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Veröffentlicht am 11.07.2024

Kikis kleiner Lieferservice

Kikis kleiner Lieferservice
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Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ stammt aus der Feder von Eiko Kadono und wurde damals schon als Literaturverfilmung/ Anime bekannt. Nun wurde es als Buch neu aufgelegt. Dies ist der Reihenauftakt ...

Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ stammt aus der Feder von Eiko Kadono und wurde damals schon als Literaturverfilmung/ Anime bekannt. Nun wurde es als Buch neu aufgelegt. Dies ist der Reihenauftakt rund um die kleine Hexe Kiki und ihre schwarze Katze Jiji und lässt sich ohne Probleme auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Die kleine Hexe Kiki läuft nie vor einer Herausforderung davon. Als ihr dreizehnter Geburtstag ansteht, will sie unbedingt der Hexentradition folgen und sich eine neue Stadt aussuchen, in der sie ein Jahr lang leben möchte. Während dieser Zeit, darf sie nur mit ihren Kräften ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber Zaubersprüche oder Zaubertränke zählen leider nicht zu Kikis Talenten. Kann sie ihre Flugfähigkeiten nutzen, um sich ihren eigenen Weg in der Welt zu bahnen? Zusammen mit ihrer geliebten schwarzen Katze Jiji begibt sie sich auf eine aufregende Reise.

Ich persönlich kannte vorher den Ghibli Film aus den 80er Jahren leider nicht, habe aber viele positive Meinungen dazu gehört. Und als ich die Gestaltung dieser Neuauflage gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich dieses liebevolle Buch lesen möchte. Daher habe ich mich voller Vorfreude und Neugier auf dieses hexenreiche Abenteuer eingelassen und ich wurde nicht enttäuscht.
Schon die Gestaltung fällt hier positiv ins Auge. Innerhalb des Buches sind einige liebevolle schwarz- weiß Illustrationen beigefügt wurden, welche das aktuelle Kapitel gut widerspiegeln.
Der Schreibstil ist leicht und einfach gehalten, dabei schwingt immer ein gewisser Humor mit – all dies führt dazu, dass sich das Buch zügig und angenehm lesen lässt. Bei mir hatte es den Effekt, dass ich den Alltag vergessen konnte und ich habe mich auf die zauberhaften Abenteuer der kleinen Hexe und ihren Kater Jiji gefreut. Als Leser hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und ist dabei an der Seite von Kiki. Zusammen mit ihr muss man selbstständig werden, muss sein Leben bestreiten und lernen, ein Stückchen erwachsen zu werden. Man muss seine eigene kleine Stadt suchen, um sich dort sein Lebensunterhalt zu verdienen und neue Freunde kennen zu lernen. Kiki muss zusammen mit Jiji ihren Platz im Leben finden und dabei auf eigenen Beinen stehen. Dabei wird die Geschichte mit sehr viel Herz und Humor erzählt, mit Freude habe ich dieses Buch zur Hand genommen.
Wie es der Titel schon erahnen lässt, steht hier Kiki im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist eine junge Hexe und zu Beginn der Geschichte steht sie vor ihrem dreizehnten Geburtstag. Zusammen mit ihrem schwarzen Kater Jiji verlassen sie das Elternhaus und suchen sich eine eigene Stadt, in der sie laut Tradition leben werden und sich dort in diese integrieren. Zunächst müssen die beiden ein paar Hürden meistern und schon die Suche nach einer neuen Heimat ist nicht so einfach. Kiki entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Zu Beginn ist sie noch ein relativ naives und unbedachtes Mädchen, auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Aber zusammen mit Jiji meistert sie die Aufgaben ganz gut, manchmal mehr mit Glück und Zufall, aber manchmal auch mit Bedacht. Dabei mochte ich ihre lockere und positive Art sehr gerne. Sie hat eine offene und bejahende Art, steht neuen Gelegenheiten positiv gegenüber. Im Verlaufe der Story wirkt sie reifer, sie ist an ihren Aufgaben gewachsen. Und auch der Kater Jiji hat einiges zu dieser Geschichte beizutragen. Mit seinem Witz bereichert er dieses Buch und ist Kiki dabei stets ein treuer Begleiter und ist an ihrer Seite.
Zusätzlich wird dieses Buch noch mit Details aus der Stadt und dessen Bewohnern verseht und sorgt dafür, dass es lebendiger wirkt. Man lernt den ein oder anderen Stadtbewohner besser kennen und es macht Spaß, sich den neuen Gegebenheiten hinzugeben. Auch zu erfahren, wie Kiki mit der neuen Situation umgeht bzw. die Aufgabe umsetzt, hat mir Freude bereitet. Auch der ein oder andere neue Freund von Kiki hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen und ich würde mich freuen, von diesen mehr zu lesen.
Im Großen und Ganzen ist „Kikis kleiner Lieferservice“ ein richtiges Wohlfühlbuch, bei dem man den Alltag vergessen kann und wo einen diese positiv eingestellte kleine Hexe berührt und einem quasi lieb an die Hand nimmt und durch ihre Geschichte führt. Als ich die Seiten aufgeschlagen habe, habe ich vor Glückseligkeit aufgeseufzt, weil es einen auf positive Weise berührt.

Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ von Eiko Kadono konnte mich überzeugen, es hat mir Spaß gemacht, an der Seite von der kleinen Hexe Kiki und ihrem schwarzen Kater Jiji eine neue Stadt zu erobern und sich dort ein Leben aufzubauen. Zusammen mit ihnen an den Aufgaben zu wachsen und die beiden auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten. Dies ist ein heimeliges Buch, bei dem einen warm ums Herz wird. Von mir gibt es 4 Sterne und ich persönlich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Der Kuss der Nixe

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Die Autorin Jennifer Alice Jager hat mit dem Fantasy- Buch „Der Kuss der Nixe“ den Reihenauftakt zu School of Myth and Magic geschrieben, welche als Dilogie angelegt ist. Dieser lässt sich ohne Vorkenntnisse ...

Die Autorin Jennifer Alice Jager hat mit dem Fantasy- Buch „Der Kuss der Nixe“ den Reihenauftakt zu School of Myth and Magic geschrieben, welche als Dilogie angelegt ist. Dieser lässt sich ohne Vorkenntnisse aus ihren anderen Werken ohne Probleme lesen.

Klappentext:
Nixen gibt es wirklich – und sie sind gefährlich. So wurde es Devin ihr Leben lang eingetrichtert. Als sie ihren Schwarm Tyler aus Versehen zu tief in den Badesee lockt und so ins Krankenhaus befördert, begreift Devin, dass in ihr selbst Nixen-Kräfte schlummern. Um sie zu kontrollieren, soll sie die geheime „School of Myth & Magic“ besuchen, zusammen mit Hexen, Drachen, Vampiren und einem sehr charmanten Faun. Doch etwas – oder jemand – mit dunklen Absichten ist ihr an die Schule gefolgt.

