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Veröffentlicht am 25.07.2024

Bücherclub

Der Club der Bücherfreundinnen
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Zusammenfassung:
„Menschen brauchen Geschichten, weil sie unser unbewusstes Bedürfnis nach Liebe, Gerechtigkeit, Neuem etc. stillen.“ (S.124)

„Der Club der Bücherfreundinnen“ von Amy Lynn Green ist im ...

Zusammenfassung:
„Menschen brauchen Geschichten, weil sie unser unbewusstes Bedürfnis nach Liebe, Gerechtigkeit, Neuem etc. stillen.“ (S.124)

„Der Club der Bücherfreundinnen“ von Amy Lynn Green ist im Juli 2024 im Francke-Verlag erschienen. Es handelt sich hierbei um ihren ersten ins Deutsche übersetzten Roman.
Die Geschichte spielt während des zweiten Weltkriegs in New England in Amerika. Green hat sich für eine fiktive Kleinstadt an der Ostküste in Maine entschieden und erzählt aus der Sicht verschiedener Protagonisten, die aufgrund ihres Hintergrundes und Charakters niemals zueinandergefunden hätten, wenn es den Buchclub und die gelesenen Bücher nicht gegeben hätte.
Die Bewohner von Derby lieben die Bücherei, was man von ihrer Besitzerin, Louise Cavendish jedoch nicht behaupten kann. Sie möchte diese schließen und zu einem Kindergarten umbauen lassen. Die Leiterin Avis möchte ihren Bruder nicht enttäuschen und setzt alles daran, die Schließung aufzuhalten – weshalb es zu einer Spontangründung eines Buchclubs kommt.

Rezension:
Avis Montgomery ist eine junge Frau, die notgedrungen die Leitung der privaten Bibliothek von ihrem Bruder übernommen hat, nachdem dieser in den Krieg zog. Ihr Bestreben ist es, eine perfekte Ehefrau zu sein, weshalb sie sich ihr ganzes Wissen aus Zeitschriften anliest. Doch die Ehe mit Russel läuft nicht immer glatt, besonders da er mit der Ausmusterung vom Wehrdienst kämpft.
Avis Verhalten war für mich etwas befremdlich, auch wenn ich glaube, dass die Autorin es sehr gut geschafft hat das Bild von einer Frau und der Ansprüche an sie, in den 1940er Jahren, zu zeichnen. Dass Russel, ihr Ehemann oftmals so egoistisch und sich im Selbstmitleid suhlend beschrieben wurde, ließ mich mehrmals ärgerlich den Kopf schütteln. Ich mochte ihn lange nicht. Konnte ihn nicht verstehen und andererseits doch. Denn die Kriegspropaganda lief und wer nicht seinen Teil zum Gewinn beitrug, empfand das Gefühl von Versagen. Ein Mann, der nur nach seinen eigenen Wünschen ging, um sich selbst zu verwirklichen. Eine Ehefrau, die ihren Lebensinhalt nur in dem sah, dass sie ihren Ehemann glücklich macht. Das führte zu Fehlkommunikation und viel Streit und Schmerz. Umso mehr habe ich mich dann am Ende gefreut, dass es bei den beiden eine positive Wende gab.

