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Veröffentlicht am 12.11.2017

Gelungener Beginn

Der Totensucher
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Zwei Jahre ist es nun her, dass sich für den ehemaligen Drogenfahnder Adrian Speer das Leben völlig änderte. Zwei Jahre, als er beschloss, noch einmal schnell mitten in der Nacht von zu Hause fortzugehen ...

Zwei Jahre ist es nun her, dass sich für den ehemaligen Drogenfahnder Adrian Speer das Leben völlig änderte. Zwei Jahre, als er beschloss, noch einmal schnell mitten in der Nacht von zu Hause fortzugehen und seine zehnjährige Tochter Lucy allein zu lasssen. Zwei Jahre, als er mitten in der Nacht einen Anruf seiner Tochter erhielt und sie ihm voller Angst mitteilte, jemand sei im Haus. Seit dieser Nacht fehlt von dem kleinen Mädchen jede Spur. Speers Ehe zerbrach und sein älterer Sohn Jonathan gibt ihm die Schuld. Doch jetzt hat er eine neue Chance, er soll in der neu gegründeten Mordkommission in Berlin, die für besonders schwere Fälle zuständig ist, gemeinsam mit Kriminal-hauptkommissar Bogner und der jungen Tina Jeschke ermitteln. Gleich sein erster Fall führt ihn zu einem bestialisch getöteten Mann und dieser ist kein Unbekannter für Speer. Als gleich am nächsten Tag eine weitere grausam zugerichtete Leiche gefunden wird, wird den Ermittlern klar, dass Eile angesagt ist. Doch damit nicht genug, der Fall wird auch noch persönlich für Speer.
Meine Meinung:
Ein Thriller der mir durch das düstere Cover schnell auffiel und dank des sehr spannenden Klappentextes zu meinem Beuteschema wurde. Schon der Einstieg fiel sehr leicht, denn der Prolog hält den Leser umgehend in Atem und auch darauf gibt es nur wenig Zeit Luft zu holen. Karlden schreibt flüssig, direkt und mitreißend, so dass man hier einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Dabei gibt es durchaus Szenen bezüglich des Falls, die der Autor recht anschaulich beschreibt und nicht immer für schwache Nerven geeignet sind. Auch sonst ist alles mit genug Details beschrieben, so dass Situationen und auch Personen klar vor dem inneren Auge entstehen.
Der Plot ist gut konstruiert und die Spannung steigert sich innerhalb des Thrillers kontinuierlich. Man erfährt von den Ermittlungen, bekommt kleinere Einblicke in das Privatleben der Ermittler und erhält Hintergründe zu dem Fall, so dass der Leser Raum für Spekulationen erhält. Zugegeben, gerade zu Beginn dachte ich, dass es zwar sehr spannend geschrieben ist, aber alles in gewissem Maße bekannt war, doch der Autor hat es sehr gut geschafft, mit Drehungen und Wendungen zu überraschen und konnte letzten Endes voll überzeugen. Zu guter Letzt bekommt der Leser noch seinen Showdown, der ihn in Atem hält und das Adrenalin steigen lässt.
Durch den Erzähler in dritter Person hat man hier durchaus das Gefühl, das Geschehen live zu verfolgen. Man ist mitten in den Ereignissen und Ermittlungen und hat eine gute Beobachterposition. Mit geschickten Perspektivenwechseln bekommt man immer wieder Puzzlestücke, die man gemeinsam mit dem Ermittler Speer versucht zusammenzusetzen. Doch die einzelnen Puzzleteile ergeben wirklich erst zum Ende hin ein Gesamtbild. So verfolgt man die Ermittler sowohl bei der Untersuchung des Falls, aber auch stückchenweise im Privatleben, bekommt Einblicke auf den Täter und auch die Empfindungen eines Opfers, deren grausame Erlebnisse Gänsehaut entstehen lassen.
Die Ermittler waren mir hier durchaus sympathisch, auch wenn diese dann doch recht typisch sind in der Charakterisierung. Da wäre zum einen Bogner, der Ermittler im Anzug, korrekt und doch ist bei ihm privat nicht alles so, wie es sein sollte. Speer ist der persönlich zerstörte Ermittler, doch eigentlich merkte man ihm das gar nicht zu sehr an. Seine Handlungen waren für mich immer absolut nachvollziehbar und ich konnte mich sehr gut in ihn hineindenken. Zu guter Letzt ist da noch Tina, die optisch nicht so ganz in die Kriminalpolizei passen will und keinen leichten Stand hat. Sie bleibt hier noch recht blass, doch da hier durchaus der Eindruck entsteht, dass es der Beginn einer Reihe ist, wird man wohl noch einiges über die drei Ermittler der Mordkommission erfahren.
Mein Fazit:
Spannend und gut durchdacht, verknüpft der Autor bekanntes mit vielen Wendungen und Überraschungen und konnte mir nicht nur sehr unterhaltsame Lesestunden verschaffen, sondern mich mitten in seinen Thriller werfen. Die Perspektivenwechsel mag ich sehr gerne, da ich so immer wieder in die einzelnen Personen Einblick nehmen kann. Geschickt wird die Spannung immer mehr gesteigert und letzten Endes hatte ich den Eindruck, dass hier noch viel mehr hintersteckt, als bisher aufgedeckt wurde. Das Ende lässt darauf hoffen, dass wir hier den Einstieg in eine neue Thrillerreihe erhalten haben. Für Thrillerfans gute und spannende Unterhaltung - Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.11.2017

