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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2020

About a Panda

Pandatage
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Danny Maloony steckt nach dem Tod seiner Frau in einer tiefen Krise, die nicht besser wird, als er auch noch seinen Job verliert und von seinem Vermieter wegen ausstehender Mieten das Messer auf die Brust ...

Danny Maloony steckt nach dem Tod seiner Frau in einer tiefen Krise, die nicht besser wird, als er auch noch seinen Job verliert und von seinem Vermieter wegen ausstehender Mieten das Messer auf die Brust gesetzt bekommt. Besonders nahe geht ihm aber, dass sein Sohn seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht. In einem Anflug der Verzweiflung ersteht er ein Panda-Kostüm und versucht nun als Straßenkünstler zu etwas Geld zu kommen. Seinem Sohn erzählt er aber nichts davon…

Bei diesem Buch bin ich nun wirklich hin- und hergerissen – was vermutlich daran liegt, dass ich mich so sehr darauf gefreut habe und begeistert sein wollte. Der Verweis auf „About a Boy“ war bestimmt schuld daran.

Zunächst einmal: Ich habe das Buch gerne gelesen und hatte auch viel Spaß dabei. Ich mochte die ganzen skurrilen Charaktere, die die Briten eben immer beherrschen: Von Mo, dem Freund von Sohn Will, bis hin zu Krystal, der Tänzerin, und ganz besonders Ivan, der ukrainische (ehemalige) Kollege von Danny. Ja, Ivan ganz besonders: Seine hauptsächlich kurzen und knappen Bemerkungen in nicht ganz astreiner Grammatik haben einen wunderbar trockenen Humor.

Ich mochte außerdem die vielen kleinen Geschichten, die um die Haupthandlung herum eingeflochten sind – etwa viele kleine Anekdoten aus der Zeit, als Dannys Frau noch lebte. Sie haben das Buch sehr bunt und lebendig gemacht.

Manchmal hatte das Buch jedoch auch Längen und ich hatte das Gefühl, es geht nicht wirklich voran, was ich sehr schade fand. Am schwersten habe ich jedoch mit dem Vergleich zu „About a Boy“ gehadert: Vielleicht lag es ja daran, dass ich das im Original gelesen habe, aber der trockene und leichtfüßige Humor darin hat mir einfach wahnsinnig gefallen, und damit konnte „Pandatage“ einfach nicht mithalten.

3,5 Sterne

Veröffentlicht am 16.04.2020

Wir sind Passanten

Wenn der Winter vorbei ist
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Nach einer Leseprobe zu diesem Buch war ich sehr begeistert und wollte es unbedingt lesen. Nachdem ich das nun endlich tun konnte, bin ich sehr unschlüssig, was die Rezension angeht. Ich befürchte fast, ...

Nach einer Leseprobe zu diesem Buch war ich sehr begeistert und wollte es unbedingt lesen. Nachdem ich das nun endlich tun konnte, bin ich sehr unschlüssig, was die Rezension angeht. Ich befürchte fast, dass diese ähnlich wie das Buch selbst ausfallen wird: Etwas zusammenhangslos.

Thomas, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, zieht aus seiner Wohnung aus und mit seiner Frau zusammen, was ihn dazu bewegt, auf sein Leben zurückzublicken.

Die Rückblicke auf Thomas' Leben beginnen bereits in seiner Kindheit, folgen aber nur lose einer chronologischen Ordnung und sind eher kurze Einblicke in einzelne Momente seines Lebens. Den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich weniger problematisch, eher die Kürze der Kapitel und der fehlende rote Faden dabei.

Den eher poetischen Schreibstil an sich mochte ich und ich habe mir an vielen Stellen Sätze markiert, die mir besonders gefallen haben. Insbesondere gegen Ende des Buches ging mir das so, beispielsweise als er die Menschen als Passanten beschreibt: „Wir gehen weiter, sind Leute, die vorbeigehen wie jeder andere Passant auch. Manchmal fragt jemand nach dem Weg, denn es gibt solche, die den Weg wissen und solche, die keinerlei Vorstellung davon haben.“

Im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte etwas dahin, mit Ausnahme zweier erschütternder Ereignisse (eines gleich zu Beginn, das andere ungefähr im letzten Drittel), die sehr unerwartet kommen und mich auch noch nach dem Lesen beschäftigt haben.

Insgesamt komme ich zu dem Schluss, dass ich das Buch nicht ungern und auch sehr schnell gelesen habe, und dass es vielleicht Geschmackssache ist. Ich werde mir wohl auch noch einmal andere Werke des Autors ansehen.
(3,5 Sterne)

Veröffentlicht am 22.10.2024

Sex and the City in den 1920ern

Ex-Wife
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Patricia ist eine junge hübsche Frau Anfang 20, die mit ihrem gleichermaßen jungen Mann Peter in New York lebt. Alles könnte so schön sein, doch dann verlässt Peter sie und ihr Leben ändert sich drastisch. ...

