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Veröffentlicht am 09.07.2024

Schatten der Vergangenheit

Venezianischer Fluch
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Bei „Venezianischer Fluch“ von Daniela Gesing handelt es sich um mittlerweile Luca Brassonis neunten Fall.
Familie Brassoni erwartet ihr zweites Kind und freut sich sehr darauf. Da liegt auf Carlas Seziertisch ...

Bei „Venezianischer Fluch“ von Daniela Gesing handelt es sich um mittlerweile Luca Brassonis neunten Fall.
Familie Brassoni erwartet ihr zweites Kind und freut sich sehr darauf. Da liegt auf Carlas Seziertisch eine junge tote Frau und bald ist klar – es war kein Selbstmord. Schnell führen erste Ermittlungen zur angesehenen Hoteliersfamilie Perroni. Das Opfer war mit dem Sohn Carlo verlobt und arbeitete selbst im Hotel als Empfangsdame. Bald ist die Rede von einem Fluch und auch als Schwiegertochter war sie nicht willkommen. Im Hotel gibt es jemanden der sich mit Flüchen und Esoterik auskennt. Doch bevor sich Luca Brassoni und sein Team sich mit Raffaela, Magda Perronis Cousine, näher befassen können, wird sie am helllichten Tage auf der Hotelterrasse beim Frühstück erschossen.

Aber es kommt noch ärger. Kurz zuvor wurde Carla eine Voodoo-Puppe mit einem Fluch zugesteckt. In ihrer Situation belastet sie das ungemein, obwohl sie eigentlich ein sehr rationaler Mensch ist. Auch für Luca Brassoni wird der Fall noch komplizierter, als der Hotelerbe Carlo plötzlich verschwindet. Eine Beobachtung, die Caruso, Brassonis Cousin, zufällig am Lido mach, deutet auf eine Entführung hin.

Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personenspektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Dabei wird Lucas Privatleben sehr geschickt mit den Ermittlungen verwoben und auch seine Kollegin Barbara Valgoni spielt in diesem Krimi neben Caruso, der wieder mit Informationen helfen kann, eine größere Rolle. Damit kommen immer wieder neue Facetten in die spannenden Geschehnisse.

Perspektivwechsel und die, auch aus der Sicht der Täter erzählte, sehr gut ausgedachte Geschichte, lassen den Leser aktiv mitdenken und ermitteln. Dennoch war es für mich eine Überraschung, wer tatsächlich hinter all dem steckte. Bis zum Schluss habe ich es nicht geahnt.

Fazit:
„Venezianischer Fluch“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um Luca Brassoni. Wer einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und authentischen Charakteren im schönen Venedig lesen möchte, dem ist dieser Krimi zu empfehlen. Dafür vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Trouble um Tara, Tiere und einen Traummann

Rocky Mountain Wind
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In Independence gibt es einen neuen Tierarzt, denn viele der Bewohner haben ein Haustier oder Nutztiere. Allein kann Nate kann die Arbeit nicht mehr bewältigen. Als sein Bruder Desmond, der beim Militär ...

In Independence gibt es einen neuen Tierarzt, denn viele der Bewohner haben ein Haustier oder Nutztiere. Allein kann Nate kann die Arbeit nicht mehr bewältigen. Als sein Bruder Desmond, der beim Militär als Veterinär gearbeitet hat, die Army verlässt, liegt es nahe, dass sich beide die Arbeit in der Praxis teilen.

Relativ neu in der Kleinstadt ist auch Tara, eine der O’Shea Schwestern, die sich nach einer problematischen Beziehung und dunklen Erfahrungen zu einem Neuanfang entschlossen hat. Sie wohnt im großen Haus der Familie und kümmert sich vor allem um die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schwestern und ihrer Mutter Estelle. Ihr eigenes Leben bleibt dabei auf der Strecke und das merkt sie selbst kaum.

Deshalb nimmt Estelle die Sache in die Hand und versucht Dates für Tara zu arrangieren. Da Desmond auf Wohnungssuche ist, denn seine bisherige Bleibe auf der Ranch bei seinem Bruder Nate und Paula war nur ein Provisorium, überredet sie ihn, während ihrer bevorstehenden Reise in ihrem Haus zu wohnen und sich als Haussitter zu betätigen. Dumm nur, dass Tara davon nichts weiß.

Diese hat sich inzwischen entschlossen Haustiere zu haben und wird im örtlichen Tierheim fündig. Das Minischwein Bilbo und die Ziege Sir Lancelot sollen es sein. Da wartet nun Desmond zu Hause auf sie und das Chaos ist vorprogrammiert.

Als Tara kurze Zeit später von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und ein rätselhafter und gefährlicher Mann in Independence auftaucht, zeigen die Bewohner wieder einmal was in ihnen steckt und wie man Gefahrensituationen auch ohne den Sheriff meistert.

