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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Hervorragend erzählt

Die große Sehnsucht
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In "Die große Sehnsucht" von René Sydow geht es um die Freunde Rabe, Fete und Michi, die in den Neunzigern am Bodensee Abitur machen. Das Zentrale Thema in diesem Roman ist Freundschaft, es geht aber auch ...

In "Die große Sehnsucht" von René Sydow geht es um die Freunde Rabe, Fete und Michi, die in den Neunzigern am Bodensee Abitur machen. Das Zentrale Thema in diesem Roman ist Freundschaft, es geht aber auch um Liebe, Familie und Zukunftspläne.
Besondere gut hat mir der atmosphärische und humorvolle Schreibstil gefallen. Gerade auch mit welcher Detailfülle und Ideenreichtum der Autor seine Protagonisten entworfen hat, hat mich schwer begeistert und beeindruckt, denn gerade bei Detailfülle kann es schnell langweilig oder langatmig werden und das ist hier keineswegs der Fall. Die Charaktere werden Stück für Stück vervollständigt, sodass es konstant einen interessanten und witzigen Erzähl-Fortschritt gibt. Insgesamt sind die Charaktere sehr greifbar und realistisch.
Abschließend kann ich sagen, dass der Roman Charakter basiert ist und vom hervorragenden Erzählstil des Autors lebt. Viele Metaphern habe ich geliebt und es gibt einige Zitate, die eine Markierung verdient haben. Der Humor ist toll und ich hatte eine schöne Lesezeit mit dem Roman. Von mir gibt es eine klare Empfehlung, auch weil ich nichts zu kritisieren habe.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Ein starker Roman über ein schweres Thema

Das Comeback
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Der Roman "Das Comeback" erzählt von Grace, eine Schauspielerin, die schon als Kind berühmt wurde, wie sie ihr Leben wieder unter ihre Kontrolle bringen will, nachdem es seit dem Beginn ihrer Karriere ...

Der Roman "Das Comeback" erzählt von Grace, eine Schauspielerin, die schon als Kind berühmt wurde, wie sie ihr Leben wieder unter ihre Kontrolle bringen will, nachdem es seit dem Beginn ihrer Karriere als junges Mädchen von einem Mann, in dessen Abhängigkeit sie stand, kontrolliert wurde. Dieser Mann ist auch dafür verantwortlich, dass Grace für ein Jahr von der Bildfläche verschwindet und wieder zurück zu ihren Eltern zieht. Dies ist die Ausgangssituation des Romans und wir begleiten Grace dabei, wie sie versucht ein selbstbestimmtes Leben zu führen und wie sie versucht die Vergangenheit zu verarbeiten.
Die Autorin schafft es mit ihrem klaren Schreibstil den Leser zu fesseln. Trotz der schweren Thematik, die den Roman nicht immer einfach zu lesen macht, fiel es mir schwer den Roman zur Seite zu legen. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und komplex. Auch die Gesellschaftskritik ist sehr pointiert, was mir wirklich außergewöhnlich gut gefallen hat. Insgesamt hat die Autorin ein Händchen für gute Situationen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass "Das Comeback" ein wirklich starker Roman mit interessanten und vielschichtigen weiblichen Charakteren ist. Eine klare Lektüre Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Eine tolle Wohlfühllektüre

Bloom
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Bloom ist eine süße slow burn erzählte Liebesgeschichte zwischen Ari und Hector.
Ari möchte nicht mehr in der Bäckerei seiner Eltern arbeiten und stattdessen mit seiner Band in die Stadt ziehen, um dort ...

Bloom ist eine süße slow burn erzählte Liebesgeschichte zwischen Ari und Hector.
Ari möchte nicht mehr in der Bäckerei seiner Eltern arbeiten und stattdessen mit seiner Band in die Stadt ziehen, um dort in einer WG zusammen zu leben. Deswegen kümmert er sich um einen Ersatz für sich in der Bäckerei: Hector.
Neben der Liebesgeschichte geht es auch um den Freundeskreis der Beiden.

An dieser Graphic Novel gibt es für mich nichts zu kritisieren. Der Zeichenstil ist toll und die Dialoge gelungen. Insgesamt habe ich die Zeit des Lesens sehr genossen. Es war eine richtige Wohlfühllektüre und ich hatte während des Lesens oft ein Lächeln im Gesicht. Leider ist die Graphic Novel trotz der fünf Sterne kein Highlight für mich, da mir das gewisse Etwas gefehlt hat, aber das ist definitiv von Person zu Person anders. Ich würde sie aber vorbehaltlos weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Wichtiger Einblick in die Geschichte mit poetischen Schreibstil

Wären wir Vögel am Himmel
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In "Wären wir Vögel am Himmel" wird aus wechselnden Perspektiven von den drei Protagonistinnen Lilija, Halya und Vika die schreckliche 2.Weltkriegs Zeit für die ukrainische Bevölkerung beschrieben.
Der ...

In "Wären wir Vögel am Himmel" wird aus wechselnden Perspektiven von den drei Protagonistinnen Lilija, Halya und Vika die schreckliche 2.Weltkriegs Zeit für die ukrainische Bevölkerung beschrieben.
Der Roman beginnt mit dem Rückzug der Sowjets und dem Einfall der Nazis. Lilija und Halya werden als Zwangsarbeiter nach Deutschland geschickt und so spielt der Roman ab ungefähr der Hälfte auch in Deutschland. Das unmenschliche Verhalten der Deutschen Besatzung in seinem ganzen Schrecken stellt der Roman gut da. Dabei wird auch immer wieder erwähnt, dass die Zeit unter den Sowjets ebenfalls schrecklich für die Ukrainer war. Insgesamt vermittelt der Roman einen guten Einblick in die Geschichte der Ukraine und die Unterdrückung der Ukrainer. Die kurze historische Einordnung der Autorin am Anfang rundet das Buch ab. Die Tatsache, dass der Roman auf Erlebnissen der Familie des Großvaters der Autorin basiert, macht diesen noch erschreckender.

Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, wie grausam diese Zeit für Ukrainer war. Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die poetische Sprache der Autorin im Kontrast mit dem schweren Inhalt hat mir persönlich besonders gut gefallen.

Den Roman würde ich jedem empfehlen, der sich für die deutsche oder ukrainische Geschichte interessiert. Man sollte sich aber bewusst sein, dass der Inhalt schwer zu lesen ist, da er eine sehr grausame Zeit für die ukrainische Bevölkerung umfasst. Der Schreibstil der Autorin erleichtert einem das Lesen aber sehr.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Anspruchsvoller Roman

Alles gut
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Jess bekommt einen gut bezahlten Job bei Goldman Sachs. Allerdings ist das Arbeitsumfeld schwierig. Angefangen mit den ausschließlich männlichen Kollegen über die Aufgaben bis hin zu ihrem Vorgesetzten. ...

Jess bekommt einen gut bezahlten Job bei Goldman Sachs. Allerdings ist das Arbeitsumfeld schwierig. Angefangen mit den ausschließlich männlichen Kollegen über die Aufgaben bis hin zu ihrem Vorgesetzten. Einer ihrer Kollegen ist Josh, den sie vom College kennt und schon damals nicht mochte. Dieser bietet ihr seine Hilfe an. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft und es zeigt sich auch, dass es eine Anziehung zwischen den beiden gibt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist feministisch, gesellschaftskritisch und bietet keine einfachen Antworten. Wie im echten Leben gibt es nicht nur gut und schlecht, sondern ganz viel dazwischen. Das zeigt der Roman eindrücklich.

Auch die Charakter Entwicklung von Jess ist gut gelungen. Sie ist nicht durchweg sympathisch, stattdessen hat sie ihre Ecken und Kanten, trifft gute und weniger gute Entscheidungen, mal ist sie selbstbewusst und dann auch wieder unsicher. Was mir besonders gut gefallen hat sind die Rückblenden im ersten Teil des Buches, die viele ihrer Reaktionen verständlich gemacht haben.

Was man sich bewusst machen sollte, wenn man zu diesem Roman greift ist, dass er zu Beginn viel bei Goldman Sachs spielt und es werden viele Fachbegriffe aus der Finanzbranche genannt. Mich persönlich hat es immer ein wenig irritiert, wenn ich keine Ahnung hatte, worum es dabei geht. Ich habe es dann aber einfach akzeptiert, dass dies nicht meinen Wissens Bereich abdeckt und mich in meinem Lesefluss auch nicht weiter stören lassen.

Ich würde diesen Roman definitiv weiterempfehlen, jedoch mit dem Hinweis, dass man gefordert wird und die Protagonistin nicht immer sympathisch ist. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman nicht nur für Leser von Liebesgeschichten interessant ist, sondern auch für welche, die sich für gesellschaftskritische Romane interessieren.

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