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Veröffentlicht am 17.07.2024

Rosa und die Kunst

Faule Fische fängt man nicht
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Malkurs auf dem Steffens-Hof! Selbstverständlich ist Rosa dabei. Zur Begrüßung bringen alle Teilnehmer ihr Lieblingsbild mit, Karin Müller ein Ölgrmälde aus der Küche ihrer Oma. Kursleiter Conrad stellt ...

Malkurs auf dem Steffens-Hof! Selbstverständlich ist Rosa dabei. Zur Begrüßung bringen alle Teilnehmer ihr Lieblingsbild mit, Karin Müller ein Ölgrmälde aus der Küche ihrer Oma. Kursleiter Conrad stellt eine Ähnlichkeit zu Gemälden von van Gogh fest. Am nächsten Tag ist Karin tot, ermordet mit einer Überdosis Ketamin. Kurz darauf stirbt auch Conrad. Dies kann kein Zufall sein, da sind sich Rosa, Henner und Rudi einig und schon stecken sie wieder mitten in ihren Ermittlungen!

"Faule Fische fängt man nicht" ist der 11. Band der Serie rund um Rosa, Henner und Rudi. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert schreiben aber so, daß man jederzeit in diese Serie einsteigen kann. So gibt es am Buchende ein Personenverzeichnis, mit dem auch Neueinsteiger sich gut in der Familie Steffen und den Neuharlingersielern zurechtfinden werden. Auch dieses Buch macht wieder richtig Spaß. So schreiben die Autorinnen wieder auf ihre gewohnt lockere Art und spicken die spannende Handlung mit einer Prise ostfriesischem Humor, der gut dosiert und nicht albern wirkt. Der Fall ist durchaus spannend und man hat irgendwie nie jemanden, den man wirklich verdächtigt. Umso größer ist die Überraschung, als der Täter gefasst wird. Die Autorinnen punkten auch hier wieder mit ihren bildhaften Beschreibungen Ostfrieslands. Hier sieht man alles genauestens vor sich und bekommt Fernweh nach der Küste Ostfrieslands. Rosa, Henner und Rudi sind mir im Laufe der Jahre schon zu Freunden geworden, die ich in meinem Lesejahr nicht vermissen möchte. Die drei sind so herzlich und sympathisch, daß man sie im echten Leben gern kennenlernen würde.

Dieses Buch hat alles, was mein Leserherz höher schlagen läßt: sympathische Charaktere, Humor, Spannung und eine traumhafte Kulisse. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Drei Frauen, drei Leben - eine Geschichte

Unter dem Moor
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Im Jahr 1936 wird die 14jährige Gine zum Arbeitseinsatz auf ein Landgut am Stettiner Haff geschickt. Sie muß hart arbeiten und hat großes Heimweh. Als sie vom Sohn des Gutsherren vergewaltigt wird, kommt ...

Im Jahr 1936 wird die 14jährige Gine zum Arbeitseinsatz auf ein Landgut am Stettiner Haff geschickt. Sie muß hart arbeiten und hat großes Heimweh. Als sie vom Sohn des Gutsherren vergewaltigt wird, kommt ihr eine Freundin zu Hilfe. Die Mädchen glauben fest, daß sie den Peiniger getötet hätten.
Im Jahr 1979 lebt die 20jährige Sigrun in der DDR. Obwohl sie ihren Mann und ihren kleinen Sohn liebt, wünscht sie sich manchmal ein anderes Leben ohne die Zwänge des DDR-Alltags. Eines Tages verschwindet sie spurlos und jeder denkt, daß sie in den Westen geflohen ist. Die junge Berliner Ärztin Nina nimmt sich eine Auszeit an der Charité. Mit ihrer Hündin Ayla fährt sie in ein kleines Dorf am Stettiner Haff. Als Ayla dort menschliche Knochen ausbuddelt, verbinden sich die Geschichten der drei Frauen.

Drei Zeitebenen, drei Frauen, die sich nie begegnen und deren Leben doch so eng miteinander verbunden sind. So könnte man den Roman "Unter dem Moor" von Tanja Weber in Kürze beschreiben. Doch das wäre viel zu banal und würde dieser hervorragenden Geschichte nicht gerecht werden. Die Handlung erzählt von den Jahren 1936, 1979 und der Gegenwart. Tanja Weber hat für jeden Zeitpunkt die Atmosphäre perfekt eingefangen. Man fühlt sich in die Jahre zurückversetzt und kann die Menschen gut verstehen. Ihre Ängste und Sehnsüchte sind absolut nachvollziehbar. Auch die heutige Geschichte ist realistisch, denn die Corona-Pandemie vergisst so schnell niemand. Dieses Buch hat mich fasziniert. Es ist kein Gute-Laune-Buch, sondern fällt eher in die anspruchsvolle Kategorie. Auf jeden Fall regt es zum Nachdenken an - und das kann nie verkehrt sein!

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Die Erdmännchen bei den Reichen und Schönen

Arsch voll Geld
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Im Erdmännchen-Bau ist dieStimmung auf Null. Die Weibchen sind durchgedreht und fordern mehr Me-Time! Natalie will plötzlich doch vorläufig keinen Clan gründen und zieht bei Ray wieder aus. Da kommt der ...

Im Erdmännchen-Bau ist dieStimmung auf Null. Die Weibchen sind durchgedreht und fordern mehr Me-Time! Natalie will plötzlich doch vorläufig keinen Clan gründen und zieht bei Ray wieder aus. Da kommt der Anruf von Interpol gerade zur rechten Zeit! Phil, Rufus und Ray sollen sich bei den Reichen und Schönen an der Cote d'Azur auf einer Hochzeit einschleusen. Der Sohn einer dubiosen Investmentfondsgröße heiratet eine Frau aus gutem Hause. Unter den Gästen wird auch der Kopf eines mexikanischen Drogenimperiums sein. Dieser soll dingfest gemacht werden. Problem: Niemand weiß, wer sich hinter "Samtpfote" verbirgt. Ein Fall wie gemacht für "Phil & Friends"!

Das Autorenduo Moritz Matthies schickt Phil & Friends diesmal an die Cote d'Azur. Dort ist der Buchtitel "Arsch voll Geld" Programm. Zwischen den Reichen und Schönen erleben die Erdmännchen viele witzige und gefährliche Abenteuer. Und natürlich geht auch diesmal dabei einiges zu Bruch - z. B. eine millionenschwere Yacht. Diesmal bekommen sie Unterstützung von Jean Jaques, der Ratte, die alles klaut, was irgendwie nach Gold aussieht und zunächst herrlich versnobt ist. Bei all dem Humor ist dieses Buch jedoch auch spannend. Denn niemand weiß, wer "Samtpfote" ist. So hinterfragt man während des Lesens jeden einzelnen Hochzeitsgast und hat zig Verdächtige. Man tappt genauso im Dunkeln wie das Ermittlertrio. Immer wieder witzig ist Rufus und seine Agentenausrüstung. Die Vorstellung, was er so alles am Klettgurt mit sich schleppt ist einfach urkomisch. Aber er hat auch für jedes Problem eine Lösung. Geschrieben ist das Buch auf lockere, witzige Art, so daß man hier nur so durch die Seiten fliegt. Diese Erdmännchen haben mein Leserherz fest in ihren Pfötchen und hoffentlich bekommen sie noch viele Fälle zu lösen!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Eine Geschichte zum Wohlfühlen

Das Licht in den Birken
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Als Thea vor mehr als 20 Jahren von Norddeutschland nach Portugal auswanderte, hatte sie eine große Enttäuschung zu verarbeiten. Doch jetzt, mit Mitte 50, zieht es sie zurück in ihre Heimat. Sie findet ...

