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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2024

Highlight

Starling House
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Im Buch geht es um Opal, die immer wieder von Starling House träumt. Aber in Eden, der Kleinstadt, in der sie wohnt, gibt es Gerüchte, die besagen, dass es im Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie ...

Im Buch geht es um Opal, die immer wieder von Starling House träumt. Aber in Eden, der Kleinstadt, in der sie wohnt, gibt es Gerüchte, die besagen, dass es im Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie sollte sich also davon fernhalten und doch steht sie eines Tages davor und trifft dort auf Arthur Starling, den Hüter des Hauses. Und darin geht es tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu. Doch anders als die Bewohner Edens denken, hat es weniger mit Satanismus und viel mehr mit der waschechten Underworld zu tun.

Ich fand dieses Buch ganz ausgezeichnet. Es hat eine fantastische Stimmung, die herrlich hervorkommt durch den Nebel über Eden, die gruseligen Gestalten, die in den Minen hausen und das Haus, das eine ganz eigene Persönlichkeit hat. Vor allem letzteres mochte ich sehr gerne. Das Haus wurde so fabelhaft anthropomorphisiert, dass ich es fast als einen meiner Lieblingscharaktere aufzählen würde. Aber auch Opal und Arthur finde ich ganz wundervoll. Ich liebe es, wenn Hauptcharaktere nicht als wunderschöne, perfekte Menschen beschrieben werden und das konnte dieses Buch definitiv bieten. Es wirkt so einfach viel echter und weniger oberflächlich, wenn sie sich verlieben und sich ihre Einstellung zueinander darauf basierend ändert. Die Liebesgeschichte im Buch mochte ich wirklich gerne, da sie sich langsamer entwickelt hat und die beiden sich trotz aller Widrigkeiten ineinander verliebt haben. Weder Opal noch Arthur sind besonders freundliche Charaktere, aber sie wirken in ihrer Erklärung, wie das zustande gekommen ist und in ihren inneren Gefühlen so liebenswert, dass ich sie trotzdem beide ins Herz geschlossen habe.
Das hervorgehobene Gefühl, eine Heimat zu finden, war einfach wunderschön.
Das Mysterium war unfassbar spannend und das Buch konnte mich total packen und die Gegenspieler wirkten mit ihren skrupellosen und realistischen Einschüchterungsmethoden so herrlich beunruhigend.

Dieses Buch war ein Highlight für mich und ich persönlich kann es definitiv weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 11.07.2024

Düster

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns
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Blunder ist ein Ort, der von einem dichten Nebel umgeben ist, der nach Salz riecht. Wer mit diesem Nebel in Berührung kommt, taucht nicht wieder auf, sondern gehört jetzt der Herrin des Waldes. Gelegentlich ...

Blunder ist ein Ort, der von einem dichten Nebel umgeben ist, der nach Salz riecht. Wer mit diesem Nebel in Berührung kommt, taucht nicht wieder auf, sondern gehört jetzt der Herrin des Waldes. Gelegentlich kommen jedoch Kinder mit dem Nebel in Berührung, die nach einer mysteriösen Infektion verzerrte magische Kräfte besitzen. Kinder mit dieser Magie werden gejagt, da nur Menschen mit magischen Vorsehungskarten ebenjene nutzen dürfen. Elspeth hatte die Infektion als Kind, konnte der königlichen Garde jedoch entkommen. Ihre Infektion hat ihr einen Nachtmahr beschert, ein Wesen, das in ihrem Kopf haust. Jeden Tag hat sie Angst, dass ihr Geheimnis entdeckt wird.

Beim Versuch, eine Zusammenfassung für dieses Buch zu schreiben, ist mir aufgefallen, wie unheimlich vollgepackt es ist. Trotzdem fand ich es an keiner Stelle zu viel oder überwältigend. Das Buch hat einfach eine ausgezeichnete Storydichte.
Ich mag die Mythen der Welt total gerne, was auch das war, was mir am meisten am Buch gefallen hat. Die Autorin baut eine ganz fantastische, düstere Stimmung auf und man kann sich das nebelverhangene Dorf, in dem eine ständige bedrückende Atmosphäre herrscht, ausgezeichnet vorstellen.
Elspeth hat mir gut gefallen, aber vor allem Ione hatte eine so spannende Entwicklung, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wo das noch hinführen wird.
Die Liebesgeschichte ist mir, um ehrlich zu sein, nicht so sonderlich nahe gegangen. Aber gar nicht so wirklich, weil sie schlecht gewesen wäre, sondern weil mich die ganze restliche Welt und die Suche nach den Vorsehungskarten viel mehr interessiert hat.
Den Austausch zwischen Elspeth und dem Nachtmahr fand ich herrlich zu lesen, da er oft witzig, aber durchaus auch mysteriös war.

Das Buch vermag es ausgezeichnet, eine verhängnisvolle Stimmung aufzubauen, was ich ganz hervorragend fand. Nach dem Ende des ersten Band bin ich wahnsinnig gespannt auf den nächsten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.07.2024

Leidenschaft für Pilze

Mushroom Fever
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Der Autor des Buches ist leidenschaftlicher Pilzenthusiast und das merkt man auch, während man dieses Buch liest. Er interessiert sich sehr weitflächig für Pilze. Das beinhaltet zum einen wissenschaftliche ...

Der Autor des Buches ist leidenschaftlicher Pilzenthusiast und das merkt man auch, während man dieses Buch liest. Er interessiert sich sehr weitflächig für Pilze. Das beinhaltet zum einen wissenschaftliche Aspekte und zum anderen heilende Aspekte.
Die allgemeinen Informationen waren durchaus sehr interessant, manchmal wirkte es an einigen Stellen aber ein wenig zu esoterisch für mich.
Was mir gut gefallen hat, war, dass der Autor seine Begeisterung für Pilze gut übertragen hat und mich persönlich damit anstecken konnte. Es war sehr schön zu sehen, wie begeistert er fast jeden Pilz in den Pilzporträts beschrieben hat.
Die Pilzporträts fand ich gut gewählt und sehr spannend. Es war total interessant, was für spezielle Eigenschaften die unterschiedlichen Pilze hatten. Dabei gibt der Autor auch gute Tipps, wenn es um das Sammeln der Pilze und bestimmte Merkmale und Herausforderungen gibt. Er ermöglicht es, dass man beim Lesen gut das Risiko beim Sammeln verschiedenster Pilze einschätzen kann. Die Auswahl der Pilze in den Porträts fand ich gut, da sie verschiedene Schwierigkeitsstufen und Jahreszeiten abdecken.
An manchen Stellen hat der Autor sehr viele Anglizismen in seinen Sätzen genutzt, was ich persönlich nicht ganz so mag. Insgesamt hat es sich aber sehr gut und flüssig gelesen. Das Buch hat schöne große und ausdrucksstarke Bilder.

Ich denke, dass das Buch eher für Einsteiger ist und dass fortgeschrittene Pilzsucher weniger davon profitieren können. Insgesamt ist es aber ein wirklich interessant zu lesendes Buch, das ich sehr empfehlenswert finde.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Packend

Ehemänner
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Lauren kommt eines Tages von einem lustigen Abend mit ihren Freundinnen wieder und in ihrer Wohnung steht plötzlich ein Mann. Ein Mann, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Bevor Lauren die Situation ganz ...

Lauren kommt eines Tages von einem lustigen Abend mit ihren Freundinnen wieder und in ihrer Wohnung steht plötzlich ein Mann. Ein Mann, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Bevor Lauren die Situation ganz begreifen kann, ist er auch schon wieder auf den Dachboden geklettert und ein neuer Ehemann klettert herunter. Und während sie scheinbar unaufhörlich Ehemänner von ihrem Dachboden auswechseln lassen kann, muss Lauren sich bewusst werden, was sie von einer Partnerschaft überhaupt will.

