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Veröffentlicht am 13.07.2024

Schicksale anderer Personen beeinflussen unsere eigene Welt

Das andere Tal
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Wir erleben Odile in dem Buch als Teenager und als End-Dreißiger. Während dieser Zeit ist Odile eine Außenseiterin und begegnet ihrer erste Liebe Edme. Edme findet unglücklich den Tod und Odile weiß das ...

Wir erleben Odile in dem Buch als Teenager und als End-Dreißiger. Während dieser Zeit ist Odile eine Außenseiterin und begegnet ihrer erste Liebe Edme. Edme findet unglücklich den Tod und Odile weiß das vor seinen Tod und verpasst ihn zu warnen. Dieser Tod von Edme führt dazu, dass Odile eine verheißungsvolle Ausbildung abbricht und als Grenzsoldat an die Zeitgrenzen geht. Die Welt besteht aus drei Zeit-Welten, die von Soldaten geschützt werden müssen. Ohne den Schutz wäre zu befürchten, dass in die Vergangenheit eingegriffen werden würde und dadurch Leben wenig stabil verlaufen würde. Menschen, die ein Trauma erleiden, dürfen nach Genehmigung aus den beiden betroffenen Zeitzonen in Begleitung von einem Grenzsoldaten reisen. Bei einer dieser Begleitungen begegnet Odile ihrem zukünftigen Ich. Damit beginnt sie ihre Zukunft verändern zu wollen. Nachdem sie einen alten Schulkameraden bei einem Heimaturlaub wieder sieht, fängt sie an, die Vergangenheit, die sie vorher verdrängt hatte, infrage zu stellen. Die Idee von ihrem ehemaligen Schulfreund greift sie auf, nachdem sie erkennen muss, dass sie als einzige Grenzsoldatin unter den Männern nicht wirklich geschützt ist und kaum eine Chance hat, glücklich und in Ruhe zu leben. Odile gelingt etwas, was eigentlich nicht sein darf und erlebt, dass die Prophezeiungen beim Eingreifen in die Vergangenheit lediglich der Abschreckung dienen sollen.
Die Geschichte in dem Buch hat mich nicht mehr losgelassen. Gern hätte ich noch erfahren, wie es nun anders weiter gehen wird. Das Konstrukt der drei Parallelwelten hat einige Ungereimtheiten, über die man hinwegsehen muss. Zum Beispiel in jedem Land leben die gleichen Menschen nur einmal im zwanzigjährigen Unterschied. In einem solchen Konstrukt müsste es unzählige Täler geben, jeweils auf eine Person und pro Sekunden des Lebens ausgerichtet. Auch die Frage, ob man dann Täler weiterziehen müsste, ist nicht logisch. Lässt man sich auf diese Ungereimtheiten ein, geht die Geschichte der philosophischen Frage nach, was passieren könnte, wenn wir vorher absehen könnten, wie eine Handlung sich auf unser Leben auswirken würde, und ob diese Sicht in die Zukunft genug Motivation geben würde in die Vergangenheit einzugreifen. Ebenso geht es der Frage nach, ob ein „Nicht-Handeln“ mehr Konsequenzen nach sich ziehen kann als ein Handeln an sich.
Das Buch bringt einem zu den hypothetischen Fragen: Was würde ich in meinem Leben ändern, wenn ich zwanzig Jahre zurückgehen könnte? Wie sähe dann mein Leben aus? Macht es wirklich Sinn darüber nachzudenken, da wir alle im Leben jeweils so handeln, wie es uns in dem Moment als Bestes erscheint?
Das Buch ist wirklich lesenswert, wenn man sich auf eine leichtere Art dieser Fragen stellen möchte, um angeregt zu werden, selber über sich nachzudenken.

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Veröffentlicht am 08.06.2024

Großartige Kombination von der Macht der Düfte und wie diese Erinnerung erwecken, die tödlich sein können

Tödlicher Duft
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Tatsächlich beruht das Buch auf einer wissenschaftlich belegten Erkenntnis, dass Düfte Erinnerungen wachrufen. In diesem Buch geht es genau um diese Magie der Düfte. Die Charaktere sind interessant und ...