Als Thea vor mehr als 20 Jahren von Norddeutschland nach Portugal auswanderte, hatte sie eine große Enttäuschung zu verarbeiten. Doch jetzt, mit Mitte 50, zieht es sie zurück in ihre Heimat. Sie findet mit ihren Ziegen eine Bleibe auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide. Der Besitzer Benno ist ein knorriger Eigenbrödler und Theas spontane Freundlichkeit kommt zunächst bei ihm nicht gut an. Da findet Benno das Mädchen Juli im Wald. Sie hat sich am Fuß verletzt und muß ihre geplante Wanderung nach Amsterdam bei Benno und Thea unterbrechen. Thea und Juli merken bald, daß Benno in finanziellen Schwierigkeiten steckt, doch alle Bemühungen ihm zu helfen prallen bei ihm ab. Erst als der Hof vor der Zwangsversteigerung steht, sieht Benno ein, daß er Hilfe annehmen muß. Gemeinsan nehmen die drei unterschiedlichen Menschen diese Herausforderung an.

Der Roman "Das Licht in den Birken" ist eine sehr zu Herzen gehende Geschichte. Romy Fölck schreibt darin über drei einsame Menschen, die sehr unterschiedlich mit ihrer Situation umgehen. Sie erzählt ihre Lebensgeschichten so eindringlich und warmherzig, daß man sich beim Lesen diesen Worten nicht entziehen kann. Man möchte am liebsten jeden von ihnen umarmen - sofern sie das zulassen würden, denn Benno hat sich total von allen Menschen zurückgezogen. Ganz anders reagiert Thea. Obwohl sie sehr einsam ist, mag sie die Menschen. Diesen Kontrast spürt der Leser sehr deutlich. Romy Fölck gelingt es wunderbar zu beschreiben, wie einer dem anderen gut tut, ohne ihn total umkrempeln zu wollen.
Diese Geschichte ist etwas fürs Herz und wunderschön zu lesen. Man spürt am Schluß, wie die Zufriedenheit der Menschen auf einen überspringt.

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Veröffentlicht am 10.07.2024

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Unheilvolles Lançon
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Als die Winzerin des berühmten Weingutes Chateau Richelme mit einer Drohne die Reben kontrolliert, filmt sie zufällig kurz eine Frau, die leblos auf einem Felsen liegt. Sie alarmiert Capitaine Roger Blanc. ...

Als die Winzerin des berühmten Weingutes Chateau Richelme mit einer Drohne die Reben kontrolliert, filmt sie zufällig kurz eine Frau, die leblos auf einem Felsen liegt. Sie alarmiert Capitaine Roger Blanc. Doch als er sich den Tatort besieht, ist die Frau verschwunden. Niemand vermißt diese Frau. Blanc ermittelt trotzdem und deckt alte Geheimnisse des Weingutes auf.

"Unheilvolles Lancon" ist bereits der elfte Fall für Capitaine Roger Blanc. Man kann diesen herrlichen Krimi aber auch perfekt ohne Vorkenntnisse lesen. Cay Rademacher schafft es gekonnt, seine Charaktere so darzustellen, daß man hier keine Wissenslücken hat und meint, diese schon sehr lange zu kennen. Der Fall ist sehr ausgeklügelt und durchdacht. Eine vermeintliche Leiche, die rasch vom Tatort verschwindet, keine vermißten Personen - da rätselt man gespannt mit und wird immer tiefer in Geheimnisse und Intrigen hineingezogen. So sehr hineingezogen, daß man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Seine Charaktere hat Cay Rademacher wunderbar mit Leben gefüllt. Blanc und sein Team sind absolut sympathisch und haben alle ihre eigenen Probleme, die jedoch die eigentliche Handlung nicht verdrängen. Auf dem Weingut begegnet man Charakteren, die alle etwas verheimlichen, so daß jeder zum Kreis der Verdächtigen gehört. Berührt hat mich der Wettkampf, wer mehr Tage überlebt, der beiden im Sterben liegenden alten Winzer. Dabei hatte ich Gänsehaut. Der Autor schreibt wunderbar bildhaft, so daß man wirklich alles genau vor Augen sieht. Die wunderschöne Landschaft wird mit Herzblut beschrieben, so daß man meint, selbst durch die Weinberge zu wandeln. Die Handlung ist absolut spannend und auf die überraschende Lösung muß man bis zum Schluß warten! Mir hat dieser Krimi unheimlich schöne Lesestunden beschert und ich werde diese Serie gern auch weiterhin verfolgen!

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