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Veröffentlicht am 14.05.2023

England im 12. Jahrhundert

Bruder Cadfael und die Entführung der Heiligen
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Der erste Band der 20-teiligen Reihe um den Benediktiner-Mönch Bruder Cadfael, die in Shrewsbury im 12. Jahrhundert spielt. Ellis Peters schrieb diesen Band bereits 1977, was angesichts der Zeit in der ...

Der erste Band der 20-teiligen Reihe um den Benediktiner-Mönch Bruder Cadfael, die in Shrewsbury im 12. Jahrhundert spielt. Ellis Peters schrieb diesen Band bereits 1977, was angesichts der Zeit in der die Story spielt überhaupt keine Rolle spielt. Die Reihe wurde sogar in den 90ern verfilmt.
Nach einem aufregenden Leben als Seemann und Soldat trat Cadfael erst in seinen Vierzigern dem Orden bei und besitzt daher im Gegensatz zu den meisten anderen Mönchen einiges an Lebenserfahrung. Jetzt allerdings ist seine Berufung die Pflege des Kräutergartens der Abtei, doch aufgrund seiner walisischen Herkunft begleitet er eine Delegation der Abtei als Übersetzer. In Wales will man die Gebeine der heiligen Winifred holen, entgegen der Erwartungen des Priors geschieht dies nicht ohne Gegenwehr der dortigen kleinen Gemeinde. Schnell ist Cadfael nicht bloß Übersetzer sondern versucht einen unerwarteten Todesfall aufzuklären.
Die Autorin bringt viel Wissen um die Abläufe innerhalb des Ordens ein und da das Buch eher kurz ist handelt es sich um eine nette Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Winter im Nationalpark

Alaska Wilderness - Entscheidung am Wonder Lake
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Eher zufällig bin ich auf diese Reihe gestoßen und habe prompt den sechsten und letzten Band als erstes gelesen – was aber überhaupt kein Problem ist. Es handelt sich um ein eher kurzes Buch und gilt laut ...

Eher zufällig bin ich auf diese Reihe gestoßen und habe prompt den sechsten und letzten Band als erstes gelesen – was aber überhaupt kein Problem ist. Es handelt sich um ein eher kurzes Buch und gilt laut Verlag als Kinder- und Jugendbuch (habe ich ebenfalls erst hinterher erfahren).
Ich mochte die Serie Ausgerechnet Alaska sehr und der Klappentext klang ansprechend, daher für genau das richtige für zwischendurch. Die Schilderungen des Winters im Denali Nationalpark und der Umgang mit den Huskies bzw. des Schlittenfahrens waren wirklich super geschrieben, man ist gefühlt dabei.
Die Story an sich ist nicht besonders aufregend und die sympathischen Charaktere bleiben recht oberflächlich, die Zielgruppe dürfte das Buch allerdings sicherlich ansprechen. Nett für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Jugendbuch auch für Erwachsene

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Bruno ist neun und lebt Anfang der 1940er Jahre mit seinen Eltern, der älteren Schwester Gretel sowie ein paar Bediensteten in Berlin. Der Vater wird zum Lagerleiter des KZ Auschwitz befördert und die ...

Bruno ist neun und lebt Anfang der 1940er Jahre mit seinen Eltern, der älteren Schwester Gretel sowie ein paar Bediensteten in Berlin. Der Vater wird zum Lagerleiter des KZ Auschwitz befördert und die ganze Familie muss (ungern aber gezwungenermaßen) mit.