Ich liebe diese Reihe

Der verfluchte Ring (Die Chroniken der Götter 4)
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Achtung - mittlerweile Band 4, Spoiler zu vorangegangene Bücher möglich!

Nachdem Areshva ihren Kampf mit der Hohepriesterin verloren hat, scheint es keinen Weg mehr für sie zu geben, Lystrella, die Göttin ...

Achtung - mittlerweile Band 4, Spoiler zu vorangegangene Bücher möglich!

Nachdem Areshva ihren Kampf mit der Hohepriesterin verloren hat, scheint es keinen Weg mehr für sie zu geben, Lystrella, die Göttin des Lichts, zurückzubringen. Um Silvrin zu retten und das Orakel das seinen Tod voraussagt, abzuwenden, geht sie jedoch einen Pakt mit der Hohepriesterin ein. Um ihren Teil des Paktes einzuhalten, soll die den Ring des Königs, der seit dessen Tod als verschollen galt, der Hohepriesterin bringen. Doch wo findet man einen verschollenen Ring?
Meine Meinung:
ch liebe diese Reihe rund um die Chroniken der Götter, denn hier gibt es einfach ganz viel zu entdecken und jeder Band konnte sich noch einmal zu seinen Vorgängern steigern. Man hat immer mehr den Eindruck, zu Herzensmenschen oder Herzensskeff zurückzukehren und ich habe dieses Mal ganz besonders langsam gelesen, weil ich einfach nicht wollte, dass die Reihe schon vorbei ist.
Anke Ungers Schreibstil ist einfach toll, denn sie schafft es immer wieder, sich sprachlich ihren Charakteren, aber auch ihrer Umgebung anzupassen. Dabei lässt sich die Geschichte nicht nur sehr flüssig lesen, sondern wirkt durch und durch authentisch und man glaubt, dass es dieses Land wirklich irgendwo gibt.
Die Welt die die Autorin geschaffen hat, wirkt sehr lebendig, die Veränderungen, die die Zeit der dunklen Götter über das Land brachten, kann der Leser förmlich vor sich sehen. Man spürt deutlich, mit wieviel Liebe hier alle Details erarbeitet und durchdacht wurden Ich kann die einzelnen Teile der unterschiedlichen Landschaften genau so vor mir sehen, wie auch die Figuren der Geschichte.
Spannend ist es auch dieses Mal und auch wenn es nicht ganz so viele Kämpfe wie in den Vorgängern gibt, gibt es hier in vielen anderen Bereichen deutliche Weiterentwicklungen. Man fühlt es förmlich, dass hier einiges im Umbruch liegt und das ganz vielleicht auch Veränderungen anstehen. Es ist durchaus mit actionreichen Szenen gespickt, es gibt auch Kämpfe und Gefahren, die auf unsere Charaktere lauern, aber es gibt hier gerade zwischen den Charakteren weitere Entwicklungen.
Die Charaktere sind einfach toll gezeichnet, man spürt an ihrem unterschiedlichen Gehabe durchaus, woher sie kommen und wer sie sind, aber sie sind durchweg lebendig und stecken immer wieder voller Überraschungen. Areshva ist eine meiner absolut liebsten Protagonistinnen, denn sie ist eine Persönlichkeit mit ganz viel Charakter. Allein ihre Entwicklung von Band 1 bis jetzt ist wirklich absolut gut durchdacht und ich fand es toll zu sehen, wie sie immer mehr zu sich selber findet. Silvrin, seufz, er ist einfach nur toll und ich kann Areshva so gut verstehen. Seine gesamte Art und sein Auftreten lassen Leserinnen wegschmelzen. Warum müsst ihr unbedingt selber lesen. Aber auch die Nebencharaktere sind hier alle einfach passend und wecken die unterschiedlichsten Emotionen. Pirina, die kleine Skeff, wächst einem sehr ans Herz und sie hat einen großen Anteil daran, wie sich Areshva entwickelt. Die weiteren Personen, wie z. B. Isimela oder Koryelan ließen mich den Kopf schütteln und so manches Mal hätte ich diese gerne geschüttelt.
Die Entwicklungen, die es dann untereinander gab, ließen mich Platz nehmen auf der emotionalen Achterbahn. Ich habe mitgefiebert, ich hätte sie gerne gepackt und meine Meinung gesagt, ich bin weggeschmolzen und noch vieles mehr.
Mein Fazit:
Eine Reihe die voller Lebendigkeit steckt, mit einem Schreibstil, der einen regelrecht in die Geschichte zieht und mit Charakteren, die dem Leser immer mehr ans Herz wachsen oder auch gerne mal das gegenteilige Gefühl erzeugen. Diese Geschichte fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und die gesamte Entwicklung, die dieses Abenteuer nimmt, konnte mich absolut überzeugen und begeistern. Mit Areshva ist der Autorin eine ganz besondere Protagonistin gelungen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, sie ist nämlich keine Überheldin im glitzernden Kostüm und doch ist sie etwas besonderes. Ich hoffe, dass wir ganz bald den nächsten Band in der Hand halten dürfen und gebe für die gesamte Reihe eine Leseempfehlung an alles FantasyleserInnen.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ding Dong, die Hex ist tot

