Gute Geschichte, Umsetzung weniger
Das Buch erzählt die Geschichte der Niederländerin Hannie Schaft von 1940 bis 1945. Hanni studiert Jura. Doch als die Nazis verlangen, dass die Studenten sich für Deutschland entscheiden, beendet sie das ...
Das Buch erzählt die Geschichte der Niederländerin Hannie Schaft von 1940 bis 1945. Hanni studiert Jura. Doch als die Nazis verlangen, dass die Studenten sich für Deutschland entscheiden, beendet sie das Studium und schafft es, ihre beiden jüdischen Freundinnen bei ihren Eltern illegal unterzubringen. Sie selbst geht mehr und mehr in den aktiven Widerstand und wird eine der wenigen Frauen sein, die Nazis bzw. niederländische Kollaborateure töten werden. Ihren aktiven Widerstand bezahlt sie mit dem Leben...
Das Buch erzählt eine interessante und wichtige Geschichte über eine mutige Frau. Ich hatte vorher von ihr noch nie gehört und habe mich nach dem Lesen des Buches etwas intensiver mit ihr befasst und musste feststellen, dass sie über einige Jahre quasi totgeschwiegen wurde. Das Buch selbst lässt mich zwiegespalten zurück. Die Geschichte an sich ist sehr interessant. Doch leider lässt für mich die Umsetzung viel zu wünschen übrig. Ungefähr zwei Drittel des Buches waren für mich insofern schwierig, dass die Figur der Hannie für mich nicht wirklich nachvollziehbar war. Ihre Entscheidungen wirkten oft sehr spontan und sie war gefühlt eine sehr kalte Person, die auch schlimme Erlebnisse sofort abhaken konnte ohne Rücksicht auf Freundinnen oder Familie. Erst im letzten Drittel wird sie als Person menschlicher und nachvollziehbarer. Das finde ich schade und das ist für mich auch nicht ganz stimmig. Ich gebe trotzdem eine Leseempfehlung ab, weil ich es wichtig finde, dass die Geschichte dieser Frau bekannter wird