Ich persönlich hatte vor einigen Jahren mal ein Buch von Jennifer Alice Jager gelesen, wobei ich mich hier nicht mehr in Details an den Inhalt erinnern kann. Doch bei ihrem neusten Werk hat der Klappentext mich neugierig gemacht und so habe ich mich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangewagt.
Der Schreibstil von Jager ist recht angenehm und leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mit einem bildhaften Erzählstil wird man hier durch die Geschichte geführt und es werden hier wirklich wundervolle Bilder mit Worten gemalt. Die Einblicke in die Welt der Unterwasserwesen fand ich hier sehr interessant, ich hätte mir auf jeden Fall mehr Szenen dieser Art gewünscht. Auch das Setting hat mir persönlich gefallen. Eine Schule für magische Wesen, wobei der Schwerpunkt dieser auf den Wasserwesen liegt. Dennoch sind auch andere Fabelwesen vertreten und es hat mir persönlich Spaß gemacht, die Interkationen der unterschiedlichen Fraktionen mitzuverfolgen.
Leicht wird hier die Geschichte von Devin erzählt, welche bisher nichts von ihrem Alter Ego in Form ihrer Nixengestalt geahnt hat. Es lässt sich zügig lesen, ohne dabei allzu viel Tiefgang oder Anspruch zu haben, dennoch hat es mich gut unterhalten und zusammen mit Devin bin ich mit Freude in diese fremdartige magische Welt abgetaucht.
Die Charaktere sind hier sehr angenehm und machen einen Großteil des Charmes von „Der Kuss der Nixe“ aus. Hier kommen ein paar Nebencharaktere zum Tragen, welche für kurze Zeit Teil der Handlung sind und diese auch bedeutend beeinflussen. Dafür bleiben sie aber recht blass und scheinen danach auch wieder in der Versenkung zu verschwinden. Sie scheinen Mittel zum Zweck zu sein und ihnen fehlt es leider an Tiefgang. Allgemein bedient sich Jager hier ein paar Klischees. Ein junges Mädchen, welches nichts von ihrer Nixengestalt wusste und von ihrer Großmutter immer vor solchen Wesen gewarnt wurde. Durch einen Zufall, welcher im Nachhinein betrachtet gar nicht so viel Zufall war, passiert in einem Badesee ein Missgeschick und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Natürlich ist dieses Mädchen etwas ganz Besonderes und kann die Schule retten. Die Nixen an der Schule scheint eine elitäre Zusammenkunft zu sein, welche Außenseitern gegenüber sehr skeptisch sind. Nixen sind schön und dumm und die Anführerin dieser Gruppe ist dazu noch eine Zicke. Der Schwarm der Schule fühlt sich natürlich auch gleich von der Neuen angezogen. Man sieht, es gibt hier einige Klischees, welche bedient werden.
Devin ist eine sympathische Protagonistin, welche sich in dieser magischen Welt erst einmal sortieren und orientieren muss. Zusammen mit ihr lernen wir diese fremdartige Welt stückchenweise kennen und lernen dabei immer neue wunderbare Facetten kennen. Sie hat eine ungewohnte Art für diese neue Welt und eckt dabei immer mal wieder an. Ich mochte sie recht gerne und es hat mir Spaß gemacht, zusammen mit ihr die Schule näher zu erkunden. Caleb ist hier der männliche Gegenpart. Er ist ein Halbgott und im Verlauf des Buches erfahren wir auch ein bisschen mehr über seine Vergangenheit. Natürlich ist er der Schwarm aller an dieser Schule und dennoch interessiert er sich sofort für Devin. Mich persönlich hat diese Liebesgeschichte nicht so richtig überzeugen können. Sie hat mich nicht berührt und für mich war sie nicht greifbar. Dafür fügt sie sich gut in die Geschichte ein, ohne allzu penetrant zu sein. Dafür sehe ich bei einem anderen Pairing mehr Potential und Knistern, aber da bin ich gespannt, wie dies im Folgeroman aufgegriffen wird. Die neue beste Freundin von Devin wird die Außenseiterin Lilou. Sie ist eine Sirene und kann nicht belogen werden. Ihre Art fand ich ebenfalls sehr sympathisch und zusammen haben sie ein tolles Team abgegeben.
Interessant und vielversprechend ist auch der Plot- Twist der Geschichte. Die Idee mit den Portalen ist nichts Neuartiges, dennoch hat es einen spannenden Aspekt in das Buch hineingebracht. Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, aber ich bin schon sehr auf die Umsetzung im zweiten Band gespannt.
Das Buch endet mit einem bösen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Es gibt hier einige Aspekte, welche nicht abgeschlossen werden und gebannt hängt man an den Seiten.