„Rocky Mountain Wind” ist bereits der 34. Band der Erfolgsserie Rocky Mountain der beliebten Schweizer Autorin Virginia Fox. Auch mit diesem Buch gelingt es ihr den Leser schnell zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet. Den tierischen Bewohner sind viele humorvolle Begebenheiten zu verdanken.

Fazit:
Das Buch bereitet Lesevergnügen pur und entführt den Leser in die Welt einer zauberhaften Kleinstadt, bösen Gangstern, die aber nie zu lange ihr Unwesen treiben, glücklichen Paaren und pfiffigen Vierbeinern. Man trifft aus Bekannte aus früheren Bänden und fühlt schnell zugehörig. Beim Lesen ist der Alltag vergessen.

Für alle Fans der Rocky Mountain Serie ist das Buch ein Muss und für die anderen die Empfehlung es unbedingt als separates Buch oder als Einstieg zu lesen. Diese Bände machen definitiv süchtig.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 27.06.2024

Ein schrecklicher Fund

Auricher Kiste. Ostfrieslandkrimi
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Beim Spielen und Schwimmen im ostfriesischen Nordgeorgsfehnkanal entdecken Schüler im Wasser eine große Kiste mit der Leiche eines Mannes. Aber wer ist der Tote?
In ihrem 10. Fall müssen die Auricher ...

Beim Spielen und Schwimmen im ostfriesischen Nordgeorgsfehnkanal entdecken Schüler im Wasser eine große Kiste mit der Leiche eines Mannes. Aber wer ist der Tote?
In ihrem 10. Fall müssen die Auricher Ermittler Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer zunächst die Identität des Mannes klären. Da die Leiche schon einige Tage im Wasser lag ist das gar nicht so einfach. Die örtlichen Vermisstenmeldungen geben einen Hinweis.

Es scheint sich um einen ostfriesischen Unternehme zu handeln, den seine Ehefrau als vermisst gemeldet hat. Erst der Zahnstatus klärt eindeutig die Identität des Mannes, der einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

Doch die Suche nach Motiv und Täter gestaltet sich zäh. Die Ermittler konzentrieren sich auf das berufliche Umfeld des Opfers, das sich als vielschichtig und spannend erweist. Es geht um die Suche und Bohrungen nach Gas ist Ostfriesland, die in der Region nicht unumstritten ist. Eine Bürgerinitiative protestiert massiv dagegen.

Martin Windebruch erzählt eine vielschichtige und komplexe Geschichte, die interessante Einsichten in die Konflikte zwischen der Bewahrung von Natur und wirtschaftlichen Interessen ermöglicht. Dabei arbeiten Wiebke und Evert als Team richtig gut zusammen und ergänzen sich. Insbesondere die bodenständige Wiebke ist mit ihrem Wissen um ihre ostfriesische Heimat sehr sympathisch. Auch Evert, der in dem Labrador Retriever Fiete einen treuen und anhänglichen Freund gewonnen hat, kann mit Sach- und Menschenkenntnis überzeugen.

Der Schreibstil von Martin Windebruch ist flüssig und informativ. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.

Doch plötzlich gibt es einen weiteren Mordfall. Der Geschäftspartner und alleinige zweite Firmeninhaber wird tot aufgefunden. Das Tempo bei den Ermittlungen nimmt zu und bald gibt es eine heiße Spur. So gelingt es dem Team die beiden Mordfälle, die in einem Zusammenhang stehen, schlüssig und nachvollziehbar aufzuklären.

Fazit:
Ein interessanter Krimi mit Lokalkolorit, der viele Verdächtige vorweist und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannend und überraschend – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Wer dem Weg des Wassers folgt

Die Toten von Mallorca
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Der neue Krimi von Klaus Späne „Die Toten von Mallorca“ ist der dritte Fall für Chefinspektor Pau Ribera, der aus der katalonischen Stadt Lleida stammt und seit einiger Zeit in der Jefatura in Palma ...

Der neue Krimi von Klaus Späne „Die Toten von Mallorca“ ist der dritte Fall für Chefinspektor Pau Ribera, der aus der katalonischen Stadt Lleida stammt und seit einiger Zeit in der Jefatura in Palma tätig ist.
Es ist Herbst und die Sonneninsel Mallorca zeigt ihre ungemütliche Seite. Es beginnt mit dem Wetterphänomen Gota Fria, wenn in kürzester Zeit heftige Unwetter wie aus dem Nichts entstehen. Davon wird Pau Ribera überrascht, aber auch von der Mitteilung sein, dass sein altes Auto nicht mehr repariert werden kann. Dann kommt die Nachricht, dass in der Bucht von Palma ein Umweltschützer tot aufgefunden wurde. Außerdem kam im mallorquinischen Hinterland eine deutsche Radfahrerin zu Tode. Vom beteiligten Auto fehlt jede Spur.

