Profilbild von AnnaMagareta

AnnaMagareta

Lesejury Star
offline

AnnaMagareta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnnaMagareta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender Krimi vom Niederrhein

Verdammt lang tot
0

Das Buch „Verdammt lang tot“ des Autoren Erwin Kohl ist ein Regionalkrimi der am Niederrhein spielt.
Das Cover vermittelt die Atmosphäre der Gegend, passt in die Region und die roten Hinweisschilder mit ...

Das Buch „Verdammt lang tot“ des Autoren Erwin Kohl ist ein Regionalkrimi der am Niederrhein spielt.
Das Cover vermittelt die Atmosphäre der Gegend, passt in die Region und die roten Hinweisschilder mit der Aufschrift „Mord“ und „Leiche“ sind schöne Eyecatcher, die direkt machen direkt deutlich machen, dass es sich um einen Krimi handelt.
Nachdem Hauptkommissar Lukas Born in einem Fall seine Kompetenzen überschritten hat, wurde er vom Dienst suspendiert und seine Frau Julia – mit der er zuvor zusammengearbeitet hat – setzt ihn vor die Tür. Seitdem lebt er als Dauercamper gemeinsam mit seinem verfressenen Hund Manolo auf einem Campingplatz am Rhein. Dort ertrinkt der Flaschensammler Wolle in einem Baggersee. Die Ermittlungen werden in diesem Fall von Julia geleitet, die von einem Selbstmord ausgeht und die Akten schließt. Lukas kannte Wolle, glaubt nicht an einen Selbstmord und beginnt zu ermitteln. Dabei bekommt er heraus, dass Wolle ein erfolgreicher Leistungsschwimmer war und Born gerät bei seinen Nachforschungen selbst in Gefahr.
Der flüssige Schreibstil des Autors und die spannende Handlung haben eine Sogwirkung. Man muss einfach weiterlesen. Die Atmosphäre des Campingplatzes ist ausgesprochen gut beschrieben. Man spürt das nette Miteinander der Camper, ihre Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. Auch die Charaktere sind authentisch geschildert und Lukas Born wirkt einfach sympathisch. Neben der Spannung eines Krimis kommt auch der Humor nicht zu kurz. Auf dem Campingpatz gibt es immer wieder authentische Szenen, die Anlass zum Schmunzeln geben. Bis zum Ende bleibt offen, wer der Mörder ist und man kann miträtseln.

Mein Fazit:
„Verdammt lang tot“ ist ein spannender und humorvoller Regionalkrimi bei dem es dem Autoren perfekt gelungen ist, mich bis zum Ende zu fesseln. Sowohl die Atmosphäre des Campingplatzes als auch die Ermittlungsarbeiten von Lukas Born sind gelungen beschrieben und ich würde mich über einen weiteren Fall des suspendierten Hauptkommissars aus Krefeld freuen.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Perfekt für Buchliebhaber

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
0

„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ ist der Debütroman der britischen Autorin Tessa Bickers.

Erin sortiert ihre Bücher aus und stellt dabei versehentlich ihr Lieblingsbuch mit einer sehr persönlichen ...

„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ ist der Debütroman der britischen Autorin Tessa Bickers.

Erin sortiert ihre Bücher aus und stellt dabei versehentlich ihr Lieblingsbuch mit einer sehr persönlichen Postkarte in einen öffentlichen Bücherschrank. Als sie ihren Fehler bemerkt, ist es bereits zu spät. Das Buch ist weg. Einige Tage später ist es wieder da und enthält zusätzliche Notizen des letzten Lesers James. Über Hinweise zu anderen Klassikern entsteht ein Austausch zwischen Erin und James, der nach und nach immer persönlicher wird. Als James zufällig Erin sieht und dabei feststellt, dass es sich nicht um eine Unbekannte handelt, wird ihm klar, dass Erin nicht erfahren darf wer er ist.

Die Buchidee fand ich einfach unglaublich süß. Zwei Buchliebhaber lernen sich über den Austausch von Notizen in klassischen Romanen nach und nach näher kennen. Leider wird auf die Bücher nicht näher eingegangen.