Insgesamt hat mich Jennifer Alice Jager mit „Der Kuss der Nixe – School of Myth and Magic“ gut unterhalten. Dies ist ein leichter Fantasyroman mit einer Liebesgeschichte, welche mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Auch werden hier ein paar Klischees zu viel bedient, dennoch hat es sich flüssig und leicht lesen lassen. Das Setting war ebenfalls unterhaltsam und konnte überzeugen. Ich möchte 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf den zweiten Band gespannt.

Veröffentlicht am 23.06.2024

König der Turniere

König der Turniere
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Der historische Roman „König der Turniere“ stammt aus der Feder von Juliane Stadler. Dieses Werk ist inhaltlich im 12. Jahrhundert angesiedelt und ritterliche Turniere und auch Machtintrigen spielen hier ...

Der historische Roman „König der Turniere“ stammt aus der Feder von Juliane Stadler. Dieses Werk ist inhaltlich im 12. Jahrhundert angesiedelt und ritterliche Turniere und auch Machtintrigen spielen hier eine wesentliche Rolle. Das Buch lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen und ist (bisher) als eigenständiges Werk zu betrachten.

Klappentext:
Frankreich, 1181: Der junge und außergewöhnlich talentierte Ritter Erec hat eine Truppe mittelloser Lanzenreiter um sich versammelt. Mit halsbrecherischem Wagemut gelingt es ihnen, in die erfolgreichste Turniermannschaft ihrer Zeit aufgenommen zu werden. Bei Hofe trifft Erec die faszinierende Genovefa, der er schon einmal unter mysteriösen Umständen begegnet ist. Eine schicksalhafte Liebe bahnt sich an, die unbedingt geheim bleiben muss, denn Genovefa ist verheiratet. Eigentlich sollte Erec am Ziel seiner Träume sein, aber mit seinen treuen Weggefährten gerät er mitten in eine lebensgefährliche Intrige und wird zum Spielball der Mächtigen …