Martina Bianchini, eine Italienerin, ist mit ihren zwei Kindern seit kurzem in der Stadt und versteckt sich vor ihrem irischen Ehemann. Die Arbeit in der Gießerei, die Anfeindungen aus der Bevölkerung und die Kinder bringen sie ans Ende ihrer Kräfte. Das Lesen von Büchern ist ihre Flucht aus der Realität und im Buchclub lernt sie ihren Mund zu öffnen, ihre Meinung kundzutun und mehr und mehr Selbstvertrauen zu entwickeln, sodass sie in der entscheidenden Situation für den Kampf bereit ist.
Ginny Atkins ist noch sehr jung. Nachdem ihre Familie enteignet wurde, ist sie nicht mit ihnen gezogen, sondern hat sich in Derby Arbeit in der Gießerei gesucht. Sie spart jeden Cent, um sich eines Tages ihr Land zurückkaufen und zur Hummerfischerei zurückkehren zu können. Lesen ist nicht ihr Hobby, doch um Avis bei der Rettung der Bibliothek zu helfen, ist sie bereit ihren Beitrag zu leisten. Ginny hat einen Freund in der Armee, doch ist sie sich nicht sicher, warum Freddy bei ihr Gefühle weckt, die sie bisher nicht kennt. Geheimnisse kann Ginny riechen und Freddy hat definitiv eines - weshalb sie es sich zum Ziel gesetzt hat, dahinterzukommen. Um Geld zu sparen, futtert sich Ginny durch alle Gemeindeessen. Mit viel Humor begleitet man sie bei diesen Unternehmungen und erfährt so nebenbei auch mehr über den Glauben der einzelnen Personen.
Frederick Keats ist als Pilot im Krieg gewesen und verwundet worden. Nun arbeitet er als Gärtner für die Wohlhabende Louise Cavendish. Doch irgendwas stimmt mit ihm nicht. Er scheint mehr zu verstecken als bloß seine Verwundung. Im Buchclub erweist er sich als wahrer Kenner der Literatur und wortgewandter Schauspieler.
Louise Cavendish ist eine Frau in ihren 50ern und hat eine Bücherei von ihrem Vater geerbt. Durch verschiedene Lebensumstände ist sie eine verschlossene und verbitterte alleinstehende Frau geworden, die mit allen Mitteln versucht ihr Erbe loszuwerden. Denn ihr Vater hat die Figuren aus seinen geliebten Büchern den realen Personen in seinem Leben vorgezogen und damit großen Schaden angerichtet. Unter dem Deckmantel der christlichen Nächstenliebe, versucht Louise ihre Entscheidungen für die Bevölkerung und sich selbst schön zu reden. Doch wie ihre Köchin ihr immer wieder vermittelt: „Die Vergangenheit bleibt nicht begraben. Das ist die schlichte, schmerzhafte Wahrheit, Louise. Die frage ist nur, wer sie wieder ausgräbt.“ (S.302)

Die Geschichte startet direkt und ich habe am Anfang ein paar Mal zurückblättern müssen, um mit den verschiedenen Personen klarzukommen. Denn es wird aus der Perspektive der vier Frauen geschrieben.
Sie erleben teilweise dieselben Situationen und der Blick aus den unterschiedlichen Augen darauf, hat mir gefallen. Auch gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Besonders interessant fand ich Louises Geschichte, da von Anfang an klar war, dass etwas Gravierendes der Auslöser für ihr jetziges Verhalten sein musste.

Der Meinungsaustausch im Buchclub ist erhellend, humorvoll, nachdenklich. Die Protagonisten sind greifbar. Ich kann sie sehen, wie sie auf ihren Stühlen sitzen und mehr oder weniger lautstark ihre Meinung herausposaunen und verteidigen. Es gibt auch immer wieder humorvolle Szenen oder interessante Diskussionen. Die verschiedenen Meinungen zu derselben Geschichte zu lesen, hat die Sichtweite der Protagonisten erweitert – und auch meine.
Die Geschichte zeigt schön den Zusammenhalt und die Freundschaft auf, die sich innerhalb der Gruppe entwickeln. Denn Bücher haben die Macht Menschen aus allen Hintergründen miteinander zu verbinden.
Die Entwicklung der vier Frauen war sehr gut herausgearbeitet. Die Wahrheit, die man oftmals nicht sehen oder hören will, wird klar und doch liebevoll immer und immer wieder gesprochen, bis sie durchbricht und Veränderung bewirkt. Auch wenn ich den Glauben eher als subtil eingebaut empfand, mochte ich es sehr zu lesen, wie die einzelnen Personen diesen lebten oder wieder neu entdeckten. Martina ist Katholikin, Louise und Freddy findet man bei den Methodisten und Ginny kommt von einer Insel, auf der es nur eine Kirche gab, und die hatte kein „Etikett“, sodass sie nicht weiß, was sie denn ist. Gerade dieses fehlende Etikett ist für mich sehr groß geworden, denn der Glaube hängt nicht von der Zugehörigkeit zu einer ganz bestimmten Kirche ab.
Der Schreibstil ist sanft und leise. Und trotzdem empfand ich es nicht als langweilig, sondern konnte eine durchgängige Spannung fühlen. Weshalb sich dieses Buch mit der Zeit immer mehr in mein Herz schlich und meine Leseliste um einige Bücher länger gemacht hat. Gut ist daher die Leseliste des Buchclubs, die sich am Ende der Geschichte findet.

