Zu schnell und oberflächlich
The Darkest QueenDer zweite Band der The darkest queen Reihe musste nun mit den überschlagenden Ereignissen von Band eins abschliessen und den grossen Kampf gegen das Sünderfressen auflösen. Diese grosse Aufgabe ist dem ...
Der zweite Band der The darkest queen Reihe musste nun mit den überschlagenden Ereignissen von Band eins abschliessen und den grossen Kampf gegen das Sünderfressen auflösen. Diese grosse Aufgabe ist dem Buch aber leider nur mittelmässig gelungen, was mich etwas enttäuscht hat.
Die Welt von Dämonen und Menschen war eine komplizierte Geschichte, die von Hass und Unwissen geprägt war. Für Skylar ist es nicht einfach, als Halbdämonin zu leben und ihre Gefühle und Mission unter einen Hut zu bringen. Besonders nun, als Gefühle für Read dazugekommen sind, war es schwierig, ihm diese Seite von ihr weiterhin zu verheimlichen und dennoch notwendig, da er sie sonst verstossen würde. Dieses Konzept fand ich spannend und mochte es auch, dass Skylar einen Plan und eine grössere Aufgabe hatte. Allerdings fand ich die Umsetzung davon manchmal etwas mangelhaft. Besonders am Ende war ich enttäuscht von grossen Sünderfressen, da es so gross aufgebaut wurde, um schliesslich zu schnell und einfach aufgelöst zu werden. Allgemein fühlte sich das Buch leider etwas so an und konnte das grosse Potential der Idee nicht ganz ausschöpfen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir dabei grundsätzlich ganz gut, muss aber auch sagen, dass er manchmal zu sehr an der Oberfläche gekratzt hat und zu wenig Tiefe erreichen konnte. Ich hätte gerne noch mehr mit den Protagonisten mitgefühlt und eine engere Bindung aufgebaut, was aber leider nicht ganz passiert ist.
Die Protagonisten zu beschreiben ist gar nicht so leicht, da der Fokus eher auf der ereignisreichen Handlung und nicht auf die Tiefe der Charaktere gelegt wurde. Skylar ist eine sehr zwiegespaltene Protagonistin, die durch ihre Existenz in einen grossen Gewissenskonflikt gestürzt wurde. Ich fand es dabei aber nicht gut, wie weit sie mit Read gegangen ist und wie sie ihn trotzdem die ganze Zeit belogen hat. Es war einfach nicht authentisch oder ehrlich und das fand ich sehr schade. Skylar hat viel mit Read verbunden, was bei mir als Leserin aber nicht so ganz angekommen ist. Schuld daran war sicher aber auch, dass man nicht so viel von Read persönlich wusste. Er war immer nur der Prinz und blieb aber sehr unnahbar, was schade war. Das gleiche galt dabei irgendwie auch für die weiteren Protagonisten, die aufgetaucht und wieder verschwunden sind, ohne dass bei mir grosse Emotionen aufkamen. Es blieb für meinen Geschmack einfach zu oberflächlich und mir hat die Verbindung zu den Protagonisten gefehlt.
Das Buch wurde durch seine rasant fortschreitende Handlung definitiv nicht langweilig. Es passierte unglaublich viel und hatte viel Handlung zu bieten. Dies war wirklich unterhaltsam und hat mir gut gefallen. Allerdings hätte ich mir auch gewünscht, dass sich vielleicht mehr auf die tiefere und genauere Ausarbeitung der Handlung konzentriert worden wäre und nicht so schnell wie möglich alles abgehandelt wird. Besonders enttäuscht war ich vom grossen Sünderfressen am Ende des Buches. Dieses riesige, bedrohliche Ereignis wurde so lange so gross aufgebauscht und verlief dann etwas im Sand. Da hätte ich wirklich mehr erwartet und war deshalb etwas enttäuscht vom Ende der Geschichte.
Insgesamt war The darkest queen 2 ein schöner zweiter Band, der mich definitiv unterhalten konnte. Allerdings fand ich die Handlung zu gehetzt und zu rasant, sodass ich am Ende etwas enttäuscht über die Auflösung war. Dies hätte ich mir etwas anders gewünscht. Man hätte sich dabei gut mehr Zeit lassen können. Auch weil die Tiefe mir öfter gefehlt hat, vergebe ich diesem Buch 3 Sterne.