Hex
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Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben ...

Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben und dürfen nicht wegziehen und ja, die letzte Regel: spreche mit niemanden, der nicht in Black Spring wohnt, über die Hexe. Die Hexe geht nämlich seit vielen Jahren um in Black Spring, genau genommen seit über 300 Jahren. Augen und Mund hat man ihr zugenäht und dicke Eisenketten schrenken ihre Bewegungen ein und das alles als Sicherheitsvorkehrungen, denn sollte Katherine van Wyler jemals ihre Augen öffnen, dann ist Black Spring für immer verloren. Dieses Leben ist sehr schwer und verstörend für die Einwohner des Ortes, allen voran den Jugendlichen, denn sie können niemals Freunde über Nacht einladen, im Internet herrschen strenge Einschränkungen und selbst WhattsApp Nachrichten werden von einer Gesellschaft namens Hex, die die Bewegung der Hexe überwacht, kontrolliert. Tyler Grant, siebzehn Jahre alt und mit Leib und Seele Vlogger hat einen Plan, den er mit seinen Freunden aus Black Spring umsetzen möchte. Doch ob das so gut geht?
Meine Meinung:
Schon längere Zeit bin ich auf der Suche gewesen nach einem Buch, das mir ein wenig Gänsehaut verspricht und einfach auch mal etwas Grusel bietet. So stieß ich auf Hex, bei dem allein schon das Cover absolut düster und dunkel wirkt und auch der Klappentext spannend klingt.
Tatsächlich bin ich sehr begeistert von dieser Geschichte rund um den Ort Black Spring und der Hexe Katherine van Wyler und der Autor verfügt über einen sehr angenehmen Schreibstil. Das Buch lässt sich flüssig lesen und irgendwann ist man in der merkwürdigen Atmosphäre des Ortes gefangen.
Der Einstieg ist noch nicht sehr gruselig, denn Thomas Olde Heuvelt lässt sich Zeit, seinen Ort und dessen Bewohner vorzustellen. Hatte ich mir auf Grund des Klappentextes eine verhunzelte Hexe in ihrem Häuschen vorgestellt, kam es dann mit Katherine ein wenig anders. Katherine streift durch die Wälder rund um Black Spring, durch den Ort, aber auch durch die Häuser der Einwohner und taucht meist irgendwo auf, wo sie niemand gebrauchen kann. So muss ich ja zugeben, dass ich gerade auf den ersten Seiten ein wenig schmunzeln musste über die Situation. Die Hexe, wahrlich kein schöner Anblick, 350 Jahre alt, zugenähte Augen und Mund, Eisenkette um sich geschlungen, taucht kurz vorm Abendessen im Wohnzimmer der Familie Grant auf und Jocelyn Grant, Ehefrau und Mutter, wirft ihr ein Küchenhandtuch über den Kopf. So steht Katherine im Raum bis sie einfach wieder von sich aus verschwindet. Das alles klingt sehr harmlos und ja, ich musste lachen, aber so harmlos ist es eigentlich nicht, schon gar nicht für die Bewohner, denn wenn man überlegt, dass so eine Schauerfigur im eigenen Schlafzimmer plötzlich auftaucht... Nein danke! Wer nun einmal in dem beschaulichen Ort lebt, muss bleiben, denn ihn trifft Katherines Fluch, der einen zwingt vor Ort zu bleiben. Das alles wirkt auf die Psyche