Fazit:
Der Club der Bücherfreundinnen ist ein Roman, der sich mit den Herausforderungen der amerikanischen Küstenbewohner während des zweiten Weltkriegs beschäftigt. Die Hauptpersonen lernen sich kennen – tiefer und ehrlicher als sie anfangs gedachten hätten, dass es jemals möglich wäre, und entwickeln eine tiefe Freundschaft, die sich in den schwierigen Situationen erst zur Gänze bewährt. Stürme und Kämpfe kommen in jedem Leben vor und „so wie Ginny es sah, konnte man entweder zulassen, dass der Sturm einen gegen die Felsen schleuderte, oder man entschied sich dazu, auf den Wellen zu reiten.“ (S.277)
Die Protagonisten auf ihren Wellenritten zu begleiten war mir eine Freude und ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, der historisch gerne zur Zeit des Zweiten Weltkriegs unterwegs ist und mal den Blick auf die andere Seite des großen Teichs wagen möchte.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Fröhlich gelebter Glaube

Ha-ha-hallelujah, heiter und gläubig
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„Es gibt kein Gebot in der Bibel, das besagt, dass du nicht lachen sollst.“ – Charles Haddon Spurgeon
Mit diesem Zitat beginnt Jonathan Gutmanns Buch „Ha-ha-halleluja, heiter und gläubig. Mit Humor und ...

