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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2024

Lieber das Hörbuch

Five Broken Blades
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Erzählt wird abwechselnd aus sechs Ich-Perspektiven in kurzen Kapitel. Durch diese breite Einführung der Figuren, ihrer Gedanken, Gefühle und eigenen Motive erhält man interessante Einblicke. Deswegen ...

Erzählt wird abwechselnd aus sechs Ich-Perspektiven in kurzen Kapitel. Durch diese breite Einführung der Figuren, ihrer Gedanken, Gefühle und eigenen Motive erhält man interessante Einblicke. Deswegen würde ich das Hörbuch empfehlen, weil man durch die verschiedenen Sprecher und Sprecherinnen noch mehr in die Geschichte eintauchen kann.

Als die fünf Attentäter nach der ersten Hälfte des Buches schließlich aufeinander treffen, reift der Plan für den gemeinsamen Mord an dem König von Yusan heran. Hier treffen fünf ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander, mit ihren eigenen Geheimnissen und Vertrauensproblemen. Die Dynamiken sind wirklich gut gelungen. Der mürrische Royo als Leibwächter der Meisterdiebin Aeri, die sich von seinen Launen nicht abschrecken lässt und ihn ständig aus der Reserve locken will, wobei humorvolle Situationen (Stichwort Jahrmarkt) entstehen. Besonders haben mir die Artefakte des Drachenkönigs und ihre Fähigkeiten gefallen.

Insgesamt fand ich es aber stellenweise zu langatmig, denn die breite Charakter-Einführung nimmt in seiner Ausführlichkeit viel Raum ein. Dabei kommt es auch zu einigen ausbremsenden Wiederholungen. Letztlich ist es aber überwiegend spannend, mitreißend und ungewöhnlich, aber kein Highlight. Das Ende ist überraschend, wenn man es nicht vorher durchschaut, und deutet einen zweiten Band an, ganz ohne fiesen Cliffhanger. Für alle, die ungewöhnliche Found Family Tropes mögen.

Veröffentlicht am 09.10.2024

Selbstfindung mit historischem Setting

Reise nach Laredo
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Als König in Spanien führte er ein anderes Leben, darum hält die Reise nach Laredo neue Erfahrungen und Erkenntnisse für den 59-jährigen Karl bereit, dem wahre Freundschaft, Freiheit und im Moment leben, ...

Als König in Spanien führte er ein anderes Leben, darum hält die Reise nach Laredo neue Erfahrungen und Erkenntnisse für den 59-jährigen Karl bereit, dem wahre Freundschaft, Freiheit und im Moment leben, fremd ist. Dank seiner Weggefährten und dem elfjährigen Geronimo kann der kranke Karl, der sich eigentlich in ein Kloster zurückgezogen hatte, den Weg mit Maultier und Pferd zurücklegen. Es ist nicht nur eine körperlich beschwerliche, sondern auch eine philosophische Reise, die Karl durchläuft.

Arno Geiger erzählt tiefsinnig und poetisch über das Leben und Sterben. Es fällt leicht, sich die Strapazen, Karls Eindrücke und Gedankengänge vorzustellen. Das historische Setting um 1558 bietet interessante Möglichkeiten und die Landschaften verfehlen ihre Wirkung nicht. Man muss sich allerdings darauf einstellen, dass es eine ruhige und eindrückliche Geschichte ist. Durch die mühsamen Ausschweifungen und die überwiegend zähe Handlung konnte mich der Roman schlussendlich nicht mitreißen.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Schurken, Schergen und Mordlust

Long Live Evil
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Rea ist dem Tode nah, als eine fremde Frau ihr die Chance bietet, in eine fiktive Welt überzuwechseln. Ausgerechnet die kurz vor der Exekution stehende Lady Rahelia Domitia ist Raes Körper, mitten in die ...

Rea ist dem Tode nah, als eine fremde Frau ihr die Chance bietet, in eine fiktive Welt überzuwechseln. Ausgerechnet die kurz vor der Exekution stehende Lady Rahelia Domitia ist Raes Körper, mitten in die Lieblingsbuchreihe «Zeit des Eisens» ihrer Schwester Alice, die sie selbst kaum kennt. Eine Welt von Adligen, fieser Schurken, böser Schergen, Ghule, gefräßiger Monster, voller Verrat, Intrigen und Mordlust. Zusammen mit dem sarkastische Humor steht guter Unterhaltung doch nichts mehr im Weg, oder?

Ich bin mit diesem Buch einfach nicht warm geworden, obwohl ich es komplett gelesen haben, um zu erfahren, ob und wie Rea ihren Plan umsetzten kann. Dabei gab es viele Aspekte und Wendungen, die ich mochte. Besonders die Isekai-Grundidee ist toll und voller spannender Gedankengänge: „»Hast du noch nie das Gefühl gehabt, jemand anderem stünde die Welt offen und er würde alles bekommen, was er haben will? Unsere Welt hat Regeln. Wir kennen sie nur nicht. Hier haben wir das Handbuch gelesen!“ Manchmal wirkte alles wie ein großes Durcheinander und es fehlte mir an Struktur. Es gibt viele Figuren, manche werden auch erzählerisch näher beleuchtet, die Welt ist komplex ausgearbeitet und der Text ist sehr dialogreich. Die Fülle an Ausschweifungen bei den Dialogen und der im Verhältnis zu kurz kommenden Handlung hat mich ingesamt ernüchtert. Für mich war es ein durchschnittliches Buch, welches ich manchmal am liebsten abgebrochen hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2024

Interessant, aber kein Highlight

Der Vertraute
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Luzia Cotado ist ein Hausmädchen mit magischen Fähigkeiten, die ihr als kleine Helferlein die Arbeit erleichtern, die aber nicht unentdeckt bleiben, was letztlich dazu führt, dass der „gerissenste und ...

Luzia Cotado ist ein Hausmädchen mit magischen Fähigkeiten, die ihr als kleine Helferlein die Arbeit erleichtern, die aber nicht unentdeckt bleiben, was letztlich dazu führt, dass der „gerissenste und gefährlichste Mann Spaniens“, Antonio Pérez, der ehemalige Sekretär des Königs, auf Luzia aufmerksam wird. „Der König verlangt nach Wundern, und Pérez hat versprochen, ihm welche zu liefern“. Don Víctor nimmt sie unter seine Fittiche und stellt ihr seinen Vertrauten Santángel an die Seite, der sie trainieren soll und zwischen denen sich eine Romanze entwickelt. Schließlich nimmt sie an einem Turnier teil und tritt gegen drei Kontrahenten in Prüfungen an. Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert in Spanien, aber abgesehen von wenigen historischen Details, fehlte es mir gänzlich an Worldbuilding und Erklärungen zum bestehendem Magiesystem. Das Tempo nimmt nur gemächlich zu und es gibt einige Längen, die die Handlung nicht weiterbringen. Das Potenzial wurde nicht ausgeschöpft, denn sowohl die Charaktere, als auch entscheidende Momente, sind oberflächlich, distanziert und zeigen keine emotionale Tiefe. Auch das das Setting wirkte austauschbar. Das Ende konnte mich leider gar nicht begeistern und ließ einige Fragen offen, obwohl es sich um einen abgeschlossenen Roman handelt. Es war leider kein Highlight für mich, trotz interessanter Ansätze.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Durchwachsener Start einer Fantasyreihe

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1)
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«Wächter der Magie. Aufbruch nach Artimé» ist der Auftakt einer Fantasyreihe von Lisa McMann. Es geht um den Kampf zweier Welten und Zwillingsbrüder, die auseinander gerissen wurden.

Man wird ohne Umschweife ...

«Wächter der Magie. Aufbruch nach Artimé» ist der Auftakt einer Fantasyreihe von Lisa McMann. Es geht um den Kampf zweier Welten und Zwillingsbrüder, die auseinander gerissen wurden.

Man wird ohne Umschweife in die Handlung katapultiert, um die Figuren erst allmählich besser kennenzulernen. Der Einstieg ist erschütternd, aber leider wenig spannend, wenn man den Klappentext bereits kennt. Hier baut sich allerdings eine erzählerische Distanz auf, die es mir schwer gemacht hat, mich in die Figuren und die Geschichte einzufühlen. Im Verlauf der Handlung gewöhnt man sich daran und das Ende hat mich ähnlich aufgewühlt, wie der Anfang. Jedoch fehlte es mir insgesamt an Detailreichtum und Handlungsdichte. Jedenfalls bleiben einige Fragen für mich ungeklärt, die möglicherweise in den Fortsetzungen aufgegriffen werden. Allerdings ist die Ideen sehr originell und fantasievoll umgesetzt, auch wenn einiges nicht schlüssig entwickelt und ausbaufähig ist. Da habe ich mich schwer getan, ähnlich wie die Figuren zum Anfang, aber ich glaube, Kindern könnte dieses simple Konzept und die originelle Idee und wichtige Botschaft trotzdem gefallen.