Das Buch ist sehr unterhaltsam und witzig. Anfangs ist es ausschließlich interessant und lustig zu sehen, wie Lauren sich die Ehemänner aussucht. Und auch auf was basierend sie sie aussortiert. Man kann die Spirale, in die sie dann fällt, gut nachvollziehen. Auch bei mir hat sich ein ganz unangenehmes Gefühl eingestellt. Lauren, die ihre Lage anfangs genossen hat und Ehemänner gewechselt hat, sobald sie etwas ein bisschen gestört hat, wird immer verzweifelter mit ihrer Situation, was schließlich in einem Finale kulminiert, das mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Das Buch hat es beeindruckend geschafft, hin und her zu wechseln zwischen Szenen, die wirklich süß sind, Szenen, in denen man als lesende Person mit Fremdscham erfüllt ist, und welche, in denen ich echt Angst um Lauren hatte.
Das Buch zeigt auf, wie ungewöhnlich Laurens Situation ist und wie sie lernt damit umzugehen, aber es zeigt auch Parallelen zum Online Dating, wo Leute schnell aussortiert werden aufgrund von Oberflächlichkeiten und die Chancen einander gut kennenzulernen wesentlich kleiner sind. Auch Laurens spezielle Situation wird schön beleuchtet, da sie ja in der ungewöhnlichen Situation steckt, dass sie all die niedlichen kleinen Geschichten, die eine Beziehung ausmacht, nicht miterlebt hat und sie jetzt einfach mit dem Alltag klarkommen muss, was sie sehr belastet.

Das Buch war witzig und packend und berührend und ich persönlich kann es nur herzlich empfehlen.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Intrigen und Inquisition

Der Vertraute
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Das Buch dreht sich um Luzia, die Wunder wirken kann. Diese wirkt sie, indem sie eine Mischung aus Worten nutzt, die von ihrer Familie weitergegeben wurde. Ihre Familie, die jüdische Wurzeln hat und deswegen ...

Das Buch dreht sich um Luzia, die Wunder wirken kann. Diese wirkt sie, indem sie eine Mischung aus Worten nutzt, die von ihrer Familie weitergegeben wurde. Ihre Familie, die jüdische Wurzeln hat und deswegen im christlichen Spanien verfolgt wird. Ihre Magie sorgt dafür, dass sie in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rutscht bei einem Wettkampf, in dem es darum geht, den König Spaniens zu beeindrucken, um seine Kämpferin zu werden. Dabei lernt sie auch Santangel kennen, der sie trainiert und langsam aber sicher etwas Beeindruckendes in ihr sieht. In diesem Wettkampf muss Luzia nun überleben, zwischen Intrigen und Inquisition erkennt sie langsam ihre Stärke.

Ich habe schon einige Bücher von Leigh Bardugo gelesen und ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er konnte mich direkt wieder gefangen nehmen.
Das Buch übt Kritik am Christentum, dabei natürlich vor allem an der Ansicht mancher Christen, die ihre Religion in ihrer Ausübung als die einzige korrekte Art sehen. Früher, zu der Zeit in der das Buch spielt, führte das zur Inquisition. Dabei wird vor allem der Antisemitismus dieser Zeitperiode angeprangert, der leider auch zu unserer Zeit relevant ist.
Die Art und Weise, wie Leigh Bardugo Menschen beschreibt, gefällt mir gut. Wie sie die Charaktere äußerlich und charakterlich beschreibt, ist sehr anschaulich. Außerdem kann man als Leserin sehen, wie sich ihre Beziehung stark darauf auswirkt, wie schön sie einander einschätzen, was ich mag.
Ich mochte Luzia sehr gerne. Ihre Beweggründe sind nicht per se sympathisch. Sie ist von Gier nach Macht und Ehrgeiz angetrieben, aber genau deswegen mag ich sie so gerne. Sie ist kein perfekter Mensch, der mal einen Fehler macht, sich letztendlich aber korrigiert und die vermeintlich sympathischere Position einnimmt. Nein, sie hat ein Verlangen und sie gibt dem nach. Sie will Macht und Luxus und ihre Bedürfnisse nicht mehr hintenan stellen und sie trifft ihre Entscheidungen basierend darauf, auch wenn andere sicherer wären.
Santangel ist ein faszinierender Charakter. Es war interessant zu sehen, wie sich seine Prioritäten im Verlauf des Buches geändert haben und er mit seinen Entscheidungen hadern musste.
Schon in “Das neunte Haus” mochte ich das Magiesystem gerne, weil es einen Weg gibt, Magie zu “machen”. Man braucht Materialien oder Rituale und das hat mir auch hier wieder gut gefallen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.