„Es gibt kein Gebot in der Bibel, das besagt, dass du nicht lachen sollst.“ – Charles Haddon Spurgeon
Mit diesem Zitat beginnt Jonathan Gutmanns Buch „Ha-ha-halleluja, heiter und gläubig. Mit Humor und Heiterkeit zu mehr Gelassenheit im Glauben.
Der Autor ist Fachpfleger für Psychiatrische Pflege, Stressbewältigunsgtrainer, Burnout-Berater und gibt Kurse, in denen die Kraft des Humors vermittelt wird. Sehr interessant war für mich die Info, dass es einen Wissenschaftszweig gibt, der sich mit dem Lachen und Humor beschäftigt: die Gelotologie.
Jonathan Gutmann arbeitet in einem Berufsfeld, in dem er einen Einblick ins Leben von Menschen erhält, die Glaubensprobleme haben. Oftmals wird der Glaube als ein Korsett empfunden, das einen einengt, anstelle freizusetzen.
Dieses Buch kann helfen am Glauben dranzubleiben. Skurriles oder gar Unverständliches in der Bibel mit Humor zu sehen und sich tiefer an die Wahrheit heranzuwagen und daran festzuhalten.
Die Kapitel in diesem Buch bauen aufeinander auf. Lässt man sich darauf ein, kann man viele lustige Begebenheiten und Witze lesen und lernen den Glauben aus Freude heraus zu sehen und zu leben. Auch wird der Leser dazu ermutigt sich selbst auch mal nicht so ernst zu nehmen. Wichtig ist das chronologische Lesen deshalb, damit die Texte richtig eingeordnet werden können. Denn während des Lesens durchläuft man einen humoristischen Prozess (S.21) und wird am Schluss zur Selbstreflexion eingeladen:
So lädt der Autor dazu ein sich folgende Fragen zu stellen:
• Macht mir mein Christsein Spaß?
• Wie will ich meinen Glauben leben?
• Wie können Humor und Heiterkeit mein (Glaubens-)Leben und das meiner Mitmenschen positiv beeinflussen?
• Wie verändert ein fröhlicher Glaube mein Gottesbild?
Humor hat nachgewiesenermaßen positive Auswirkungen: auf unseren Körper, unsere Psyche und auch auf unser Miteinander. Glauben soll keine Bürde sein, den man ernst zu leben hat, sondern Freude bringen. Humor und Witz können die Hilfe sein, die einen solchen Perspektivwechsel herbeiführen.
Viele Zitate von berühmten Christen und Bibelverse führen durch die Kapitel. Dazwischen finden sich eine Vielzahl von Witzen zu den einzelnen Themen.
Bei manch einer Seite habe ich lauthals gelacht und konnte kaum mehr weiterlesen. Dann wiederum gab es auch Witze, die für mich schon hart an der Grenze waren.
Fazit:
„Wenn wir anderen Menschen durch unseren Humor Freude schenken, können wir ihnen zeigen, dass der Glaube an Gott nicht nur ernst, sondern auch heiter, bereichernd, befreiend und erfüllend sein kann.“ (S.170)
Wir brauchen Christen, die ganz natürlich den Glauben leben und die Freude ausleben, die durch die Beziehung mit Jesus kommt.
Der Autor macht deutlich, dass Witze für ihn „nicht per se Blasphemie, sondern in vielen Fällen ein einladendes Gesprächsangebot“ sind (S.122).
Witze als Gesprächsangebot ist eine Kunst, die man erlernen muss und ich sehe bei unbedachtem Gebrauch mancher Witze die Gefahr, dass man dem Wort Gottes oder gar Gott selbst, keinen guten Dienst erweist, sondern ihn der Lächerlichkeit preisgibt. Denn ohne wirkliche Erklärung und Stellungnahme kann manches auch wirklich falsch aufgefasst und verstanden werden.

Nichtsdestotrotz ist ein fröhlich gelebter Glaube anziehend für andere Menschen und es ist wichtig, dass wir zu einem solchen Lebensstil gelangen, ohne es an Ehrfurcht vor Gott mangeln zu lassen. Weil dieses Buch diese Botschaft vermittelt und zu einem tiefen, echten Glauben einlädt, bekommt es eine Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein spannender Roman

Ins Herz geprägt
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Mit „Ins Herz geprägt“ halten wir den ersten ins Deutsche übersetzte Roman von Crystal Caudill in den Händen.
Die Geschichte um Theresa, Broderick, Colonel Plane, Edward, Nathaniel und noch einiger weiterer ...

