Eine unglaublich berührende und wahre Geschichte, die noch lange nachwirkt!
Kurzbeschreibung
Als Henrik mit 56 einen Schlaganfall erleidet, bricht das „perfekte“ Leben mit seiner Familie zusammen.
Dabei liegt es nicht daran, dass er im Rollstuhl sitzt, sondern an der Tatsache, ...
Kurzbeschreibung
Als Henrik mit 56 einen Schlaganfall erleidet, bricht das „perfekte“ Leben mit seiner Familie zusammen.
Dabei liegt es nicht daran, dass er im Rollstuhl sitzt, sondern an der Tatsache, dass auch Teile seines Gehirns zerstört sind.
Empathie und Realitätssinn scheinen ihm seitdem völlig fremd zu sein. Seine Frau wird für ihn zum „Miststück“ und so erzählt sie auf tragische wenn auch urkomische Art vom Irrsinn des Pflegesystems und dem Familienalltag.
Eindruck
Es handelt sich hier um eine reale Erzählung von Barbara Wentzel, deren gemeinsame Geschichte mit ihrem Ehemann Henrik, der Startschuss für das Projekt „Haus für morgen“ ist.
In Zusammenarbeit mit der Autorin Miriam Collée erzählt sie auf schonungslose aber ehrliche und teils sogar sehr amüsante Weise ihre Erlebnisse mit ihrem Ehemann, der seitdem Schlaganfall völlig verändert ist.
Nicht nur sein Leben wurde seit jenem Tag auf den Kopf gestellt, sondern auch das seiner Familie und seinen Freunden.
Hin und wieder wird auch seine Sichtweise als Erzählstrang dargestellt, was diese Geschichte noch interessanter wenn auch tragischer werden lässt.
Denn gerade für ihn ist die Situation natürlich noch härter.
Vor Tag x war er erfolgreich im Berufsleben, wurde geschätzt und nun ist er plötzlich auf fremde Hilfe angewiesen. Dabei scheint ihm obendrauf noch der Realitätssinn abhanden gekommen zu sein, was eine unglaubliche Herausforderung für seine Mitmenschen darstellt.
Es gibt viele Komplikationen in der Zeit nach dem Schlaganfall.
Viele Hürden, vor allem die, die die Pflege betreffen, müssen überwunden werden.
Hier zeigt sich auf, wie schwierig es ist, Pflege- und Hilfsmittel zu bekommen, und welch enorme Kraft es kostet, all diese Hürden zu meistern.
Auch die Lohnunterschiede zwischen Deutschland und Polen werden thematisiert und so erstaunt es mich mittlerweile immer weniger, warum so viele Menschen auf polnische Pflegekräfte angewiesen sind.
Doch trotz all dieser Hindernisse hält die Familie zusammen und beweist ein so starkes Band, dass man eigentlich nur bewundern kann.
Hier kristallisiert sich vor allem die unglaubliche Stärke von Barbara heraus, die sich so vieles gefallen lassen muss und häufig den bitterbösen und feindseligen Worten ihres Mannes ausgesetzt ist.
Oft dachte ich, woher nimmt sie bloß all diese Kraft?
Auch wenn ihr Mann nichts dafür kann, verletzend sind seine Worte trotzdem.
Doch auch der Rest der Familie kämpft und hält zusammen, feiert kleine Erfolge und steckt Niederlagen irgendwie weg.
So lässt sich Schritt für Schritt die Entwicklung des neuen Lebens beobachten und ganz ehrlich, so manche urkomische Situation sorgt für amüsante und heitere Momente, in denen vor Lachen, die Augen nicht trocken bleiben.
Doch regt sie aufgrund ihrer Tiefe auch sehr zum Nachdenken an und letztendlich stellt man sich die Frage, wie man selbst in einer solchen Situation reagieren würde.
Ich würde so gerne noch viel mehr von dieser Erzählung schwärmen, aber man sollte sie wirklich selbst lesen oder hören, um die Menschen dahinter kennenzulernen und mit ihnen mitzufühlen.
Auch die Sprecherin Elke Schützhold leistet hier eine großartige Arbeit.
Sie leiht Barbara Wentzel ihre Stimme, erzählt auf sehr mitfühlende und auch sehr emotionale Weise, sodass ich oftmals glaubte, Babara Wentzel trägt diese Geschichte selbst vor.
Daran lässt sich erkennen, wie einfühlsam Elke Schützhold in diese Geschichte eintaucht und sie mit viel Feingefühl authentisch darstellt.
Fazit
„Käsekuchen mit Sauerkraut“ ist eine unglaublich berührende und wahre Geschichte, die noch lange nachwirkt!
Die Zusammenarbeit zwischen Barbara Wentzel, der Autorin Miriam Collée und der Sprecherin Elke Schützhold hat hier wunderbar funktioniert und wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Dieser Blick hinter die Kulissen, das Gefühl, diese Familie tatsächlich live zu erleben, beweist, wie unglaublich authentisch diese Geschichte erzählt wird.
Ich wünsche allen viel Erfolg für ihr Projekt „Haus am Morgen“ und das jeder in dieser Familie auf seine Art wieder glücklich wird.