Fakten und Fiktion aus dem Mittelalter
Die steinerne KroneDie Geschichte beginnt mit einer Ausgrabung 1943 im Castel del Monte im Süden Italiens. Die Nazis haben einen Professor beauftragt, dort nach Artefakten zu suchen, die aus der Zeit Kaiser Friedrichs des ...
Die Geschichte beginnt mit einer Ausgrabung 1943 im Castel del Monte im Süden Italiens. Die Nazis haben einen Professor beauftragt, dort nach Artefakten zu suchen, die aus der Zeit Kaiser Friedrichs des Zweiten stammen könnten. Natürlich überwacht ein schneidiger Oberleutnant die Ausgrabungen, damit alles mit rechten Dingen zugeht.
Das Castel del Monte war nach Friedrichs Plänen erbaut worden, die Form war achteckig, mit acht Türmen an jeder Ecke. Friedrich galt als ein großer Herrscher, die Nazis wollten ihn für ihre Ideologie vereinnahmen, da könnten einige Fundstücke aus der Vergangenheit vielleicht hilfreich sein. Und tatsächlich wurde auch etwas gefunden. Ein paar Artefakte und eine Art Chronik, die Abschnitte aus dem Leben des Stauferkaisers enthielt.
Der Professor übersetzt die Schriftstücke für den Oberleutnant, und damit wird der Leser zurück ins Mittelalter geführt. Wichtige Episoden aus dem ereignisreichen Leben Friedrichs werden erzählt, der Autor lässt uns teilhaben an tatsächlichen und fiktiven Erlebnissen aus einer Zeit, die für uns heute kaum vorstellbar ist.
Viele Ereignisse sind geschichtsinteressierten Lesern vermutlich bekannt, doch es ist durchaus spannend, sie auf diese Weise geschildert zu bekommen. Auch die fiktiven Teile sind gut integriert, der Lesefluss wird nicht beeinträchtigt. Wer sich historisch nicht so gut auskennt, wird trotzdem gut unterhalten, und darauf kommt es bei einem Roman ja an. Im Nachwort nimmt der Autor dann Stellung zu Fakten und Fiktion, was ich sehr gut fand.
Meiner Ansicht nach ein gut geschriebenes Buch, welches das Interesse an jener schweren Zeit des Mittelalters wecken kann. Und ein Anstoß vielleicht, sich etwas intensiver mit unserer Vergangenheit zu befassen. Die Geschichte lehrt uns, das Vieles von dem, was wir heute bestaunen, auch damals schon vorhanden war, wenn auch in etwas anderer Gestalt. Fake-News sind keine Erfindung unserer Zeit, um nur ein Beispiel zu nennen.
Für mich eine lesenswerte Geschichte über den letzte großen Staufer und seine Zeit.