Mit „Ins Herz geprägt“ halten wir den ersten ins Deutsche übersetzte Roman von Crystal Caudill in den Händen.
Die Geschichte um Theresa, Broderick, Colonel Plane, Edward, Nathaniel und noch einiger weiterer Personen spielt in Cincinnati, Ohio 20 Jahre nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg.
Die Autorin vermag es meisterhaft die verschiedenen Persönlichkeiten zu beschreiben, ohne alles sofort preiszugeben und so war es, dass manch eine Person sich erst im Laufe der Geschichte vollständig zu erkennen gab. Ich mochte es zu lesen, dass manche Personen sich tatsächlich als die herausstellten, als die ich sie eingestuft hatte und andere mich doch noch überraschten, indem sie nicht das waren, was ich dachte.
Der Krimianteil nimmt in der Geschichte den Hauptteil ein. Die Liebesgeschichte kann man als Liebesdreieck (Trope: Love Triangle) bezeichnen. Leider sind die meist nicht so ganz mein Fall, weshalb ich mich hier auch etwas schwer damit getan habe. Theresa wurde vor Jahren von Brody verlassen und ist nun gewillt ihren Verlobten Edward zu heiraten, einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Dabei ist von Anfang an ersichtlich, dass zwischen den anderen beiden immer noch eine tiefe Liebe herrscht. Theresas Verhalten, wie sie Broderick immer wieder nahekam, trotz ihrer Verlobung mit einem anderen Mann, fand ich persönlich unpassend und hat mich teils auch gestört. Auch wenn Edward es einem leicht gemacht hat ihn nicht zu mögen und ich Theresas Verhalten somit schon auch nachvollziehen kann.
Theresa kam mir manchmal zu gutgläubig vor. Dann wieder rebellisch oder aufmüpfig oder gar unbelehrbar. Auch wenn man ihr zugestehen muss, dass sie Grips hat und oftmals richtig lag mit ihren Vermutungen, war sie teilweise doch sehr festgefahren in ihrer eigenen Meinung. Beeindruckend war aber, dass sie sich als Frau um Dinge kümmert, die Frauen zu der damaligen Zeit eigentlich nicht zugestanden wurden und sie so manche Hürde mit ihrer kreativen Vorgehensweise überwindet.
In der Beziehung zu ihrem Großvater, der sie als „kleine Soldatin“ erzogen hat, sieht man wie stark die Liebe ist und wie viele Fehler sie zu übersehen und Sünden zuzudecken bereit ist. Sie ist bereit die Schulden, die der Colonel angehäuft hat, zu begleichen und will auch lange nicht glauben, dass ihr Großvater nicht der „gute“ Mann war, den sie zu kennen geglaubt hatte.
Brody ermittelt verdeckt beim Secret Service und versucht einen Geldfälscherring auszuschalten. Theresa gerät ins Visier und er gerät in einen Zwiespalt. Er muss sich der Frage stellen, was ihm wichtiger ist: Seine Arbeit oder Theresa, die Liebe seines Lebens. Dieser innere Konflikt und der Kampf um die richtigen Entscheidungen waren in meinen Augen grandios herausgearbeitet. Durch einen herben Verrat hatte er das Vertrauen in die Menschen verloren und tut sich schwer zu vergeben. Genau wie Theresa kämpft auch er damit Gott zu vertrauen und die Kontrolle abzugeben. Beide versuchen krampfhaft ihr Leben selbst in gute Bahnen zu lenken und treffen Entscheidungen aus falschen Überlegungen heraus, die ihnen zum Nachteil gereichen.
Kurze Gebete offenbaren gut die innere Zerrissenheit der Protagonisten und zeigen immer mehr auf, wo es hapert. Theresas Freundin Lydia mochte ich sehr gerne, denn sie war wie ein Leuchtturm, der Theresa immer wieder den Weg geleuchtet und sie besonders darin bestärkt und ermutigt hat Gott zu vertrauen. Gleichzeitig hat sie ihr aber auch die Wahrheit vor Augen gehalten, als diese sich über ihren Mangel an Beziehung mit Gott beklagt: „Ich will dich nicht vor den Kopf stoßen, Theresa, aber es ist an der Zeit, dass du deine Rolle in dieser Beziehung akzeptierst und sie auch wahrnimmst. Man kann niemanden lieben oder ihm vertrauen, mit dem man keine Zeit verbringt.“ (S.248)
Insgesamt fand ich die Geschichte interessant und spannend, wobei ich leider sehr lange keinen tiefen Bezug zu den Personen aufbauen konnte.
Erst auf Seite 309 hat es sich für mich geändert. Hier gab es eine Szene, in der Theresa meint Gott zu hören, der ihr eine Frage stellt. Und diese Frage hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und sich direkt auf meine Tränendrüsen ausgewirkt. Ab dem Moment waren dann all die Dinge, die mich gestört hatten, hinfällig, da es mich emotional berührt hat. Diese emotionale „Verbindung“ hätte ich mir gerne schon zu Beginn gewünscht, denn dann wäre das Buch mit Sicherheit zu einem Highlight für mich geworden.
Nichtsdestotrotz eine absolute Leseempfehlung von mir für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Ein tolles Abenteuer

Wie wir eine versunkene Stadt suchten und dabei beinahe das Klima gerettet hätten
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Urlaub auf einer Insel in Kroatien. Emmi kann sich wahrlich was Besseres vorstellen und als sie dann auch noch bemerkt, dass ihr Gepäck zuhause geblieben ist und sie auf Kleidung von Neva, einem Mädchen ...