Die Handlung wird im Wechsel aus James und Erins Perspektive geschildert. Dadurch erfährt man einiges über das Leben der Protagonisten und es wird schnell, dass hier jeder sein persönliches Päckchen zu tragen hat und es sich um eher schwierige Persönlichkeiten handelt.

Obwohl sich der Schreibstil von Tessa Bickers angenehm leicht liest, ist ihr Roman alles andere als leicht. Thematisch geht es um Schicksalsschläge, psychische Erkrankungen, Mobbing, Familienkonflikte, schwere Krankheit und vieles mehr.

Zunächst ist es ein Austausch zwischen Fremden, aber dann entdeckt James, dass er und Erin eine gemeinsame Vergangenheit haben, die einen weiteren Austausch unmöglich machen würde.

Erinnerungen an Erins Freundin Bonnie, mit deren Postkarte in Erins Lieblinsbuch die Ereignisse ins Rollen kam, bringen frischen Wind in die Handlung und es ist umso trauriger, dass sie so früh aus dem Leben gerissen wurde. Gleichzeitig ist es schön zu lesen, wie ihre quirlige Art das Leben der Protagonisten bereichert hat.

Passend zum Buch befindet sich an den Kapitelanfängen jeweils eine kleine Illustration eines Bücherstapels mit einer Teetasse. Ein süßes Detail, das mir gut gefallen hat.

Ich habe das Buch gerne gelesen. Es ist allerdings keine leichte Sommerlektüre, sondern ein Roman mit Tiefgang, in dem alte Klassiker geschickt mit der Handlung verwoben wurden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2024

Fantastischer Reihenauftakt

When The Moon Hatched
0

„When The Moon Hatched: Die Auserwählten“ ist der erste Band einer fantasievollen und düsteren Fantasiereihe der in Australien lebenden Autorin Sarah A. Parker.

Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Raeve. ...

„When The Moon Hatched: Die Auserwählten“ ist der erste Band einer fantasievollen und düsteren Fantasiereihe der in Australien lebenden Autorin Sarah A. Parker.

Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Raeve. Sie ist Mitglied der Rebellion und in ihr brodelt es, nachdem ihre beste Freundin bei einem Attentat zu Tode gekommen ist. Sie ist eine starke und eigenwillige Protagonistin, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt.

Da die Handlung sehr komplex und nur schwer in wenigen Worten wiederzugeben ist, möchte ich an dieser Stelle gar nicht viel mehr verraten. Nur noch so viel: Es gibt verschiedene Königreiche, von denen jedes seine eigene Welt mit magischen Wesen hat.

Ich habe einige Zeit gebraucht, um richtig in die Story einzutauchen. Anfangs habe ich nur Informationen aufgenommen, aber dann konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist einfach unglaublich toll und wie geschaffen für diese magische Welt. Hier passt wirklich alles perfekt zusammen.

Der größte Teil wird aus der Perspektive von Raeve geschildert, die eine tolle Entwicklung durchläuft. Dadurch waren ihre Emotionen gut nachvollziehbar und ich habe sehr mit ihr gelitten. Einige wenige Kapitel werden auch aus der Sicht anderer Charaktere erzählt, was zum einen eine tolle Abwechslung und zum anderen hilfreiche Informationen bringt.

Ich bin einfach begeistert von dem Buch, da es so ein stimmiges Gesamtpaket ist.
Es ist nicht allein das Setting und die Charaktere, die die Autorin hier in wunderbare Worte gefasst hat. Auch die optische Gestaltung des Buches ist ein echtes Highlight.
Zunächst gibt es eine geniale Widmung und dann wird die Story durch eine Karte zu Beginn, wundervoll gestaltete Kapitelanfänge, Schilder, Pergamente, kleine Illustrationen und Tagebucheinträge gelungen abgerundet. Abschließend gibt es noch ein hilfreiches Glossar, das ich gerne genutzt habe.