Patricia ist eine junge hübsche Frau Anfang 20, die mit ihrem gleichermaßen jungen Mann Peter in New York lebt. Alles könnte so schön sein, doch dann verlässt Peter sie und ihr Leben ändert sich drastisch. Als neu gebackener Single tut sie sich mit einer anderen „Ex-Frau“ zusammen und bald schon machen sie die New Yorker (Männer-)Welt unsicher…
„Ex-Wife“ ist ein Klassiker, der nie wirklich ein Klassiker geworden ist – obwohl er es sicher hätte werden können, wäre er aus Sicht eines Mannes in den 20ern geschrieben worden. Ich fand es ungeheuer spannend, in diese Vergangenheit einzutauchen, die sich fast wie eine andere Welt liest.
Da die Geschichte vor so langer Zeit geschrieben wurde, ist sie natürlich nicht nach den heutigen Mustern gestrickt. Die Gedankengänge der Protagonistin sind ab und zu ausschweifend und dann wieder sehr sprunghaft, und einen Spannungsbogen wird man ebenfalls vermissen.
Das Besondere und Interessante ist vielmehr Patricias Sicht (und die ihrer Freunde) auf die Rolle der Frau, aber auch des Mannes, und auf Beziehungen zur damaligen Zeit – die Art und Weise, wie sie auf der einen Seite für ihre Unabhängigkeit arbeitet und auf der anderen Seite immer wieder unter den nicht funktionierenden Beziehungen leidet.
Auch wenn das Buch mich nicht ganz packen konnte, fand ich es auf alle Fälle interessant und lesenswert. Wer einen Einblick in das New York der 20er Jahre und das damalige Frauenbild bekommen möchte, der ist hier definitiv richtig.

Veröffentlicht am 14.08.2024

Tolle grafische Umsetzung, aber inhaltlich zu knapp

Stolz und Vorurteil
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Ganz klar ist mir die berühmte Geschichte um Mr. Darcy nicht unbekannt: Im Original, verfilmt, in verschiedenen Adaptionen - und fast immer finde ich erneut Gefallen an der Geschichte von Jane Austen. ...

Ganz klar ist mir die berühmte Geschichte um Mr. Darcy nicht unbekannt: Im Original, verfilmt, in verschiedenen Adaptionen - und fast immer finde ich erneut Gefallen an der Geschichte von Jane Austen. Aus diesem Grund war ich definitiv gespannt auf die Umsetzung als Graphic Novel.
Was mir auf Anhieb gefallen hat, war die grafische Umsetzung. Die Illustrationen fangen in Schlüsselszenen die Atmosphäre richtig gut ein. Aber auch die einzelnen Charaktere werden in ihren verschiedenen Gemütsverfassungen toll dargestellt.
Allerdings geht mir inhaltlich doch zu viel verloren, wodurch die Geschichte, die sich ja eigentlich sehr langsam entwickelt, merkwürdig holprig und sprunghaft wirkt. Dadurch verliert die wunderbare Geschichte doch einiges von ihrem Zauber.
Insgesamt würde ich sage, dass die Graphic Novel einen guten ersten Einstieg und kurzweilige Unterhaltung bietet, man aber bedenken sollte, dass die Geschichte sehr stark gekürzt wurde.

Veröffentlicht am 14.07.2024

Bleibt hinter den Erwartungen zurück

VIEWS
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Die Känguruh-Chroniken und Qualityland, aber auch Spurenfinder, empfand ich als äußerst gelungen, erfrischend, humorvoll und auch spannend. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf Klings neues Buch. ...

Die Känguruh-Chroniken und Qualityland, aber auch Spurenfinder, empfand ich als äußerst gelungen, erfrischend, humorvoll und auch spannend. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf Klings neues Buch. Leider muss ich gestehen, dass ich insgesamt deutlich mehr erwartet hatte und auch zu der Fraktion gehöre, die meinen: Schuster, bleib bei deinen Leisten bzw. Kling, bleib in deinem Genre.
Das Buch startet sehr humorvoll, allerdings endet das mit dem Video, um das es sich hauptsächlich dreht. Das Thema, das behandelt wird, ist schon sehr hart und auch politisch äußerst brisant.
Die Charaktere, insbesondere Chefermittlerin Yasira Saad, bleiben für meinen Geschmack doch recht blass in der ganzen Geschichte. Ich fand leider nie wirklich einen Draht zu ihr. Was mich irritiert hat, ist, dass doch einige Dinge an den Haaren herbeigezogen sind, so wirken manche Entwicklungen der Geschichte irgendwie künstlich erzwungen, und manches bleibt auch offen.
Das Buch endet recht abrupt und man hat das Gefühl, dass manche Fragen unbeantwortet bleiben. Wahrscheinlich beabsichtigt, aber für mich war das hier nicht zufriedenstellend.
Alles in allem würde ich sagen, dass das definitiv nicht mein letzter Kling war, er mich aber in diesem Genre nicht packen konnte – daher leider nur 3 von 5 Sternen.