Cover-Bild Reise nach Laredo
(33)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.08.2024
  • ISBN: 9783446281189
Arno Geiger

Reise nach Laredo

Roman
Was bleibt, wenn man nicht mehr ist, was man ein Leben lang war? Der neue große Roman von Arno Geiger über das, worauf es im Leben wirklich ankommt: die Freundschaft, die Liebe und das Loslassen. Nominiert für den österreichischen Buchpreis 2024.

„In jedem Menschen steckt ein zurückgetretener König.“ Karl hat sich in ein abgelegenes Kloster in Spanien zurückgezogen. Er ist krank und wartet auf sein Ende. Doch dann begegnet er dem elfjährigen Geronimo, und gemeinsam beschließen sie, davonzureiten, nachts, auf Pferd und Maulesel. Sie geraten in wilde Abenteuer, finden Weggefährten auf dem Weg nach Laredo. Karl lernt kennen, was er trotz Macht, Ruhm und Reichtum bisher nicht hatte: Freundschaft, Liebe, Unbeschwertheit und die Freiheit, die es bedeutet, nur im Moment zu leben. "Reise nach Laredo" ist ein fantastischer, magischer Roman über das Loslassen, über das, worauf es im Leben ankommt – und vor allem eine mitreißende Geschichte.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2024

Ehemaliger König auf Wanderschaft

0

Nach langem Warten erscheint wieder einmal ein Roman des österreichischen Schriftstellers Arno Geiger, dessen Werk im Allgemeinen als vielseitig angesehen werden kann. Mit "Reise nach Laredo" veröffentlicht ...

Nach langem Warten erscheint wieder einmal ein Roman des österreichischen Schriftstellers Arno Geiger, dessen Werk im Allgemeinen als vielseitig angesehen werden kann. Mit "Reise nach Laredo" veröffentlicht er jedoch seine bisher ungewöhnlichste Geschichte, die im 16. Jahrhundert spielt.
Die ersten knapp vierzig Seiten, eine Art längerer Prolog, erinnern beinahe an Bücher von Gabriel García Márquez, etwa "Der Herbst des Patriarchen" oder "Der General in seinem Labyrinth", in denen ein bejahrter Regent auf seine einstige Herrschaft zurückblickt. Geigers Protagonist Karl, ein ehemaliger Kaiser und König, hat sein Amt niedergelegt und sich in ein Kloster zurückgezogen. Alt und krank erwartet er nicht mehr viel vom Leben. Literarisch bildet dieser Einstieg in den Roman den stärksten Teil des Buches, sowohl sprachlich, als auch inhaltlich. Karl wird als ein altersschwacher Mensch dargestellt, der ohne seine einstige Macht nur noch ein Schatten seiner selbst ist, und mit seinem gebrechlichen Körper kämpft. Seit der Niederlegung der Krone unterscheidet ihn nichts mehr von anderen Männern seines Alters, mit dem Verlust der Macht sind auch seine angeborenen Privilegien entschwunden, und seine Mitmenschen verhalten sich ihm gegenüber nicht mehr mit der zeitlebens gewohnten Ehrerbietigkeit.
Eines Nachts entschließt sich Karl zur Flucht. Gemeinsam mit dem elfjährigen Jungen Geronimo begibt er sich auf eine Reise, dessen erklärtes Ziel die Stadt Laredo ist. Ähnlich wie in Stephen Kings "Der dunkle Turm" ist der eigentliche Zweck des Zielorts kaum definiert. Vielmehr geht es um die Reise an sich, und um die Abenteuer, die Karl und Geronimo währenddessen erleben. Begleitet werden sie schon recht bald von dem Wegführer Honza, sowie dessen Schwester.
Mit dem Antritt der Reise verlässt der Roman nicht nur das Kloster, sondern weitestgehend auch ein sattelfestes literarisches Gebiet. Magische Reisebeschreibungen sind vor allem in der Fantasyliteratur zu finden oder Bestandteil locker fröhlicher Roadmovies- bzw- bücher, beides Genres, die mir persönlich nicht im mindesten zusagen. Auch Arno Geiger bedient sich üblicher Komponenten dieser Genre, thematisch geht es um Freundschaft, Zusammenhalt, der Suche nach Glück, aber auch Tod und Verlust.
Wie bei nahezu allen Romanen Geigers bleibt am Ende der Lektüre die Frage offen, was der Autor dem Leser mitzuteilen versucht. Der Text ist flüssig zu lesen, phasenweise unterhaltsam, und das Zweigespann aus Karl und Geronimo kann verzaubern. Darüber hinaus ist jedoch nur wenig Mehrwert zu erkennen, vor allem in literarischer, wenn gar intellektueller Hinsicht. Als Kunstwerk ist die Geschichte durchaus vielversprechend angelegt, die Handlungswelt wirkt magisch aufgeladen, das Lesen bereitet Freude, und die einzelnen Stationen der Reise werden bildreich beschrieben; nur wirkt die Handlung dabei vor allem im Mittelteil äußerst inhaltsleer und belanglos. Das Niveau der ersten Seiten kann nicht gehalten werden und entwickelt sich zu einem Abenteuerroman für ein breites Publikum.
Weiterhin ist "Unter der Drachenwand" Arno Geigers stärkster Roman. Wie die restlichen Bücher seines Werks ist "Reise nach Laredo" zwar durchaus lesbar und vergnüglich, aber als Beitrag zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur vernachlässigbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2024