Ich habe bisher von Juliane Stadler den historischen Roman „Krone des Himmels“ gelesen, welcher mich damals vollkommen überzeugen konnte. Daher war ich sehr auf ihr neustes Werk gespannt und der Klappentext konnte sofort mein Interesse wecken. Bei diesem Werk habe ich zum Hörbuch gegriffen und habe mich voller Vorfreude hineingestürzt.
Mir persönlich hat es Freude bereitet, dem Sprecher Tobias Kluckert zuzuhören und von ihm durch die Geschichte geführt zu werden. Kluckert hat eine angenehme Stimme und er trägt dieses Hörbuch gekonnt und lebhaft vor. Er macht hier wirklich einen ausgezeichneten Job.
Der Schreibstil von Stadler ist, wie ich es bereits aus ihrem Debütroman kannte, wieder sehr angenehm und bildhaft. Die Autorin hat ein angenehmes Erzähltempo – für manche Aspekte der Geschichte lässt sie sich Zeit, gekonnt werden Charaktere eingeführt oder ihre Wesenszüge gezeigt und dann gibt es wieder rasante Szenen, sodass der Leser (bzw. in meinem Fall Hörer) gebannt an den Seiten klebt. Dabei ist dieser umfangreiche historische Roman spannend geschrieben – auf vielseitige Seite wird Spannung erzeugt und es gibt auch ein paar unerwartete Wendungen und nicht vorhersehbare Reaktionen so mancher Person – und dabei wirkt es ganz natürlich und unterhaltsam. Ich fand in diesem Werk keine Länge, es gab hier den ein oder anderen interessanten Aspekt und dabei erfährt man noch einiges über die damalige Zeit. Man merkt diesem Buch die umfangreiche Recherche an, gekonnt und lebendig wird hier Geschichte erzählt. Durch die wechselnde Perspektive bekommt man zusätzlich noch einen vielseitigen Einblick in die Geschichte und hat dabei das Gefühl, aktiv am Geschehen teilzuhaben und ist immer nah am Geschehen.
Der Prolog schafft es schon, dass die Neugier geweckt wird. Man ist bei einer Verschwörung dabei, wichtige Entscheidungen werden anscheinend getroffen. Jedoch hat man zu Beginn noch keine Ahnung, wer hier das entsprechende Opfer sein könnte und welche Folgen daraus entstehen. Auch die Drahtzieher bleiben noch im Verborgenen. Aber Stück für Stück lichtet sich hier der Nebel und wie bei einem Puzzle ergeben die Einzelteile am Ende ein Ganzes. Durch diese Verschwörung bekommt der historische Roman noch einen krimiähnlichen Aspekt, man rätselt mit und überlegt, wie die genauen Zusammenhänge sein könnten. Interessant fand ich hier auch die Ausführungen über die Ritterturniere oder den Minnesang und allgemein über das damalige Leben im zwölften Jahrhundert.
Positiv möchte ich weiterhin auch die Charaktere erwähnen, diese wirkten auf mich sehr lebendig und es hat mir Spaß gemacht, zusammen mit ihnen Abenteuer zu erleben oder Hürden zu meistern. Im Laufe des Hörbuches sind mir diese ans Herz gewachsen und nur zu gerne habe ich ihre Geschichte mitverfolgt. Die Rittergruppe rund um Erec fand ich sehr interessant und die Vielseitigkeit der einzelnen Charaktere konnte mich überzeugen. Leider ist es mir zu Beginn ein wenig schwergefallen, die einzelnen Namen der jeweiligen Person zuzuordnen und diese auseinander zu halten. Aber dies hat sich im Laufe der Geschichte gebessert, bloß am Anfang haben für mich diese alle gleich geklungen. Erec ist ritterlich und mutig, hat ein gutes Herz. Er ist tapfer und loyal und eigentlich ein Ebenbild von einem Ritter, quasi wie er im Buche steht. Besonders Pep fand ich von der Gruppe sehr unterhaltsam und seine Art hat meiner Meinung nach dieses Buch bereichert. Der weibliche Gegenpart zu Erec ist Genovefa. Dies ist eine verheiratete Frau, wobei ihr Mann ein bereits älterer, stattlicher Ritter ist. Sie ist selbstbewusst und würde zu gerne allein über ihr Schicksal entscheiden. Damit ist sie ihrer Zeit voraus und vielseitig gebildet und interessiert sich auch für brisante Themen wie Politik. Auch ihre Geschichte fand ich ansprechend und haben einen interessanten Einblick auf das Schicksal der Frau gewährt. In „König der Turniere“ wird das Thema der verbotenen Liebe auf vielseitige Weise beleuchtet. Jedoch sind diese nicht allzu aufdringlich, wenn auch wesentlich für den Verlauf der Handlung. Dies empfand ich als recht angenehm, hat es sich gut mit der Haupthandlung arrangiert und hat nicht allzu viel Raum eingenommen.

Mich persönlich konnte die Autorin Juliane Stadler mit ihrem historischen Roman „König der Turniere“ erneut von ihren Werken und ihrem Schreibtalent überzeugen. Mich hat dieses Buch gut unterhalten – ich hatte Freude zusammen mit den Charakteren in das zwölfte Jahrhundert abzutauchen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von authentischen historischen Romanen.

Veröffentlicht am 09.06.2024

Dark Rise

Dark Rise
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Das Fantasy- Buch „Dark Rise“ stammt aus der Feder von C.S. Pacat und ist zeitgleich ein gelungener Reihenauftakt. Hierfür benötigt man kein Vorwissen aus anderen Werken von Pacat.

Klappentext:
Die alte ...

Das Fantasy- Buch „Dark Rise“ stammt aus der Feder von C.S. Pacat und ist zeitgleich ein gelungener Reihenauftakt. Hierfür benötigt man kein Vorwissen aus anderen Werken von Pacat.