Tatsächlich beruht das Buch auf einer wissenschaftlich belegten Erkenntnis, dass Düfte Erinnerungen wachrufen. In diesem Buch geht es genau um diese Magie der Düfte. Die Charaktere sind interessant und skurril zusammengestellt und nach und nach werden die ein oder anderen vergangenen Geheimnisse gelüftet, die stimmig und spannend sind. Commissaire Campanard als Team-Chef hat eine bewegte Vergangenheit und fährt lieber E-Bike als Auto. Linda Delacours ist aufgrund eines lebensbedrohlichen Ereignisses aus ihrer Vergangenheit psychologisch instabil. Sie stellt sich mutig ihren Ängsten und der Dritte im Bunde ist gesundheitlich angeschlagen.
Die Geschichte um Eric Sentir Mord ist voll von Düften, wunderbaren atmosphärischen Beschreibungen der Provence und Grasse. Man kann förmlich den Lavendel und den Jasmin riechen. Spannend ist, dass in der Mitte des Buches im Spaß der oder die Mörderin genannt wird, die dann allerdings von den drei Ermittlern sofort belustigend ausgeschlossen wird. So fiebert man bis zum Ende, wer es sein könnte. Die Rätsellösung macht tatsächlich Sinn und ist logisch, sowie überraschend zugleich.
Als Jugendliche hatte ich mit meinen Eltern die Parfümeurie Fragonard selbst besucht und konnte mich sofort an die Tiegel erinnern. Es war für mich wie eine Reise in die Provence. Die Geschichte liest sich flüssig und ist wunderbar mit interessanten Charakteren angereichert, die man irgendwie gleich selbst vor Augen hat, wenn man das Buch liest. Ich konnte das Buch nicht weglegen, da ichunbedingt wissen wollte, wer es war, und welches Motiv dahintersteckt. Letztendlich ging es um die "Weltmacht" der Pafümerie, in einer sehr charmanten Verpackung.
Wer Südfrankreich mag, gerne von der wunderbaren Patisserie und den südfranzösischen Düften inspirieren lässt, sowie einen gut recherchierten und auf faktenbasierten Krimi lesen möchte, sollte dieses Buch lesen. Ich werde es sicherlich einmal wieder lesen, da es mich wirklich faszinierte.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Eine Geschichte, die zur Selbstreflexion der eigenen Haltung einlädt

James
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Bei James geht es um die Perspektive des Sklaven Jim, der sich in den selbstbewussten und willensstarken James verwandelt. Jim ist die Koseform von James. Allein durch die "gefühlte" Namensänderung, wird ...

Bei James geht es um die Perspektive des Sklaven Jim, der sich in den selbstbewussten und willensstarken James verwandelt. Jim ist die Koseform von James. Allein durch die "gefühlte" Namensänderung, wird die Wandlung des harmlosen, etwas stupiden Sklaven zum freien, intelligenten Mann deutlich.
Die Geschichte ist angelehnt an Mark Twains „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ Geschichte. James soll von seiner Familie getrennt werden und flieht, um so nach seinem Plan, dann sie freikaufen zu können. Der Leser wird entführt, die Ungerechtigkeit und Willkür der weißen Sklavenhalter zu erleben und die damaligen Schutzmechanismen der afroamerikanischen Bevölkerung zu erkennen. Eine Überlebensstrategie war sich, mit Absicht dümmer zu stellen, als man ist und unterwürfig zu zeigen. Um dieses Verhalten durchhalten zu können, entwickeln die amerikanischen Sklaven Satire und Slapstick, das von der weißen Bevölkerung als Eigenart von Sklaven einsortiert wird, da diese nichts anderes sind als „menschenähnliche Wesen.“
Das Buch hat mich gefesselt und durch die Szenen der Ungerechtigkeit und der Schutzmechanismen der unterworfenen, ausgebeuteten Sklaven zum Nachdenken gebracht. Die Wandlung von Jim in James ist sehr gelungen. Von einem gefügigen, akzeptierenden Sklaven, der bisher nur innerlich revolutionierte in einen selbstbewussten, kritischen und handlungsbereiten freien Mann ist erstaunlich gut gelungen. Die Deutlichkeit, in der die Schutzmechanismen der Sklaven dargestellt werden, ist plastisch und klar. Allerdings zu Beginn etwas irritierend. Spannend fand ich die unterschiedlichen Haltungen zu den Sklavereien sowohl von Seiten der Sklaven als auch von Seiten der Sklavenhalter. Dies ist meiner Meinung nach fantastisch gelungen. Ebenso wird angedeutet, wie ein plötzlicher „Sklaven-Besitz“ die Haltung und Einstellung ändern kann und eine Wandlung zum Freidenker in einen Besitz-Denkenden vollzieht. Etwas holperig fand ich die später herausgearbeitete Beziehung zu Huckleberry Finn, was aber dem Buch keinen Abbruch tut und eine weitere Fassette ergänzt, über die in Geschichtsbüchern eher kaum etwas zu finden sein wird.
Vieles davon ist übertragbar auf unsere eigene Haltung im Alltag, auf unsere Denkweise gegenüber anderen Nationen und Bevölkerungsgruppen. Wozu wollen wir gehören, zu den Menschen, die sich erheben oder zu denen, die Menschen als Menschen sehen, egal, wer sie sind und woher sie kommen? Es war für mich eine fantastische Grundlage, über meine eigenen Vorurteile nachzudenken. Die Geschichte zeigt auch, dass jeder von uns nur das wahrnimmt, was er wahrnehmen möchte.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Dieses wunderbare Werk war für mich ein wahres Feuerwerk.

Malnata
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Die Sprache, die die Autorin verwendet ist, klar und lädt ein, sich die einzelnen Szenen bildlich vor dem Auge zu sehen. Ich hatte das Gefühl, die paar Monate mit Fancesca zu verbringen und gemeinsam mit ...

Die Sprache, die die Autorin verwendet ist, klar und lädt ein, sich die einzelnen Szenen bildlich vor dem Auge zu sehen. Ich hatte das Gefühl, die paar Monate mit Fancesca zu verbringen und gemeinsam mit ihr das eigene Selbst, die eigenen Werte und die eigene Intelligenz sowie die Innere-Stimme zu entdecken. Durch Maddalena lernt Fancesca die Perspektiven zu ändern, sich aus der Konformität, Tradition, politischen Macht, missbrauchenden sowie Status geprägten Gesellschaft zu befreien und sich eigene Gedanken über ihre Werte zu machen. Maddalena ist bereits selbstbewusst und trotz harter Schale eine hochemotional intelligente Jugendliche. Die Veränderung und das Aufblühen von Francesca sowie den Weg zur Selbstständigkeit begleiten zu dürfen war spannend und fesselnd zugleich. Ebenso wird die Zeit Faschismus Mussolini, in der der Roman spiel, sehr gut wieder gegeben. Über Probleme das „Mäntelchen der Verschwiegenheit“ zu decken und mit der Masse zu laufen, ohne sich über das Gesagte Gedanken zu machen, sowie der Stellenwert der Frau und dessen Folgen wird in dem Buch konsequent umgesetzt. Gerade der Stellenwert der Frau, die eines Objektes, wird treffend zu dieser Zeit sehr klarer und in erschütternder Weise dargestellt. Durch „Malnata“ wurde mir dadurch utlich gemacht, was die spätere Emanzipation für Freiheiten gebracht hat.
Am beeindruckendsten fand ich den Satz von Ernesto, dem großen Bruder von Maddalena: „Worte sind keine Kleinigkeit, Maddalena. Man darf sie nicht einfach gedankenlos dahinsagen. Dann werden sie gefährlich.“

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Hof-Intrigen- und Attentäter-Komplott

Stoltz - das Attentat
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Ein ehemaliger Revolutionär Stoltz kommt aus dem Exil der USA zurück und erlebt erst einmal ein Déjà-vu des Macht-Missbrauchs der Executive in Form von Wulberer in Stuttgart. Er wird über seine große Liebe ...

Ein ehemaliger Revolutionär Stoltz kommt aus dem Exil der USA zurück und erlebt erst einmal ein Déjà-vu des Macht-Missbrauchs der Executive in Form von Wulberer in Stuttgart. Er wird über seine große Liebe als Druckmittel dazu gebracht, mit den Machthabern zu kooperieren. Dabei schafft er es ein fast unlösbares Problem mithilfe eines Freundes aus den USA zu lösen und die Zaren, Grafen und Könige nebst Gefolgen vor einem Attentat zu befreien. Neben diesen werden auf eine charmante Art andere historische Persönlichkeiten wie Graf von Zeppelin eingeflochten. Am Ende kommt Stoltz einem eigenen Rätsel auf die Spur.
Für mich war dieser Kriminalroman sehr spannend, auch wenn ich mich am Anfang etwas schwertat in die Geschichte einzutauchen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ihre Entwicklung wirkt auf mich überzeugend. Das Ende fand ich es dann doch etwas romantisch verklärt und es war mir ein wenig zu „dick aufgetragen“. Was allerdings für mich keinen großen Einfluss auf das Gesamtbild hat. Zwischendurch sind lustige Anspielungen und Formulierungen zu finden, die eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der jetzigen Zeit schlagen.
Die damalige Rolle der Frau in der Gesellschaft und im Privaten wird gut dargestellt. Die beiden „Nebencharakteren“ Fräulein Holder und der Frau Wulberer verdeutlichen dies sehr gut.
Die politischen Ränkeschmiede und Machenschaften des Adels, sowie deren Einstellungen zum Volk wird erschreckend klar dargestellt.
In meinen Augen ist auch die damalige Zeit sehr gut in dem Buch erfasst und ich konnte mich gut in die Zeit hineinversetzen. Das Buch kann ich wärmstens empfehlen.

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