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Veröffentlicht am 12.07.2024

Die Suche nach der besten Story

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
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Menschen beobachten, Situationen ergründen und anderen Menschen schnell, kritisch und mitreißend davon berichten. Das ist der Traum, den Marie-Louise Graf verfolgt, nämlich das Berufsbild der Journalistin. ...

Menschen beobachten, Situationen ergründen und anderen Menschen schnell, kritisch und mitreißend davon berichten. Das ist der Traum, den Marie-Louise Graf verfolgt, nämlich das Berufsbild der Journalistin. Doch die Eltern Graf sind gar nicht davon begeistert und träumen von einer Pharmazeutikerin als Tochter. Doch Marie arbeitet hart und heimlich an ihrem Traum, ohne zu wissen, dass mit diesem auch ein Lebensgeheimnis ihrer Familie verbunden ist. Ein harter Kampf beginnt.

„Die Reporterin - Zwischen den Zeilen“ ist Band 1 der Dilogie um Malou Graf. Geschrieben wurden die Bücher von Teresa Simon (Pseudonym), die bereits mehrere historische Romane veröffentlicht hat und auch unter ihrem realen Namen, Brigitte Riebe, veröffentlicht.
Mich hat bereits das Cover an ein Zeitungsbild erinnert und vor allem die ungewohnte Thematik und auch die Zeit der 1960er Jahre überzeugten mich, diese Reihe zu lesen.
Marie-Louise Graf war mir von der ersten Seite an wirklich sympathisch. Sie ist eine bescheidene, junge Frau, die weiß, was sie will und dieses Ziel auch ehrgeizig verfolgt. Sie überschreitet dabei aber keine Grenzen oder verletzt Menschen. Im Gegenteil, sie fühlt sich zwischen Familie, Freunden und Bekannten am wohlsten, was man ihr auch anmerkt und auch den Menschen, mit denen sie sich umgibt.
Die Umsetzung ihres Ziels ist etwas mit Zufall verbunden, was ich noch authentisch finde. Jedoch verläuft mit der Rest ihrer Entwicklung doch ein bisschen zu reibungslos und so findet sie sich ziemlich schnell inmitten sämtlicher berühmter Namen dieser Zeit wieder. Für mich selber fand ich das interessant, weil ich dadurch auch wieder einiges über diese altbekannten Persönlichkeiten erfahren habe oder den Ein oder Anderen nochmal näher beleuchtet hab, aber für die Geschichte hätte ich mir doch ein bisschen mehr Spannung gewünscht.
Wiederum interessant fand ich die Geschichte zwischen Malou und Freddy. Diese ist mit einer erschreckenden Ehrlichkeit erzählt und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Menschen zur damaligen Zeit leider noch so ging, dass sie ähnliche Schritte gehen mussten.
Was mir aber von Vornherein aufgefallen ist, war die Geschichte um die Familien Graf und Winkler. Ich konnte mir leider sehr früh denken, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Auch hier hätte ich mir ein bisschen weniger Berechenbarkeit und mehr Spannung bzw. Abwechslung gewünscht, denn der Cliffhanger ist m.E. leicht zu erklären, wenn man aufmerksam liest.

Fazit: Die Beleuchtung einer tollen Thematik in den Zeiten des Aufbruchs und der modernen 1960er Jahre, die aber dennoch auch die Staubschichten der Zeit aufzeigen. Sympathisch wird die Geschichte durch die Hauptperson und ihre beruflichen Begleiter. 
Eine Empfehlung für all jene, die Teresa Simons Romane mögen, aber vor allem für jene, die Romane mögen, die in den 1950er und 1960er Jahren spielen.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Neuanfang auf Mallorca

Inselpink
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Job weg, vom Freund betrogen flüchtet Ida von Island nach Mallorca. Hier hat sie die Chance in der kleinen Pension von Lola mitzuarbeiten, während diese krankheitsbedingt pausieren muss.
Lolas einzige ...

Job weg, vom Freund betrogen flüchtet Ida von Island nach Mallorca. Hier hat sie die Chance in der kleinen Pension von Lola mitzuarbeiten, während diese krankheitsbedingt pausieren muss.
Lolas einzige Bedingung, Ida darf sich Lolas Sohn Xavi nicht nähern und gerade das stellt sich als Herausforderung heraus.
Dann gibt es da noch Wiebke, eine Bekannte aus Idas Freundeskreis und ihren Mann Miguel. Letzterer macht Ida zur Unterstützerin seines Geheimnisses.
All das ist ganz schön viel Aufregung für die junge Isländerin und dann kommt auch noch was Unvorhergesehenes dazu.

„INSELpink“ ist Band 4 der „INSELfarben“-Reihe der bekannten Autorin Stina Jensen. Diese entführt ihre Leser mit diesem Buch auf die Lieblingsinsel der Deutschen - nach Mallorca.
Außerdem bindet sie wieder Charaktere aus vorherigen Romanen der Reihe ein, in diesem Fall Wiebke.
Ida ist eine Persönlichkeit, die auf mich sehr unsicher wirkt, kein Fettnäpfchen auslässt, aber eigentlich nur auf der Suche nach Ruhe und Ordnung ist. Sie liebt es, unter Menschen zu sein und Menschen glücklich zu machen, stolpert dabei jedoch manchmal über ihre eigene Ungeschicktheit. Weiterhin ist sie ein Familienmensch, weshalb sie ihrem Vater ein Versprechen gibt und auch mit ihm und ihrer Tante in stetem Kontakt steht.
Wie ein roter Faden zieht sich Lolas und Xavis Streit durch das Buch. Bis auf die beiden weiß keiner so genau, worum es dabei geht. Das hat für mich das Lesen manchmal wirklich etwas kompliziert gemacht, weil man nicht mal den Hauch einer Ahnung hatte. Auch Lolas herrschsüchtige Art machte es nicht besser.
Xavi wiederum wirkt offen und verletzlich und wirkt als Pendant zu seiner Mutter.
Auch die Freunde Wiebke und Miguel wirken sehr neutral und erden die einzelnen Charaktere.
Die Geschichte um Idas Vater ging mir dann doch etwas schnell und wirkte nicht so ganz authentisch, ebenso wie Idas eigene Entdeckung. Es wird zwar näher erklärt, wie es dazukommen konnte, aber es wirkte auf mich dennoch nicht realistisch.

Alles in allem eine tolle Fortsetzung, die mir aber doch ein bisschen zu holprig und zu unrealistisch war. Dennoch eine schöne Auflockerung und eine Empfehlung für alle GIPFEL- und INSELfans.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Überraschende Wende

Northern Sky (Rosenborg-Saga, Band 3)
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Camilla und Frederik schleichen schon viele Jahre umeinander rum. Als Frederik Camilla zum Essen einlädt, kommen die beiden sich näher.
Doch Camilla ist gerade erst zurück in Dänemark und findet beruflich ...

Camilla und Frederik schleichen schon viele Jahre umeinander rum. Als Frederik Camilla zum Essen einlädt, kommen die beiden sich näher.
Doch Camilla ist gerade erst zurück in Dänemark und findet beruflich keinen Anschluss. Als ihr Chef ihr anbietet, eine Story über Frederiks Familie und deren Familienimperium zu schreiben, ist dies eine große Chance für Camilla. Doch wird dies und Frederiks Streit zu seinem Vater nicht nur zur Belastungsprobe zwischen den beiden sondern auch zu ihrer besten Freundin Louise, Frederiks Schwester.

„Northern Sky“ ist der dritte Band der Trilogie um das Rosenborg-Imperium und damit um die Familie Bjerregaard von Autorin Inga Schneider.
Alle drei Bände sind zwar recht abgeschlossen, dennoch muss ich sagen, dass ich froh bin, die zwei vorherigen Bücher gelesen zu haben, da mir sonst Wissen fehlen würde und der Lesespaß nicht so groß gewesen wäre.
War Camilla als Louise Bjerregaards beste Freundin nur ein Nebencharakter übernimmt sie nun die Hauptrolle. Bisher war sie schon als aufstrebende Journalistin beschrieben, was sie auch weiterhin bestätigt. Auch ein gewisses Maß an Stolz zeigt sich im Laufe der Geschichte. Was sie jedoch vor allem auszeichnet, ist ihre Loyalität und gerade das hat mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen. Es ist nicht diese typische „Verräterstory“, die man am Anfang erwartet.
Frederik lernt man in diesem Buch auch ganz anders kennen, was sich auch gegenüber seinen Geschwistern zeigt.
Aber polarisieren tut in diesem Teil eindeutig Camilla. Sie ist eine Art Bindeglied zwischen den Bjerregaards und versucht diese, wachzurütteln. Ich fand dies wirklich gut, weil es die Familiengeschichte von allen Seite beleuchtet.
Einzig dafür, dass Camilla und Louise im vorherigen Teil unzertrennlich waren, geht die Beziehung der beiden in diesem Teil etwas verloren, was ich sehr schade finde.
Was auch interessant ist, dass man auch die Entwicklung der anderen Bjeeregaard-Geschwister weiterverfolgen kann.

Alles in allem ein toller Abschluss, dessen Ende sehr abrupt kommt, mit dem aber so nicht zu rechnen war. Ein toller Gegenwartsroman, der viel Spannung enthält. Es empfiehlt sich aber, vorher die anderen Teile gelesen zu haben!

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Hercule und Jane - Die Frau hinter den Figuren

Agatha Christie
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Eine junge Frau, kreativ, aufgeschlossen und auf der Suche nach der großen Liebe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter und erschafft, durch sie angespornt, die Figuren des Hercule Poirot und der ...

Eine junge Frau, kreativ, aufgeschlossen und auf der Suche nach der großen Liebe. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter und erschafft, durch sie angespornt, die Figuren des Hercule Poirot und der Jane Marple. Es sind die Romanfiguren einer der erfolgreichsten Krimischriftsteller - Agatha Christie.

„Agatha Christie“ von Susanne Lieder ist Band 21 der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ und erzählt die Lebensgeschichte der gleichnamigen und weltbekannten Autorin.

Mir war der Name Agatha Christie vorher bekannt und auch Miss Marple ist mir nicht neu, doch über die Lebensgeschichte der erfolgreichen Autorin hatte ich bisher noch keinerlei Informationen und war überrascht, zu erfahren, aus welchen Verhältnissen sie kommt und wie sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat.
Susanne Lieder bringt Lesenden eine aufgeschlossene, junge Frau nahe, die eigentlich nichts mehr möchte, als die große und wahre Liebe zu finden und die sie dann voller Freude ausleben möchte, aber doch immer wieder von ihrem Mann ausgebremst wird.
Das Buch teilt sich dabei in mehrere Abschnitte, die Zeitepochen von Agathas Leben beinhalten. 
Was mir dabei besonders gefällt, Lesende können Agathas Gedankengänge sehr gut nachvollziehen, weil sie in kursiver Schrift dargestellt werden. Dabei ist diese sehr nüchtern und besitzt einen trockenen Humor. Diese Gedankengänge bringen eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte.
Auch das Verhältnis von Mutter und Tochter wird als außergewöhnlich eng dargestellt. Ihre Mutter ist dabei eine große und verlässliche Stütze, die Agatha auch immer wieder erdet.
Sehr interessant ist auch, welche Wege Agatha eingeschlagen hat, bevor sie letzten Ende die Schriftstellerlaufbahn eingeschlagen hat. Besonders interessant fand ich ihre Arbeit in der Apotheke und wie sie dort die ein oder andere Situation gelöst hat.
Mein Highlight waren jedoch die Romanfiguren, die sie mit einer Authentizität erschaffen hat und denen man ihre Liebe zum Schreiben anmerkt, wenn sie zu Leben erwachen! Das erinnerte mich etwas an Beatrix Potter und Peter Hase.

Ein interessanter Roman über eine außergewöhnliche Frau, die Werke geschaffen hat, die uns bis heute überaus bekannt sind.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Spannende Verstrickungen

Die Vermisste von Holnis
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Kommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen versuchen der Geschichte um die verschwundene und nun tot aufgefundene Sophia Jepsen auf die Spur zu kommen.
Vier Jahre galt sie als verschwunden ...

Kommissarin Lena Lorenzen und ihre Kollegin Naya Olsen versuchen der Geschichte um die verschwundene und nun tot aufgefundene Sophia Jepsen auf die Spur zu kommen.
Vier Jahre galt sie als verschwunden und wurde nun tot in Dänemark gefunden. Die Ermittlerin durchwühlen Sophias Vergangenheit und ihre Familiengeschichte und landen immer wieder auf einem Campingplatz in der Nähe von Sophias Elternhaus.

„Die Vermisste von Hollis“ ist Band 11 um „Die Inselkommissarin“ von Anna Johannsen.
Für mich war es der erste Fall, den ich von Lena Lorenzen gelesen habe.
Die junge Kommissarin ist mir sehr sympathisch. Sie spiegelt nicht die typische verschrobene Polizistin wider, sondern ihre Figur hat die authentischen Probleme vieler beruflich erfolgreicher Mütter, vor allem den Spagat zwischen Familie und Beruf. Das bringt die Autorin wunderbar zur Geltung und nicht nur, dass das nur ein Problem der Frauen wäre, sondern auch der Männer ist. Gleichzeitig merkt man die tiefe Verbundenheit zwischen Lena, ihrem Beruf und auch ihren jetzigen und vergangenen Kollegen.
Große Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit ihrer Kollegin Naya. Ich empfand, dass diese eine Art düstere „Aura“ umgibt. Da es für mich ja das erste Buch war, kenne ich nur ihre Geschichte, wie sie in diesem Teil beschrieben ist und so gibt nicht nur der Kriminalfall dem ganzen eine nachdenkliche Linie sondern auch Nayas familiärer Hintergrund.
Die Verstrickungen und Handlungen um Sophias Tod fand ich sehr spannend geschrieben und ich hatte lange keine Ahnung, wohin die Reise gehen mag. Das Thema, als dass es sich dann jedoch entpuppte, finde ich wirklich abscheulich, aber auch gut, dass offen über das Thema oder eigentlich sind es ja sogar zwei Thematiken, gesprochen wird.
Vermutlich gibt es auch noch viel zu viele Fälle dieser Art, die nur auf die schreckliche Weise ans Licht geraten oder eben gar nicht!

Alles in allem ein gut zu lesender Kriminalfall, der etwas durch die junge Kommissarin Naya an Charme verliert, aber dennoch zu empfehlen ist!

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