Klappentext:
Die alte Magie ist in Vergessenheit geraten. Lediglich der Orden der Stewards hält seinen Schwur, die Menschheit vor der Rückkehr des Dunklen Königs zu schützen - die unmittelbar bevorsteht. All dies erfährt Will von den Kämpfern des Lichts, als sie ihn vor den Mördern seiner Mutter retten. Und seine Welt wird noch mehr auf den Kopf gestellt, als die Stewards ihm offenbaren, dass er der Auserwählte im Kampf gegen die Dunklen Mächte sein soll. Während Will versucht, sich in kürzester Zeit auf diese Rolle vorzubereiten, trifft er auf James St. Clair, den General des Dunklen Königs - und somit Wills Gegenspieler. Doch von Anfang an spürt Will, dass ihre Schicksale durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden sind und dass ihr Aufeinandertreffen immer vorherbestimmt war ...

Ich persönlich habe bisher noch kein Werk aus der Feder von Pacat gelesen, jedoch habe ich schon mehrere positive Meinungen zu der „Prinzen“ Trilogie gehört. Und sowohl das Cover als auch der Klappentext von „Dark Rise“ haben mich neugierig gemacht. Daher habe ich mich ohne große Erwartungen an diesen Reihenauftakt herangewagt. Und ich wurde positiv überrascht.
Der Schreibstil von Pacat ist bildhaft, während des Lesens sind quasi Bilder vor meinem geistigen Auge entstanden. Auch wird eine dichte und packende Atmosphäre erschaffen. Gebannt hängt man als Leser an den Seiten und man möchte einfach wissen, wie die Story weitergeht. Innerhalb dieser werden einige unerwartete Wendungen eingebaut und einige haben mich persönlich total überrascht. Das Spannungslevel wird kontinuierlich hochgehalten. Auf vielseitige Weise wird hier Spannung erzeugt, sodass es einem wirklich schwerfällt, dieses Fantasybuch wieder aus der Hand zu legen. Positiv hat mich auch das tolle Worldbuilding überrascht. Die Geschichte ist in London im 19. Jahrhundert angesiedelt. Jedoch beinhaltet das Werk auch magische Aspekte. Die Idee mit den Wiedergeborenen und den Rückkehrern aus der vergangenen Zeit finde ich sehr interessant, auch die Umsetzung dieser Idee konnte mich überzeugen. Aber auch diese magischen Talente von manchen Charakteren fand ich sehr interessant und es gibt einige vielversprechende Ansätze und hier kann man echt gespannt sein, wie dies weitergeführt wird. Die Welt ist düster und bedrohlich und hat einige Gefahren zu bieten. Und viele Zusammenhänge erkennt man erst im Laufe der Geschichte, diese wird immer dichter und komplexer, sodass dies kein Buch für nebenbei ist. Dennoch hat es mich in seinen Bann gezogen und es hat mir Spaß gemacht, die Vernetzung von der Vergangenheit mit dem aktuellen Zeitstrang nachzuvollziehen. Kapitel für Kapitel lüftet sich der Nebel und langsam erkennt man die Zusammenhänge, nur um im nächsten Abschnitt wieder überrascht zu werden.
Positiv möchte ich unbedingt noch die Charakterdarstellung und auch die Entwicklung erwähnen. Diese Aspekte von „Dark Rise“ konnten mich vollkommen überzeugen. Wirklich gelungen war hier die Vielfältigkeit, jeder hat hier seine eigene Geschichte und seine Wesenszüge, eine Motivation, was ihn zu seinen Taten antreibt und ein Ziel vor Augen. Auch sind die Charaktere nicht nur schwarz oder weiß, sondern haben viele verschiedene Graustufen. Es macht wirklich Spaß, die Charaktere besser kennen zu lernen und immer wieder neue Facetten von ihnen zu entdecken. Auch die Protagonisten konnten mich, jeder auf seine ganz eigene Art, überzeugen. Will ist ein vielseitiger junger Mann, mit einer nebulösen Vergangenheit und dem ein oder anderen Geheimnis. Aber auch Violet ist eine starke Frauenfigur, ihre Entwicklung fand ich sehr gelungen und es hat Spaß gemacht, ihren Weg mitzuverfolgen. Allgemein finde ich die Entwicklung der Freundschaft zwischen den Protagonisten sehr interessant, wie sie zusammen an den gestellten Hürden wachsen. Und dabei entwickeln sie sich immer weiter, wachsen an den Aufgaben, welche sie meistern müssen und überdenken auch ihre Taten und reagieren entsprechend darauf. Überzeugend war auch der Aspekt mit den Stewards, welche das Böse bekämpfen wollen und sich dagegen rüsten, dabei isoliert leben und sich auf den großen Kampf vorbereiten. Aber auch die Antagonisten sind viel überzeugend gezeichnet und es hat mir persönlich großen Spaß gemacht, diese ebenfalls näher kennen zu lernen. Ich kann gar nicht sagen, welcher Erzählstrang mir am besten gefallen hat, mir haben alle gut gefallen. Jeder auf seine Weise hat mich gebannt und zügig hat sich dieses Werk lesen lassen.
Gelungen empfand ich auch das Finale. Ein wahrlich fieser Cliffhanger, man möchte einfach wissen, wie die Geschichte weitergeht und wie die mittlerweile liebgewonnen Charaktere sich den neuen Aufgaben meistern. Ich persönlich habe gewartet, bis der zweite Band erscheint, bevor ich den Reihenauftakt gelesen habe. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Ich konnte sofort „Dark Heir“ lesen. Dieses Fantasybuch hat mich so gepackt, dass ich wirklich sofort zum nächsten Teil gegriffen habe.