Urlaub auf einer Insel in Kroatien. Emmi kann sich wahrlich was Besseres vorstellen und als sie dann auch noch bemerkt, dass ihr Gepäck zuhause geblieben ist und sie auf Kleidung von Neva, einem Mädchen auf der Insel, angewiesen ist, kippt die Stimmung erstmal vollends. Doch nach dem holprigen Start geht das Abenteuer erst richtig los!
Dieses Buch ist Band 2 der Himmelweit-Geschwister. Ich kenne den ersten Teil nicht, hatte aber auch nicht das Gefühl, das ich es vorher hätte lesen müssen. Doch ehrlicherweise muss ich sagen, dass die kleinen Rückblicke auf jeden Fall die Neugierde geweckt haben und Band 1 vermutlich auch noch einziehen wird.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Emmi, einem 13-jährigen Mädchen erzählt. Sie und 4 ihrer Geschwister (die älteste Schwester ist zuhause geblieben) lernen gleich zu Beginn ein Mädchen und zwei Jungs kennen. Neva kennt die Geschichte und Legenden der Insel sehr gut und berichtet von einer versunkenen Stadt. Mit einem Segelboot machen sie sich auf den Weg und wie es ihnen bei diesem Abenteuer erging, darf jeder gerne selbst lesen!
Die einzelnen Kinder fand ich sehr nett und sympathisch. Manch alterstypisches Verhalten hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Eingestreute Infos zum Umweltschutz und dem Klima, genauso wie biblische Konzepte waren wohldosiert und selbst für mich als erwachsene Person ermutigend. Der Glaube war etwas ganz Natürliches, das auch für die anderen Kindern, die nichts damit zu tun hatten, nachvollziehbar wurde. Die Entwicklung der Geschichte war für mich schlüssig und auch wenn das Ende offenblieb, finde ich, dass es die einzig logische Lösung war.
Ein Kinderbuch, das nicht nur Heile-Welt-Themen behandelt, sondern sich auch mit den Schwierigkeiten und Herausforderungen des Lebens auseinandersetzt und doch durchgehend Hoffnung vermittelt und Mut macht. Das Buch zeigt schön auf, dass selbst Kinder schon große Dinge bewegen können.
Eine Leseempfehlung von mir – zum Selberlesen oder Vorlesen für etwas jüngere Kinder.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

3. Teil der Colorado Reihe: Wenn Narben heilen

Der Wind flüstert von Freiheit
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Savannah flieht vor ihrer eigenen Hochzeit, um sich darüber klar zu werden, was sie möchte. Denn als ehemalige Südstaatlerin sind die Anforderungen, die an sie gestellt werden, nur die, dass sie als liebes ...