Bei den Ermittlungen stoßen Pau Ribera und seine Kollegen, die ehrgeizige und talentierte Christina Blum und ihr erfahrener, aber relativ gelassener Kollege, Quique Montoya bald auf Erstaunliches. Was hatte ein Umweltschützer, die sich vor allem für Seegraswiesen engagiert mit einem Golfclub und der Wasserbehörde zu tun?

Die Story, die Klaus Späne erzählt, ist komplex und vielschichtig. Am Anfang werden sehr viele Personen in die Geschichte eingeführt, die eine nebensächliche oder eine wichtige Rolle spielen. So ist man als Leser gefordert aktiv in diesem Fall mitzudenken. Die Beschreibung der Natur und die Ortskenntnis der Autos bereichern den Krimi. Als es einen weiteren ungeklärten Todesfall eines Privatdetektivs gibt, steigt die Spannung weiter an.

Der Schreibstil von Klaus Späne ist flüssig und sehr gut lesbar. Es kennt sich auf der Insel bestens aus und so sind die Recherchen des Polizeiteams dicht an der Realität, wenn es um die schwierige und komplexe Versorgung der Insel mit Trinkwasser geht. Der Wasserbedarf steigt permanent und Trockenzeiten häufen sich. Bei knappen Gütern ist Bereicherung und Korruption nicht auszuschließen. Das merken auch Pau Ribera und sein Team und kommen bei ihren Ermittlungen den Tätern immer näher.

Ein dramatisches Finale mit zwei Schauplätzen lässt die Spannung noch weiter steigen und gibt dem Krimi eindrucksvolles Ende, das einem die Protagonisten noch sympathischer macht.
Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar.

Fazit:
Eine gut ausgedachte und komplexe Geschichte, die überzeugend gelöst wurde. Mich hat dieser Mallorca-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung. Für mich war es die erste Begegnung mit Pau Ribera und ich werde unbedingt die beiden Vorgängerbände lesen. Ich freue mich auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Eine Halloween-Fahrt mit Folgen

Norderneyer Weststrandmord. Ostfrieslandkrimi
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Der neue Krimi von Alfred Bekker beginnt dramatisch. Am Weststrand von Norderney läuft das Ausflugsschiff LEMURIA auf Grund. Alle Passagiere können aber das Schiff unbeschadet verlassen, darunter auch ...

Der neue Krimi von Alfred Bekker beginnt dramatisch. Am Weststrand von Norderney läuft das Ausflugsschiff LEMURIA auf Grund. Alle Passagiere können aber das Schiff unbeschadet verlassen, darunter auch der charismatische und exzentrische Privatdetektiv Wieland von Bröking. Er ahnt noch nicht, dass ihn in den nächsten Tagen viel Arbeit erwartet.

Als sich der Inselpolizist am nächsten Tag den Ort des Geschehens aufsucht, um sich ein Bild der Ereignisse zu machen, erreicht ihn die Nachricht von einem Toten in einem Hotelzimmer. Es war ein Passagier der LEMURIA.

Zur Unterstützung macht sich Hauptkommissar Manno Lewert von der Polizei Norden auf den Weg nach Norderney. Kurze Zeit später erfahren die Ermittler von einem weiteren Toten – auch er war an jenem Abend auf der LEMURIA.

Akribische Ermittlungsarbeit und witzige Dialoge wechseln sich in diesem Ostfrieslandkrimi von Alfred Bekker ab und haben mich äußerst gut unterhalten. Der Autor erzählt eine spannende Geschichte. Sein Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.

Die Ermittlungen fordern viel von den Ermittlern. Auch der geniale Super-Recognizer von Bröking findet lange nur einzelne Puzzleteile, die aber noch lange kein vollständiges Bild ergeben. Doch es kommt noch ärger als ein dritter Toter gefunden wird.

Die Ermittlungen geraten schnell unter Zeitdruck, denn niemand weiß, ob der Täter wieder zu schlägt. Alfred Bekker erzählt auf wenigen Seiten gekonnt eine ungewöhnliche Geschichte, die den Leser unterhält. Sein flüssiger Schreibstil und ostfriesisches Lokalkolorit tragen dazu bei.
Endlich scheint es eine Spur zu geben, die wieder an den Ausgangspunkt, den Norderneyer Weststrand führt. Hier kommt es plötzlich zu einem hochdramatischen Finale, in dem der Inselpolizist Tjark Drönkemeier zeigen kann, was wirklich in ihm steckt.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Ein phantasievoll ausgedachter Fall, der überzeugend gelöst wurde. Mich hat „Norderneyer Weststrandmord“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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