Insgesamt konnte mich C.S. Pacat mit dem Reihenauftakt „Dark Rise“ in ihren Bann ziehen. Mir hat sowohl das Worldbuilding, die Story an sich, als auch die Charakterdarstellung sehr zugesagt. Hierfür möchte ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben und bin schon sehr auf die Weiterführung gespannt.

Veröffentlicht am 03.06.2024

Roxy

Roxy
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Der bekannte Autor Neal Shusterman hat zusammen mit seinem Sohn Jarrod Shusterman das Jugendbuch „Roxy – Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz“ geschrieben. In diesem wird das Konsumieren von Drogen und ...

Der bekannte Autor Neal Shusterman hat zusammen mit seinem Sohn Jarrod Shusterman das Jugendbuch „Roxy – Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz“ geschrieben. In diesem wird das Konsumieren von Drogen und auch Tabletten oder Alkohol thematisiert und welche Folgen dies haben kann.

Klappentext:
Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist. Neal und Jarrod Shustermans neuer Fantasy-Thriller über ein hochaktuelles Thema: die im wahrsten Sinne toxische Liebesgeschichte zwischen Mensch und Droge - schillernd & gefährlich.

Ich habe schon ein paar Werke aus der Feder von Neal Shusterman gelesen und finde die Themen, welche der Autor anspricht, bisher recht interessant und auch wichtig. Und auch bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ein brisantes Thema und ich war sehr auf die Umsetzung dazu gespannt.
Wie ich es bereits aus anderen Werken von Shusterman kenne, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder sehr angenehm. Eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, bildhaft und mit kreativen Ansätzen wird hier eine packende Geschichte erzählt. Durch die kurzen Kapitel wird zusätzlich zum eh schon brisanten Thema des Werkes noch weiteres Tempo reingebracht. Dies führt dazu, dass man dieses Jugendbuch nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Man möchte einfach wissen, wie diese spannende Geschichte weitergeht. Allgemein ist das Spannungsniveau meiner Meinung nach recht hoch. Auf vielseitige Weise wird hier Konfliktpotential aufgebaut, sodass ich gebannt an den Seiten gehangen habe. Interessant ist hier vor allem die ungewöhnliche Perspektive. Zum Teil wird die Story aus der Perspektive von Drogen bzw. Medikamenten erzählt. Hierbei bedienen sich die beiden Autoren der Sicht von Roxy (dies entspricht Oxycodon, es wird in die Kategorie der Opioide einsortiert und ist ein starkes Schmerzmittel) und Addison (hier steckt das Medikament Adderall dahinter, welches u.a. bei ADHS eingesetzt wird). Ich fand diese Sicht recht ansprechend und neuartig, hatte ich soetwas bisher noch nicht gelesen. Man muss sich erst an diese Art der Perspektive und auch an das Eigenleben der Drogen und Medikamente gewöhnen. Aber, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, dann kann diese Sicht sehr interessant sein. Hier erfährt man ein bisschen etwas über die Hierarchie und die Familien dieser Substanzen. Mir persönlich hat es auch Spaß gemacht, zu überlegen, was sich hinter welchem Namen in dem Werk versteckt – welches Rauschmittel hier Personifiziert wurde und welche Wesenszüge diesem zugeteilt wurden. Auch ist man als Leser so näher am Geschehen dran und erlebt den negativen Einfluss der Drogen aktiver. Dadurch kann man die Folgen des Missbrauches auf unterschiedliche Art wahrnehmen. Aber die Geschichte wird auch noch aus der Perspektive der beiden Geschwister Isaac und Ivy erzählt. Isaac ist ein vorbildlicher Sohn, er ist gut in der Schule und ambitioniert. Außerdem ist er sportlich aktiv und hat einen intakten Freundeskreis. Als er wegen einer Verletzung am Knöchel Schmerzmittel nimmt, kann er die gravierenden Folgen noch nicht erahnen. Isaac gerät in eine Abwärtsspirale, welche man zunächst nicht vorhersehen kann. Der Einfluss von Oxycodon wird hier auf bildhafte Weise dargestellt, ohne jedoch zu belehrend zu wirken. Trotzdem sind die negativen Auswirkungen auf das Leben und auch das Wesen von Isaac spürbar und man kann seinen inneren Zwist gut nachvollziehen. Seine Schwester Ivy ist schon eher das Sorgenkind der Familie. Ihre Noten in der Schule sind leider nicht die besten und sie hat eine Konzentrationsschwäche bzw. ein Aufmerksamkeitsdefizit. Außerdem scheint sie Probleme anzuziehen und gerät immer wieder in Schwierigkeiten. Als ihr ein Medikament gegen ADHS verschrieben wird, scheint sich ihr Wesen zu ändern. Ihre Noten werden besser und Ivy wirkt fokussierter und hat neue Ziele für ihr Leben gefunden. Doch auch diese regelmäßigen Einnahmen bleiben nicht ohne Folgen. Ich fand diese verschiedenen Auswirkungen der sehr unterschiedlichen Substanzen auf die beiden Geschwister sehr angespannt. Habe um sie gebangt und ich persönlich war sehr gespannt, wie dies wohl ausgehen mag. Jedoch hätte ich mir manchmal ein bisschen mehr Charaktertiefe gewünscht, auch in Bezug auf die Nebencharaktere. Diese sind mir persönlich teilweise etwas zu blass und klischeebelastet geblieben.
Gekrönt wird „Roxy“ von einem packenden Finale, welches mich persönlich überrascht hat. Zwar werden im Prolog schon ein paar Andeutungen gemacht und man kann sich ein paar Sachen denken, jedoch werden die letzten Puzzleteile erst auf den letzten Seiten zusammengeführt. Ich fand das Ende berührend und ich finde auch, dass es nachklingt. Auf dramatische Weise wird der Umgang mit solchen Substanzen und auch den möglichen Folgen eines Missbrauches thematisiert, ohne jedoch zu sehr den Zeigefinger zu heben.

Mich persönlich konnte das Autoren-Dou Neal und Jarrod Shusterman mit ihrem Jugendbuch „Roxy – Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz“ überzeugen. Hier wird ein wichtiges Thema auf interessante Weise angesprochen und kritisch beleuchtet. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.