Am Ende sind – wie zu erwarten - noch einige Fragen offen, da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt. Dennoch fand ich es gelungen und konnte das Buch zufrieden zuklappen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2024

Südafrika

VERMINTE HEIMAT
0

Das Buch „Verminte Heimat“ wurde von dem in Berlin lebenden Autor, Ex-Top-Management-Berater und Investor unter dem Pseudonym Ruben Gantis verfasst.
Die Handlung beginnt im März 2017 mit Jarons Rückkehr ...

Das Buch „Verminte Heimat“ wurde von dem in Berlin lebenden Autor, Ex-Top-Management-Berater und Investor unter dem Pseudonym Ruben Gantis verfasst.
Die Handlung beginnt im März 2017 mit Jarons Rückkehr aus den Niederlanden in seine Heimat nach Südafrika. Seine Frau Margaretha ist an Krebs verstorben und ihre letzte Nachricht „Geh zurück in deine Heimat. Finde deine Geschwister.“ setzt Jaron nun um. Allerdings trifft er nicht mehr auf das Südafrika, das er vor Jahren verlassen hat.
Der Schreibstil von Ruben Gantis ist sehr lebendig und lässt sich angenehm leicht lesen. Er versteht es das Land, die Umgebung, die Atmosphäre und die Menschen bildhaft zu beschreiben, so dass schon nach kurzer Zeit mein Kopfkino angesprungen ist.

Südafrika ist kein Land, in dem man jeden trauen kann, im Gegenteil, es ist Vorsicht geboten. Jaron wird betrogen, bedroht und bestohlen. Sein Leben spiegelt ein authentisches Südafrika mit Höhen und Tiefen wider.

Ich habe mich gerne auf die Reise in einen anderen Kontinent eingelassen und Jaron ein Stück in seinem Leben begleitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2024

Eine Zeitreise in das New York der 1920er Jahre

Ex-Wife
0

„Ex-Wife“ ist bereits 1929 erschienen und war das Debüt der Autorin Ursula Parrott. Damals war es ein Skandalbuch und heute ist es erschreckenderweise noch immer aktuell.

Im Mittelpunkt steht Patricia, ...

„Ex-Wife“ ist bereits 1929 erschienen und war das Debüt der Autorin Ursula Parrott. Damals war es ein Skandalbuch und heute ist es erschreckenderweise noch immer aktuell.

Im Mittelpunkt steht Patricia, die vor vier Jahren von ihrem Ehemann verlassen wurde und nun vor den Vorurteilen der Gesellschaft steht. Die Ereignisse werden aus ihrer Perspektive erzählt.
Wir blicken auf eine moderne, offene Ehe, anhand deren das Leben der 1920er Jahre lebendig wird. Es geht in Kneipen, Jazz- und Nachtclubs, es wird geraucht, geflirtet und getrunken. Die Frauen streben nach Freiheiten, aber die Männer haben das Sagen.

Ich habe mich beim Lesen wie in einer Zeitmaschine gefühlt und gleichzeitig ist das Buch heute so aktuell wie vor 100 Jahren. Die Atmosphäre der 1920er Jahre wird gelungen durch die Szenerie, die Kleidung, das Essen, die Musik und die Drinks eingefangen, aber der Kampf um mehr Freiheiten für Frauen ist noch lange nicht beendet.

Der Schreibstil ist angenehm und die kurzen Kapitel – 17 auf gerade einmal 309 Seiten – sind schnell gelesen.

Das Vorwort von Mareike Fallwickl ordnet das Buch gut ein und ich konnte ihre Genugtuung darüber, dass keine Zeitung Ursula Parrott Artikel schreiben lassen wollte, aber alle Zeitungen über sie schrieben, so richtig gut nachvollziehen.
Das hier abgedruckte Nachwort, dass Marc Parrott zu der Ausgabe von 1989 geschrieben hat, rundet das Buch gelungen ab.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein Buch so viele Jahre später noch so aktuell sein wird und kann es nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere