Gute Story mit einigen Schwächen.
Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)Als Fan der nordischen Mythologie und jener Zeit, in der die rauen Wikinger lebten, war „Yrsa. Journey of Fate“ für mich ein Muss.
Die junge Protagonistin versprach ihrer Mutter, sich um ihren Bruder ...
Als Fan der nordischen Mythologie und jener Zeit, in der die rauen Wikinger lebten, war „Yrsa. Journey of Fate“ für mich ein Muss.
Die junge Protagonistin versprach ihrer Mutter, sich um ihren Bruder zu kümmern, und hat alles dafür getan, dieses zu halten. Bis sie eines Tages von der Jagd zurückkommt und Sjalfi verschwunden ist.
Und so begibt sich Yrsa – verzweifelt und erschüttert – auf die Suche nach dem wichtigsten Menschen ihres Lebens. Auf eine Reise, die sie weg von allem Bekannten und hinein in Gefahren und Ungewissheit treibt.
Alexandra Bröhms Stil ist anspruchsvoll und malerisch. Eine bedrohliche, oft erdrückende Atmosphäre wabert durch die Seiten, während die unwirtliche Landschaft samt der mystischen Natur an uns vorbeizieht. Die Anstrengung – sowohl körperlich als auch mental – ist spürbar, aber auch Yrsas Ängste, ihre (Selbst-)Zweifel und die Tatsache, dass sie nicht aufgeben wird, bis sie Sjalfi gefunden hat.
Obgleich in der Handlung spannende Momente, Aufregung und Geheimnisse vorzufinden sind, wirkte diese hier und da ein wenig wirr strukturiert, was nicht zuletzt an den springenden Erzähl- und Zeitebenen lag. Zusätzlich warten einige ausschweifende Details, und öfter erweckte der Verlauf das Gefühl, auf der Stelle zu treten. So wie auch die Wikingerin – die trotz Wille und Stärke impulsiv und wiederholend naiv, regelrecht leichtgläubig agiert.
Die Autorin spickt Yrsas Weg gen Haithabu mit zwielichtigen Gestalten, mit Zeit, um sich zu erinnern und in Gedanken zu verweilen, und mit Momenten, die die Flucht verlangen, und solchen, in denen sie sich Gegnern stellen muss. Ihre sich entwickelnde Beziehung mit Avidh gab dem fiktiven Roman eine romantische Note – ob diese wirklich notwendig ist oder nicht, sollte jedeR selbst beurteilen – und bildet einen Kontrast zu der häufig dunklen Stimmung, gefährlichen Männern und den undurchschaubaren Schlingen, denen diese Geschichte folgt.
Insgesamt schuf Alexandra Bröhm einen historisch angehauchten, fiktiven Roman, der mich vor allem durch die erzeugte Atmosphäre und das authentisch ausgearbeitete Setting eingenommen hat. Wer ein Abenteuer an der Seite einer Kämpferin sucht, die bereit ist, für ihren Bruder jegliche Hürde zu meistern, der sollte auf jeden Fall einen Blick in „Yrsa. Journey of Fate“ werfen.