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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

Empfehlenswert, aber kein Buch für zwischendurch!

Der Schwarm
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Nachdem der Mensch jahrhundertelang die Meere ausgebeutet hat, schlagen seine Bewohner plötzlich zurück. Wale und Orcas greifen Menschen an, Krebse fallen über Strände her, Tsunamis zerstören ganze Küstenstreifen. ...

Nachdem der Mensch jahrhundertelang die Meere ausgebeutet hat, schlagen seine Bewohner plötzlich zurück. Wale und Orcas greifen Menschen an, Krebse fallen über Strände her, Tsunamis zerstören ganze Küstenstreifen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sucht zusammen mit US-Militärs nach der Ursache und wird fündig…
Auf ca. 1000 Seiten hat Schätzing auf der einen Seite einen Weltuntergangsthriller geschrieben mit den dazugehörigen guten und (unerwartet) bösen Charakteren, der einen oder anderen Liebes- und Selbstfindungsgeschichte sowie vielen, vielen Toten. Nebenbei ist es auch gute Science-Fiction, auch wenn die „Aliens“ nicht aus dem Weltall, sondern aus der Tiefsee kommen.
Auf der anderen Seite liest sich das Buch teilweise wie ein Sachbuch mit gut aufbereiteten Infos über die Tiefsee, ihre Bewohner und das Ökosystem Erde.

Mich hat an diesem Buch vor allem beeindruckt, wie gründlich Schätzing mit der landläufigen Meinung von der Vorherrschaft des Menschen, der „Krönung der Schöpfung“, aufräumt. Unabhängig von der Wahrscheinlichkeit, ob die Geschehnisse im Buch zur Realität werden könnten, hat mich dieses Buch dazu gebracht, noch einmal aus einem anderen Blickwinkel über das Thema Umweltschutz und meine Rolle dabei nachzudenken. Schätzing führt uns gnadenlos unsere eigene Hybris und Bedeutungslosigkeit vor, mit dem Kerngedanken „Die Erde braucht uns nicht zum Überleben, aber wir brauchen die Erde…“

Fazit: Es ist eine gute Mischung aus allem, aber eben mit seinen 1000 Seiten kein Buch für zwischendurch. Man muss sich auf das Thema und Schätzings Erzähltempo einlassen, dann erlebt man einen fundiert erzählten, spannenden und auch beängstigenden Wissenschaftsthriller.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Locker-leicht für eine kurze Pause!

Tee? Kaffee? Mord! Miss Rittinghouse und die sprechenden Bücher
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Wer einen CosyKrimi oder wie im Buch angepriesen, einen Landkrimi, sucht, findet hier einen leicht zu lesenden Roman ohne großen Tiefgang. Vier Sterne, weil amüsant und es geht um Bücher... Witzig fand ...

Wer einen CosyKrimi oder wie im Buch angepriesen, einen Landkrimi, sucht, findet hier einen leicht zu lesenden Roman ohne großen Tiefgang. Vier Sterne, weil amüsant und es geht um Bücher... Witzig fand ich die Idee, zwei der Hauptfiguren ein Gespräch über ein potentielles Buch mit dem Titel "Miss Rittinghouse und die sprechenden Bücher" führen zu lassen!

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Veröffentlicht am 12.07.2024

Ich bin zwiegespalten

Ich schreib dir morgen wieder
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Ich bin zwiegespalten: Das Buch ist sehr gut erzählt, spannend, witzig, traurig… Ich konnte mit der Hauptperson Tamara mitfühlen, aber trotzdem fehlt etwas, bzw. ich habe ein Sperrgefühl. Ich bin ein großer ...