Die letzte Reise des Königs

0



Ich habe zuvor noch kein Buch des Autors gelesen und bin daher voreingenommen an diese Geschichte herangegangen.

Mit einiger Vorfreude habe ich mich mit Karl V. auf seine letzte Reise begeben. Ein ...



Ich habe zuvor noch kein Buch des Autors gelesen und bin daher voreingenommen an diese Geschichte herangegangen.

Mit einiger Vorfreude habe ich mich mit Karl V. auf seine letzte Reise begeben. Ein alter kranker ehemaliger König mit einer beeindruckenden Biografie.
Ihn zu begleiten war nicht immer einfach, manchmal langatmig, aufregend, melancholisch, etwas düster, informativ, aber auch unterhaltsam.

Der Autor hat einen ganz besonderen Schreibstil, poetisch, tiefsinnig und sehr atmosphärisch. So bekommt man ein ganz besonderes Bild auf Ort, Handlung und Charaktere.

Neben Karl gibt es noch ein paar andere Figuren, die alle sehr speziell sind, authentisch und sehr unterschiedlich. Durch sie bekommt der Blick auf den Tod verschiedene Ansichten.

Die historischen Hintergründe wurden von Geiger gut eingebaut, waren sehr interessant und lieferten auch spannende Momente.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2024

Die letzte Reise eines Kaisers

0


„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“

Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters ...


„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“

Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters gebadet wird. Karl gilt als hässlich. Seine Position als Kaiser hat er aufgegeben und sich zurückgezogen in die Einsamkeit des Klosters.
Der Autor hat einen tiefgründigen Roman geschrieben, der die Zeitverhältnisse widerspiegelt, nach dem Sinn des Lebens fragt und einige philosophische Gedanken enthält. Auffallend ist der fein ausgearbeitete Schriftstil. Andererseits aber lässt die Geschichte auch die eine oder andere Frage offen.
Wir schreiben das Jahr 1558. In Karl ist eine gewisse Leere. Das Leben vollzieht sich nach dem immer gleichen Schema.

„...Es heißt, der Mensch ist das, was ihm bleibt, wenn er alles verloren hat...“

Dann aber beschließt Karl, mit dem 11jährigen Geronimo das Kloster zu verlassen. Karl reitet auf eine Maulesel, der Junge auf einem Pferd. Es wird ein Reise voller Überraschungen.
Während der Reise bleibt für mich einiges unklar. Wird Karl nicht als der ehemalige Kaiser erkannt oder zählt seine Stellung nach der Abdankung nicht mehr? Warum sonst wird er von anderen wie ein Gleichgestellter oder sogar Untergebener behandelt?
Er rettet einem Cagot das Leben und wird dafür von ihm auf seinem Wagen mit nach Laredo genommen. Die Reise birgt einige Überraschungen und heftige Szenen. Vorurteile der damaligen Zeit werden deutlich.

