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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine kurzweilige Liebesgeschichte, die Lust auf Wein und Käse macht

Ein Wein für zwei
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"Schweigen ist leichter als zu erklären, dass etwas Schlimmes passiert ist […]"

Birdy, die Hauptprotagonistin in diesem Buch, ist verzweifelt und an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens angekommen.
Als ...

"Schweigen ist leichter als zu erklären, dass etwas Schlimmes passiert ist […]"

Birdy, die Hauptprotagonistin in diesem Buch, ist verzweifelt und an dem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens angekommen.
Als ihre Freundin Heather den Sommerjob als Wein Sommelière in Schottland ausschlägt und stattdessen lieber nach Italien in den Liebesurlaub fährt, beschließt Birdy kurzerhand sich als Heather auszugeben und den Job stattdessen auszuführen.
Leider hat Birdy nur wenig Ahnung von Wein, auch wenn sie diesen gerne mal trinkt. Und das Hotel in den schottischen Highlands erweist sich als Luxushotel mit einer sehr großen Weinkarte.

Mit einem schönen Schreibstil entführt die Autorin Lizzy Dent den Leser in das chaotische Leben von Birdy Finch.
Doch so chaotisch, so liebenswert ist auch die Protagonistin, einfach weil sie so herrlich unperfekt ist.
Natürlich habe auch ich beim Lesen die Katastrophe kommen sehen und oftmals den Kopf schütteln müssen und mir die Frage gestellt, wie sie da jemals unbeschadet wieder rauskommen will. Getreu dem Motto: Das macht die jetzt nicht wirklich!
Doch es bleibt immer die nötige Spannung im Plot vorhanden und man möchte unbedingt wissen, wann und ob der ganze Schwindel auffliegt.

Im Laufe der Zeit wird es dem Leser gestattet auch hinter Birdys Fassade zu blicken, so dass sich allmählich die schwierige Kindheit offenbart, mit einem alkoholkranken Vater und einer Mutter, die immer wieder versucht die Fassade nach außen aufrecht zu erhalten.
So erklärt sich auch einiges an Verhalten im Plot und gibt dem, doch sehr lustigen Roman, einen ernsten Touch.
Doch keine Angst, zu ernst wird es nicht und die Kindheitsgeschichte rückt nicht zu offensichtlich in den Vordergrund.

Getoppt wird das Ganze natürlich auch noch mit einem Hauch von Liebe, die jedoch nicht zu kitschig wird.
Wenn man dann von dem doch sehr konstruierten Ende absieht, dass zwar irgendwie schön war, ich aber dennoch ziemlich unrealistisch empfunden habe, ist es alles in allem ein sehr kurzweiliger und lustiger Liebesroman, der sich locker leicht weglesen lässt und definitiv Lust auf Wein und Käse macht

Ich vergebe daher 4 Weingläser

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Veröffentlicht am 04.09.2021

"Die Vergangenheit wurde wieder zur Gegenwart und er konnte dort weitermachen, wo er aufgehört hatte: Der Anführer der schwarzen Allianz zu sein."

Die Allianz der Sonne (Band 1)
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Worum geht’s?

Lichtfels, der Anführer der Kämpfergilde "Schwarze Allianz" verlässt seine Gefährten plötzlich, um eine geheime Mission zu erfüllen. Fünf Jahre später kehrt Lichtfels zurück nach Dekar und ...

Worum geht’s?

Lichtfels, der Anführer der Kämpfergilde "Schwarze Allianz" verlässt seine Gefährten plötzlich, um eine geheime Mission zu erfüllen. Fünf Jahre später kehrt Lichtfels zurück nach Dekar und findet nichts mehr so vor, wie es mal war. Seine Gildenmitglieder sind in alle Himmelsrichtungen verstreut und auf dem Thron sitzt ein König, der das Volk unterdrückt und tyrannisiert. Alle Werte, alle Prinzipien, für die die "Schwarze Allianz" einst stand, wurden zerschlagen.
Lichtfels versucht seine Gefährten wieder zu versammeln und zu vereinen und den Machenschaften des Tyrannen Einhalt zu gebieten.
Er möchte dem Volk von Dekar zeigen, dass seine Gilde noch immer für die alten Werte einsteht und es beschützen kann.
Doch diese Ziele scheinen unerreichbar zu sein. Nicht nur, dass Lichtfels die Zeit davonzulaufen scheint, sondern er deckt auch noch ein Geheimnis um den König auf, dass besser niemals hätte ans Licht kommen dürfen…

Im Mai diesen Jahres durfte ich für Stefanie Karau als Blogger bei einer Aktion zum Erscheinen Ihres High Fantasy Debüts mitmachen und natürlich war ich dadurch so angefixt, dass das Buch am Ende auch bei mir einziehen musste.
Bei der "Allianz der Sonne" handelt es sich um den Auftakt einer Fantasy Reihe und die Autorin hat es geschafft, dass ich jetzt am liebsten schon Band 2 in den Händen halten würde.
Allein das Logo und die gesamte Aufmachung des Fantasy Romans haben mir sehr gut gefallen.
Es gibt eine übersichtliche Karte, was mir persönlich bei High Fantasy immer sehr gut gefällt. Ebenfalls gibt es ein Inhaltsverzeichnis sowie ein Glossar und ein Namensverzeichnis am Ende des Buches.
Der Plot wird aus Sicht der Hauptprotagonisten Lichtfels, Aliya, Lara, Wibatem und Blaeck erzählt.
Dabei wird der gesamte Roman in 42 Kapitel unterteilt und der Charakter, aus dessen Sicht die Story aktuell erzählt wird, wird zu Anfang eines jeden Absatzes oder Kapitels genannt.
Die fünf Hauptprotagonisten haben mir sehr gut gefallen, wobei Aliya und Blaeck meine Lieblingscharaktere im Plot darstellen. Für mich sind die beiden die stärksten und prägendsten Charaktere der Gilde.
Insgesamt muss man sich als Leser jedoch auf viele Personen im Buch einstellen, da die Gilde nicht nur aus den fünf beschriebenen Protagonisten besteht. Hier fiel es mir persönlich manches Mal schwer den Überblick zu behalten und einige der Nebencharaktere wurden natürlich nicht so ausführlich dargestellt. Daher habe ich es auch nicht als großen Verlust empfunden, wenn einer von diesen gestorben ist.
Als kleinen Minuspunkt muss ich benennen, dass ich mich als Leser etwas in die Story hineingeworfen gefühlt habe. Insgesamt hat sich der Plot zwar langsam aufgebaut, mir persönlich hat trotzdem teilweise Hintergrundwissen, zur Story und zu den Beziehungen der Protagonisten untereinander, gefehlt.
Es kann natürlich sein, dass einige Infos bewusst noch nicht beschrieben wurde und noch in den Folgebänden erscheinen.
Dies würde ich mir auch wünschen, denn teilweise blieben doch noch einige Fragezeichen zurück.

Insgesamt hat Stefanie Karau jedoch einen sehr starken Auftakt einer High Fantasy Reihe geschaffen, der noch viel Potential in den weiteren Bänden bietet und mich gut gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Eine warmherzige Geschichte über eine Trennung aus männlicher Sicht erzählt

Am Ende ist es ein Anfang
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„Das Fehlen der Gesellschaft einer Person zu spüren und das Fehlen ihrer Liebe sind zwei unterschiedliche Dinge.“

Wie geht ihr mit einer Trennung um?

Andy, der Hauptprotagonist in diesem Buch, wurde ...

„Das Fehlen der Gesellschaft einer Person zu spüren und das Fehlen ihrer Liebe sind zwei unterschiedliche Dinge.“

Wie geht ihr mit einer Trennung um?

Andy, der Hauptprotagonist in diesem Buch, wurde von seiner Freundin Jen verlassen. Für ihn kam diese Trennung ziemlich plötzlich und er versucht nun mit der Situation umzugehen und diese zu verarbeiten.
Und genau davon handelt der Roman „Am Ende ist es ein Anfang“.
Dolly Alderton beschreibt den Umgang mit dieser doch recht ernsten Thematik auf eine warmherzige und auch lustige Art. Dabei wird die nun beendete Liebesgeschichte von Andy und Jen aus zwei Seiten betrachtet, wobei Andy hierbei den größeren Part im Plot einnimmt.

