformen gepostet werden, dass ihr Ex-Freund Felipe in London sein könnte. Die Locations deuten alle darauf hin und Zoé wird unruhig, da sie ihn noch nicht vergessen konnte.

Ich habe Zoé sehr gerne nach London und in ihren neuen Job begleitet.
Das Setting in Hampstead wirkt wirklich wie ein Dorf in der Großstadt.
Das gemütliche Café im Erdgeschoss des Hauses, in dem sie wohnt, wird von ihrem Vermieter betrieben, der sie täglich mit Leckereien versorgt und beköstigt. In der Nähe gibt es einen wunderbaren Blumenmarkt, über den Zoé gerne bummelt und dort stöbert. Und ebenfalls ganz in der Nähe gibt es drei schön gelegene Naturteiche, die zum Schwimmen einladen. Zoé entscheidet sich für den Ladies Pond, ein Teich der Damen vorbehalten ist. Dort lernt sie nette ebenfalls schwimmbegeisterte Damen kennen. Besonders mit der schon älteren Dawn, die auch immer früh morgens dort schwimmt, freundet sie sich an und führt tolle Gespräche mit ihr. Doch plötzlich erscheint Dawn nicht mehr.
Und in dem Zusammenhang gibt es gleich einen kleinen Kritikpunkt. Zoé glaubt aufgrund verschiedener Legenden plötzlich aus irgendeinem Grund, Dawn sei ein Geist gewesen. Das fand ich etwas verwirrend und auch überzogen und man hätte diesen Aspekt einfach weglassen sollen. Die Erklärung für Dawns Fernbleiben hätte auch so funktionert.
Aber die Stimmung morgens beim Schwimmen an diesem idyllischen Ort, der bildhaft und detailreich beschrieben wird, und vor allem auch die Gespräche mit der älteren Dame hat mir wirklich gut gefallen.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die Freundschaft oder Beziehung zu ihrer Kollegin Yon.
Ja, Zoé hat so ihre Eigenarten, sowohl beruflich als auch im privaten Bereich, aber die Vorwürfe, die Yon ihr macht fand ich übertrieben, denn Yon selbst war ja auch nicht ehrlich zu Zoé.
Dann gibt es auch noch Ärger mit dem Kunden, Zoé verhält sich gegenüber ihrem Vermieter Ravi, der inzwischen auch zu einem Freund geworden ist, etwas übergriffig und dann ist da ja auch noch der Ex-Freund Felipe, der tatsächlich in London ist und mit dem sie sich trifft. Und auch ihr ehemaliger Lebensgefährte Marc, den sie in Hamburg zurückgelassen hat, meldet sich plötzlich wieder. Das emotionale Chaos ist perfekt und ich war gespannt, wie sich das alles für Zoé entwickeln würde und wohin es sie führt.
Das Ganze war dann turbulent, abwechslungsreich und konnte mit einer schönen Stimmung überzeugen.

„Am Himmel funkelt ein neuer Tag“ ist ein unterhaltsamer Wohlfühlroman mit vielen Facetten in allen Bereichen des Lebens. Ein wunderschönes Setting und viele interessante Nebenfiguren machen die Geschichte zu einer schönen Auszeit in Hampstead/London!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 04.06.2024

Spannender, undurchsichtiger Fall im archäologischen Teil Kretas mit viel kretischem Flair

Kretisches Rätsel
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Zum sechsten Mal reise ich lesend nach Kreta und erlebe den sechsten Fall für Michalis Charisteas.
Zeitlich schließt die Handlung an die des vorherigen Falls an.
Es ist inzwischen September geworden und ...

Zum sechsten Mal reise ich lesend nach Kreta und erlebe den sechsten Fall für Michalis Charisteas.
Zeitlich schließt die Handlung an die des vorherigen Falls an.
Es ist inzwischen September geworden und die Hochzeit von Michalis und seiner Partnerin Hannah steht kurz bevor.
Damit Michalis genügend Zeit für die Vorbereitungen hat, hält sein Vorgesetzter, der auch sein Onkel ist, ihn von allen Ermittlungen fern, die auch nur im Entferntesten gefährlich werden könnten. Dahinter steckt natürlich Michalis Mutter, die ihren Schwager unter Druck gesetzt hat.
Doch dann geschieht ein harmloser Unfall in einem Kloster und das Opfer, ein Archäologe und Kollege von Hannah, wird wenig später tot auf dem Gelände des Palastes von Knossos gefunden. Nun müssen Michalis und sein Partner Koronaios doch ran und ermitteln, denn das war kein Unfall mehr. Sogar Kriminaldirektor Karagounis mischt sich ein und überträgt den beiden die Ermittlungen. Nur Michalis Mutter darf nichts davon erfahren …

Der Fall ist wie auch seine Vorgänger super spannend. Es geschehen weitere Morde, die Mönche im Kloster schweigen und die Ermittlungsarbeit ist kleinteilig und aufwändig. Michalis und Koronaios fahren von einem Ende der Insel zum anderen, haben lange Wege zurückzulegen und stehen unter einem enormen Druck, der durch ihren Kriminaldirektor noch verstärkt wird. Gefährlich und dramatisch wird es dann auch noch, denn plötzlich verschwindet Koronaios. Michalis tut alles, was ihm möglich ist.

Der Autor hat bei der Konstruktion erneut eine hohe Kreativität gezeigt, denn der Fall ist wirklich undurchsichtig und komplex. Da macht es Freude mitzurätseln und selbst nach Hinweisen auf den Täter zu suchen.
Daneben gibt es aufgrund der Örtlichkeiten wie immer auch noch einige Hintergrundinformationen zu den archäologisch interessanten Orten und zur Historie. Diesmal war es aufgrund des berühmten Palastes von Knossos sogar noch etwas ausführlicher als sonst.

Wie immer erleben wir neben der Krimi-Handlung das Privat- und Familienleben von Michalis. Und das hat es diesmal in sich. Die ruhigen und entspannten Momente mit seiner Hannah sind leider selten, denn irgendwie scheint seine gesamte Familie „durchzudrehen“ aufgrund der bevorstehenden Hochzeit. Angeführt von seiner Mutter hat Michalis Familie natürlich beschlossen, dass es eine große traditionelle griechische Hochzeit werden soll, auch wenn das Brautpaar das eigentlich nicht möchte und nur des lieben Friedens willen nachgegeben hat. Und dann reist natürlich auch noch Hannahs Familie an und Hannahs Vater verschwindet bei einer Bergwanderung.
Das gibt reichlich Trubel und Chaos.

So sehr ich diesen Familienanteil normalerweise in dieser Reihe mag, weil er auch immer wieder für humorvolle Momente sorgt, ist er diesmal doch ein bisschen nervig gewesen. Die Übergriffigkeit von Michalis Mutter und dem Rest der Familie war doch sehr hoch und ich hätte mir das so nicht gefallen lassen. Dass die Mutter sich sogar in Michalis Beruf einmischt, war mir etwas zu überzogen.

„Kretisches Rätsel“ gibt den Ermittlern und auch den Lesern ein spannendes Rätsel auf und führt an archäologisch interessante Orte auf der Insel Kreta. Es hat Freude gemacht, die vielen bekannten Charaktere erneut zu erleben und dazu viel über griechisches Lebensgefühl und griechische Esskultur zu erfahren.
Spannende Krimiunterhaltung mit Urlaubsflair die eine Empfehlung verdient hat!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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