der Einwohner und die Entwicklung, die der Autor dann einschlägt, kann man sich nur allzu gut vorstellen. Man muss nur versuchen, sich in das Leben eines Einwohners zu versetzen und man kann sich doch gut vorstellen, dass in Black Spring zu leben, nicht so toll ist. So nach und nach geschehen dann auch immer schlimmere Dinge, das Tempo der Handlung zieht immer mehr an und auch einige Begebenheiten habe ich nicht vorausgesehen. Alles in allem entwirft der Autor hier ein gekonntes und aussergewöhnliches Horrorszenario.
Die Atmosphäre der Geschichte baut sich immer dichter auf, was harmlos beginnt, wird zusehends düsterer und auch die Bilder, die der Autor dem Leser vorgibt, wirken hier sehr gut beim Lesen. Allein Black Spring mitten im Wald und in den Bergen, ganz allein und düster lässt einen schauern.
Auch der Erzählstil hat mir gut gefallen, denn der Autor lässt hier einen Erzähler in der dritten Person die Geschichte erzählen, lässt diesen die Perspektiven wechseln und zwischendurch hat man den Eindruck, als lausche man einem "Märchenerzähler", wenn er bestimmte Situationen oder Teile der Legende erzählt. Das wirkt einmal mehr wie ein Schauermärchen. Auch die Handlung wird immer brutaler und blutiger, als nichts für junge oder empfindliche Leser.
Mit den Charakteren hat der Autor hier noch einmal eine Schippe drauf gelegt, denn diese sind facettenreich, teilweise aussergewöhnlich. Sie rufen die unterschiedlichsten Gefühle im Leser hervor und so manches Mal ertappt man sich bei dem Gedanken: wie würde es mir gerade gehen. Die Entwicklung, die das ganze nimmt, war absolut glaubwürdig und sorgte noch einmal mehr für den Horror der Geschichte. Über die Einzelnen möchte ich gar nicht viel verraten, da es zu viel vorgreifen würde.
Mein Fazit:
Seit langem wieder ein Buch, dass mich ein wenig schaudern ließ und das mir gute und gruselige Unterhaltung bot. Die Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen, vor allem, da ich mich hier mit dem ein oder anderen Charakter durchaus verbunden fühlte und ich mir gut vorstellen konnte, wie schrecklich die Situation in Black Spring zu leben, sein würde. Ich würde auf jeden Fall mit keinem dort tauschen wollen. Mag sein, dass es hier und da mal einen kleinen Fehler in der Logik gab - so fragte ich mich, warum Katherine bei Ortswechsel wieder "die Alte" war, aber sich z. B. nichts an den Nähten an Mund und Augen änderte - aber das kann man hier durchaus verzeihen und mal ehrlich, sind Horrorschocker realistisch? im Falle von Katherine van Wyler hoffe ich es einfach mal nicht. Wer gerne in gruseligen Büchern abtaucht, der sollte hier unbedingt einmal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Konnte mich absolut fesseln

Ashcandras Ruf
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Die siebzehnjährige Nessaia lebt seit dem Tod ihres Vater bei ihrer Großmutter, denn ihr Mutter ließ sie damals allein. In der Nacht wird sie von Alpträumen geplagt und manchmal hört sie eine männliche ...