Ich bin zwiegespalten: Das Buch ist sehr gut erzählt, spannend, witzig, traurig… Ich konnte mit der Hauptperson Tamara mitfühlen, aber trotzdem fehlt etwas, bzw. ich habe ein Sperrgefühl. Ich bin ein großer FantasyFan, aber hier passte es einfach nicht. Die Wendungen in der Geschichte wirkten zu konstruiert, die Auflösung war zu unwahrscheinlich. Obwohl mir das Buch gefallen hat, bleibe ich unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Spannende Idee, leider nicht gut umgesetzt

Die versteckte Apotheke
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Caroline flüchtet vor ihren Eheproblemen nach London und findet dort zufällig eine alte Flasche mit der Gravur eines Bären. Neugierig geworden, beginnt sie zu recherchieren und macht eine erstaunliche ...

Caroline flüchtet vor ihren Eheproblemen nach London und findet dort zufällig eine alte Flasche mit der Gravur eines Bären. Neugierig geworden, beginnt sie zu recherchieren und macht eine erstaunliche Entdeckung. Im London des 18. Jahrhunderts hilft die Apothekerin Nella Frauen in Not, die unter gewalttätigen oder betrügerischen Männern leiden, indem sie ihnen tödliche Arzneien verkauft. Doch ihre neueste Kundin agiert zu unvorsichtig und reißt sie und ihre junge Bekannte Eliza ins Unglück.
Die Idee hinter diesem Roman hat mich sehr fasziniert – ich hatte mir vorgestellt, von den Schicksalen der Frauen zu erfahren, die in der Apotheke Hilfe suchen, einen Einblick in ihren Alltag in der damaligen Zeit zu bekommen. Die Umsetzung von Sarah Penner hat mich leider nicht überzeugt. Ihr Schreibstil ist zwar sehr gut zu lesen, die Geschichte ist auch spannend, aber für meinen Geschmack hat sie zu viele Zufälle und unwahrscheinliche Wendungen eingebaut. Ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, kann ich nur sagen, dass ich die Entscheidungen der Hauptpersonen häufig nicht nachvollziehen konnte und mir den Fokus mehr auf dem geschichtlichen Kontext und weniger auf Carolines Selbstfindung und Eheproblemen gewünscht hätte. Etwas mehr Recherche und Tiefgang hätten diesem Buch sehr gut getan, so bleiben mir nur eine häufig schwache und alberne und zwei viel zu blasse und vernachlässigte Hauptpersonen im Gedächtnis. Mein Fazit: „Die versteckte Apotheke“ ist zwar ein streckenweise interessanter und spannender Roman, bleibt aber weit hinter meinen Erwartungen zurück.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Zwei Frauen zwischen den Fronten

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie ...

Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie von der Polizei, dass ihre Schwester Marian ein IRA-Mitglied sein soll. Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt, um ihren Sohn zu schützen, ist sie gezwungen, unbequeme Entscheidungen zu treffen.
Ein schnell und leicht zu lesender, wirklich spannender Thriller über eine Frau, die zwischen die Fronten gerät. Flynn Berry hat es hervorragend verstanden, den Konflikt zu schildern, in den Tessa gerät, das Zerrissensein zwischen ihren Idealen und dem Willen, ihrem Sohn eine bessere Welt zu erschaffen. Einiges hätte ich mir ausführlicher gewünscht, z.B. hätte ich gern mehr über die Gründe für Marians Beitritt zur IRA erfahren, aber die Autorin bietet auf jeden Fall einen Einblick in den Alltag der Menschen, die jederzeit mit einem Terroranschlag rechnen, die nicht wissen, wem sie vertrauen können, weil jeder ein heimliches IRA-Mitglied sein könnte, die gewohnheitsmäßig an belebten Orten nach Heckenschützen und möglichen Bombenverstecken Ausschau halten.
Der Druck, unter dem Tessa steht, die ständige Angst, die ihr im Nacken sitzt, erzeugen den Nervenkitzel in diesem Buch und haben dafür gesorgt, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Geärgert habe ich mich aber über das meiner Meinung nach völlig unrealistische und weichgespülte Ende, wegen dem ich mindestens einen Bewertungsstern abziehe. Schade!

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