Die ganze Geschichte wird aus der Sicht eines Kindes, also Bruno, erzählt. Er bekommt zwar einiges mit, versteht aber nicht die Zusammenhänge und Gräueltaten der Nazizeit. Bruno weiß z.B. nichts über das Lager so dass er sich mit dem polnisch-jüdischen Jungen Schmuel ganz unvoreingenommen anfreundet. Beide stellen fest dass sie viele Gemeinsamkeiten haben, aber auf unterschiedlichen Seiten des Zaunes leben müssen. Einmal wird Schmuel zur Arbeit in das Haus der Familie gerufen und Bruno verleugnet aus Angst seine Freundschaft zu ihm. Als kurze Zeit danach Schmuels Opa verschwunden ist und Bruno mit der Mutter zurück nach Berlin soll will er ihm mit einem letzten Freundschafsdienst helfen. Bruno schleicht sich ins Lager, zieht die von Schmuel besorgte gestreifte Kleidung an und beide Jungs suchen – vergeblich – den Opa. Sie geraten in eine Gruppe Lagerinsassen die in die Gaskammern geschickt werden.


Der Autor schreibt bewusst in einem kindlich-naiven Stil, Bruno sagt u.a. Furor wenn er den „Führer“ meint. Die Tragik der Geschichte berührt. Es ist zwar ein Jugendbuch, allerdings meiner Meinung nach erst so ab ca. 13 Jahren. Um alles zu verstehen, muss man zwischen den Zeilen lesen können, die bewussten Auslassungen verstehen und Informationen über den Holocaust haben. Erst dann erschließt sich die Geschichte im ganzen Ausmaß.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Dornröschen und Prince

Anna O.
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Seit vier Jahren schläft Anna Ogilvy - bereits schlafend wurde sie mit der Tatwaffe in der Hand neben den Leichen von zwei Freunden gefunden. Bis heute konnte sie nicht befragt werden und so weiß niemand ...

Seit vier Jahren schläft Anna Ogilvy - bereits schlafend wurde sie mit der Tatwaffe in der Hand neben den Leichen von zwei Freunden gefunden. Bis heute konnte sie nicht befragt werden und so weiß niemand ob sie schuldig oder unschuldig ist. Sie wird in eine Klinik verlegt, wo der Schlafspezialist Dr. Benedict Prince versucht sie aufzuwecken.
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, die Thematik der Schlafpsychologie und des Schlafwandelns fand ich extrem interessant. Eine sehr gute Grundlage für die Geschichte, allerdings konnten mich viele Protagonisten nicht ganz überzeugen. Vieles blieb dann leider oberflächlich.
Das Ende kam - für mich - ganz anders als ursprünglich erwartet und hat mich nicht so recht überzeugt, aber das ist natürlich subjektiv.
Ist das ganze nun ein Thriller? Spannung ist phasenweise vorhanden aber manches ist sehr unglaubwürdig denn ganz im Ernst die gewagte neuartige Methode von Dr. Prince wäre mein erster Ansatz und das als medizinischer Laie.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Kann eine KI schuldig sein?

Der 1. Patient
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Erst später habe ich erfahren dass es bereits drei Bände dieser Protagonisten gibt, dies ist jedoch völlig unerheblich. Von Michael Tsokos kenne ich bereits Bücher, in dieser Autorenkombination ist es ...

Erst später habe ich erfahren dass es bereits drei Bände dieser Protagonisten gibt, dies ist jedoch völlig unerheblich. Von Michael Tsokos kenne ich bereits Bücher, in dieser Autorenkombination ist es mein erstes Buch.

Der Grundgedanke der Story ist interessant - bei einer Routineoperation stirbt der Patient. Wer trägt die Schuld? Die leitende Chirurgin oder die unterstützende KI? Ein spannendes Thema, das wahrscheinlich immer aktueller wird da ja in der Realität tatsächlich schon in verschiedenen medizinischen Bereichen auf die Unterstützung von Robotern und KI zugegriffen wird.

Die wechselnden Erzählperspektiven, die auch für Laien überwiegend gut verständlich erklärten medizinischen und juristischen Vorgänge, die interessante Rahmenstory sind alles Pluspunkte. Anwalt Eberhardt und sein Team blieben etwas blass, da ohne wirkliche Ecken und Kanten und der Ärztin Sasha Müller fehlte deutlich Tiefe. Hier hätten ein paar Seiten mehr der Geschichte gut getan.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich dieser Justiz Krimi gut unterhalten.

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