Bücherliebe in München
Die Buchhandlung in der AmalienstraßeHeidi Rehn entführt in "Die Buchhandlung in der Amalienstraße" in das München des frühen 20. Jahrhunderts. In eine Zeit, in der Frauen noch kaum Rechte hatten und es als unschicklich galt, als solche zu ...
Heidi Rehn entführt in "Die Buchhandlung in der Amalienstraße" in das München des frühen 20. Jahrhunderts. In eine Zeit, in der Frauen noch kaum Rechte hatten und es als unschicklich galt, als solche zu arbeiten. Aber Dita, eine geborene Gräfin, lebt als Offizierswitwe ein sehr freizügiges Leben unter Künstlern und lässt ihrer Tochter Elly alle Freiheiten. So kann diese sich ihren Traum erfüllen und zusammen mit ihrer Freundin Henni als Buchhandelsgehilfin in der Buchhandlung in der Amalienstraße bei den Cousinen Ruth und Theres arbeiten. Dort lernt sie auch Leo kennen. Dann ist plötzlich der 1. Weltkrieg da und nichts ist mehr so wie es war.
In einer bilderreichen Sprache beschreibt die Autorin das Leben in der damaligen Zeit in den Straßen der Münchner Maxvorstadt und schafft dadurch eine Atmosphäre als würde man sich auf einer Zeitreise befinden. Sie verwebt den geschichtlichen Hintergrund mit dem fiktiven Leben von Elly und ihren Freunden. "Die Buchhandlung in der Amalienstraße" ist ein historischer Roman mit Tiefgang und beschreibt den Weg aus der Monarchie, genauso wie das Entstehen der Frauenrechte und des Frauenwahlrechts.
Anfangs war ich von einigen Perspektivwechseln etwas irritiert, so war mir manchmal nicht sofort klar, ob aus Ellys oder Hennis Sicht erzählt wird. Dies tat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch - für mich ein rundum gelungener historischer Roman, den ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit interessiert.