Die siebzehnjährige Nessaia lebt seit dem Tod ihres Vater bei ihrer Großmutter, denn ihr Mutter ließ sie damals allein. In der Nacht wird sie von Alpträumen geplagt und manchmal hört sie eine männliche Stimme, Seth. Immer wieder zweifelt sie an sich selber, ob sie vielleicht verrückt wird. Doch am Tag, da ist sie jemand ganz anderes, denn da ist sie die schöne Eisprinzessin an der Highschool, klug, beliebt und in der absoluten In-Clique, die es sich zum Hobby gemacht hat, ihre Mitschüler zu mobben. Doch nun gibt es einen neuen Schüler an der Highschool, Nathanael, und dieser ist so ganz anders als die anderen und erweckt Nessaias Neugier. Ausserdem wird die Seth immer realer für sie und mittlerweile führt sie sogar in Gedanken Gespräche. Was nur stimmt nicht mit ihr? Ist sie vielleicht doch verrückt?
Meine Meinung:
Allein schon dieses Cover ist wieder einmal ein Hingucker und gefiel mir schon auf dem ersten Blick. Aber auch die Story hinter dem Cover hat mir richtig gut gefallen, denn es zog mich vom ersten Moment an in seinen Bann. Cassia Coles Schreibstil ist absolut fesselnd und dabei flüssig und sprachlich klar und verständlich. Das Buch ist ein perfektes Jugendbuch und natürlich auch für alle, die Jugendbücher lieben. Dazu kommt noch die passende Mischung an Fantasy und es wird ein wahres Lesevergnügen.
Besonders gut hat mir der Aufbau der Geschichte gefallen, denn eigentlich hatte ich hier eine reine Fantasygeschichte erwartet. Doch hier geht es um sehr viel mehr, denn hier steht die siebzehnjährige Nessaia, genannt Ness, im Mittelpunkt. Nach aussen ist sie die schöne, aber sehr arrogante Highschoolprinzessin, doch innerlich ist sie eine sehr liebe, teilweise sogar unsichere junge Frau, die voller Selbstzweifel steckt. Doch während man das Geschehen rund um Nessaias Leben verfolgt, hat man durchaus den Eindruck, dass es da ein großes Geheimnis gibt und dieses schwebt dem Leser permanent vor Augen, während man trotzdem in der Geschichte rund um Ness versinkt. Man erwartet regelrecht das Abenteuer und wird dann irgendwann völlig überrascht, denn hier wird es dann auch wirklich richtig magisch.
Die Geschichte erleben wir aus Nessaias Perspektive, in der Ich-Form, aber zwischendurch können wir auch Nathanael folgen. So bekommen wir die Möglichkeit, die Beiden gut kennenzulernen. Ness macht nach aussen hin einen oberflächlichen Eindruck, ist dann aber im Inneren ein ganz anderer Mensch. Sie hat mir sehr gut gefallen und auch die Entwicklung ihres Charakters mochte ich sehr, aber da verrate ich gar nicht so viel.
Nathanael ist durch und durch toll, ein absolut gelungener Bookboyfriend und was die männlichen Charaktere in den letzten Büchern, die ich gelesen habe, angeht, mein absoluter Favorit. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die Autorin schrieb, wenn es den perfekten Mann nicht gibt, dann schreibt sie sich halt einen und meiner Meinung nach ist ihr das mit Nathanael absolut gelungen.
Aber es gibt natürlich noch eine Menge weiterer Personen, die hier auf die Handlung einwirken. Sei es Ness Clique oder ihre Oma und auch eine weitere geheimnisvolle Stimme nimmt hier ihren Einfluss. Alles zusammen passt es hervorragend und sorgt auch in diesem Bereich für gute Unterhaltung.
Mein Fazit:
Ein Debüt, mit dem mich die Autorin absolut überzeugen konnte. Ein Buch, das jugendliche Leser fesseln wird, aber natürlich auch Liebhaber dieses Genres auf ihre Kosten bringt. Schreibstil, Plot und Charaktere haben mir gut gefallen und alles in allem wurde die Geschichte vor meinem inneren Auge lebendig. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter, denn es bringt tolle Lesestunden. Aber Vorsicht, der Cliffhanger am Ende macht das Warten auf die Fortsetzung nicht angenehm!

Veröffentlicht am 29.10.2017

Endlich wieder Harry Hole

Durst
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Achtung: es handelt sich hier um den elften Band einer Reihe und es gibt Spoiler zum Privatleben der Charaktere.

In Oslo geht ein neuer Serienmörder zu Werk, seine Opfer, junge Singlefrauen, findet ...


Achtung: es handelt sich hier um den elften Band einer Reihe und es gibt Spoiler zum Privatleben der Charaktere.