Wir begleiten Andy bei der Verarbeitung der Trennung vom Verleumden vor seinen Freunden bis hin zu Wut und Trauer. Dabei wird deutlich dass dieser Prozess durchaus nicht linear ist und es immer wieder zu Rückschlägen kommt.
Denn dieser versteht die Gründe der Trennung überhaupt nicht oder mag diese auch nicht glauben.
Mit Andy lernen wir einen Protagonisten kennen, der sich durch eine Beziehung definiert und von Selbstzweifeln zerfressen ist. Er glaubt nicht an sein Talent als Comedian, hadert mit seinem Erfolg und verzweifelt nun auch noch an seinem Freundeskreis. Denn diese befinden sich zum Großteil selbst in festen Partnerschaften oder sind Familienväter und haben nicht so ein offenes Ohr, wie Andy das gerne hätte.
Dabei wird deutlich, dass die Probleme des Protagonisten nicht erst mit der Trennung begonnen haben, sondern schon früher.

Als Leser habe ich mitgelitten und konnte dieses Gefühl sehr gut verstehen, wie es ist, wieder zu den Eltern ziehen zu müssen. Fast jeder von uns hat doch schon eine Trennung hinter sich und diese völlige Machtlosigkeit erleben müssen.
Auch konnte ich die Zerrissenheit der Protagonisten Andy und Jen sehr gut nachempfinden, da diese schwankten zwischen Wut, Vermissen und auch dem Gefühl der Vertrautheit, dass ja nach einer Trennung nicht automatisch erlischt.

Sehr gut gefallen hat mir auch, das Aufzeigen der Unterschiede zwischen Frauen und Männern mit dem Umgang einer Trennung. Die Autorin hat zumindest den Anschein erweckt, dass Frauen emotionaler und tiefgründiger Beziehungsprobleme besprechen, als Männer es tun.
Und auch, wenn ihr jetzt das Gefühl bekommt, es handelt sich um eine schwere Kost bei diesem Roman, so kann ich euch diese Angst nehmen.
Mit viel Witz und Charme nimmt sich die Autorin dieser doch so schweren Thematik an.
Besonders gut hat mir am Ende auch eine Kurzfassung der Geschichte aus Jens Sicht gefallen. Dies hat doch nochmal einiges zum Verständnis beigetragen.
Leider kann ich jetzt nicht tiefer in die Thematik einsteigen, ohne euch zu Spoilern.

Es ist kein Buch, dass man in einem Rutsch durchlesen kann, allerdings doch auch eine Herzensempfehlung für jeden, der dieser Thematik offen gegenüber steht oder Interesse an den Prozessen einer Trennung hat. Ich vergebe 3,5 gebrochene Herzen für diesen Roman.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Ein gutes Familiendrama, aber kein Thriller

Die Fremde in meinem Haus
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„Doch das war eben eine weitere komplexe Wahrheit über Menschen (…)- dass gute Menschen böse Taten verüben können, vor allem dann, wenn sie selbst Böses erlebt haben.“


Habt ihr euch schon einmal mit ...

„Doch das war eben eine weitere komplexe Wahrheit über Menschen (…)- dass gute Menschen böse Taten verüben können, vor allem dann, wenn sie selbst Böses erlebt haben.“


Habt ihr euch schon einmal mit dem Thema Adoption oder Pflegekind beschäftigt?

Susie, die Hauptprotagonistin dieses Romans, musste vor 15 Jahren ihre Tochter Skye zur Adoption freigeben aus unterschiedlichen Gründen.
Und auf einmal meldet sich diese bei ihr und teilt ihr sogar mit, dass es ihr in der aktuellen Familie nicht besonders gut gehen würde.

So beginnt der Thriller, der für mich leider mehr ein Familiendrama als denn ein Thriller war.
Aber dazu später mehr.
Die Story an sich wird zum Großteil abwechselnd aus Sicht von Susie und ihrem Ehemann Gabe erzählt.
Dabei baut sich der Plot auch langsam auf. Der Autor nimmt sich Zeit die familiäre Stimmung zu vermitteln und zwischendurch erfährt der Leser auch immer ein paar Hintergründe zum britischen Familienfürsorge System.
Einiges vom Storyverlauf war für mich zumindest auch vorhersehbar, weshalb die Spannung für mich tatsächlich erst zum Ende des Romans aufgekommen ist.
Und da habe ich leider auch erst die Thriller Elemente bemerkt.
Die meiste Zeit hatte der Roman für mich eher einen Touch eines Familiendramas. Dazu spielte auch immer eine gewisse Kritik des britischen Systems mit.

Versteht mich nicht falsch. Ich habe das Buch dennoch verschlungen, weil ich die Thematik mega interessant finde. Immerhin habe ich ja selbst genügend berufliche Überschneidungen mit dem Thema.
Dennoch habe ich eigentlich einen Thriller erwartet.

Alles in allem hat JP Delaney trotzdem eine spannende und interessante Thematik aufgearbeitet und mit einem guten Schreibstil dafür gesorgt, dass ich am Ball geblieben bin und weiterlesen wollte.

Daher vergebe ich noch 3,5 von 5 Gitarren für die dramatische Story.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Ein arktischer Thriller mit politischen Hintergründen und einigen Schwächen

Schmelzpunkt
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"Siku Kisimi - allein das Eis entscheidet."

Mögt ihr Schnee und Eis oder zieht ihr die Wärme lieber vor?

Ich bin ja ein bekennender Sommer Fan, dennoch möchte ich euch heut den Thriller "Schmelzpunkt" ...

"Siku Kisimi - allein das Eis entscheidet."

Mögt ihr Schnee und Eis oder zieht ihr die Wärme lieber vor?

Ich bin ja ein bekennender Sommer Fan, dennoch möchte ich euch heut den Thriller "Schmelzpunkt" von Wolf Harlander vorstellen.
Wir begleiten in diesem arktischen Thriller nicht nur den jungen Inuk Nanoq Egede, der in Grönland lebt und sich durch Touristentouren versucht über Wasser zu halten, sondern auch die deutsche Wissenschaftlerin Dr.Hanna Jordan sowie die beiden BND Agenten Nelson Carius und Diana Winkels.
Der Thriller wird dabei abwechselnd aus Sicht der vier Protagonisten erzählt, wobei ein Großteil auf Nanoq und Hanna entfällt.

Wolf Harlander nimmt euch mit in eine eiskalte Welt von Grönland, die stellenweise gar nicht mehr so kalt ist, da gerade dort der Klimawandel am Besten zu beobachten ist.
Dabei nimmt der Autor sich Zeit die richtige Atmosphäre zu schaffen und immer wieder neue Spannungsbögen im Plot aufzubauen.
Der Leser bekommt hierdurch nicht nur Einblicke in die politischen Spannungen, die sich rund um die Ressourcen der Arktis aufbauen, sondern auch in das Leben der dort einheimischen Inuit und deren Lebensweise.
Auch der Schreibstil des Thrillers hat mir sehr gut gefallen und wissenschaftliche oder politische Themen wurden sehr verständlich dargestellt, so dass ich mich keinesfalls im Lesefluss gestört gefühlt habe.

Minuspunkte muss ich jedoch für einige Dialoge zwischen den einzelnen Protagonisten vergeben. Diese wirkten teilweise sehr starr und wenig emotional, obwohl die Situation da einiges hergegeben hätte. Auch das Handeln einiger Protagonisten untereinander war für mich nicht immer nachvollziehbar, so dass gerade einige Charakterentwicklungen doch etwas unrealistisch wirkten.

Alles in allem handelt es sich jedoch um einen guten Thriller, der zum Nachdenken anregt, wie wir mit unserer Umwelt umgehen und die Folgen, die daraus resultieren.
Daher vergebe ich noch 3,5 von 5 Eisbergen für diesen eiskalten Thriller.

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