Savannah flieht vor ihrer eigenen Hochzeit, um sich darüber klar zu werden, was sie möchte. Denn als ehemalige Südstaatlerin sind die Anforderungen, die an sie gestellt werden, nur die, dass sie als liebes Frauchen zu Hause sitzen und gut aussehen soll. Doch ihr Herz schlägt für Tiere und sie will ihre Tätigkeit als Tierärztin nicht aufgeben. Da ihre Heirat aber ihren Eltern einen Traum erfüllen würde, fällt die Entscheidung schwer.
Brody McQuaid ist Bruder Nr. 3, der selbst Jahre nach seiner Rückkehr aus dem Krieg mit Traumata kämpft. Narben finden sich auf seiner Seele und seinem Körper. Seinen Brüdern, besonders Flynn, auf dessen Ranch er lebt, macht er es schwer und keiner kann zu ihm durchdringen. Das ändert sich jedoch, als er auf Savannah trifft.
Dieses Buch ist Band 3 der Colorado Reihe von Jody Hedlund, kann aber unabhängig gelesen werden.
Die Geschichte hat mir grundsätzlich gut gefallen, besonders da hier die anfänglichen Parameter andersherum waren. Nicht die Frau ist auf den Mann angewiesen, sondern der Mann auf die Frau.
Die Entwicklung von Brody fand ich richtig gut. Seine Dämonen bekämpft er äußerlich mit Fäusten und hat sich von Gott abgewandt. Im Laufe der Geschichte kommt er jedoch immer mehr zu der Erkenntnis, dass sein Verhalten egoistisch ist und nicht nur ihm, sondern auch seinen Lieben schadet. Er öffnet sich für Savannah und ihre Ratschläge, die ihn auch dazu drängt sich an Gott zu wenden und Vergebung zu erfahren.
Savannah ist hin- und hergerissen. Sie möchte einerseits ihre Eltern nicht enttäuschen, andererseits aber auch gerne ihre Freiheit behalten und ihrem Herzen folgen. Sie sieht absolut in jedem das Gute, was sie blind für die Fehler anderer macht. Ihre Entwicklung war im Vergleich zu Brody nicht ganz so groß, tat der Geschichte aber keinen Abbruch.
Mit Ivy, der kleinen Schwester, hatte ich in diesem Band aber meine Schwierigkeiten. Ihre plumpe, vorlaute und aufdringliche Art ging mir auf die Nerven. Mit 12 Jahren ist das noch verzeihbar, mit 17 nur noch daneben. Meine Meinung. Aber obwohl ich sie nicht 100%-ig mag, möchte ich ihre und auch Dylans (Bruder Nr. 4) Geschichten noch unbedingt lesen.
Was ich mir leider unangenehm aufgefallen ist, ist, dass der Begriff „schön/Schönheit“ geradezu inflationär verwendet wurde. Da hätte ich mir doch tatsächlich mehr Abwechslung gewünscht, denn es wirkte recht bald schon abgedroschen. Die körperliche Anziehung zwischen den zwei Protagonisten war stark zu spüren, was ich persönlich ja mag, hier aber bald schon die ganzen Szenen dominierte. Besonders da Brody sehr direkt und deutlich klarmacht, dass er auf sie steht und sie begehrt. Es war also sehr oberflächlich. Auch wenn ich die Szenen, in denen sie sich näherkamen, noch im Rahmen fand, da es gut aufgelöst wurde, hat es mich in einem historischen christlichen Roman doch überrascht. Andererseits hat es aber auch die Realität gezeigt, auch Christen haben Kämpfe und sind keine „Heiligen“ in diesem Bereich, wie es Brody mehrmals äußert.
Schade finde ich, dass die Protagonisten auch in diesem Buch als „perfekt“ gezeichnet werden. Sie entsprechen einem Schönheitsideal, dem kaum ein Mensch gerecht wird. Das finde ich bedenklich und zum Teil auch gefährlich, da ein falsches Bild, gerade auch bei jüngeren Lesenden, vermittelt wird.

Fazit:
Für mich war es im gesamten ein schöner Roman, der mir ein paar nette Lesestunden bereitet und mich neugierig gemacht hat, wie es noch weitergehen wird. Schwächen hat er für mich dadurch, dass anstelle auf innere Werte, der Fokus sehr auf die körperliche Attraktivität gelegt wurde.
Wer auf der Suche nach einer Geschichte ist, die das Leben der Siedler im Westen der USA nach dem amerikanischen Bürgerkrieg beschreibt, etwas über Pferde und das Leben in den Rocky Mountains erfahren möchte und wie es damals war sich als Frau in einer Männerwelt zu behaupten, wird dieses Buch bestimmt mögen.

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