In Oslo geht ein neuer Serienmörder zu Werk, seine Opfer, junge Singlefrauen, findet er über die Dating App Tinder. Katrine Bratt, neue Leiterin der Mordkommission, und ihr Team stehen vor einem Rätsel, denn der Mörder beißt seine Opfer und lässt diese ausbluten, ansonsten hinterlässt er keine Spuren. Harry Hole, ehemaliger Kommisar der Mordkommission, lebt mit seiner Frau Rakel in einem Häuschen und unterrichtet mittlerweile an der Polizeischule. Mit seinem alten Beruf möchte er eigentlich nichts mehr zu tun haben. Doch dann rufen ihn seine ehemaligen Kollegen zur Hilfe.
Meine Meinung:
Endlich gibt es wieder Neuigkeiten von meinem liebsten Ermittler Harry Hole, sehnsüchtig habe ich hier auf einen neuen Band gewartet und wurde endlich erlöst. Mit Durst ist es Jo Nesbo wieder einmal gelungen, einen absolut gelungenen Thriller zu schreiben. Der Schreibstil des Autors ist einfach nur sehr mitreißend und flüssig und er schafft es immer wieder, mich an seine Geschichten zu fesseln, sei es vor Entsetzen oder vor Spannung, dass man sich von seinen Fingernägeln verabschieden kann. Nesbo schreibt modern, schnörkellos und schonungslos, der Leser bekommt die Verbrechen recht detailliert geschildert, so dass die Bilder im Kopf durchaus lebendig werden.
Spannend ist es gleich vom ersten Moment an, dachte man zunächst noch, dass man nach recht langer Wartezeit zwischen den Bänden, nicht gleich den richtigen Einstieg findet, wird man schnell eines besseren belehrt, denn schon im ersten Kapitel hatte Nesbo mich an der Angel. Auch sonst bleiben die über 600 Seiten interessant, spannend, abwechslungsreich und glaubwürdig umgesetzt. Nesbo steigert die Spannung immer wieder, wechselt zwischen Ermittlungsarbeit, ab und an privaten Ereignissen und dem Verbrechen an sich ab und lässt dadurch den gesamten Thriller lebendig werden. Es bringt Wendungen, unvermutete Ereignisse und wenn man als Leser meint, hinter das ganze zu blicken und zu verstehen, was geschieht, wird man schnell merken, dass Nesbo einen doch nur in die Irre geführt hat. Sehr genial, wie auch schon in seinen vorherigen Thrillern hat der Autor dies alles geschickt zusammengeknüpft und umgesetzt.
Auch dieses Mal lässt Nesbo seinen Erzähler in der dritten Person agieren. Dabei wechselt er aber stets die Perspektiven, so dass man zum einen die Ermittler und deren Arbeit und Privatleben verfolgt, aber auch hinter die Fassade des Täters blicken kann. Man bekommt einen guten Überblick und doch weiß man nicht so richtig, was da wirklich hintersteckt.
Es dauert hier tatsächlich recht lange, bis Harry Hole seinen Auftritt erhält und ich muss gestehen, ich war ein wenig verblüfft, über die Entwicklung, die mein Lieblingskommissar hier gemacht hat. Trotzdem konnte mich Harry Hole wieder einmal überzeugen, auch wenn es scheint, als hätte er es geschafft, seinem Leben eine Wendung zu geben, die ihm mehr als nur gut tat. Alles in allem muss man dies selbst lesen, denn ich würde wohl zu viel darüber verraten. Eines dazu noch: er ist durchaus der Kommissar mit dem Blick für die Details, er ist Harry Hole und wiederum auch nicht.
Neben Harry gibt es zahlreiche Charaktere, die man aus den alten Bänden kennt. Jeder ist hier authentisch und glaubwürdig, sie sind facettenreich, unsympathisch, man liebt und man hasst sie und es ist, als würde man eine Menge alter Bekannter wiedertreffen. Auch ein paar neue Gesichter sind dazu gekommen, wobei mir hier der junge Kommissar Anders durchaus gut gefallen hat und über den ich hoffe, dass wir noch mehr hören werden.
Mein Fazit:
Auch mit Durst konnte mich Jo Nesbo regelrecht an die Seite tackern und ich habe dieses Buch in einer Nachtschicht verschlungen. Es ist spannend, es ist erschreckend, es ist voller Wendungen und unterhält dabei, denn wer Harry Hole kennt, weiß, wie besonders dieser Ermittler ist. Auch wenn Harry anders wirkt, so ist er doch auf seine Art der alte geblieben. Ich bin absolut gespannt, wie es weitergehen wird, denn Nesbo beendet auch diesen Thriller mit einem seiner berühmten halboffenen Enden. Ein Buch, das ein Muss für Harry Hole Fans ist und mir spannende Lesestunden gebracht hat.