Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr Fantasy, Mystery, vielleicht auch ein wenig Spuk erwartet. Da hätte die griechische Mythologie doch so viel hergeben können... So blieb es bei einer dramatischen ...
Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr Fantasy, Mystery, vielleicht auch ein wenig Spuk erwartet. Da hätte die griechische Mythologie doch so viel hergeben können... So blieb es bei einer dramatischen Familiengeschichte voller Geheimnisse, bei der sich Spannung, dann und wann aber auch einige Längen fanden. Fazit: faszinierend auf andere Art.
Die deutsche Übersetzung trägt den Untertitel "Von einem, der auszog das Fürchten zu verlernen". Das finde ich nicht ganz passend, denn furchtsam fand ich Despereaux auch am Anfang nicht. Verträumt, sensibel, ...
Die deutsche Übersetzung trägt den Untertitel "Von einem, der auszog das Fürchten zu verlernen". Das finde ich nicht ganz passend, denn furchtsam fand ich Despereaux auch am Anfang nicht. Verträumt, sensibel, vielleicht zurückhaltend, auf jeden Fall anders als die anderen Mäuse - aber furchtsam eigentlich nicht. Da passt schon eher "Von einem, der auszog ein Held zu werden" - denn das wird Despereaux aller (Nicht-)Erwartungen (auch seiner eigenen) zum Trotz auf jeden Fall. Und so muss man diese kleine Maus, die ihrem Herzen folgt und zum Helden wird, unweigerlich gern haben.
Die Handlung selbst umfasst auch einige wichtige andere Figuren - die fiese Ratte Roscuro, das einfältige Mädchen Miggery Sow - deren Geschichte in jeweils eigenen Teilen erzählt wird. So fügen sich im letzten Teil, in dem alle Charaktere schließlich aufeinandertreffen, die Puzzlestücke zusammen und Beweggründe, selbst für die bösen Taten, sind verständlich, wenn auch nicht entschuldbar.
Die Sprache ist sehr einzigartig, teils nachdenklich, manchmal auch derb und brutal, aber sie übt einen ganz besonderen Reiz aus, was unter anderem an der besonderen Erzählweise liegt, in der der Leser selbst immer wieder direkt angesprochen wird.
Fazit: ein außergewöhnliches Buch, das nicht umsonst für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war.
Signum setzt nahtlos am Ende vom ersten Teil Refugium an. Und macht im gleichen Stil weiter, der mich gleichermaßen begeistert und machmal frustriert: der rote Faden verliert sich immer wieder in einzelnen ...
Signum setzt nahtlos am Ende vom ersten Teil Refugium an. Und macht im gleichen Stil weiter, der mich gleichermaßen begeistert und machmal frustriert: der rote Faden verliert sich immer wieder in einzelnen Situationen, die dafür aber besonders spektakulär und durchaus originell ausfallen. Manchen mögen die brutalen Details und sehr anschaulichen Beschreibungen einiger Szenen abschrecken, ebenso wie die Umkehr zwischen Gut und Böse, die sich hier immer wieder vollzieht. Ich fand die Art und Weise, wie hier mit Extremen gespielt wurde, jedoch sehr konsequent und durchaus erfrischend - ja, manchmal darf es ruhig etwas blutiger sein. Zwar hatte ich mir vielleicht mehr durchgängige Handlung versprochen, wurde aber mit einem Potpourri aus unterschiedlichsten Häppchen abgespeist, die aber viel Abwechslung und Ideenreichtum boten.
Zudem verlagerte sich mein Fokus recht bald auf die Entwicklung der Hauptfiguren und ihrer Beziehungen zueinander, und da wurde es dann spannend. Sei es die merkwürdige Beziehung zwischen Kim und Julia, die zögerliche neue Romanze von Julias Ex-Mann, oder Astrids erstaunliche Fähigkeiten Geld zu beschaffen - langweilig wurde es nie, und am Ende gab es ein fast schon kitschiges Happy End.
Fazit: auch im zweiten Teil geht es widersprüchlich und originell zu.
Ganz ehrlich: selbst gekauft hätte ich mir das Buch nicht. Das generische Cover, der unnötige Farbschnitt (immerhin passend blutrot und keine grelle Neonfarbe), und dann das Genre an sich: ein Thriller ...
Ganz ehrlich: selbst gekauft hätte ich mir das Buch nicht. Das generische Cover, der unnötige Farbschnitt (immerhin passend blutrot und keine grelle Neonfarbe), und dann das Genre an sich: ein Thriller über eine Frau, die von einem Psychopathen gefangen gehalten wird. Daran habe ich mich mittlerweile einigermaßen überlesen, und so war ich sehr skeptisch, als ich das Buch geschenkt bekam. Aber so ein klitzekleines bisschen neugierig war ich dann schon, ob dieses Buch wieder nur dieselben Plot-Twists durchkaut oder vielleicht doch ein wenig Abwechslung bringt. Immerhin hatte ich noch nicht darüber gelesen, dass ein Psychopath seine Gefangene beim Umzug mitnimmt. Das könnte also durchaus interessant werden. Und dann hat mich die Geschichte tatsächlich überrascht. Ich kann nicht behaupten, dass alle Wendungen und Entscheidungen (vor allem natürlich die der gefangenen Frau) mich überzeugt haben, aber einen sonderlich hohen Anspruch bezüglich Logik oder Glaubwürdigkeit habe ich an dieses Genre sowieso nicht. Hier geht es um Spannung, Nervenkitzel und Überraschungsmomente. Und die gab es wahrlich zuhauf, so dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass bei mir keine Sekunde Langeweile aufkam. Und das war dann auch die Hauptsache für mich. Die wechselnde Erzählperspektive aus Sicht der gefangenen Frau, der Tochter des Mannes, seiner neuen Beziehung und seiner sonstigen Opfer wirkten wie ein Puzzle, das aus verschiedenen Teilen ein gleichermaßen faszinierendes wie abstoßendes Gesamtbild zusammenfügt, in dessen Zentrum der gestörte Mann steht, der all die Grausamkeiten begeht, und wir erfahren auch immer ein bisschen mehr über das wieso und warum.
Fazit: nach langer Zeit mal wieder ein Psychothriller, der mich überraschen konnte.
Anmerkung: das Buch hat einen roten Farbschnitt. An und für sich ist mir dieses Gestaltungsmerkmal relativ egal, aber bei diesem Buch hatte es tatsächliche einen - wohl eher unbeabsichtigten - Adventskalender-Effekt: die Seiten klebten durch den Farbschnitt derart zusammen, dass ich sie beim Umblättern immer erst vorsichtig auftrennen musste. Anfangs war das noch ganz lustig, später eher nervig. Und wieder frage ich mich, wozu das nun gut sein soll. Aber das ist natürlich wie alles andere Geschmackssache.
Meine Erwartung an eine locker-leichte WG-Geschichte mit ungewöhnlicher Konstellation hat sich nur zum Teil bewahrheitet. Einerseits war es urkomisch zu beobachten, wie Maggi, die weitaus ältere Besitzerin ...
Meine Erwartung an eine locker-leichte WG-Geschichte mit ungewöhnlicher Konstellation hat sich nur zum Teil bewahrheitet. Einerseits war es urkomisch zu beobachten, wie Maggi, die weitaus ältere Besitzerin der Wohnung, die WG mit ihrer direkten Art aufmischt und mit ihren Spielchen manipuliert, andererseits ging die Handlung dann doch tiefer als erwartet. Und so verbirgt sich bei manchem mehr, als es auf den ersten Blick scheint, und das den Rahmen der vorschnell zugeordneten oberflächlichen Schublade dann doch wieder sprengt. Zwar kann man auch hier sagen, dass die auftretenden Probleme und Familiendramen nichts neues sind, aber die Erzählweise und vor allem Maggis fast schon penetrante Frohnatur, die den anderen zuweilen schwer auf die Nerven geht, machen das Buch durchaus lesenswert.
Die Geschichte wird dabei aus wechselnden Perspektiven erzählt, wobei noch eine weitere unerwartete hinzukommt: ein Dialog zwischen einer anfangs unbekannten Person und Gott - was mich zuerst mächtig irritiert hat, bis ich gemerkt habe wer hier im Zwiegespräch auf der Wolke sitzt.
Leider kam das Ende viel zu abrupt, was nicht so recht zum Rest passen wollte - da hätte sich die Autorin ruhig noch ein paar mehr Seiten Zeit lassen können.
Fazit: ein unterhaltsames Buch, das vor allem Spaß macht, aber auch immer wieder nachdenklich stimmt.