„...Der Mensch muss seinen Platz kennen, sonst stellt er eines Tages fest, dass er keinen Platz hat. Und dann tut sich der Erdboden auf...“

Karl fühlt sich lebendiger als im Kloster. Er genießt die Freiheit, erlebt aber auch deren Schattenseiten. Für seine Mitreisenden spürt er Verantwortung, weiß aber, dass er im Ernstfall keine Chance hat, sie zu verteidigen.
Ab und an erinnert sich Karl zurück. Besonders seine Begegnungen mit Malern der Zeit spielen dabei eine Rolle. Auch Isabella lebt noch in seinen Gedanken.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat bis zum Ende eine Spur Mystik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2024

„Fiktiver historischer Roman rund um Kaiser Karl V.“

0

Dieser Roman ist so ganz anders als die Bücher, die ich bisher von Arno Geiger gelesen habe („Das glückliche Geheimnis“, „Selbstportrait mit Flusspferd“). Als ich zu ihm gegriffen habe, war mir nicht bekannt, ...

Dieser Roman ist so ganz anders als die Bücher, die ich bisher von Arno Geiger gelesen habe („Das glückliche Geheimnis“, „Selbstportrait mit Flusspferd“). Als ich zu ihm gegriffen habe, war mir nicht bekannt, dass Geiger in ihm die letzten Lebensmonate des tatsächlich existent gewesenen Kaisers Karl V. von Spanien fiktiv, aber durchaus unter Verarbeitung von Fakten thematisiert. 58jährig dankte er ab und zog sich in ein spartanisches Kloster in Yuste zurück. In der Realität begab er sich von seinem Herrschersitz in Laredo auf seine letzte Reise in dieses Kloster; der Roman schildert rückwärts eine Reise vom Kloster nach Laredo, in Begleitung seines illegitimen elfjährigen Sohnes. Nachdem ich mich über diesen Herrscher ein wenig kundig gemacht habe, ist mir aufgefallen, wie viele tatsächliche Besonderheiten den Weg in die Geschichte gefunden haben – seine Vorliebe für schwarze Kleidung, seine Fettleibigkeit, seine Krankheiten, sein Wunsch nach Ruhe und seine Suche nach dem Sinn des Lebens im Alter. Interessant ist auch die Beschreibung typischer zeitgenössischer Besonderheiten wie etwa die Sonderstellung der diskriminierten Cagots in Spanien. Historisches Interesse sollte also schon bei der Lektüre vorhanden sein. Die Geschichte fesselt durch die Abenteuer, die der ehemalige Monarch auf seiner Reise erlebt, die einem modernen Road-Movie ähnelt. Die Sprache der Erzählung ist sehr bildhaft und schwermütig, regt dadurch den Leser an, sich mit eben den Fragen zu beschäftigen, auf die auch Karl eine Antwort sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2024

Die letzte Reise

0

Der historische Roman " Reise nach Laredo " von Arno Geiger entspricht einer fiktiven Handlung mit wahren Ansätzen und handelt von der letzten Reise des ehemaligen Kaisers Karl der V von Spanien nach Laredo. ...

Der historische Roman " Reise nach Laredo " von Arno Geiger entspricht einer fiktiven Handlung mit wahren Ansätzen und handelt von der letzten Reise des ehemaligen Kaisers Karl der V von Spanien nach Laredo. Die Handlung beginnt im Jahr 1558. Karl der V. lebt abgeschieden mit seinen Bediensteten in einem abgeschiedenen Kloster und wartet auf seinen Tod. Er leidet unter diversen Krankheiten und erwartet nicht mehr viel von seinem Leben. Eines Tages beschließt er jedoch spontan sich mit seinem jüngsten unehelichen Sohn Geronimo auf eine Reise nach Laredo zu begeben. Diese abenteuerliche Reise mutet ihm viel zu, aber er lernt durch die Gesellschaft seines Sohnes und zweier weiterer jungen Leute, was eigentlich wirklich wichtig ist im Leben. Die Reisebeschreibung ist sehr unterhaltsam und interessant. Ich habe einiges über das Leben des ehemaligen Herrschers und viel über das damalige Leben erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere