Cover-Bild Eingeäschert
Band 1 der Reihe "Die Skelfs Serie"
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Polar Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 424
  • Ersterscheinung: 11.03.2022
  • ISBN: 9783948392420
Doug Johnstone

Eingeäschert

Jürgen Bürger (Übersetzer)

Drei Generationen von Frauen übernehmen das Familienunternehmen der Skelfs in Edinburgh.
Ein Bestattungsinstitut mit angeschlossener Privatdetektei. Die Leiche des ehemaligen Familienoberhaupts
äschern sie auf seinen Wunsch hin illegal in ihrem Garten ein. Bald darauf entdecken
seine Frau Dorothy, seine Tochter Jenny und seine Enkelin Hannah mysteriöse Zahlungen an eine
andere Frau, die darauf hindeuten, dass Jim nicht der Ehemann war, für den sie ihn gehalten
haben. Damit nicht genug, verschwindet eine Freundin der Enkelin spurlos von der Universität.
Die Polizei ist nicht an Ermittlungen interessiert, also beschließt Hannah, das selbst in die Hand
zu nehmen, um festzustellen, dass sie ihre beste Freundin eigentlich gar nicht kannte. Jenny, die
Tochter und Journalistin, vervollständigt das Chaos, als sie bei einer Totenwache einen Fall übernimmt.
Ein Ehebruch, aber wie bei allem anderen trügt auch hier der Schein.
„Eingeäschert“ ist ein fesselnder, schockierender Thriller sowie ein düster-komisches und warmherziges
Porträt einer Familie in Aufruhr.
7

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2023

Interessante schottische Mordermittlungen einmal anders!

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Heute habe ich für Euch einen besonderen Krimi aus dem Polar Verlag.

"Eingeäschert" von Doug Johnstone spielt in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Jim Skelf, Inhaber eines renommierten Bestattungsunternehmens ...

Heute habe ich für Euch einen besonderen Krimi aus dem Polar Verlag.

"Eingeäschert" von Doug Johnstone spielt in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Jim Skelf, Inhaber eines renommierten Bestattungsunternehmens und einer Privatdetektei, ist tot und wird auf eigenem Wunsch hinter dem Anwesen illegal verbrannt. Seine Ehefrau Dorothy, Tochter Jenny sowie die Enkelin Hannah mit ihrer Freundin Indy sehen zu. Mit dabei ist Jims rechte Hand Archie, der die Verbrennung mit Schürhaken und Auffangwanne überwacht.

In den Untelagen entdeckt Dorothy eine ihr unbekannte Dauerüberweisung an die Ehefrau eines ehemaligen, seinerzeit verschwundenen Mitarbeiters von Jim. Das macht sie natürlich stutzig und sie fragt sich, welche Geheimnisse ihr Mann hatte. Zur gleichen Zeit verschwindet eine Kommilitonin von Hannah. Und da die Polizei nicht nach Mel sucht, macht Hannah sich auf deren Suche. Schließlich bitten eine Ehefrau sowie ein älterer Mann, Dorothy bzw. Jenny um Hilfe. Obwohl Schmerz und Trauer über den Verlust von Jim noch nicht verarbeitet sind, werden diese Aufträge angenommen.

Im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen und skurrilen Thrillers stehen die drei Skelffrauen. Sie entstammen aus drei Generationen und haben natürlich eine jeweils andere Sicht der Dinge und Lebensanschauungen. Dorothy mit kalifornischen Wurzeln fragt sich, warum wohl Jim sie angelogen hat, waren sie doch scheinbar glücklich verheiratet. Doch auch Dorothy denkt an die eigene Vergangenheit zurück, als sie in einer Lebenskrise kurzfristig nach Amerika zurück ging. Jenny, die ihr Leben lang ihr Zuhause wegen des allgegenwärtigen Tods vermied, kommt nach Arbeitslosigkeit und wegen finanzieller Nöte zurück nach Hause und hadert als vermeintlich gescheiterte, weil geschiedene Ehefrau, mit ihrem Schicksal. Und auch Hannah muss erfahren, dass Mel nicht die Person war, die sie zu sein schien.

Die beiden Erzählstränge um die mysterösen Zahlungen wie auch Mels Verschwinden stehen im Mittelpunkt des Krimis und bilden dessen Rückgrat. Dorothy wie auch Hannah versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen. Anfangs noch unbeholfen, später jedoch tauchen sie geschickter und tiefer in die Ermittlungen ein. Und was anfangs noch unbestimmt war, wird im Laufe immer skurriler und schlimmer. Natürlich schickt uns der Autor immer wieder auf falsche Fährten, bis zur letztlich spannenden und nachvollziehbaren Auflösung der beiden Fragen kommt

Neben diesen Haupterzählsträngen fand ich die beiden Nebenaufträge sehr interessant. Die Skelffrauen gehen die Sache zunächst sehr unprofessionell an, da sie keine eigenen Erfahrungen besitzen im Bereich Ermittlungen, Nachforschungen und Faktensammlungen. Aber das war sehr realitätsnah und authentisch geschrieben.

Der Autor beleuchtet daneben sicherlich für Jedermanns Geschmack sehr intensiv das Bestattungswesen mit all seinen Facetten, beginnend mit der Aufnahme und der Präparierung der Leichen, von den Zeremonien in der Leichenhalle und der Bestattung oder der Feuerverbrennung. Tod und Sterben überall. Das große Leitbild dieses Romans. Aber auch der Familienzusammenhalt der Skelffrauen spielt eine zentrale Rolle.

Allerdings fehlt es diesem Krimi doch leider durchgehend an Spannung wie man es von den anderen Krimis aus dem Mainstreambereich gewohnt ist. Dafür hat er aber eine ganz eigene Qualität mit vielen interessanten und tief gehenden Meinungen über Beziehungen, Familie, Treue, Verrat, Geheimnissen, Leben und Tod.

Stets aus der abwechselnden Sichtweise der drei Frauen wird die Story erzählt. Die Kapitel sind recht kurz, weswegen ich die Personen schnell kennenlernen konnte. Durch den Schreibstil des Autors wurden nicht nur die Skelffrauen, sondern auch Edinburgh realitätsnah dargestellt, so dass man Lust bekommt, diese Stadt kennen zu lernen.

Wer einen etwas anderen, skurrilen und düsteren Kriminoir lesen möchte, kann hier ruhig zugreifen. Ich kann das Buch daher wirklich empfehlen.


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Veröffentlicht am 28.01.2022

Leben nach Jim

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Nach langjähriger Ehe ist der über siebzigjährige Jim Skelf plötzlich verstorben. Seine Frau Dorothy ist untröstlich, aber gleichzeitig pragmatisch. Sie hat mit Jim im gemeinsamen Bestattungsunternehmen ...

Nach langjähriger Ehe ist der über siebzigjährige Jim Skelf plötzlich verstorben. Seine Frau Dorothy ist untröstlich, aber gleichzeitig pragmatisch. Sie hat mit Jim im gemeinsamen Bestattungsunternehmen gearbeitet und sie respektiert seinen Wunsch, dass er im eigenen Garten eingeäschert werden möchte. Ihr zur Seite stehen ihre Tochter Jenny und die Enkelin Hannah. Und dann muss das Leben weitergehen, was sich für die drei trauernden Frauen als nicht so einfach herausstellt. Denn nicht nur das Bestattungsunternehmen muss weitergeführt werden, auch die Detektei soll weiterlaufen. Und nicht jeder Kunde kennt den Verlust und so gibt es nicht immer eine gewisse Rücksichtnahme.

Wie gehen Bestatter mit Trauer um? Sie sollten es doch eigentlich wissen. Doch die drei Skelf-Frauen aus Edinburgh verhalten sich nicht viel anders als andere Trauernde auch und damit wirken sie erfrischend normal. Es gilt, Leichen für die Bestattung vorzubereiten, es gilt, alten Herren zu helfen, die vermuten, sie würden bestohlen, es gilt, vermeintlich untreue Ehemänner zu beschatten. Und Hannah will ihre verschwundene Studienkollegin finden, während Dorothy sich daran macht, Jims große Lüge aufzudecken. Sie versuchen, ihren Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig weiterzumachen. Dabei müssen die Drei feststellen, dass das Herz trotz aller Arbeit weiter schmerzt.

Tartan Noir nennen sich diese leicht düsteren Kriminalromane, die in Schottland angesiedelt sind. Und dieser Roman ist ein guter Vertreter des Genres. Die schottische Hauptstadt hat ihren gebührenden Platz in der Handlung. Im Mittelpunkt stehen jedoch die drei Skelf-Frauen, die den Familienmittelpunkt verloren haben. Sie sind starke Frauen, die sich finden und durchsetzen wollen. Auch wenn sie manchmal etwas übertrieben reagieren, ihr Wille ist überzeugend. Und die Aufträge, die sie annehmen, sind spannend und mitunter im positiven Sinne skurril. Mag man hin und wieder auch einige Vorahnungen haben, bleiben doch reichlich Überraschungen. Dorothy, Jenny und Hannah haben ihre Eigenheiten, ja, aber sie sind durchweg sympathisch und sie haben Potential für weitere Abenteuer.

Veröffentlicht am 09.07.2024

Dunkle Geheimnisse

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Jim Skelf, selbst Bestatter, wünscht sich nach seinem Tod verbrannt zu werden, allerdings nicht im Rahmen einer Zeremonie in einem Beerdigungsinstitut, sondern im Garten hinter dem Haus. Seine Familie, ...

Jim Skelf, selbst Bestatter, wünscht sich nach seinem Tod verbrannt zu werden, allerdings nicht im Rahmen einer Zeremonie in einem Beerdigungsinstitut, sondern im Garten hinter dem Haus. Seine Familie, Ehefrau Dorothy, Tochter Jenny, Enkelin Hannah, drei Generationen Skelf Frauen geben ihm die letzte Ehre und müssen nun ihr Leben und den Betrieb des Bestattungsunternehmens und des Detektivbüros, das Jim ebenfalls betrieben hat, neu ordnen.

Mit der ungewöhnlichen Szene von Jims Einäscherung startet der Leser in das Buch und lernt hier auch direkt die Hauptfiguren kennen, die drei Skelf Frauen. Jede von ihnen begleitet man abwechseln in den teilweise sehr kurzen Kapiteln bei ihrer Trauer, bei der Neuordnung ihres Lebens, ihres Alltags, bei der Suche nach Antworten und nicht zuletzt bei ihren Ermittlungen. Hannah und Mutter Jenny ermitteln zum Verschwinden von Hannahs Mitbewohnerin, weil ihnen die Polizei die Sache nicht ernst genug nimmt und Dorothy stellt Nachforschungen zu einem ehemaligen Mitarbeiter des Bestattungsinstituts an, nachdem sie entdeckt hat, dass Jim dessen Ehefrau seit Jahren heimlich finanziell unterstützt. Wäre das nicht schon verwirrend genug, gibt es natürlich auch noch die Fälle der Detektei, ein alter Herr, der glaubt von seiner Pflegerin bestohlen zu werden und eine Ehefrau, die felsenfest davon überzeugt ist, dass ihr Ehemann fremd geht.

Ziemlich viele verschiedene Handlungsstränge führt der Autor hier parallel, als Wichtigsten natürlich den um das Verschwinden von Hannahs Mitbewohnerin. Mir war das teilweise etwas zuviel, ich hatte leider das Gefühl, der Autor hat hier einfach die Ideen für mehrere Bücher zusammengeworfen. Die einzelnen Handlungsstränge sind dabei nicht uninteressant, jede der Skelf Frauen bekommt hier ihren Raum und die Möglichkeit ihre Figur dem Leser zu präsentieren. Diese Vorgehensweise trägt allerdings nicht unbedingt dazu bei, die Figuren wirklich kennenzulernen. Ihre Charaktere bleiben mir zu oberflächlich, ihre Motivation oft nicht plausibel. Spannung kommt so nur bedingt auf und daran kann leider auch der Showdown am Ende nicht mehr viel ändern. Letztlich werden alle Fälle aufgeklärt, teils hatte ich hier schon einen Verdacht, teils hat der Autor mich kalt erwischt.

Das Buch ist als Thriller charakterisiert, zeigt für mich aber eher eine tragische Familiengeschichte. Während ich einige Passagen richtig gern gelesen habe, musste ich mich bei anderen eher durchkämpfen. Gerade die Figur von Jenny hat es mir nicht unbedingt leicht gemacht sie zu mögen. Der Autor hat noch einige weitere Bücher geschrieben und ich denke, da ist noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Weiterleben

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Das Familienoberhaupt der Skelfs und Chef eines Bestattungsinstituts mit angeschlossener Privatdetektei ist verstorben. Den Hinterbliebenen, das sind seine Frau Dorothy, Tochter Jenny und Enkelin Hannah, ...

Das Familienoberhaupt der Skelfs und Chef eines Bestattungsinstituts mit angeschlossener Privatdetektei ist verstorben. Den Hinterbliebenen, das sind seine Frau Dorothy, Tochter Jenny und Enkelin Hannah, bleibt kaum Zeit für die Trauer, denn das Leben geht weiter und es passieren Dinge, die einer Klärung bedürfen. Jim Skelf scheint nicht der Mann gewesen zu sein, für den ihn alle gehalten haben, denn in den Unterlagen tauchen regelmäßige mysteriöse Zahlungen an eine Frau auf. Dann verschwindet auch noch Hannahs Freundin spurlos, was die Polizei nicht sonderlich interessiert. Also müssen die Frauen den Dingen selbst auf den Grund gehen.
Dieses Buch ist ein ganz besonderer Krimi, gleichzeitig düster und humorvoll. Es geht schon damit los, dass die Leiche des lieben Verstorbenen im Garten eingeäschert wird, während die Frauen darum herumstehen und zusehen. Es scheint ihnen nicht einmal so ungewöhnlich. Vielleicht geht man anders mit dem Tod um, wenn tagaus, tagein mit dem Tod zu tun hat. Trotzdem trauern sie, jede auf ihre spezielle Weise.
Dorothy will die Geheimnisse ihres Mannes herausfinden, der ihr plötzlich wie ein Fremder vorkommt. Jenny wollte eigentlich immer nur leben und nichts mit dem Tod zu tun haben, doch die Umstände bringen sie wieder zurück dorthin, von wo sie geflohen ist. Sie trägt einige Probleme mit sich herum. Bei einer Totenwache übernimmt sie einen Fall, bei dem alles anders ist als es scheint. Hannah muss feststellen, dass sie ihre beste Freundin überhaupt nicht kannte.
Während die Frauen sich um die Geschäfte kümmern, ist tief in ihnen Trauer und Schmerz.
Da alle drei Frauen zu Wort kommen, ist man nahe an ihnen dran und kann ihre Gefühle nachempfinden. Sie machen sich alle mit viel Engagement und mit wenig Professionalität an ihre Ermittlungen und verlieren dabei manchmal die notwendige Distanz. Wie schon bemerkt, konnte ich ihre Gefühle nachempfingen, ihre Handlungen nachvollziehen konnte ich eher nicht.
Es ist eine skurrile Geschichte, die so dahinplätschert und nicht unbedingt spannend ist, dafür aber immer mal wieder mit Überraschungen aufwartet. Hat mich nicht ganz überzeugt.

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